Frankfurter Allgemeine Zeitung - 03.03.2020

(Michael S) #1

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG Finanzen DIENSTAG, 3.MÄRZ 2020·NR.53·SEITE 27


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Das heftigeBörsenbeben macht


vielen Angst–dochdie is tinder


Anlageein schlechterRatgeber.


Die Heizkostendürften durch


die mildeWitterung niedriger


ausfallen als imVorjahr.


Real-ProfiVinícius istnun


der jüngste Torschütze in der


Geschichtedes „Clásico“.


Der neue Handball-Sportchef


der BerlinerFüchse hat eine


schwierigeAufgabe.


ANGST FRISSTSEELEAUF! MILDESWETTER DRÜCKT HEIZKOSTEN

Dax
in Punkten

28.2.20 2.3.20
F.A.Z.-Index 2175,62 2168,46
Dax 30 11890,35 11857,87
M-Dax 25366,62 25348,33
Tec-Dax 2848,71 2857,55
Euro Stoxx 50 3329,49 3338,83
F.A.Z.-Euro-Index 123,80 123,69
Dow Jones 25409,36 26216,15a
Nasdaq Index 8567,37 8813,27a
Bund-Future 177,48 177,69b
Tagesgeld Frankfurt -0,51%-0,51 %
Bundesanl.-Rendite 10 J. -0,61%-0,65 %
F.A.Z.-Renten-Rend. 10 J. -0,44%-0,47 %
US-Staatsanl.-Rend. 10 J. 1,15%1,09 %a
Gold, Spot ($/Unze) 1586,01 1598,46
Rohöl (London $/Barrel) 50,09 52,22b
1Euro in Dollar 1,0977 1,1122
1Euro in Pfund 0,8532 0,8711
1Euro in Schweizer Franken 1,0614 1,0655
1Euro in Yen 119,36 119,82
a) Ortszeit 13 Uhr, b) Ortszeit 19 Uhr

Bundesanleihe
Rendite 10 Jahre

3.12.19 2.3.20 3.12.19 2.3.20

FAST SO SCHNELL WIERONALDO

D


ie Kursverluste an den Ak-
tienmärkten hat die Sorge
um eine unkontrollierte Aus-
breitung des Coronavirusverursacht.
Die Anleger müssen dasUmfeld aus
extrem niedrigen Zinsen undverhal-
tenem Wachstum angesichts eines
möglichenKonjunktureinbruchs neu
bewerten. Tatsächlichhaben sichin
der Jagd nachRendite, eineFolgeder
ultralockerenGeldpolitik derNoten-
banken, bestimmte Risiken an denFi-
nanzmärktenaufgebaut, die einer kri-
tischen Betrachtungwert sind.Wie
die Bank für InternationalenZah-
lungsausgleich, die als Bank derZen-
tralbankenregelmäßigvorGefahren
warnt, in ihrem jüngstenQuartalsbe-
richtfests tellt, bewerten die Investo-
rendie Risiken derzeit neu. Dazuge-
hörtesauch, auf die Kreditmärktezu
blicken. Dorthaben sichmit denris-
kanten Finanzierungenfinanzschwa-
cher Unternehmen sowie der immer
größeren Kreditvergabe durch Beteili-
gungsfonds undVermögensverwalter
Märkteetabliert, die für dieFinanz-
aufseher schwieriger zukontrollieren
sind als das Kreditgeschäftder Ban-
ken. Gerade in dem aktuellen,von
UnsicherheitgeprägtenUmfeld müs-
sen die Anlegersichdarüber im Kla-
rensein, dassbestimmteRisikenvor-
sichtiger beurteilt werden müssen.

