von ralf wiegand
S
chon erstaunlich, was allesnichtpas-
siert ist an diesem Fußball-Wochen-
ende. Erling Haaland hat kein Tor ge-
schossen (aber Dortmund trotzdem ge-
wonnen), Werder Bremen hat nicht verlo-
ren (aber trotzdem irgendwie schon), Fuß-
baller haben sich nicht die Hand gegeben
(aber trotzdem energisch auf den Rasen
gerotzt statt in die Armbeuge), und kein
Spiel ist abgebrochen worden (aber trotz-
dem hingen fast überall Spruchbänder).
Im liebsten Sport der Deutschen stehen
sich der Wunsch nach einer entpolitisier-
ten Zone und die auch an Stadiongrenzen
nicht halt machende Wirklichkeit ratlos
gegenüber. Niemand weiß, was passiert:
Werden wir morgen alle sterben – oder sol-
len wir lieber lustig weiterkicken?
Die Bundesliga zwischen Corona und
Choreo hat die Show nicht abgeblasen
und einen Spieltag in angespannter Ruhe
absolviert. Das Virus in seinem Lauf
halten weder Ochs noch Esel auf, wussten
schon die Altvorderen, also was soll’s. Der
ganze Wahnsinn um den potenziell töd-
lichen Er- und Aufreger ist vom Fußball
hübsch karikiert worden. Da horten Men-
schen so viele Vorräte, als müssten sie sich
ein Jahr lang in Klopapier einwickeln und
in Mehl wälzen, um gesund zu bleiben –
nur um samstags mit der überfüllten
S-Bahn in ein volles Stadion zu fahren.
Man könnte nun wieder von der Macht
des Fußballs schreiben, wenn der Minis-
ter für Gesundheit zwar von „unnötigen
Reisen nach Nordrhein-Westfalen“ abrät,
also etwa von Wanderungen durch die
neue deutsche Lombardei, aber keines
der vier Erstligaspiele dort eingeschränkt
wurde (anders als in der echten Lombar-
dei, wo die Stadien leer bleiben müssen).
Mehr als 157 000 Zuschauer setzten sich
in Paderborn, Mönchengladbach, Gelsen-
kirchen und Leverkusen dem Risiko einer
Ansteckung durch mögliche fußballver-
rückte Virusträger aus. Deren Aussprache
gerade bei gebrüllten Verfluchungen von
Milliardären (z.B. Dietmar Hopp) oder Ver-
bänden (z. B. DFB) wird ja gerne mal etwas
feuchter. Die wenigsten werden Klopa-
pier oder Mehl zum Schutz dabei gehabt
haben, aber mal ehrlich: Ging es im Fuß-
ball jemals um Leben und Tod? Eben, es
geht bekanntlich um viel mehr.
Vielleicht pflegt der Fußball also nur
seinen gesunden Realismus – ja, wir wer-
den alle sterben! – während die echten Ver-
rückten in Wahrheit im Gesundheitsmi-
nisterium sitzen und lieber den coronaver-
dächtigen Kreis Heinsberg abriegeln als
ein Fußballstadion in NRW zu schließen.
Zuschauer aus Heinsberg „durften“ übri-
gens ihre Karten für die Partie im nahen
Mönchengladbach gegen Dortmund zu-
rückgeben. Das klingt netter als vergange-
ne Woche in Leipzig, wo eine Gruppe japa-
nischer Gäste eher nicht die Wahl hatte:
Die Menschen vom Mutterkontinent des
Virus flogen nach altsächsischer Manier
einfach aus dem Stadion. Als Entschädi-
gung lud RB Leipzig die Opfer seines Raci-
al Profilings übrigens zum nächsten Aus-
wärtsspiel nach Wolfsburg ein.
Wie bitte, was?
