Die Welt - 22.02.2020

(Barré) #1

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22.02.20 Samstag, 22. Februar 2020DWBE-VP1


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DWBE-VP1


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DIE WELT SAMSTAG, 22. FEBRUAR 2020 KUNSTMARKT 35


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adrid präsentiert sich früh-
lingshaft, die Mandelbäume
im Retiro-Park stehen in vol-
ler Blüte und die Sonne gibt einen Vor-
geschmack ihrer vollen Kraft. Kraftvoll
und überaus vielseitig ist auch das Rah-
menprogramm rund um die mittlerwei-
le 39. Auflage der Kunstmesse Arco, die
vom 26. Februar bis zum 1. März eröff-
net. In ihrem „Kunstmonat“ präsen-
tiert sich Madrid als eine der Kunstme-
tropolen der Welt – was lange eher
Wunschdenken war, findet heute seine
Entsprechung in einer Vielzahl von
Projekten.

VON JAN MAROT

Im Galerienviertel im Barrio de las
Letras in der Calle Doctor Fourquet, wo
sich über ein Dutzend der namhaftes-
ten spanischen Galerien konzentrieren,
bespielt die 81-jährige deutschstämmi-
ge Galeristin und Arco-Urgestein Helga
de Alvear mit „Freies Rheinland“ – no-
men est omen – mit junger Fotokunst
einer von Bernd und Hilla Becher ge-
prägten Generation ihre Räume. Ein
absolutes Highlight findet sich aber
gleich nebenan bei Nogueras Blan-
chard, mit einer Ausstellung der in den
vergangenen Jahren wiederentdeckten
kubanischen Künstlerin Ana Mendieta.
„Tropic: Ana“ ist die erste Solo-Schau
in Spanien seit 23 Jahren. Ihre Fotogra-
fien werden begleitet von einer Doku-
mentation, die eigens für die Schau ent-
standen ist.
Kuratiert von Wilfredo Prieto, pro-
funder Kenner von Mendietas Arbeit,
und der Nichte der Künstlerin Raquel
Cecilia Mendieta, werden bislang auch
unveröffentlichte Super-8-Videos (wie
„Flower Person, Flower Body“, 1975),
Zeichnungen und Skizzen ausgestellt
(bis 18. April). Anlässlich der Ausstel-
lung entbrannte in Spanien wieder die
Debatte über die Umstände ihres tragi-
schen Todes und die Rolle ihres be-
rühmten Partners, dem Konzeptkünst-
ler Carl Andre. Er soll sie 1985 im Streit
aus einem Fenster ihrer Wohnung im


  1. Stock gestoßen haben. Andre wurde
    jedoch 1988 freigesprochen. Die Ereig-
    nisse an jenem Tag konnten nie wirk-
    lich geklärt werden. Während Andre in
    der Folge berühmt wurde, verschwand
    Mendietas Werk aus der Wahrneh-
    mung. Seit einigen Jahren nun erfährt
    sie die Würdigung, die sie verdient.
    Die Galerie KOW, die vor knapp zwei
    Jahren erfolgreich den Sprung von Ber-
    lin nach Madrid geschafft hat, residiert
    am berühmten Floh- und Antiquitäten-
    markt „Rastro“. Der Galerist Alexander
    Koch ist optimistisch, was die Zukunft
    der Stadt auf dem Kunstmarkt angeht.
    Spanische Sammler, und all jene, die
    aus Lateinamerika nach Madrid kämen,
    seien sehr wichtige Kunden für ihn,
    sagt er WELT. Wirtschaftlicher Erfolg
    brauche aber seine Zeit.
    Zur Arco zeigt KOW in der Galerie
    die Südafrikanerin Candice Breitz, de-
    ren aktivistisches Werk durchaus Paral-
    lelen zu Ana Mendieta erkennen lässt.
    Die Schau „Label“ war zuvor im Neuen
    Berliner Kunstverein zu sehen und
    wurde kontrovers diskutiert. In vier Ka-
    binetten, die an Wahlkabinen erinnern,
    werden Geburten begleitet, von oben
    gefilmt. Das Irritierende sei, so der Ga-
    lerist Alexander Koch, dass die Filmauf-
    nahmen der Geburten rückwärts ge-
    zeigt würden: Es sei eine feministische
    Kritik an den „Neuen Diktatoren“. Am
    Ende der Filme werden Buchstaben
    eingeblendet, die rückwärts geschrie-
    ben die Namen der Politiker Putin,
    Trump, Kim und Bolsonaro ergeben.
    Candice Breitz, die mit „Love Story“
    und „TLDR“ zuletzt hochsensible Vi-
    deoarbeiten vorgelegt hat zu schwieri-
    gen Themen wie Flüchtlingskrise und


