interview: fabian müller
D
ie Haare sind gestylt, der Hinter-
grund leuchtet, die Haut schim-
mert, die Pose ist verführerisch.
Nicht nur Instagram wird zunehmend zur
Bühne von zur Schau gestellter Koketterie.
Psychologin Ines Imdahl ist Geschäftsfüh-
rerin des Marktforschungsinstituts Rhein-
gold Salon und hat im Auftrag des Indus-
trieverbands Körperpflege und Waschmit-
tel bereits mehrere Jugendstudien zu die-
sem Thema durchgeführt.
SZ: Frau Imdahl, warum sehnen sich ge-
rade Jugendliche nach so vielen Likes
wie möglich?
Ines Imdahl: Dazu muss ich ausholen.
Nur zu.
Zunächst einmal spielen bei jungen Men-
schen die Hormone verrückt, und sie ha-
ben gleichzeitig das Gefühl, dass die famili-
äre wie auch die gesellschaftliche Situation
außer Kontrolle geraten ist. Jugendliche se-
hen in ihren oder in anderen Familien,
dass Beziehungen in die Brüche gehen, je-
de zweite Ehe in Deutschland wird geschie-
den. Sie haben das Gefühl, überall in der
Welt explodiert gerade etwas. Und vor al-
lem haben sie das Gefühl, sie können dar-
an nichts ändern. Sie erleben also einen
Kontrollverlust auf mehreren Ebenen, nur
auf einer können sie die Kontrolle wiederer-
langen: der körperlichen Ebene. Jugendli-
che schminken sich also, stylen die Haare
und nutzen Kosmetik.
Was hat all das mit Likes zu tun?
Im Grunde möchten sie über den perfekt
kontrollierten Körper und den perfekt kon-
trollierten Auftritt zeigen, dass sie ihr Le-
ben im Griff haben. Dafür möchten sie An-
erkennung. Sie schießen Selfies, nutzen Fil-
ter, posten diese Bilder und schauen dann,
ob es genügend Likes gibt. Wenn das funk-
tioniert, speichern sie das positiv ab. Wenn
nicht, wird es online wieder gelöscht.
Viele Likes bedeuten also Anerkennung?
Das wäre verkürzt. Ein Like bedeutet die
Befriedigung von mindestens zwei Trie-
ben, dem narzisstischen und dem exhibiti-
onistischen. Eine Kombination, die in der
klinischen Psychologie früher getrennt
war. Narzissmus gilt als sehr schwere Stö-
rung, Betroffene lieben nur sich selbst und
sind kaum in der Lage, andere zu lieben.
Die zweite Komponente, der Exhibitionis-
mus, war bei Frauen immer schon akzep-
tierter als bei Männern. Die Frauen sagen,
sie zeigen auf freizügigen Fotos nichts, was
sie am Strand nicht auch zeigen würden.
Sie tragen Bikinis, Unterwäsche, Sportkla-
motten, das alles in verführerischen bis de-
voten Posen. Die Anerkennung ist dann
das, was als Suchtfaktor hinzukommt.
Sie sprechen von Sucht?
Die ewige Steigerung – mehr Likes, mehr
Follower – führt zu einem Kick und dem-
entsprechend zu einer Abhängigkeit. Das
geben viele Jugendliche auch offen zu. Es
geht dabei nicht nur um Follower und Herz-
chen, die Jugendlichen sind fast alle min-
destens vier Stunden pro Tag auf Insta-
gram, manche sogar bis zu neun.
Ist das noch gesund?
Als Psychologen beobachten wir vor allem
neue Trends, machen darauf aufmerksam
und zeigen, was sie bedeuten. Ich persön-
lich sehe aber diese Sucht schon kritisch.
Verändert sich die Selbstwahrnehmung
der Jugendlichen?
Jugendliche glauben nun, über die Likes
mehr wert zu sein. Sie können gleichzeitig
aber kaum mithalten mit dem Perfektionis-
mus, die sozialen Medien machen sie un-
glücklich. Zugeben tun es die meisten aber
nicht.
Laut Studien sind Jungen weniger anfäl-
lig. Woran liegt das?