KRETZSCHMARSSCHNELLKURS

Unterschätzte Risiken


VonMarkusFrühauf

Die Smartphone-Bank N26 istmit
dem Versprechen angetreten, fast al-
les anderszumachen als die her-
kömmlichen Banken und Sparkas-
sen. Zumindestineinem wichtigen
Punkt jedochtut der Bankenschreck
nun das,wastraditionelle Institute
angesichts sinkender Zinseinnahmen
vormachen: Er dreht an der Preis-
schraube, wie es „Finanzszene“for-
mulie rte. Lautder ab 10. Maifür deut-
sche Kundengeltenden neuen Preis-
liste vonN26 reduziertsichdie Zahl
der kostenlosen Bargeldabhebungen
an Geldautomaten fürNutzer unter
26 Jahrenvonfünf auf drei je Monat,
sofer ndie Bankverbindung bei N26
nicht als Hauptkontogenutzt wird.
Zusätzliche Barabhebungen kosten
dann jeweils 2Euro. Das klingtganz
schönkompliziert–dabei solltedas
Banking bei N26 dochsoklar und ein-
fach werden wie möglich,ganz „ohne
Bullshit“.Undnicht nur an dieser
Stelle liestsichdie Preisliste des Fin-
techsmittlerweile so sperrigwie die
einer Sparkasseoder Volksbank.
Deutlichteurerwerden soll auchdie
BestellungvonErsatzkartensowie
der Expressversand derselben für be-
sonderseiligeKunden.Zudem wird
der Freibetrag für Bareinzahlungen
gestrichen. Vergünstigungen gibt es
dagegen fürNutzer mit einemgebüh-
renpflichtigenKonto-Modell. Das ist
legitim, schließlichmüssen auch
JungbankenGeld verdienen. Der
Claim des kostenlosen Girokontos
wirdsoaber immer fragwürdiger –ge-
nau wie bei den Altbanken. mfe.

Die Börse


Z


uWochenbeginn sah es zunächst
so aus, als ob an der Börse nach
einer sehr turbulentenVorwo-
cheeine gewisse Beruhigung ein-
kehren würde: Der deutsche Aktienindex
Dax legte am Montagmorgenzunächst
spürbar zu.Parallel stieg allerdings auch
der Goldpreis. Analysten deuteten das so:
Die Ankündigungen aus denVereinigten
Staaten ließen erwarten, dassals Reaktion
auf das Coronavirus die Zinsengesenkt
würden–womöglichsogar in einerkon-
zertiertenAktion mehrererNotenbanken,
begleitet vonstaatlichenKonjunkturpro-
grammen. Daskönnteden Aktienmarkt
stützen–zugleichkönnteeine Zinssen-
kung aber auchdas zinslose Gold imVer-
gleichetwazuStaatsanleihen nochattrak-
tiver machen.
Dochdiese Deutung hielt sichnicht lan-
ge.AmspätenVormittag gegen10.30 Uhr
waresvorbei mit der kleinenVerschnauf-
pause an der Börse. Es ging wieder ab-
wärtsmit denKursen, angestoßen auch
durch neue beunruhigendeNachrichten.
Insbesonderedem Geschäftder Flugge-
sellschaften macht das Coronavirus zu
schaf fen. Die Aktien derLufthansa büß-
tenals größter Dax-Verlierer zeitweise gut
6Prozent ein. Die Fluggesellschaftsetzt
wegendes Coronavirus FlügenachFest-
landchinaweiterhin aus undkapptdas
Flugangebotnach Italien.KurzvorBörsen-
schlussindes waralles nur nochhalb so
schlimm. Der Dax wies am Ende mit
11 858 Punkten nur nochein Minusvon
0,3 Prozent auf. In dervergangenenWo-
chehatteder Indexmit einem Minusvon
mehr als 12 Prozent immerhin dengröß-
tenWochenverlustseit derFinanzkrise
2008 erlitten. Zuhilfekam den deutschen
Aktien einefesteTendenz derWall Street.
DermarktbreiteS&P-500 und der Dow-Jo-
nes-Indexlegten bis zum Mittag inNew
York um deutlichmehr als2Prozent zu.
Das alles zeigt:Die Unruhe scheint die
Börse sehr ergriffenzuhaben. Beruhigen-
de StimmenvonAnalystenund Ökono-
men wechseln sichmit denenvonCrash-

Prophetenab. Schon für Montag hatten
manche Schwarzmaler einenKurssturz
vorhergesagt, zu dem es allerdings dann
dochnicht kam.
Trotzdemgabesweiter viele skeptische
Börsenkommentare.RobCarnell,Volks-
wirtder Bank ING, ließ sichmit den beun-
ruhigendenWorten zitieren: „Es gibtkein
Konjunkturprogramm, das groß genug
wäre,umdas auszugleichen,wasuns mit
dem Coronavirus nochblüht.“Paul O’Con-
nor vonder FondsgesellschaftJanus Hen-
dersonvertratdie Ansicht, dasVirussei
ein „Game-Changer“: Deshalb habe sich
innerhalbvonnur einerWocheder Aus-
blickfür dieWeltkonjunktur signifikant
verdunkelt.