Doch. Die Japaner weilten offenbar
beim zähen, torlosen Spiel VfL Wolfsburg
- RB Leipzig. Wo hingen eigentlich die Pro-
testplakate gegen diese Art von Kollektiv-
strafe? In Heinsberg? Wie glaubwürdig
sind Ultras, die zwar die Anwesenheit
eines Firmen- und Fußball-Kapitalgesell-
schaftsgründers (Hopp, SAP, Hoffenheim)
in einem von ihm selbst gebauten, nach
ihm selbst benannten Stadion kaum aus-
halten können, woran der DFB schuld ist,
aber die Landverschickung von Auslän-
dern in die VW-Konzernarena zum Spiel
gegen, boah ey, Leipzig!, nicht erwähnen?
How dare you, Ultras!
Irgendwie sind bei dieser ganzen Pro-
testiererei die Maßstäbe vollkommen ver-
rutscht. Die Regeln werden auf beiden Sei-
ten nach Stimmungslage gemacht. Also
mit Fingerspitzengefühl. Situativ. Je nach-
dem. Mal so, mal so. Man könnte auch sa-
gen: Wie üblich, im Fußball. Was bedeutet
jetzt „Sieg oder Fadenkreuz“, wie es in Ber-
lin plakatiert wurde, auf dem nach oben
bis drei begrenzten Stufenplan? Man
kann das als Drohung auffassen, ein Fa-
denkreuzplakat aufzuhängen und so bei
ungnädigem Verlauf einen Spielabbruch
zu provozieren. Oder einfach als Drohung.
Vielleicht regelt sich aber auch alles
bald von selbst. Schon jetzt haben sich bei-
de Seiten in einer Wenn-dies-dann-das-
Spirale hochgerüstet, jedes Wort ist wich-
tig. Das kann schnell sehr kompliziert wer-
den. Im offenbar von Akademikern der
Humboldt-Universität unterwanderten
Berliner Block der Hertha-Frösche hing
am Samstag jedenfalls dieses Banner:
„Wenn ein Milliardär losheult, ist der Auf-
schrei groß. Aber eine Unterbrechung we-
gen Rassismus? ‚Kontextlos‘.“ Fußnoten
und Querverweise auf Spruchbändern
sollten zur Pflicht werden. Bis sich dann
jemand darüber aufregen kann, was ge-
meint ist, ist das Spiel schon vorbei. Und
sterben werden wir sowieso alle.
von benedikt warmbrunn
München–Am Sonntag hat der FC Bayern
seinen 120. Geburtstag nachgefeiert, es
gab zu diesem Anlass eine Choreografie im
Stadion (angeleitet durch verteilte Begleit-
zettel: „Achtung: Choreo“), es gab eine Akti-
on gegen Rassismus, die Mannschaft lief
in Trikots im Retro-Stil auf, und Fußball ge-
spielt wurde auch – passend zum Anlass be-
wegten sich die Spieler sogar lange so, als
ob die Gründungsväter höchstpersönlich
in die Trikots der Mannschaft von 2020 ge-
schlüpft wären. Tempo, Spielwitz, alles
fehlte lange; auch der FC Augsburg brach-
te zunächst keinen Schwung in die Feier, er
präsentierte sich eher wie ein Gast, der auf
keinen Fall in Erinnerung bleiben will.
2:0 (0:0) gewann der FC Bayern an sei-
ner Geburtstagsparty gegen Augsburg am
Ende, dem Team genügte dabei über weite
Strecken ein Energielevel, wie es sonst auf
Feiern in den frühen Morgenstunden auf
der Tanzfläche zu beobachten ist: schon be-
müht, aber nicht mit dem allerhöchsten
Körpereinsatz. Und auch wenn es kein gro-
ßer Nachmittag war, könnte er wichtig ge-
wesen sein im Anlauf auf den 30. Meisterti-
tel der Vereinsgeschichte.
