Parodie auf eine beliebte japanische Polizei-
show. Im Finale sprang Riku in gepunkteten
Hosen und einer Satinweste über eine Spalte
zwischen Treppenaufgängen und führte
einen einarmigen Handstand auf einer hohen,
schwankenden Stange aus.
Die Veranstaltung im Nikko Saru Gundan
wurzelt in der traditionellen japanischen
Kultur. Sarumawashi (Affenvorstellung) ent-
springt dem Glauben, dass der saru (Affe) der
Beschützer von Pferden und Mittler zwischen
Göttern und Menschen ist, fähig, böse Geister
zu bannen und den Weg zum Glück zu ebnen.
Wie die traditionelle Theaterform Kabuki wurde
auch sarumawashi schon vor tausend Jahren
in öffentlichen Theatern aufgeführt. Doch im
modernen Japan ist die spirituelle Bedeutung
in Vergessenheit geraten.
Die Affennummern verflachen immer mehr
zum Zirkus. Viele Tiere werden mit Geduld
und positiver Verstärkung ausgebildet, man-
che aber harsch diszipliniert und sogar körper-
lich misshandelt, sagt Keiko Yamazaki, Leiterin
des Animal Literacy Research Institute, das die
facettenreiche Beziehung zwischen Mensch und
Tier erforscht. Sie ist auch Vorstandsmitglied
der japanischen Tierschutzorganisation Coa-
lition for Animal Welfare. Affen in Gefangen-
schaft sind vom Tierschutzgesetz geschützt.
Dass dies auch für Makaken in Windeln gilt, die
über Bürgersteige wackeln, ist vielen Japanern
anscheinend nicht bewusst.
„Viele Tierschutzgruppen setzen sich für
Kätzchen und Welpen ein – für Tierheime, in
denen nicht getötet wird. Katzenliebhaberinnen
haben eine größere Gefolgschaft“, sagt Keiko
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