VieleWirtschaftsdaten sind überholt

Auch dieFondsgesellschaftDWS führte
aus, die zuletzt sprunghafte Verbreitung
des Virusauchaußerhalb Chinas mache
nun tatsächlicheine Revision vieler An-

nahmen fürWirtschaftswachstum und Ge-
winnwachstum erforderlich. Immerhin
glaube manweiterhin an ein„Abflachen“
der Kurvezur Entwicklung neuer Infektio-
nen außerhalb ChinasvorEnde des zwei-
tenQuartals–dann könne dieWirtschaft
im zweiten Halbjahr mindestens an ihren
vormaligen Wachstumspfad wieder an-
knüpfen.
Hingegen hob MichaelWinkler,Anlage-
stratege der St.GallerKantonalbank,her-
vor: „Niemandkannmomentanseriös vor-
hersagen, wie sichdie Situation in den
kommendenTagenentwickeln wird.“ Das
Geschehen an den Märkten sei von
„Angstund Panik“ dominiert, und entspre-
chend hektisch gehe es zu. Diese Hektik
werdeinden nächstenWochen anhalten.
Das bedeuteinsbesondereweiterhingro-
ße Kursschwankungen, nochverstärkt
durch Handelsprogramme undTrendfolge-
systeme. Diekonjunkturellen Bremsspu-
rendes Coronavirus hingegen seien noch
garnicht abschätzbar.

Wasaber können Anleger überhauptin
so einer Situation tun? UlrichStephan,
Chefanlagestrategeder Deutschen Bank
für Privat- undFirmenkunden, meinteauf
Anfrage:„Wichtig ist, dassAnleger nicht
in Panik verfallen.“ Das Risikosolltebreit
gestreut werden. In das Depotgehörten
nicht nur Aktien, sondernauchsichere
Bundesanleihen und ein bisschen Gold.

WerNervenhat, kauftnach
„UndwerstarkeNerven, viel Mut und ei-
nen langen Anlagehorizont hat, derkann
in denkommendenWochen erstePositio-
nen dazukaufen“, meintStephan.Fürvie-
le Anleger dürftedie Situation aber noch
zu riskant und unübersichtlichsein. Die
Aktienkurse könnten zwischenzeitlich
nochtiefer fallen als heute, sagteder Anla-
gestrategeder Deutschen Bank: „Per Jah-
resende dürften sichdie Märkteaber er-
holt haben.“ Ähnlichwie an den Aktien-
märkten ging es am Montag auchamÖl-

markt auf und ab. Morgens verteuerte sich
der Ölpreis derNordseesorte Brent zu-
nächs tvon rund 48 auf 52 Dollar je Barrel
(Fas szu159 Liter), später ging es wieder
abwärts, gegenAbend aber zog der Preis
auf fast 52 Dollar an-mithin fast5Pro-
zent mehr als amFreitag. Das Coronavi-
ruswurde als wichtigste Ursache der
Schwankungen bezeichnet, weil eine
Schwächung derKonjunktur dieNachfra-
ge vermindernkönnte. In derVorwoche
warendie Rohölpreise sostarkgefallen
wie seit Jahren nicht mehr.
Auch Benzin an derTankstell eist güns-
tiger geworden, wie das Internetportal Cle-
ver-Tanken am Montag berichtete. Dem-
nachzahltenAutofahrer je Liter Super
E10 imFebruar im Mittel 1,3766 Euro,
rund 2Cent weniger als im Januar und
ähnlichviel wie zuletzt im November
2019.Noch deutlicher zeigtesichder Un-
terschied bei Diesel. Durchschnittlichkos-
tete der Liter imFebruar 1,23 Euro–und
damitrund 6Cent weniger als im Januar.

Die Aktiender Deutschen Bankge-
hörtenamMontag zu denstärksten
Verlierer nimDax. In der Spitzeverlo-
rendie Papierefast6Prozentan
Wert.Das dürftedas Institut und Ak-
tionäreschmerzen, da die Deutsche
Bankgerade er st wiederdabei war,
sichvon den Tiefständen unter 6
Euronachoben zu bewegen. Vorwe-
nigenWochen hatteder Kurs dieMar-
ke von10Eurokurzübersprungen.
Zu schaf fenmacht den Banken die
weiter eAusbreitung des Coronavirus
und die sichdaraus ergebendenUnsi-
cherheiten. „Bei den Banken sam-
meln sichviele potentielle Risiken“,
hieß es bei der Comdirect.Das Kredit-
ausfallrisikokönnte steigen, wenn
Unternehmenwegendes Coronavi-
rusinfinanzielleSchieflag egerie ten.
Nichtgeholfen haben dürfteauchein
Bericht der „FinancialTimes“,wo-
nachdie britische Finanzaufsicht
FCAdie Deutsche Bankwegenihrer
Geldwäsche-Kontrollen gerügt ha-
ben soll. DieAufsichtsbehördegab
dazukeinen Kommentar ab.Auch
die Deutsche Bankwolltesichnicht
äußern,verwies aber aufverstärkte
Investitionen in dieKontrolle. ins.