Die Ausgangsposition für die Bayern
vor diesem Spiel war ja ausgezeichnet ge-
wesen, durch das Leipziger 0:0 am Sams-
tag in Wolfsburg konnten sich die Münch-
ner durch den Sieg einen Vorsprung von
vier Punkten auf den zweiten Tabellen-
platz herausspielen, den mittlerweile Bo-
russia Dortmund belegt. Es war ein passen-
des Geschenk der Mannschaft an sich
selbst gewesen – und vielleicht spricht es
auch für den FC Bayern in diesen Wochen,
dass er sich dieses Geschenk mit minima-
lem Aufwand selbst überreicht hat (wie
schon beim 1:0 im Pokal-Viertelfinale am
Dienstag in Schalke). Zumal der Sieg ja
auch höher hätte ausfallen können.
Die Geschehnisse auf dem Platz be-
schränkten sich in der ersten Halbzeit im
Wesentlichen darauf, dass die Bayern viel
Ballbesitz hatten, damit aber schon ganz
zufrieden zu sein schienen. „Wir haben die
hundertprozentige Killermentalität ver-
missen lassen, das war nicht das Niveau
der letzten Wochen“, sagte Stürmer Tho-
mas Müller selbstkritisch.
Die Gäste aus Augsburg wiederum
waren ganz zufrieden damit, dass die
Bayern nix Gefährliches zustande brach-
ten. Die beste Chance hatte der FCA, nach
mehreren Unsicherheiten in der Münch-
ner Defensive schoss Eduard Löwen von
der Strafraumkante aufs Tor, doch der Ball
kullerte brav in die Hände von Manuel Neu-
er. Gegen Ende der ersten Halbzeit intensi-
vierten die Bayern ihre
Angriffsbemühungen, sie spielten konse-
quenter über die Flügel – Sekunden vor
dem Pausenpfiff hatte Thomas Müller
nach einer Flanke von Serge Gnabry die
beste Münchner Chance. Er schoss über
die Latte. Ansonsten flankte Alphonso
Davies einmal aufs Tornetz, mehr passier-
te nicht. Zumindest auf dem Rasen nicht.
Auch im Verein selbst waren sie ja ge-
spannt, wie die eigenen Fans auftreten wür-
den nach dem vergangenen Wochenende,
mit den Schmähplakaten in Hoffenheim
gegen Dietmar Hopp, mit den zwei Spielun-
terbrechungen, mit der Reaktion von Vor-
standschef Karl-Heinz Rummenigge („das
ganz hässliche Gesicht des FC Bayern“),
mit dem Gefühl, dass nicht allen im Klub
klar war, worum es den Fans in dieser De-
batte eigentlich geht. Die Augsburger An-
hänger richteten am Sonntag ihren Protest
in der ersten Halbzeit mit Plakaten direk-
ter an die Verbände DFB und DFL, anschlie-
ßend beschimpften die Fans beider Klubs
den DFB im Wechselgesang. Der Münch-
ner Anhang reagierte auf Rummenigges
Aussage („ ,Das ganz hässliche Gesicht des
FC Bayern’ zeigen die, die Blutgeld von Ka-
tar + Co nehmen!“). In der zweiten Halbzeit
richteten sich die Plakate der Bayern-Fans
direkt gegen den DFB, unter anderem mit
einem durchkreuzten DFB-Logo. Sie er-
wähnten alles, was sie am DFB stört, darun-
ter die Kollektivstrafen gegen Fans. Immer
wieder hielten sie nun Plakate hoch, mal ge-
gen den DFB, mal gegen Rummenigge. Zu
einer Spielunterbrechung kam es nicht.
Zwischendurch ging es in der zweiten
Halbzeit auch wieder um die Feierlichkei-
ten: Nach einem langen Pass von Jérôme
Boateng musste Thomas Müller nur seine
linke Fußinnenseite hinhalten, schon flog
der Ball ins Tor (53.). Und die Fans, sie san-
gen nun: „120 Jahre FCB!“
Für die Münchner Spieler wurde es nun
vorübergehend ein gemütlicher Nachmit-
tag, die Augsburger waren zwar ein paar-
mal in der gegnerischen Spielfeldhälfte,
aber von diesen Ausflügen blieb nichts in
Erinnerung. Die Bayern dagegen hätten ih-
re Führung weiter ausbauen können, sie
spielten zielstrebiger, wuchtiger, sie spiel-
ten: lebendiger. Doch immer weiter schei-
terten sie an Augsburgs Torwart Andreas
Luthe. In der 65. Minute parierte dieser
einen Schuss von Joshua Zirkzee auf der
Linie, vier Minuten später reagierte er blitz-
schnell nach einem Abschluss von Philippe
Coutinho. Immer wieder war es nun Serge
Gnabry, der Dynamik in die Offensive
brachte, in der 74. Minute dribbelte er sich
kraftvoll in den Strafraum hinein – auch
seinen Schuss wehrte Luthe aber ab.