Sexarbeit, wünscht sich mit diesem
Werk das Verschwinden der unliebsa-
men Politiker herbei, im Sinne von: Wä-
ren sie doch niemals geboren. Träumen
aber hat noch nie in politischen Krisen
geholfen. Auf der Arco zeigt KOW den
Künstler Marco Castillo, erstmals in
Spanien nach der Trennung des Duos
„Los Carpinteros“.
Und was erwartet uns auf der Kunst-
messe? An die jahrelange Führung von
Ex-Arco-Direktor Carlos Urroz, der die
durch die Spanien-Krise und hausge-
machte Schwächen schwerst angeschla-
gene Veranstaltung mehr als nur wieder
aufrichten konnte, knüpft nun die
Kunsthistorikerin und ehemalige Gale-
ristin Maribel López an – sie war lange
Jahre in Barcelona und Berlin tätig. Sie
verbindet nun Kontinuität in Sachen
Qualität und Auswahl der Galerien mit
vorsichtigem Wandel. Anstatt eines
„Gastlandes“ wird auch dieses Jahr wie-
der ein thematischer Schwerpunkt ge-
setzt: „It’s Just a Matter of Time“ lautet
das Motto mit dem der an AIDS ver-
storbene Kubaner Félix Gonzáles Tor-
res (1957 bis 1996) in einer weltweiten
Plakataktion 1992 für Furore sorgte.
Die Arco plakatiert flächendeckend
im Zentrum und auf Bussen González-
Torres minimalistisch-aktivistische Pa-
role. Und das Kunsthaus Centro de Ar-
te Dos de Mayo zeigt gemeinsam mit
der Messe Wolfgang Tillmans’ „It’s just
a matter of time-lights“, natürlich in-
spiriert von Gonzáles Torres. Insge-
samt sind 13 Künstler und elf Galerien
an der kleinen Biennalisierung der Mes-
se beteiligt.
Auf der Messe selbst erwartet wer-
den indes 210 Galerien aus 30 Ländern,
67 Prozent sind international, 22 Pro-
zent aus Lateinamerika, Brasilien, Ar-
gentinien, Kolumbien, Peru (dem der
Vorjahres-Schwerpunkt gewidmet war)
oder etwa Chile, das als künftiges Gast-
land diskutiert wird. Der Coronavirus
macht der Messeleitung keine Sorge.
Anders als beim Mobile World Con-
gress in Barcelona, der fast zeitgleich

stattfinden hätte sollen und der abge-
sagt wurde, sprang von der Arco bislang
keine Galerie ab. Auch die Besucher-
zahlen dürften stabil bleiben. Ein Si-
cherheits-Protokoll habe man aber aus-
gearbeitet, sagen die Messebetreiber.
Eine weitere Herausforderung hatte
man eigentlich durch den Brexit erwar-
tet. Doch die Auswirkungen scheinen
erst 2021 zur 40. Jubiläumsedition zu
spüren sein. Politisch wird die Arco
wohl eher inhaltlich, wenn es um den
schwelenden Konflikt um den Separa-
tismus in Katalonien geht: „Wie alle
Themen der Aktualität, die die Gesell-
schaft bewegen, finden diese in der
Kunst einen Platz“, sagt Lopez. Interes-
sant wird es in jedem Fall. Ob es wohl
wieder einen Skandal geben wird, wie
von Helga de Alvears Künstler Santiago
Sierra („Political Prisoners in Spain“)
oder im Vorjahr durch Eugenio Merino
(bei ADN Barcelona), der gemeinsam
mit Sierra eine „Ninot“ des Königs Feli-
pe VI. überlebensgroß zum Verbrennen
freigab?

TArco Madrid. 26. Februar bis 1. März
am Ifema-Messegelände

Es ist nur eine Frage


der Zeit – und der Preise


Weltstadt Madrid: Was uns auf der Arco erwartet


NNNeu aufgelegt in Madrid: Die legendäreeu aufgelegt in Madrid: Die legendäre
Plakataktion von Félix Gonzáles Torres

ARCO MADRID

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P


eggy Guggenheim erbarmte
sich. Und erwies im Jahr 1944
damit wieder einmal ihr Ge-
spür, das für die Entwicklung
der modernen Kunst so wich-
tig war. In ihrer legendären New Yorker
Galerie mit dem unbescheidenen Namen
AAArt of This Centura organisierte die In-rt of This Centura organisierte die In-
dustriellenerbin, Kunstsammler, Mäzenin
und Händlerin eine Soloschau mit Hans
Hofmann. Es sei Hofmanns erste Galerie-
aaausstellung gewesen, heißt es, dabei warusstellung gewesen, heißt es, dabei war
der Mann schon 64 Jahre alt.

