Das Schlimmste verhindern:
Moskauer Jungakademiker
proben die Solidarität und
schaf fensichneue Freiräume.
Feuilleton, Seite
Tokio könnteals dieStadt in
die Sportgeschichteeingehen,
die gleichzweimal die
Sommerspiele absagen musste.
Sport, Seite
Eigentlichwill Laschetnur ein
KontaktbüroinIsrael eröffnen,
es is taber auch eineChance,
sichals Außenpolitiker zu zeigen.
Politik,Seite
Noch im März soll in
BrandenburgderSpatenstichfür
die Autofabrik sein. Sie soll ein
Wirtschaftswunder einleiten.
Wirtschaft, Seite
Die Lohnuntergrenze
isteine Erfolgsgeschichte:
Die Einführung hatteeinen
positivenNebeneffekt.
Der Volkswirt, Seite
In Indien wirdimSchnitt alle 15
Minuten eineFrau vergewaltigt.
Besserung istkaum in Sicht.
Politik,Seite
D
as Abko mmen, das dieVerei-
nigtenStaaten mit denTali-
ban geschlossen haben, ist
ein Deal der Versprechungen. Erst
die kommenden Monatewerden zei-
gen, ob es leeregewesen sind–oder
ob sich dadurch ein Wegauftut, um
den Kriegszustand zu beenden, in des-
sen Würgegriff Afghanistanseit mehr
als vier Jahrzehntensteckt .Allzu gro-
ße Hoffnungen sollteman nicht he-
gen. Ausden Äußerungen der Ameri-
kaner vomWochenende sprachdeut-
lich, worumesihnen zuallererst geht:
den längstenKrieg zu beenden, den
die Vereinigten Staaten jemals ge-
führthaben –ohne dassdie Aussicht
bestünde, ihn zu gewinnen. Auch
dassesnun raschgehen soll, machte
DonaldTrumpdeutlich: „Sofort“wer-
de dervereinbarte schrittweiseTrup-
penabzug beginnen. Für den Präsiden-
ten, der im Herbstwieder gewählt wer-
den will, passt das Taliban-Abkom-
men gut zu seinemWahlkampfschla-
ger, er werdeAmerikas Militär aus
den „endlosen Kriegen“ am Ende der
Welt zurückholen.
Das istein durchaus berechtigtes
Ansinnen, ebenso wie das Bestreben,
Amerikavor Angriffen zu bewahren,
die vonafghanischem Boden ausge-
hen. DieTaliban wollen dies nunga-rantieren und dafür auchmit Al Qai-
da brechen.Fürden Fall, dasssie das
nicht tun, drohen die Amerikaner da-
mit, ihrenAbzug zustoppen. Soweit
die Versprechungen. DieFragebleibt:
Was, wenn dieTaliban nachdem Ab-
zug die Macht wieder an sich reißen
und abermals ein Horrorregime er-
richten,wie sie das bis 2001getanhat-
ten? Derlei „Einzelheiten“ überlas-
sen die Amerikaner den Afghanen.
Nicht einmal, obwährend dieserVer-
handlungendie Waffen schweigen sol-
len, istindem Abko mmengeregelt –
durch die siebenTage währende „Ge-
waltreduzierung“ in dervergangenen
Wochehaben dieTaliban in denAu-
genWashingtons offenbar die Mini-
malanforderung erfüllt, damit einge-
sichtswahrender Abzug eingeleitet
werden kann.
Dassesjetzt schonStreit zwischen
Präsident Aschraf Ghani und denTa-
liban überTeile derVereinbarung –
den vorgesehenen Gefangenenaus-
tausc h–gibt, zeigt das Scheiternder
amerikanischen Bemühungen, soet-
waswie einegemeinsameFriedensvi-
sion zu entwickeln. Die Afghanen
sind kriegsmüde;Washingtonruft ih-
nen zu, sie müssten nun geduldig
sein. Mehr hat Amerikaihnen zurzeit
offenkundig nicht zu bieten.N
icht immer sind das Internet
und die „sozialen“ Medien
schuld. Das Phänomen, Argu-
mentedurch Lautstärkezuersetzen
und auf dieseWeise Relevanz zu simu-
lieren, istvielmehr uralt.Und eswar
und istAufgabe des Gemeinwesens,
die Verhält nissegeradezurücken.