Sie haben nicht den gleichen Perfektions-
druck wie Mädchen. Mädchen müssen gut
aussehen und benutzen dafür manchmal
sogar optische Filter. Umgekehrt denken
sie – und das ist sicher der Faktor, der sie
unglücklicher macht – sie müssten im rea-
len Leben so aussehen, wie sie es mit den
Filtern tun. Das ist eine Wahrnehmungs-
verzerrung, die auf Dauer sehr, sehr gefähr-
lich ist.
In den sozialen Medien gibt es immer
wieder Kritik, viele Influencer würden
nur über Nacktheit Likes generieren.
Wie erklären Sie diese „Taktik“?
Die Generation der heute 60 bis 70-Jähri-
gen fand es schlimm, für die Optik ge-
mocht zu werden. Da war das Motto: Du
darfst niemals jemanden nach dem Äuße-
ren bewerten. Die Jugendlichen heute sa-
gen zu 70 Prozent, sie können am Äußeren
den Charakter eines Menschen erkennen.
Im Grunde sagen sie damit, wenn jemand
gepflegt ist, einen definierten Körper hat,
die Filter richtig benutzt, dann teilt diese
Person meine Werte, nämlich: Kontrolle
über das Leben.
Gibt es dafür eine psychologische Erklä-
rung?
Die schon erwähnte süchtig-machende
Kombination aus Narzissmus und Exhibiti-
onismus. Das merkt man auch schnell sel-
ber: Wenn man ein Foto veröffentlicht, auf
dem man ein körperbetonteres Kleid trägt,
bekommt man ganz andere Reaktionen als
ein normales Foto bekommen würde. Die
gestiegene Aufmerksamkeit fördert die
Sucht nach Likes weiter.
Immer wieder gibt es die Forderung, die
Funktion der Likes abzuschaffen. Wie
würde ein soziales Netzwerk dann funk-
tionieren?
Nicht gut. Ein Großteil des Lustgewinns,
den die Nutzer daraus ziehen, würde ka-
putt gehen. Es gäbe zwar weiterhin die
Funktion des Folgens, die Dynamik der
Kommentare und vor allem der Likes ist
aber zentraler, das ist auch das, was von In-
fluencern monetarisiert wird.
Täuscht der Eindruck, Jugendliche zie-
hen sich freizügiger an als noch vor Jah-
ren?
Junge Frauen schämen sich heute nicht
mehr dafür, sich freizügig zu zeigen. Sie zei-
gen damit: Alles geht den Bach runter, aber
ich habe meinen Körper im Griff. Diese Äu-
ßerlichkeit ist ein Zeichen dafür, Jugendli-
che zeigen das heute manchmal eben et-
was mehr. Es geht dabei aber weniger um
Sexualität, sondern eher darum, dass der
Körper Ausdruck der Persönlichkeit ist
und ein Zeichen der Sicherheit und Kontrol-
le. Problematischer finde ich, dass heute
sehr viel früher über Operationen nachge-
dacht wird.
Und das hängt unter anderem mit Insta-
gram zusammen?
Ja, man will sich den Filtern anpassen, so
perfekt sein wie möglich. Der Perfektions-
druck ist extrem, nichts Hässliches oder
Unkontrollierbares soll auf den Fotos zu se-
hen sein.
Gibt es weitere Beispiele für Auswirkun-
gen auf die Gesellschaft?
Klar, die gibt es. Vor 20 Jahren wollten
14Prozent der Jugendlichen berühmt wer-
den, heute sind es 30 Prozent, mehr als das
Doppelte. Viele geben an, Influencer wer-
den zu wollen, gerne auch Topmodel.
Ist der Ruhm der Teenie-Idole vergange-
ner Tage anders als der heutige?
Früher gab es einen größeren Abstand zu
den Idolen. Sie standen auf einem Podest,
waren Stars. Heute geht es darum, nahbar
und vor allem anfassbar zu sein. Also gibt
es an jeder Ecke ein Meet and Greet.
Warum nutzen die Jugendlichen haupt-
sächlich solche Foren?
In anderen sozialen Netzwerken wie Face-
book geht es auch um Hass, Politik, um Fie-
ses, um Tiefgründiges, also um ernste Din-
ge. Das wollen die Jugendlichen nicht. Sie
wollen die parallele heile Welt, in der alles
gut ist.