VON MARCUS WOELLER

Einen Namen hatte er zwar schon, al-
lerdings weniger als Maler, denn als Kunst-
lehrer. Als wohl einflussreichster Lehrer
fffür die Malerei der Avantgarde, den es inür die Malerei der Avantgarde, den es in
New York gab. In Deutschland hatte der
gebürtige Bayer bereits ab 1915 Kunst ge-
lehrt, schon 1932 emigrierte er aber aus
Sorge vor den Nazis in die Vereinigten
Staaten.
In Manhattan gründete er 1934 die Hans
Hofmann School of Fine Arts. Zu den
Schülern und Schülerinnen, die er unter-
richtete gehörten der Möbeldesigner Ray
Eames, der spätere Erfinder des Happe-
nings Allan Kaprow, sowie die expressio-
nistischen Malerinnen Joan Mitchell, He-
len Frankenthaler und Lee Krasner (der
Ehefrau von Jackson Pollock). Auch der
fffür die Verbreitung des abstrakten Expres-ür die Verbreitung des abstrakten Expres-
sionismus bald so wichtige Kritiker Cle-
ment Greenberg hörte Vorlesungen an.
AAAber dass Hofmanns eigene Malerei auchber dass Hofmanns eigene Malerei auch
unabhängig von seiner Lehre bestehen
konnte, das hat erst Peggy Guggenheim er-
kannt.
Galeristen wie Betty Parsons und
Samuel M. Kootz sorgten im Anschluss da-
fffür, dass der Name Hans Hofmann in denür, dass der Name Hans Hofmann in den
USA auch im Kunsthandel bekannt wurde.
Sie vermittelten Gemälde an Privatsamm-
ler wie an öffentliche Museen, darunter
das Museum of Modern Art, das Guggen-
heim Museum und das Metropolitan Mu-
seum in New York.
In Europa, zumal in Deutschland, ist
Hofmann dagegen weniger bekannt und
seltener ausgestellt worden (wenngleich
aaauch das Museum Ludwig in Köln oderuch das Museum Ludwig in Köln oder
das Lenbachhaus in München Arbeiten
des Künstlers besitzen). Erst im Jahr
2 014 wurde das Werkverzeichnis von
Hofmann fertiggestellt. Auf dessen
Grundlage präsentierte dann immerhin
die Kunsthalle Bielefeld 2016/17 eine Re-
trospektive. Und nun nimmt sich der
Berliner Kunsthändler Aeneas Bastian
dem Avantgardisten an und zeigt in sei-
ner Londoner Galerie die Ausstellung
„Hans Hofmann – Fury“.

Sieben Gemälde aus den Vierzigerjah-
ren zeigen, wie Hofmann selbst den abs-
trakten Expressionismus für sich entwi-
ckelte und auf der Leinwand zelebrierte.
Wie Willem de Kooning gehört er dabei zu
den Expressionisten, die sich nicht voll-
ständig aus der Figuration lösten. So blei-
ben in den Werken häufig gegenständliche
Formen, Körper und Gesichter, aber auch
grafisch-architektonische Strukturen er-
kennbar.
Das 140 mal 110 Zentimeter große titel-
gebende Gemälde „Fury“ aus dem Jahr des
Kriegsendes 1945 zeigt beispielsweise
Oberkörper und Kopf einer zornig grimas-
sierenden Figur in der Seitenansicht.
Gleichzeitig zerfällt der Wüterich vor ei-
nem grellen rosafarbigen Hintergrund in
aaabstrahierte, gestische Formen. Anderebstrahierte, gestische Formen. Andere
Bilder wie „Goldregen“ (1944) scheinen in
eine Traumwelt zu entführen, „Black,
Grey, Creme“ sind eher formale Komposi-
tionen, während „The Virgin“ sowohl ge-
stisch abstrakt wie figurativ inhaltlich zu
lesen sind (beide 1946). Hans Hofmann ha-
be einmal erklärt, „seine Bilder erforder-
ten eine ‚Push-and-Pull‘-Bewegung“, sagt
Aeneas Bastian im Gespräch mit WELT.
„Man müsse sich einem Bildgegenstand
annähern, um dann wieder auf Distanz zu
ihm zu gehen.“
In der Ausstellung ist das zum ersten
Mal einem britischen Publikum möglich,
die meisten Bilder sind in Europa bisher
noch nie gezeigt worden. Bastian arbeitet
dafür mit dem „Renate, Hans und Maria
Hofmann Trust“ zusammen, der vor sechs
Jahren den Catalogue raisonné der Gemäl-
de Hofmanns veröffentlicht hat und den
Nachlass betreut. Bisher wurde dieser um-
fffangreiche Nachlass exklusiv von der Mi-angreiche Nachlass exklusiv von der Mi-
les McEnery Gallery in New York vertre-
ten, die allerdings hauptsächlich auf dem
amerikanischen Markt vertreten ist. Dass
sich der Trust für Europa nun mit einer re-
lativ kleinen, wenn auch gut vernetzten
Galerie (Aeneas Bastians Vater Heiner ist
selbst Kunsthändler, ehemaliger Sekretär
von Joseph Beuys und langjähriger Berater
des Bauunternehmers Erich Marx, dessen
Sammlung einen Grundstock des Muse-
ums Hamburger Bahnhof in Berlin bildet)
zusammenschließt, ist ein Coup für den
Galeristen, der erst seit kurzem London
zum Hauptstandort gemacht hat.
Besonders die großen vier, global agie-
renden Galerien Gagosian, Hauser &
Wirth, Pace und Zwirner sind eine erheb-
lich Konkurrenz im sprunghaft angestie-
genen Wettbewerb um Künstlernachlässe.
In den vergangenen Jahren verging kaum
eine Woche, in der nicht einer der Händler
die Repräsentation eines wichtigen ver-
storbenen Künstlers des 20. Jahrhunderts
verkündet hätte. Er könne keinesfalls eine