Das, wasinmehreren Fußballstadien
passiertist,Beleidigungen übelster
Sortegegenden Unternehmer und
Mäzen Dietmar Hopp, istdeshalbvor
allem ein Ausdruckdes Problems,
werdenn denUmgangstoninder Ge-
sellschaftbestimmt.
In vielenStadien führen gut organi-
sierte Gruppen dasWort.Sie versu-
chen sic hden Fußballunter tanzuma-
chen. IhreAnführer klagen über „Kol-
lektivstrafen“. Aufden Gedanken, die
Minderheit der wirklichenÜbeltäter
aus ihrenReihen auszuschließen, um
Kollektivstrafenzuvermeiden,kom-
men die Gruppenmitglieder freilich
keine Sekunde.Indie Verlegenheit,
sichernsthaftvon niederträchtigem
Verhalten distanzieren zu müssen,
kommen sie so gut wie nie, denn sie
haben Macht.ImZweifelsfallkonnten
sie sich deshalb in derVergangenheit
daraufverlassen, dassVertr eter „ih-
res“ Klubs dieVerhältnisseverharm-
lostenund vorStrafenwarnten, dieauch „unschuldige“Fans treffenkönn-
ten. Die Logik dahinter istschlicht:
Werfür „Stimmung“imStadion sorgt,
musssichvon niemandemetwassa-
genlassen. Regeln gelten nur inso-
weit, als sie die Macht der Anführer
nicht tangieren.Viele Klubs haben
sichsehendenAuges inAbhängigkeit
vondiesen Gruppen begeben und ih-
nen Privilegien zugestanden.Nunso
zu tun, als sei manvonderen Verhal-
tenüberrascht, istbestenfalls naiv.
Der Sportgefällt sichineiner Son-
derrolle. DerStaat spieltnur eineRol-
le, wenn er als Dienstleisterge-
braucht wird, zum Beispiel beimSta-
dionbau.Wenn Dingewie jetzt passie-
ren, finden das zwar einerseits alle
furchtbar.Aber schon im nächsten
Atemzugfolgt allzu oftdie entschuld i-
gende Bemerkung, die Gesellschaft
sei nun leider so.Wer, da hat derFrei-
burgerTrainer Christian Streich
rech t, den Anfängen nicht wehrt, soll-
te sichnicht wundern,wenn alles aus
dem Ruder läuft. Vongesellschaftli-
cher Verantwortung istinSonntagsre-
den oftdie Rede. Die selbsternann-
tenangeblichen Hüter desFußballs
proben denAufstand. Jetzt musssich
zeigen,wasRegelnwert sind. Wenn
der Fußball sie nicht durchsetzen
kann, mussesder Staat tun.V
or ein paar Jahren wurdege-
sagt:Bombenfallen auf Alep-
po, und langeFlüchtlingsko-
lonnen setzen sichinMarsch. Mit den
gravierendenFolgen davonmuss„Eu-
ropa“ nochheute zuRande kommen.
Jetzt eskaliertdie militärische Lagein
der syrischen Provinz Idlib–fastneun
JahrenachBeginn desAufbegehrens
gege nden Diktator Assad –, und wie-
der braut sichkatastrophalesUnheil
zusammen. Idlib–das is tdas neueste
Synonym in diesem (Bürger-)Krieg,
der Hunderttausende das Lebenge-
kostet und Millionen zuVertriebenen
gemacht hat. Essteht fürverbrecheri-
sches Tunund niederträchtigenZynis-
mus, für das Scheiternregionaler Am-
bitionenund kläglichePassivität.
