Die Welt - 22.02.2020

(Barré) #1

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22.02.20 Samstag, 22. Februar 2020DWBE-VP1


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DIE WELT SAMSTAG, 22. FEBRUAR 2020 SEITE 37


REISEN


V


om Anleger an Hobarts Brooke
Street pflügt sich der „Mona Roma“
den Fluss Derwent hinauf. Im „Posh
Pit“, der ersten Klasse der Fähre, die
den Hafen Hobarts mit dem Mu-
seum für alte und neue Kunst verbindet, werden
Kanapees gereicht. Wein fließt in Strömen.
Schließlich erscheint das kurz „Mona“ genannte
Museum auf seiner Klippe wie ein griechischer
Tempel. Kein Zufall. Das Heraufbeschwören
göttlicher Dimensionen ist ebenso beabsichtigt
wie die ständige Verfügbarkeit von Wein. Beides
setzt sich im Museum fort.

VON STEFANIE BISPING

Bevor man den Rundgang durch die Samm-
lung beginnt, kann man sich an der „Void Bar“
mit einem Cocktail stärken. Angesichts der The-
menschwerpunkte Sex und Tod kann das sinn-
voll sein. Dargestellt werden sie durch so vielfäl-
tige Exponate wie ägyptische Mumien, Abdrücke
weiblicher Geschlechtsorgane oder des maschi-
nellen Verdauungstrakts „Cloaca Professional“,
der täglich um elf Uhr gefüttert wird und sich
um 16 Uhr entleert.
„Die Sammlung ist kontrovers“, so formuliert
es Tahlia Cavarretta, die für das Museum arbei-
tet. Die Bewohner Hobarts stehen dem Museum
entspannt gegenüber. „Die Leute waren von An-
fang an begeistert“, erklärt Jim Henry, der als
Fahrer und Touristenguide arbeitet und sich als
Hobarter in achter Generation eigentlich auch
eine konservative Meinung leisten könnte. Chris
Thomson, 33-jähriger Chefbrenner in Hobarts
ältester Whisky-Destillerie „The Lark“, umreißt
es so: „MONA? Oh, krank! Ich liebe es!“
Es ist nicht schwer, in dem Museum einen
Spiegel seines Schöpfers David Walsh zu sehen.
Der 59-jährige Tasmanier wuchs in bescheidenen
Verhältnissen im Vorort Berriedale auf, ganz in
der Nähe der Klippe, auf der heute sein Museum
thront: ambitioniert, selbstbewusst und dazu ge-
schaffen, nachdrücklich auf sich aufmerksam zu
machen. Weil er als Kind nicht zur Kirche wollte,

schickte seine Mutter ihn sonntags ins Museum.
Es war der Beginn einer lebenslangen Leiden-
schaft. Später studierte er kurz Mathematik und
Computerwissenschaften, bis er ein System er-
sann, mit dem sich Spielbanken knacken ließen.
Schnell brachte er es als Profispieler zu großem
Reichtum.
Für seine gewaltige private Kunstsammlung
baute David Walsh 2001 ein eigenes Museum auf
dem Gelände des Weinguts Moorilla in Berrieda-
le, das er vier Jahre zuvor gekauft hatte. Weil
niemand kam, beschloss er zu expandieren.
Nach einer 75 Millionen australische Dollar teu-
ren Umstrukturierung eröffnete er es 2011 neu
als „Museum of New and Old Art“ – kurz MO-
NA. Bis heute ist Walsh mit seinem Museum eng
verbunden. 2014 heiratete er hier die amerikani-
sche Künstlerin Kirsha Kaechele. Regelmäßig
treffen sich die beiden im Museumsrestaurant
„The Source“ mit Freunden zu Mittagessen, die
bis in die Nacht dauern – immerhin gehört zum
Besitz noch immer ein sehr produktives Wein-
gut. Das Restaurant mit Probierstube erhielt sei-
nen Namen vom Sechs-Meter-Gemälde des
Künstlers John Olsen, das im Treppenhaus an
der Decke hängt.
Walsh und Kaechele stellen ihre Autos auf
Parkplätzen ab, die ohne falsche Bescheidenheit
für „God“ und „God’s Mistress“ reserviert sind.
Das Heftchen, das Besuchern den Weg zu den
Bars und Restaurants des Museums weist, be-
nennt für jede Tränke den „Gottesfaktor“ – die
Wahrscheinlichkeit, dort Walshs ansichtig zu
werden. Und wer sich beim Betrachten der Ex-
ponate auf die Unterstützung des Audioguides
verlässt, hat bei jedem Werk die Wahl zwischen
kunsthistorischer Einordnung und den sehr per-
sönlichen Einlassungen des Museumsgründers
und -besitzers.
Walsh genießt – trotz eines Scharmützels mit
den australischen Steuerbehörden mit einem
Streitwert in zweistelliger Millionenhöhe – ho-
hes Ansehen. Sein Museum wird geliebt; auch,
weil es dem entlegenen Tasmanien touristisches
Leben eingehaucht hat. 400.000 Menschen be-