Und dann wäre doch beinahe der Aus-
gleich gefallen: In der 80. Minute entwisch-
te Florian Niederlechner Boateng, seinen
ersten Schuss parierte Neuer, den zweiten
Schuss fälschte Davies zur Ecke ab.
In der Nachspielzeit traf Leon Goretzka
für den FC Bayern, mit einem technisch fei-
nen Tor. Dann war die Geburtstagsfeier
auch schon vorbei.
CORONA UND CHOREO
Angespannte Ruhe
Wolfsburg–Julian Nagelsmann, der Trai-
ner von RB Leipzig, wird in seinen Analy-
sen gerne mal grundsätzlich. Nach dem
0:0 beim VfL Wolfsburg stellte er fest, dass
seinem Team, das bisher Tabellenzweiter
war, „gegen tief stehende, gut verteidigen-
de Mannschaften manchmal noch fußbal-
lerische Momente fehlen“. Wie man solche
Gegner ausspiele, „macht uns der FC Bay-
ern jede Woche vor“, betonte Nagelsmann
den feinen Unterschied. Deshalb brauche
man auch nicht von einem Leipziger Meis-
terduell mit den Münchnern zu reden –
nach vier verlorenen Punkten in den jüngs-
ten beiden Spielen. Nach dem 0:2 in Frank-
furt im Januar hatte der Coach in einer
Brandrede noch ehrgeizig betont, seine RB-
Profis sollten sich grundsätzlich überle-
gen, ob sie kurz vor dem Gipfel ganz nach
oben zum Gipfelkreuz klettern wollen oder
vorher lieber in die Alm abbiegen, um ge-
mütlich zu essen und zu trinken.
Die Rolle desBad Guys, den kritischen
Part in der öffentlichen Analyse der 90Mi-
nuten, überließ Nagelsmann diesmal sei-
nem Sportdirektor Markus Krösche. Der
ließ kein gutes Haar am Auftritt der Leipzi-
ger, die an diesem Dienstag daheim gegen
Tottenham Hotspur (Hinspiel 1:0) erstmals
das Viertelfinale der Champions League er-
reichen können – es wäre der bislang größ-
te Erfolg in der kurzen Ära des Klubs. In
Wolfsburg listete Krösche einen Mängelka-
talog auf, der wie ein Zeugnis zur Nicht-Ver-
setzung in die Oberstufe wirkte. Eine klei-
ne Auswahl seines Minus-Registers: Man
habe „ohne Dynamik und Tempowechsel“
gespielt, das Passspiel sei „ungenau“ gewe-
sen, „Konzentration“ und die nötige
„Grundaktivität“ hätten gefehlt. Zudem ha-
be RB „zu statisch“ agiert.
Ob dies allein daran lag, dass Leipzig
den zuletzt über muskuläre Oberschenkel-
beschwerden klagenden Torjäger Timo
Werner 60 Minuten lang schonte? Zumin-
dest wies dessen Stellvertreter im Sturm,
der Däne Yussuf Poulsen, nicht nur wegen
diverser schlechter Abschlüsse nach, dass
er bei der Weiterentwicklung der Mann-
schaft unter Nagelsmanns Regie bisher
nicht so richtig mitgekommen ist. Als Wer-
ner für Poulsen hereinkam, habe „uns das
gut getan“, bilanzierte später der Trainer.