Was unterscheidet die aktuelle Generati-
on der Jugendlichen von der vorherge-
gangenen?
Vor zehn, 15 Jahren ging es um Entgren-
zung. Diese Generation hat den Kontroll-
verlust gesucht, sie wollte wissen, ob und
wie man rebellieren kann, Stichwort Koma-
saufen. Heute geht es darum, die Kontrolle
zu wahren. Jugendliche trinken deutlich
weniger, rauchen deutlich weniger. Es gibt
eine tiefe existenzielle Sehnsucht nach Si-
cherheit.
Vieles wird geteilt, auch die privatesten
Momente. Verschwimmt die Grenze zwi-
schen Persönlichem und Öffentlichem?
Wirklich Privates wäre, wenn die Mutter
krank ist, wenn das Baby mal schreit oder
man einen Streit mit dem Freund hat. Die
veröffentlichten Fotos wirken vermeint-
lich privat, das ist aber standardisiert und
zeigt fast nur Schönes. Also den Urlaub,
Weihnachten, die Hochzeit, die ersten
Schritte des Kindes – nur die guten Seiten
des Lebens. Wenn ihnen dann etwas nicht
mehr gefällt, löschen sie es einfach. Ju-
gendliche zeigen nur das von sich, was sie
als positiv empfinden.
Was raten Sie Eltern, die ein Problem da-
mit haben, wenn sich die Tochter
schminkt oder bauchfrei in die Schule
geht?
Eltern müssen verstehen, dass das für ihre
Kinder keine Oberflächlichkeit ist. Sie bear-
beiten damit eine innere Problematik.
Wenn sie ihre Nägel lackieren und sich die
Pickel überschminken, haben sie zumin-
dest das in den Griff bekommen. Wenn El-
tern verstehen, dass das Ausdruck einer
existenziellen Not ist, sind sie einen gro-
ßen Schritt weiter.
Und was empfehlen Sie Eltern für den
Umgang ihrer Kinder mit sozialen Medi-
en?
Es ist wichtig, dass es Regeln gibt. Die Ge-
sellschaft hat für die sozialen Medien kei-
ne Maßgaben wie es sie beispielsweise
beim Alkohol oder Taschengeld gibt. Es
gibt einfach keine Richtlinien, die besagen,
bis hier ist es gesund, dann nicht mehr. Al-
les was Suchtpotenzial hat, braucht Maße,
an die man sich halten kann. Sie werden
täglich Streit haben mit ihren Kindern. In
der Psychologie geht es immer um den
Kampf um die Regel. Das Entscheidende
ist, nicht aufzugeben.
Und wie handhaben Sie das in Ihrer Fami-
lie?
Ich habe vier Kinder. Meine Zwölfjährige
hat ein Smartphone, darf das aber nicht
mit in die Schule nehmen. Aber natürlich
hat die das schon versucht. Dann ist es
eben erst mal weg. Je häufiger das passiert,
desto länger ist das Handy dann bei mir.
Bei unseren Kindergeburtstagen sammle
ich die Dinger alle ein. Das finden die Gäste
zwar komisch, aber die brauchen sich doch
nicht zu treffen, wenn sie alle nur auf das
Display starren.
Nur wenige Fußballer haben ihren Anhän-
gernso oft ein Lächeln geschenkt wie Ro-
naldinho Gaúcho. Garrincha vielleicht, der
viel zu früh verstorbene Weltmeister von
1958 und 1962, der ähnlich wie Ronaldin-
ho, Weltmeister von 2002, Gegenspieler in
einer Weise narrte, dass es eine slapstick-
reife Gaudi war. Am Samstag gab es Repor-
ter, die über die Wange des Ronaldinho ei-
ne Träne kullern sahen. Inmitten eines
Blitzlichtgewitters, verfolgt von Kamera-
leuten, umlagert von Journalisten, wurde
er in den Justizpalast der paraguayischen
Hauptstadt Asunción geführt – die Unter-
arme unter einer rosa Decke verborgen,
auf dass man die Handschellen nicht sehe.