che. SINGAPUR.Man könntedie Katas-
trophen als göttliche Strafen für das
„glückliche Land“ lesen:ErstFlammen,
dann Fluten und nun nocheine Seuche
brechen überAustralien herein. Ein Aus-
tralier,der inzwischen 28 Jahrealt ist, hat
in seinemganzen Leben nochnie eineRe-
zession erlebt.Die NachfragenachBoden-
schätzeninNordasien und insbesondere
in China machtedas Wunder möglich. Zu-
gleichverdienen sichaustralischeUniver-
sitäten eine goldeneNase mitStudenten
aus China.Nunaber is talles anders: Die
Rezession droht, undnachden Buschbrän-
den und Überschwemmungen ste mmt
sichAustraliengegendie wachsendenFol-
gendes Coronavirus.
Aufder einen Seitegeht es darum, die
Zahl der Kranken sogering wie möglich
zu halten. Die Masse der Menschen aber
spürtdas Virusbislang nochnicht in der
Lunge, sondernimGeldbeutel: DieFir-
men warnen vordeutlichenRückgängen
bei Umsatz und Gewinn, sie klagen über
die UnterbrechungvonLiefer ketten, Rei-
severanstalter fühlen dasFernbleiben der
Touris ten, und LieferantenvonLangusten
entlassen ihreFischer .Kein Wunder,dass
die Börse in Sydneynun seit siebenTagen
in Folgeblutet und inzwischen auf dem
tiefstenStand seit elf Jahren rangiert, ob-
wohl sievorzwölf Tagennocheinen Re-
kord verzeichnethatte. Die Organisation
für wirtschaftlicheZusammenarbeit und
Entwicklung (OECD)kürzte am Montag
ihreWachstumsvorhersagefür dasRoh-
stoffland gleichum0,5 Prozentpunkteauf
nur noch1,8 Prozent in diesem Jahr.Der
australische Dollarnotiertnur nochbei 65
amerikanischen Cent.
Kevin Hassett, der frühereChef-Öko-
nom des amerikanischen Präsidenten Do-
nald Trump, sagte, Australienstehe auf-
grund seiner engenVerflechtung mit Chi-

na „anvorderster Front“ bei den wirt-
schaftlichen Risiken, die mit demVirus
kommen.WerdesichChina nicht in die-
sem Monat erholen,werdesein Rohstoff-
Lieferant in dieRezessiongleiten. DieRe-
gierung, die sichinder Feuerkrise bis auf
die Knochen blamierte,sucht nacheiner
Antwort. Am heutigen Dienstag aber
kann de rsehr nüchternabwägendeNoten-
bankchef Philip Lowe vorpreschen: Die
Märkte erwarten, dasserden rekordniedri-
genLeitzins nocheinmalum0,25Prozent-
punkteauf dann 0,5 Prozent senkenwer-
de. Noch geht dieNotenbankvoneinem
Rückgang derWachstumsrateum0,2 Pro-
zentpunkteindiesem Haushaltsjahr aus.
In ihrem neuen Marktberichtkönnteder
Wert deutlichschlechter ausfallen.
Die Aktionärehabe „Panik“ erfasst, er-
klären die Börsenberichterstatter „down
under“. Am Montag beendete der Index
S&P/ASX 200 den Handel mit einemwei-
terenMinus von0,8 Prozent.Seit seinem
Rekordhoch am 20.Februar hat er nun
knapp 11 Prozent eingebüßt.Mit einem