Weder Nagelsmann noch Krösche warfen
dem Team allerdings vor, was Kapitän Mar-
cel Sabitzer den Kollegen noch nach dem
jüngsten 1:1 gegen Leverkusen vorgehal-
ten hatte: fehlende „Einstellung und Men-
talität“. Das war in Wolfsburg aber nicht
das Problem, es war auch kein ganz
schlechtes Auswärtsspiel von RB.
Die Wolfsburger jedoch verbauten sehr
gut jene Räume, in die Leipzig spielen woll-
te – besonders stark dabei: die VfL-Sech-
ser Maximilian Arnold und Yannick Ger-
hardt. Die hohe Gegenwehr hatte wohl
auch damit zu tun, dass Wolfsburg im Okto-
ber im Pokal daheim 1:6 gegen Leipzig un-
tergegangen war. Trainer Oliver Glaser hat-
te zwar vor dem Spiel keine Videos dieses
Desasters vorgeführt, („man zeigt ja auch
nicht vor der nächsten Klassenarbeit noch
mal die letzte Fünf“). Daraus gelernt haben
seine Spieler, die seit acht Spielen unge-
schlagen sind, aber offenbar auch so.
Wäre es aus Leipziger Sicht ganz dumm
gelaufen, hätte Wolfsburgs Xaver Schlager
in der 89. Minute sogar perLucky Punch
das Siegtor erzielt. Doch der im Strafraum
freigespielte Österreicher verzog seinen
Schuss nach links, obwohl er Zeit zum Zie-
len hatte. Leipzig tut derzeit jedenfalls gut
daran, bescheiden zu bleiben, wie auch Tor-
wart Peter Gulacsi feststellte: „Es ist in die-
ser Saison extrem schwer, unter die ersten
Vier zu kommen. Mit Bayern, Dortmund,
Leverkusen und Gladbach haben wir sehr
starke Konkurrenten.“
Für das Highlight-Spiel gegen Totten-
ham hoffen die Leipziger, dass der Gegner
„etwas offener spielt“, so Gulacsi – die Eng-
länder benötigen ja mindestens ein Tor. Zu-
dem ist Tottenhams aktuelle Lage in der
Premier League weitaus schlechter als die
der Leipziger in der Bundesliga. Seit der
Hinspiel-Niederlage haben die Spurs ein
Stadtderby gegen Chelsea und ein FA-Cup-
Spiel gegen den Ligaletzten Norwich verlo-
ren. In der Tabelle steht Tottenham, das sei-
ne verletzten Torjäger Kane und Son seit
Wochen arg vermisst, nach einem mage-
ren 1;1 am Samstag in Burnley nicht mal
mehr auf einem Europa-League-Platz.
Die Chancen auf den größten Erfolg der
Klubgeschichte stehen für RB also trotz-
dem gut. Auch wenn in Wolfsburg Inspirati-
on und spielerische Lösungen fehlten, lob-
te VfL-Profi Maximilian Arnold: „Die ha-
ben schöne Ochsen in der Mannschaft mit
hohem Tempo.“ Und wenn gegen Totten-
ham Timo Werner wieder von Beginn an
dabei ist, könnte Leipzig zumindest in der
Champions League dem Gipfelkreuz etwas
näher kommen. jörg marwedel
Frankfurt–Trotz möglicher Geisterspiele
wegen der Ausbreitung des Coronavirus
will die Fußball-Bundesliga ihre Saison
wie geplant bis Mai zu Ende bringen. „Nur
so erhalten Klubs und DFL trotz schwieri-
ger Umstände für die kommende Spielzeit
Planungssicherheit“, teilte Christian Sei-
fert, Geschäftsführer der Deutschen Fuß-
ball Liga, mit. Auf- und Absteiger sowie Eu-
ropacup-Starter müssten ermittelt wer-
den. Zuvor hatte Gesundheitsminister
Jens Spahn empfohlen, wegen des Virus
Veranstaltungen mit mehr als 1000 Zu-
schauern/Teilnehmern abzusagen.