Kurz darauf ordnete eine Untersu-
chungsrichterin namens Clara Ruiz an, Ro-
naldinho bis auf Weiteres in ein Hochsi-
cherheitsgefängnis zu stecken, für die Dau-
er von maximal sechs Monaten gilt ein Un-
tersuchungshaftbefehl. Der Grund: Zusam-
men mit seinem Bruder und Manager Ro-
berto de Assis habe er einen Anschlag auf
„die Interessen der Republik“ verübt;
„Fluchtgefahr“ müsse bejaht werden, da
sie keinen Wohnsitz im Lande haben: „Sie
sind illegal eingereist und halten sich ille-
gal (in Paraguay) auf“. Eine wirklich bizar-
re Geschichte.
Ronaldinho, 39, war Mitte vergangener
Woche in Paraguay eingereist. Ursprüng-
lich sollte er an einer PR-Aktion für ein Ca-
sino teilnehmen, später sollte ein Benefiz-
Event dazukommen, und auch der Bürger-
meister von Asunción freute sich auf der
Homepage der Stadt auf den „Ehrenbesu-
cher“. Der Eintrag ist mittlerweile ver-
schwunden. Denn wie sich herausgestellt
hat, präsentierte Ronaldinho den Grenzbe-
hörden am Flughafen in Asunción einen ge-
fälschten paraguayischen Reisepass, der
ursprünglich auf den Namen einer Frau
ausgestellt worden war. Warum?
Ronaldinhos Anwalt Adolfo Marín versi-
cherte, dass der Ex-Fußballer über gültige
brasilianische Papiere verfügt. Anderer-
seits: Erst vor wenigen Monaten wurde
noch darüber gewitzelt, dass die brasiliani-
schen Behörden Ronaldinho den Reise-
pass abgenommen hatten – und die Regie-
rung des faschistoiden Präsidenten Jair
Bolsonaro ihn dennoch zum Tourismusbot-
schafter machten, als Dank für die Unter-
stützung im Wahlkampf 2018. Die Papiere
wurden Ronaldinho abgenommen, weil er
eine millionenschwere Geldstrafe wegen
Bausünden, zu der er vor Jahren von einem
Gericht verurteilt worden war, immer
noch nicht bezahlt hatte. Wie auch immer:
Offen ist dennoch, warum Ronaldinho mit
paraguayischen Papieren in Asunción an-
getroffen wurde.
Nun müssen paraguayische Grenzbeam-
te nicht besser sein als britische, die Ronal-
dinho vor Jahren durchließen, obwohl er
seinen Reisepass zu Hause liegen lassen
hatte, als er mit dem FC Barcelona zu ei-
nem Freundschaftsspiel aufschlug. Das ist
unverkennbar Ronaldinho, sagte laut Zeu-
gen der britische Beamte, machte ein Sel-
fie mit dem Brasilianer und ließ ihn passie-
ren. Derlei könnte auch bei der Einreise in
Asunción passiert sein. Aber was danach
passierte, passt nicht so richtig dazu. Denn
erst wurde Ronaldinho sehr öffentlichkeits-
wirksam in seinem Fünf-Sterne-Hotel in
Paraguay festgesetzt, die Behörden mach-
ten sofort die Bilder der Razzia öffentlich.
Und nun wird in Paraguay längst nicht
mehr nur gegen Ronaldinho und seinen
Bruder Roberto ermittelt. Die Affäre zieht
viel weitere, undurchsichtige Kreise.