Minusvon3Prozent hattesichder Trend
am Montag zunächstnochverschärft.Die
Hoffnung auf eineKonjunkturspritze der
Notenbank auf der einen,die Entwicklung
der internationalen Märkteauf der ande-
renSeite ließen das Minus im Handelsver-
lauf dann aber schmelzen.
Hinzukamdie Entwicklung des Ölprei-
ses: Spekulationen über Aktivitäten der
Zentralbanken und ein zeitgleichesZu-
rückfahren der Liefermengen der Opec
trieb ihn am Montag um3Prozent.Zwar
pendelt er immer nochumden niedrigs-
tenWertseit Jahren. Dochstiegen die
AktienvonÖl-Unternehmen wie Santos
(plus3Prozent) oderWoodsidePetro-
leum (1,5) deutlich. Den SchwarzenPeter
reichten sie an die Bankenweiter ,die die
nächste Zinssenkung fürchten. DieNatio-
nal AustraliaBank(minus 2,5), ANZ (mi-
nus 2) und Commonwealth Bank (minus
1,6) ließen deutlichFedernund werden
am Dienstagweiter verlieren,wenn Lowe
sicherweichen lässt.Kaufgelegenheiten
aber könnteeine dritteGruppe bieten:

Die großen Erzkonzerneverlieren immer
weiter anWert,weil ChinasWachstum
dochstärkerleidet, als dieKommunisti-
sche Partei bislangvermuten ließ.
Gerade erst hatteihnen der extrem
hohe Erzpreis zwar goldgeränderte Bilan-
zen beschertund Rekordausschüttungen
ermöglicht. Dochdrohen Belastungen,
wenn Chinas Erznachfrageinden nächs-
tenWochen sinkt.Sobüßtedie Fortescue
Metals Group allein am Montag9Prozent
ihres Wertes ein–gleichwohl steht noch
ein Kursgewinn von53Prozent in denver-
gangenen zwölf Monaten zu Buche. Im
Vergleichbilliger erscheint inzwischen
der Bodenschatzriese BHP,dem der neue
Vorstandschef MikeHenryimmer mehr
Fett abschneidet: Die BHP-Aktie hat seit
einem Jahr 11 Prozent anWert verloren.
Gab es die Aktievorvier Jahren nochfür
18 australische Dollar, kletterte sie auf 42,
um nun mit 33 zu notieren.
Hat Covid-19, wie das Coronavirus
auchgenannt wird, die früheren Dauer-
brenner zu Hoffnungswertenzurechtge-
stutzt, können anderevon der Krise profi-
tieren. Der Milch-KonzernA2M verlor
zwar seineVorstandschefin, nicht aber
sein China-Geschäft. Die Aktie hat über
das Jahr 12 Prozentgewonnen undgeht
unberührtdurch die schwerenZeiten, weil
Chinesenweiter Babymilchkaufen. Die
FrüchtefarmCosta Groupgewinnt seitTa-
gen, weil China auchweiter Blaubeeren
und Kiwis will. Am schnellsten aber rea-
gierte der Saftherstell er TheFood Revolu-
tion Group: Erstell te seine neuenAbfüll-
anlagen in Melbournevon Orangeund Ap-
felauf Desinfektionsmittel um. Die Aktie
brauchte in Corona-Tagennur Minuten,
um 60 Prozent zugewinnen.Nunmuss
Food Revolution auchliefern. Ob das
klapptist offen; deshalb hat dasPapier in
der vergangenenWocheschon wieder 14
Prozent abgegeben.

N26 dreht


an Preisen


Direktbankgleicht


sichSparkassen an


Aktie desTages


Börse SydneyimBann des Coronavirus


Australien kommt seine China-Abhängigkeitteuer zustehen


Kurzer Erholungsversuchdes Dax scheitert


DeutscherAktien index


fälltauf tiefsten Stand


seit sechs Monaten.


Gold istgefragt.Anden


Märktenwechseln sich


beruhigende Stimmen


undCrash-Propheten ab.


VonChristian


Siedenbiedel,Frankfurt


Deutsche Bank


2.3. im Tagesverlauf.
Quelle:Bloomberg F.A.Z.-Grafik Heß

in EuroISIN DE0005140008

7,25

7,40

7,55

7,70

7,85

8,00

9:00 Uhr 15:45 Uhr

Quelle: Bloomberg F. A.Z.-GrafikKaiser

(^7000) ASX 200 in Punkten
7200
6800
6400
6600
6200
6000
Der australische Aktienmarkt
März19MaiApril JuniJuli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.
6392
Jan.20Feb.
Quelle:BloombergFotoImago/F. A.Z.-GrafikWalter
Dax
2.3.2019
in Punkten
2.3.2020
11 000
14 000
12 000
13 000
2.3.2019 2.3.2020
50
75
55
60
65
70
Goldpreis
2.3.2019
in Dollarje Feinunze
Rohölpreis
in Dollar jeBarrel (Brent)
2.3.2020
1200
1700
1500
1400
1300
1600
Anleger flüchten inGold

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