Der syrische Machthaber Assad
kämpft gege ndie letztevon Rebellen
gehaltene Provinz mitgrößter Brutali-
tät; unter den Augenseinesrussi-
schenPatrons undKomplizen begeht
er schwersteKriegsverbrechengegen
die Zivilbevölkerung. Die militärische
Inter vention derTürkei droht einFias-
ko zu werden, ja sogar in einengro-
ßen zwischenstaatlichen Krieg auszu-
arten. In dieserLagehat der türkische
Präsident Erdogan die vielen Flücht-
linge, die im Land sind oderindie Tür-
keidrängen, wieder als„Waffe“ent-deckt .Erlässt Zehntausende Men-
schen an die Grenze zu den EU-Län-
dernGriechenland und Bulgarienge-
langen, um so den Druckauf die EU
zu erhöhen, ihn, in welcher Form
auchimmer,stärker zu unterstützen.
Aber mit seinen Eskapadenin Syrien
und mit seiner Anbändeleimit Russ-
land hat sichErdoganverrannt;mit
militärischem Beistand wirdernicht
rechnen können.Wenn er größere ma-
terielle undfinanzielleUnterstützung
will, die derVersorgung der Flüchtlin-
ge zugutekommen soll, dann lassen
sichandereFormen denken alskalte
Erpressung, die mit dem Schicksal
vonMenschen spielt.
Unddie EU tut das,wassie im Mo-
ment tunkann: Frontexschickt Ver-
stärkung an diegriechische Grenze,
die Frontstaaten Griechenland und
Bulgarienverstärken die Grenzsiche-
rung; imFalle dergriechischen Inseln
ohne durchschlagenden Erfolg. Die
EU und ihreMitgliedstaaten erfahren
aufs Neue, wasesbedeutet,wenn in
der NachbarschaftChaos herrscht
undStaaten wieRussland und dieTür-
keiihreInteressen durchzusetzen su-
chen ohne Rücksicht aufVerluste.Eu-
ropa is tmitleidenderDritter undver-
sagt beim Schutz seinerInteressen.
Das darfsonicht bleiben!tens./T.G./löw./pca. WIEN/BRÜSSEL/BER-
LIN.Griechenland hat amWochenende
nacheigenen Angaben 10 000Personen
an dergriechisch-türkischen Landgrenze
in Thrakienvoneinem Grenzübertritt ab-
gehalten. Dasteiltedas Migrationsministe-
rium inAthen am Sonntag mit.Unter an-
derem setztedie griechischePolizei Trä-
nengas ein, um mehreretausendPerso-
nen daran zu hindern, über den bereitsge-
schlossenen Grenzübergang griechischen
Boden zu betreten. Am Samstaghatteder
türkische PräsidentRecep Tayyip Erdo-
gangesagt, die„Tore“ in Richtung Europa
seien für Migranten offen.
Der griechische MinisterpräsidentKy-
riakos Mitsotakis berief am Sonntag eine
Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats
ein. Er hattezuvor angekündigt, Grie-
chenland trageandem Kriegin Syrienkei-
ne Schuld undwerdedaher auchnicht für
die Folgen der Entscheidungen Dritter
aufkommen. Laut Angaben derVereinten
Nationen harrenderzeitetwa 13 000 Mi-
granten auf der türkischen Seiteder Gren-
zeaus. Der türkische InnenministerSüley-manSoylu hatteauf Twitter ohne Belege
behauptet, bereits 76 358 Migranten hät-
tenvon derTürkei aus die Grenze zur EU
passiert. Die Regierung inAthen warf der
Türkei vor, Migranten mitfalschen Infor-
mationen dazu zu bewegen, nachGrie-
chenland zukommen. Die türkischeKüs-
tenwache hat ihrePatrouillenfahrtenin
der Ägäis nachinoffiziellengriechischen
Angaben eingestellt.
Die EU-Grenzschutzbehörde Frontex
sagteGriechenland zusätzlicheUnterstüt-
zung an der Landgrenze zurTürkei zu.