Es sei „eine schwierige Situation“, sagte
Seifert. Die Gesundheit habe oberste Priori-
tät. „Dabei muss es das Ziel sein, in unter-
schiedlichen Lebensbereichen den jeweils
angemessenen Weg zu finden zwischen be-
rechtigter Vorsorge und übertriebener Vor-
sicht.“ Von Absagen könnten Spiele in den
höchsten Spielklassen im Fußball, Hand-
ball, Eishockey, Basketball und Volleyball
betroffen sein. Bislang hatten Verbände
und Vereine auf die Zuständigkeit der Be-
hörden verwiesen und Absagen oder Spie-
le in leeren Arenen vermieden.
Das Zweitliga-Topspiel Stuttgart gegen
Bielefeld an diesem Montagabend soll wei-
terhin mit Fans stattfinden, ebenso kündig-
te RB Leipzig an, dass das Champions-
League-Duell gegen Tottenham am Diens-
tag wie geplant ausgetragen werde. dpa
DFB-Pokal – Halbfinale
DEFGH Nr. 57, Montag, 9. März 2020 HF3 23
Champions League
Achtelfinale– Rückspiele
Mit dem Tempo der Gründungsväter
Der FC Bayern gewinnt mit minimalem Aufwand 2:0 gegen den FC Augsburg und erhöht den Vorsprung
in der Tabelle auf vier Punkte – Müller und Goretzka erzielen die Münchner Tore
Geisterspiele drohen
Zweitliga-Topspiel beim VfB findet statt
Fußball
Im Verfolgerduell der beiden
Borussias setzt sich Dortmund
rustikal in Gladbach durch 25
Fußball-Politik
Finale um die 6,7 Millionen Euro:
Fragen und Antworten zum
Sommermärchen-Prozess 27
Tennis
Dank Jan-Lennard Struff dominiert
Deutschland im Davis Cup und
hofft auf Alexander Zverev 28
Galopp in Europa statt Gipfelsturm in der Liga
Weil Leipzig auch beim 0:0 in Wolfsburg spielerische Lösungen fehlen, sieht Trainer Nagelsmann kein Duell mehr mit den Bayern – aber jetzt kommt Tottenham
Vielleicht pflegt der Fußball nur
einen gesunden Realismus, und
die Irren sitzen im Ministerium
SPORT
InDortmund wurden die Halbfinal-Paarungen
im DFB-Pokal ausgelost:
Bayern München – Eintracht Frankfurt
- FC Saarbrücken – Bayer Leverkusen
Termine: 21. und 22. April
Finale am 23. Mai in Berlin
Das Führungstor: Thomas Müller trifft im ungewohnten Bayern-Retro-Geburtstags-Trikot zum 1:0 gegen Augsburg. FOTO:FRANK HOERMANN / SVEN SIMON
DIENSTAG(21 Uhr) /Hinspiel
RB Leipzig – Tottenham Hotspur / 1:0
FC Valencia – Atalanta Bergamo / 1:4
MITTWOCH(21 Uhr)
Paris St.-Germain – Borussia Dortmund / 1:2
FC Liverpool – Atlético Madrid / 0:1
DIENSTAG, 17. März(21 Uhr)
Manchester City – Real Madrid / 2:1
Juventus Turin – Olympique Lyon / 0:1
MITTWOCH, 18. März(21 Uhr)
FC Bayern München – FC Chelsea / 3:0
FC Barcelona – SSC Neapel / 1:1
TV:alle Spiele live bei Sky oder DAZN
Schmähkritik ausdrücklich erlaubt: Nicht nur DFB-Chef Fritz Keller
bekam im Dortmunder Block eine rote Nase; beschimpft wurde in
allen Ligen, in Magdeburg etwa das Abstiegsgespenst. FOTOS: IMAGO
Der Jubel: Auch wenn es lange eng zuging, sind die Bayern ihrer nächsten Meister-
feier am Sonntag wieder ein Stück näher gekommen. FOTO: MATTHIAS SCHRADER / AP
HEUTE