suchen die Sammlung jedes Jahr. Viele kommen
aus Europa und Amerika, manche eigens, um das
Museum zu sehen, das heute in einem Atemzug
mit dem Opernhaus in Sydney genannt wird.
Es ist ein guter, aber nicht der einzige Grund,
die Anreise in die von Europa aus gesehen entle-
genste Großstadt Australiens auf sich zu neh-
men. Mit 220.000 Einwohnern ist das 1804 als
Sträflingskolonie gegründete Hobart überschau-
bar. Die Lage am Wasser zwischen grünen Hü-
geln, beschützt vom Hausberg Mount Welling-
ton, ist berückend schön, die Lebensqualität
hoch. Die Insel wurde von den Waldbränden, die
im Rest Australiens wüteten, weitgehend ver-
schont. Stürmische Westwinde zwischen dem


  1. und 50. Breitengrad waschen die Luft über
    Tasmanien förmlich rein. Das hilft Allergikern
    und trägt dazu bei, dass Lebensmittel hier wenig
    belastet sind – so wenig, dass im Stadtgebiet her-
    vorragende Austern gezüchtet werden. Auch die
    Wege anderer Delikatessen sind kurz: Hummer,
    Langusten und Fisch gibt es vor der Haustür,
    Riesling, Pinot Noir, Chardonnay und Gewürz-
    traminer vom Vorstadtweingut Moorilla, Bio-
    Käse und ein vielgerühmter Honig kommen von
    der südlich der Kapitale gelegenen Insel Bruny.
    Die günstigen Bedingungen locken auch Kü-
    chenchefs vom Festland hierher. Alex Katsman
    wurde in Sibirien geboren und zog als Teenager
    nach Adelaide. Nach Stationen unter anderem
    bei Antonio Carluccio, dem Koch des Königs von
    Bahrain, und als Küchenchef im „Stamford Ho-
    tel“ in Adelaide verließ er die australische Wein-
    metropole, um im „Landscape Restaurant“ des
    „Henry Jones Art Hotel“ ständig mit den Er-
    zeugnissen Tasmaniens arbeiten zu können.
    „Hier habe ich die Möglichkeit, direkte Bezie-
    hungen mit Bauern, Produzenten und Lieferan-
    ten aufzubauen, wie ich sie für meine Küche
    brauche. Ich möchte nicht nur Essen machen,
    sondern ein Erlebnis schaffen, an die der Gast
    sich erinnert“, erzählt der 35-Jährige.
    Sein Arbeitsplatz ist auch Sinnbild für den
    Wandel der Stadt. Die heruntergekommenen La-
    gerhallen, in denen heute das „Henry Jones Art