Man werdeauf griechischenWunschhin
Ausrüstung und Grenzschutzbeamtevon
anderen Ortenabziehenund do rthin verle-
gen, gabeine Sprecherin der Behörde am
Sonntag bekannt.Details würden nochge-
plant.Frontex hat bisher gut 400 Beamte
auf griechischen Inseln im Einsatz, aber
nur zwei Dutzend auf demFestland.
EU-Ratspräsident Charles Michelteilte
nacheinemTelefonat mit Erdogan mit,
die Union sei bereit, ihreUnter stützung
für syrische Flüchtlingezuv erstärken. Er-
wogenwirdein neues milliardenschweresHilfsprogramm, aus dem Mittel dann
auchdirekt zurVersorgungvonMenschen
fließenkönnten, die sichandie Grenze
zur Türkei geflücht et haben. In dieserWo-
chewerden die EU-Außenministerüber
die Lageberaten.
DieösterreichischeRegierungkündig-
te unterdessenan, sie sei bereit, Grie-
chenland undBulgarien beim Schutz der
EU-Außengrenzen zuunter stützen, bei-
spielsweise durch die Entsendungzusätz-
liche rPolizisten. DochsagteBundeskanz-
ler Sebastian Kurz:„Wenn de rSchutz der
EU-Außengrenze nichtgelingen sollte,
dann wirdÖsterreichseine Grenzen
schützen.“ Eine Situation wie 2015 „darf
sichkeinesfalls wiederholen“. In Berlin
wurde zunächstzurückhaltend auf die Er-
eignisse inder Türkei reagiert.Der Vor-
sitzende desAuswärtigen Ausschusses
im Bundestag, Norbert Röttgen,riet da-
vonab, mi tHärt eauf diePolitik Erdo-
gans zureagieren. Dessen Ankündigung
kling ezwarwie eine Drohung,sei aber
demInhalt nach „ein Hilferuf an Euro-
pa“. (Siehe Seite2.)Verstörende
Gewalt
Aufdem Weg: Migranten laufen am Sonntag nahe dem türkischen GrenzortPazarkule auf diegriechische Grenze zu. FotoAFPBrief eandie Herausgeber,Seite
cmei./sat.FRANKFURT/COLUMBIA.
Nach dem Abkommen zwischen denVer-
einigtenStaatenund denTaliban hat der
afghanische Präsident Aschraf Ghani ei-
nen Teil derVereinbarung inFragege-
stellt.Esgebe „keineVerpflichtung“, ei-
nen geplantenAustauschvonGefange-
nen wie in demAbkommenvorgesehen
vordem Beginn innerafghanischerFrie-
densverhandlungen zuvollziehen, sagte
GhaniamSonntag inKabul. Außerdem
habe darüber nicht dieRegierung inWa-
shingtonzubefinden, sondernseine eige-
ne. „DieVereinigtenStaatenvermitteln.
Vermitteln heißt nicht, Entscheidungen
zu treffen“, sagteGhani. Ein Gefangenen-
austauschkönnteTeil dergeplanten Ge-
spräche mit denTaliban sein, aberkeine
Vorbedingung.Die am Samstaginder qatarischen
Hauptstadt Doha unterzeichnete„Verein-
barung, um Afghanistan Frieden zu brin-
gen“ sieht alsvertrauensbildendeMaß-
nahmevor, dassbis zum 10. Märzbis zu
5000 inhaftierte Taliban sowie bis zu
1000 gefangengenommeneRegierungs-
kämpferfreigelassenwerden. Danachsol-
len Gespräche über dieZukunftAfghani-
stans zwischen denTaliban und einer af-
ghanischen Delegation beginnen.