ggglobale Vertretung anbieten, gibt Bastianlobale Vertretung anbieten, gibt Bastian
zu, aber die verschiedenen Nachlassver-
walter hätten ganz unterschiedliche Vor-
stellungen und Wünsche. Wenn es aber
darum gehe, einen Brückenschlag zwi-
schen Amerika und Deutschland zu ver-
mitteln, dann könne er durchaus konkur-
rieren.
Bastian versteht seine Galerie als „Nu-
kleus einflussreicher deutscher und ameri-
kanischer Künstler“. Für den Trust sei er
deshalb ein geeigneter strategischer Part-
ner. Auch weil Hans Hofmann eine Ge-
schichte diesseits und jenseits des atlanti-
schen Ozeans habe. Bei seiner Recherche
sei Bastian etwa darauf gestoßen, dass
Hofmann schon in Berlin eine erste Ein-
zelausstellung in einer Galerie gehabt ha-
be. 1910 und bei Paul Cassirer, dem be-
rühmten Impressionismushändler. Peggy
Guggenheim als Expressionismusvermitt-
lerin in den USA befindet sich damit in
bester Gesellschaft.
Dem Trust ist aber natürlich nicht nur
an der kunsthistorischen Beglaubigung
des Hofmann’schen Werks gelegen, son-
dern auch seiner kommerziellen Vermark-
tung. Alle Bilder in der Ausstellung stehen
zum Verkauf, die Preise liegen im Bereich
zzzwischen 150.000 und 500.000 Dollar,wischen 150.000 und 500.000 Dollar,
„ein hohes, aber gerechtfertigtes Preisni-
veau“, so der Galerist. Tatsächlich wurden
aaauf Auktionen bereits rund 25 Werke Hof-uf Auktionen bereits rund 25 Werke Hof-
manns im siebenstelligen Bereich zuge-
schlagen. Den Rekord hält Christie’s mit
einem Erlös von 8,9 Millionen Dollar im
Jahr 2017 für Hans Hofmanns Gemälde
„Lava“ von 1960.

T„Hans Hofmann: Fury –Painting
after the War“, bis zum 23. Mai,
Bastian Gallery, London

RENATE, HANS & MARIA HOFMANN TRUST/ ARTISTS RIGHTS SOCIETY (ARS), NEW YORK/ VG BILDKUNST, BONN 2020 (3)

Er ließ seine FIGUREN nie ganz los


Hans Hofmann war


der begnadete


Mentor der


deutschen


Avantgarde. Was


weniger bekannt ist:


Er war selbst ein


erfolgreicher Maler.


Die Galerie Bastian


zeigt jetzt sein Werk


in London. Ein Coup


Das Werk des Meisters: Hans Hofmanns Bilder„The Blande
Interior (Blande Interior with Table-White Lines and Squa-
res)“ von 1949 (links), „Fury No.1“ (oben) und „White Ex-
pansion“ von 1954 (unten)

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