Denn: Ein Haftbefehl erging auch gegen
eine gewisse Dalia López, die Chefin einer
Stiftung mit dem klerikal anmutenden Na-
men Fraternidad Angelical („Engelhafte
Brüderlichkeit“). Sie ist im Visier der Steu-
erbehörden, weil sie umgerechnet 8,8 Milli-
onen Euro hinterzogen haben soll; eine auf
Geldwäschedelikte spezialisierte Einheit
fühlt sich auch auf den Plan gerufen. Der
zwischenzeitlich ebenfalls verhaftete brasi-
lianische Unternehmer Wilondes Sousa,
der den Ronaldinho-Trip nach Paraguay
mit López eingefädelt hatte, beschuldigte
seine Geschäftspartnerin gegenüber der
Staatsanwaltschaft, die falschen Pässe be-
sorgt zu haben. Ihr Ehemann Luis Gauto
wiederum habe sich bei Sousa erkundigt,
ob bei Ronaldinhos Einreise alles glatt ge-
gangen war. Sousa bejahte – und hörte ei-
ne bemerkenswerte Reaktion von Gauto:
„Siehst du, dass ich auf dem Flughafen das
Sagen habe?“
Was das zu bedeuten hat, ist offen; Ro-
naldinhos Anwalt versucht, die Behörden
von einer Art Unzurechnungsfähigkeit des
Ex-Fußballers zu überzeugen. Er wisse
nicht, dass man ihm gefälschte Ausweise
gegeben habe. „Er ist dumm“, sagte Advo-
kat Marín. Ronaldinho sitzt derweil in ei-
ner Einzelzelle. Und dürfte von der Firma
träumen, die ihm einst in Brasilien einen
Tunnel baute, damit er, von Medien und
Trainer unbemerkt, von seinem Domizil in
eine nahegelegene Diskothek gelangen
konnte. Und das war definitiv eine Episo-
de, die vielen Menschen ein Lächeln aufs
Gesicht zauberte. javier cáceres
„Der Perfektionsdruck
istextrem, nichts Hässliches
oder Unkontrollierbares soll
auf den Fotos zu sehen sein.“
„Vieeeeel Rosa für Deinen Social Media Feed“: Die Instagram-Influencerin Anmaykaa inszeniert sich in einem Kölner Instagram-Museum. FOTO: INA FASSBENDER/AFP
Doppelpass
Brasiliens Fußball-Idol Ronaldinho sitzt in Paraguay wegen eines gefälschten Ausweises in Untersuchungshaft. Sein Anwalt begründet das mit „Dummheit“
Die heile Welt hinterm Display
Psychologin Ines Imdahl über die süchtig machende Kombination aus Narzissmus und Exhibitionismus auf Instagram
und die existenzielle Sehnsucht von Jugendlichen nach Sicherheit und Kontrolle – gerade in unruhigen Zeiten
Tim Mälzer, 49, Koch, hat noch nie eine
Mail geschrieben. Er schreibe auch nur
ungern SMS und nutze kein Whatsapp,
sagte er im Radio-Talk „Mit den Waf-
feln einer Frau“. Eine klare Meinung hat
Mälzer auch zu Emojis: „Ganz ehrlich,
ich bin jetzt 49, komme auf die 50 zu.
Ich muss keine bunten Bilder mehr
verschicken.“
Meghan, 38, britische Herzogin, hat
dem National Theatre in London einen
Besuch abgestattet. Sie ließ sich dort
neueste Entwicklungen im Bereich der
Virtual-Reality-
Technologie zeigen.
Die frühere US-
Schauspielerin ist
Schirmherrin des
Theaters. Ende
März wollen Prinz
Harry, 35, und sie
ihre royalen Ver-
pflichtungen aufge-
ben. Derzeit absol-
vieren sie noch Ter-
mine.FOTO: GETTY
Samuel Koch, 32, Schauspieler, möchte
Aufmerksamkeit für seine Arbeit auf
der Bühne bekommen, nicht für seinen
schweren Unfall bei „Wetten, dass..?“
vor neun Jahren. „Ich kritisiere ja gern
die Leistungsgesellschaft, aber ich
selbst möchte natürlich für meine Leis-
tung beurteilt werden“, sagte Koch dem
Mannheimer Morgen. Der querschnitts-
gelähmte Darsteller befindet sich we-
gen einer möglichen Infektion mit dem
Coronavirus in häuslicher Isolation.
Arno Funke, 69, Ex-Kaufhauserpresser
„Dagobert“, wird heute noch erkannt.
Zum Beispiel habe ihn Schauspieler Ben
Becker kürzlich auf der Straße gegrüßt,
sagte Funke der dpa. Funke machte in
den Neunzigerjahren Schlagzeilen, als
er die Polizei narrte. Den Spitznamen
bekam er, weil er mit „Onkel Dagobert
grüßt seine Neffen“ in Zeitungsannon-
cen das Signal zur
Geldübergabe gab.