Zentrale Punkte desAbkommens sind
die Verpflichtung derTaliban,keine terro-
ristischen Aktivitätengegendie Vereinig-
tenStaaten und ihreVerbündetenvonaf-
ghanischem Boden mehr zuzulassen, und
im Gegenzug derAbzug aller ausländi-
schenTruppen innerhalbvon14Mona-
ten. Ob die siebentägigePhase der „Ge-waltreduzierung“fortgesetzt wird, istin
den Abkommen nichtgeregelt; dieFrage
einer Waffenruhe soll in den innerafghani-
schen Gesprächen thematisiertwerden.
Der amerikanische Präsident Donald
TrumpkündigteamSamstagan, er sei be-
reit, sic hin„nicht soferner Zukunftper-
sönlichmit Taliban-Führernzutreffen“.
Weiter sagteer, der geplanteAbzug begin-
ne sofort. Trumpschränkte aber ein: „Soll-
ten schlimme Dingepassieren,werden
wir zurückkehren.“ Später sagte derPräsi-
dent, wenn dieTaliban sichandie Verein-
barung hielten, „wirdder längste Krieg in
der amerikanischen Geschichtebeendet
sein“. Der Taliban-Verhandlungsführer
Abbas Stanikzaiäußerte:„Es gibtkeinen
Zweifel daran, dasswir den Krieggewon-
nen haben.“ (Siehe Seite5.)F.A.Z. FRANKFURT. DieZahl der
bestätigten Infektionen mit dem neu-
artigen Coronavirus istinDeutsch-
land deutlichgestiegen. Bis Sonntag-
vormittagwurdenbundesweitnach
Angaben des Robert-Koch-Instituts
117 Coronavirus-Infektionen nachge-
wiesen. AmFreitag hatteeserst
Nach weise gegeben. Mehrerefür die
kommendenTage geplante Großver-
anstaltungen sind abgesagt.Weltweit
sind inzwischenetwa 60 Ländervon
der Epidemie betroffen. In China,
dem Ursprungsland des Erregers,
starben binnen einesTagesweitere
35 Menschen an derLungenkrank-
heit Covid-19, amVortag warenes
gewesen. 573 neue Erkrankungen
wurdengemeldet. Damit sind in Chi-
na bislang 2870Menschen dem neuar-
tigen Coronavirus zum Opfergefal-
len. In Südkorea erfasstendie Behör-
den am Wochenende knapp 1400
neue Infektionsfälle. 18 Todesfälle
werden dortmit demVirusinVerbin-
dung gebracht.InIranstieg dieZahl
der Todesfälle innerhalbvon24Stun-
den von43auf 54. In denVereinigten
Staaten gabesamSamstagden
ersten Todesfallinfolg eeiner Corona-
virus-Infektion. PräsidentDonald
Trumpkündigtaan, dassReisende
aus Ländernmit hohem Epidemie-Ri-
sikobesondersüberprüftwürden.
(Siehe Deutschland und dieWelt so-
wieWirtschaft, Seiten 16 und 17.) Tausende Migranten an
der türkisch-griechischen Grenze
Erdogan:Tore sind offen/Frontex schicktAthen Unterstützung/Tränengaseinsatz
löw. WIEN.Der Sieger der slowakischen
Parlamentswahl, Igor Matovic, will zügig
Koalitionsgespräche aufnehmen.Seine
ProtestparteiOlano erhielt 25 Prozent.
ZumerstenMal seit 2006 ist die sozialde-
mokratische Smer-SD mit 18 Prozent nur
zweitstärksteKraft geworden. Dreiweite-
re voncharismatischen Anführerngegrün-
dete Mitte-rechts-Parteien schafften es ins
Parlament, imGegensatz zur linkslibera-
len PS.Zusammen mit ihnen hätteOlano
eine verfassungsändernde Dreifünftel-
Mehrheit.Amäußer sten rechte nRand sta-
gniertedie Neonazi-ParteiLSNS (a chtPro-
zent). (Siehe Seite4;Kommentar Seite8.)