Hotel“ angesiedelt ist, machten den Hafen noch
zu Beginn des Jahrtausends zu einer Gegend, in
die sich kein Tourist verirrte. Die Salamanca
Street mit ihren zahlreichen Galerien und Res-
taurants, damals wie heute ein Besuchermagnet,
bildete die Grenze dessen, was sich zu entde-
cken lohnte. Mit dem „Henry Jones“ zog 2004
dann das erste Art-Hotel der südlichen Hemi-
sphäre an den Hafen. Bars und Galerien folgten.
Inzwischen kann man in der ehemaligen Fa-
brik nicht nur essen und schlafen, sondern auch
die Stadtgeschichte nachvollziehen. Der Na-
mensgeber Henry Jones, 1862 als Sohn zweier
Ex-Sträflinge in Tasmanien geboren, produzier-
te in dem Bau am Hafen Marmelade. Mit zwölf
hatte er als Arbeiter angefangen, mit 27 war er
Anteilseigner, schließlich gehörte ihm die ganze
IXL Jam Factory.
Wo bis 1979 Früchte eingekocht wurden, be-
finden sich heute 500 tasmanische Kunstwerke –
und 56 Zimmer. Ein paar Schritte weiter eröffne-
te 2017 ein weiteres Hotel in einer historischen
Lagerhalle: Das „MACq 01“ ist als „Storytelling-
Hotel“ – in Anlehnung an die Geschichte der Ur-
einwohner – der Historie Tasmaniens gewidmet.
Jedes der 114 Zimmer trägt den Namen einer Per-
sönlichkeit aus der Vergangenheit der Insel, de-
ren Leben anhand von Erinnerungsstücken und
Bildern erzählt wird. Der Hafen ist zum Trend-
viertel geworden, in dem sich ganz wunderbar
das Treiben von Jachten, Seglern und kommer-
ziellen Schiffen beobachten lässt.
Ein Denkmal erinnert an den in Tasmanien
aufgewachsenen Forscher Louis Charles Ber-
nacchi, der als erster Australier in der Antarktis
war. Auch sein Hund Joe ist verewigt, ebenso wie
Robben und Pinguine. Tatsächlich ist es nicht
ungewöhnlich, im Hafen Zwergpinguine zu se-
hen – und zwar echte.

TDie Teilnahme an der Reise wurde unterstützt
von Tourism Australia und Tourism Tasmania.
Unsere Standards der Transparenz und journa-
listischen Unabhängigkeit finden Sie unter
http://www.axelspringer.de/unabhaengigkeit

Hobart zählt dank spektakulärer Lage und üppigem Kulturangebot zu Australiens spannendsten Metropolen

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ETTY IMAGES

/ POSNOV

EIN KNÜLLER


am Ende der Welt


Hobart ist aus hiesiger Sicht die am weitesten entfernte


australische Stadt. Doch die lange Anreise lohnt sich


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beispielsweise mit Virgin Australia (virgin-
australia.com) oder Qantas (qantas.com)
in die tasmanische Hauptstadt Hobart.

UnterkunftDas „MacQ01 Hotel“ am
Hafen steckt voller spannender Geschich-
ten über Ureinwohner und Siedler Tasma-
niens, DZ ab 160 Euro, macq01.com.au.
Im „The Henry Jones Art Museum“ logiert
man wie in einer Galerie für tasmanische
Kunst, DZ ab 180 Euro, thehenryjones.
com. Im „Museum of New and Old Art“
kann man ebenfalls nächtigen; allerdings
nicht im Gebäude, sondern in Overwater-
Bungalows, Ü/F plus Wein für zwei Per-
sonen ab 470 Euro, mona.net.au. Das
„Islington Hotel“ kombiniert Unterbrin-
gung und Kunst von David Hockney, Henri
Matisse und Andy Warhol, DZ ab 150
Euro (islingtonhotel.com).

Auskunftaustralia.com;
discovertasmania.com

Tipps und Informationen

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