Der gelernte Rekla-
me-Fachmann wur-
de 1996 wegen Er-
pressung des Berli-
ner KaDeWe und
mehrerer Spreng-
stoff-Anschläge zu
neun Jahren Haft
verurteilt. Heute
arbeitet Funke als
Karikaturist.FOTO: DPA
Andrew, 60, britischer Prinz, lässt sich
im Missbrauchsskandal um den US-
Multimillionär Jeffrey Epstein von ei-
nem Top-Anwaltsteam vertreten. Dazu
gehöre die führende britische Expertin
im Auslieferungsrecht, Clare Montgo-
mery, schreibt die ZeitungThe Tele-
graph. Sie habe bereits Chiles Ex-Dikta-
tor General Augusto Pinochet vertreten.
Die US-Justiz will Andrew als Zeugen in
dem Missbrauchsskandal vernehmen –
er ist nicht angeklagt.
Gmunden– Fünf Menschen sind bei
einem Lawinenabgang in Österreich
ums Leben gekommen. Das Schnee-
brett ging am Sonntag im Dachsteinge-
birge unweit der Seethaler Hütte auf
einer Höhe von 2800 Metern ab und
begrub drei Frauen und zwei Männer
aus Tschechien im Alter zwischen 28
und 47 Jahren. Trotz eines Großaufgebo-
tes an Einsatzkräften mit insgesamt
sechs Hubschraubern kam für die Grup-
pe jede Hilfe zu spät. Das Dachsteinge-
birge gehört zu den beliebtesten Aus-
flugszielen für Wintersportler in Öster-
reich. Christoph Preimesberger, Landes-
leiter der oberösterreichischen Bergret-
tung und Leiter der Bergrettung Hall-
statt, sagte, die Lawine sei etwa 150 bis
200 Meter breit und rund 400 Meter
lang gewesen. dpa, sz
Rio de Janeiro– Die Zahl der Toten
nach schweren Überschwemmungen
und Erdrutschen in Brasilien ist auf
mindestens 41 gestiegen. 39 weitere
Menschen würden noch vermisst, hieß
es unter Berufung auf Einsatzkräfte.
Betroffen war vor allem der Bundes-
staat São Paulo. In Guarujá kamen
30Menschen ums Leben, in der Hafen-
stadt Santos wurden acht Menschen
getötet und in São Vicente starben drei
Menschen. In Guarujá fielen innerhalb
von 24 Stunden 320 Millimeter Regen –
deutlich mehr als für den ganzen Monat
März erwartet wurde. dpa
Peking– Sechs Jahre nach dem Ver-
schwinden der MH370 haben Angehöri-
ge von chinesischen Opfern die Wieder-
aufnahme der Suche nach Wrackteilen
des Fliegers gefordert. „Ich denke, das
ist nachvollziehbar, denn es wurden
keine Fortschritte erzielt“, sagte Jiang
Hui, der ein Angehörigen-Netzwerk
leitet und selbst seine Mutter bei dem
Absturz verloren hat. Die Angehörigen
hoffen, dass die Regierung von Malay-
sia eine Prämie anbietet, damit sich
Firmen in aller Welt auf die Suche nach
dem Flugzeug machen. Dessen Ver-
schwinden mit 239 Menschen an Bord
gilt als eines der größten Rätsel der
modernen Luftfahrt. dpa
Die Handschellen unter einem rosa Tuch
verborgen: Ronaldinho wird in Asunción
abgeführt. FOTO: REUTERS
Ines Imdahl ,52, Marktfor-
scherin und Mutter von
vier Kindern, ist seit 1989
in der tiefenpsychologi-
schen Forschung tätig. In
den vergangenen vier
Jahren hat sie drei Stu-
dien zu Jugendpsycholo-
gie und sozialen Medien
veröffentlicht.FOTO: PRIVAT
Auch die Chefin der Stiftung
„Engelhafte Brüderlichkeit“
wurde festgenommen
8 HF3 (^) PANORAMA Montag, 9. März 2020, Nr. 57 DEFGH
LEUTE
Lawinenunglück in Österreich
Brasilien: Tote bei Unwettern
MH370: Neue Suche gefordert
KURZ GEMELDET