dpa. KARLSRUHE.Vertre termehrerer
Familien mit Kleinkindernhaben am
Sonntag beim Bundesverfassungsgericht
Eilanträgeund Verfassungsbeschwerden
gegendas Gesetz zur Masern-Impfpflicht
abgegeben. Siewenden sichnicht gegen
die Impfungen an sich, sonderngegen
den Zwang, der eine selbstbestimmteEnt-
scheidung auf Basis „sachgerechter,unab-
hängiger und neutraler Informationen“
nicht mehr zulasse.Zumstärkeren Schutz
vorhochansteckenden Maserngilt seit
Sonntag Impfpflicht für KinderinKitas
und Schulen. BeiVerstößen drohen bis zu
2500 EuroBußgeld.F.A.Z. FRANKFURT. Die Pöbeleienvon
Fans gegenDietmar Hopp, den Mehrheits-
eigner derTSGHoffenheim,haben den
deutschen Fußball aufgerüttelt.Verbands-
präsidentFritz Keller äußerte,Kritiker
hättenrecht,„wenn sie sagen, wir hätten
viel früher durchgreifen müssen“. Man
werdederartigeEntgleisungen nicht
mehr zulassen.„Alle Verantwortlichen
im Fußball ducken sichviel zu oftweg“,
gabBayern-ChefKarl-HeinzRummenig-
ge zu. Das Spiel zwischenUnion Berlin
und dem VfLWolfsbur gendete 2:2, RB
Leipzig spieltegegen BayerLeverkusen
1:1. (Siehe Sport.)mj./tine.FRANKFURT. Die wichtigsten
Unternehmen im Alleineigentum des Bun-
des sollen bei derFrauenquote eine Vor-
bildfunktion einnehmen. Das planenFa-
milienministerinFranziskaGiffeyund Jus-
tizministerinChristine Lambrecht (beide
SPD).Wieaus einem dieserZeitungvorlie-
genden Referentenentwurfhervorgeht,
sollen bis Ende 2025 in den wichtigsten
Führungspositionen fünfzig ProzentFrau-
en sitzen. Das Bundesgleichstellungsge-
setz wirdauf die 24 wichtigstenBundesun-
ternehmen ausgeweitet.Darunter befin-
den sichdie Deutsche Bahnund die Bun-
desdruckerei. (SieheWirtschaft, Seite22.)Streit über Afghanistan-Vereinbarung
Ghani: Gefangenenaustauschkeine Verpflichtung/Trumpwill Taliban-Führer treffen
Protestparteigewinnt
Wahl in der Slowakei
Beschwerdegegen
Masern-Impfpflicht
DFB willEntgleisungen
nicht mehr zulassen
KeineAngstvorTherapie
Bedrohtes Olympia
Frauenquotefür
Unternehmen des Bundes
Ende einesendlosen Kriegs?
VonChristian MeierNiedertracht im Stadion
VonPeter SturmCoronavirus
breitetsich
weiter aus
Unheil
VonKlaus-DieterFrankenbergerTrittsichererStaatsmann
Tesla ist erst der Anfang
Lob dem Mindestlohn
ZEITUNGFÜR DEUTSCHLAND
Montag, 2. März2020·Nr.52/10 D2 HERAUSGEGEBENVONGERALD BRAUNBERGER,WERNER D’INKA, JÜRGENKAUBE,BERTHOLDKOHLER 3,00 €D295 4AF. A.Z. im In ternet:faz.net
FrankfurterAllgemeine Zeitung GmbH;Kundenservice: (069) 75 91-1000, Telefax: (069) 75 91-21 80 oder http://www.faz.net/meinabo. Briefeandie Herausgeber:[email protected]4<BUACUQ=eadaaj>:W;l;l;W;l Belgien,Frankreich, Italien,Luxemburg, Österreich,Portugal (Cont.), Slowakei, Slowenien, Spanien 3,80€/Griechenland,Kanaren, Malta, Niederlande,Zypern3,90€/Dänemark29dkr /Großbritannien 3,70£/Schweiz 5,10 sfrs/Ungarn1050Ft