Die Welt - 21.02.2020

(Grace) #1

NN


och beherrscht die Nitrat-
belastung die Diskussion
über sauberes Trinkwas-
ser, doch der nächste Pro-
blembereich kündigt sich
bereits an: Spurenstoffe. Rückstände et-bereits an: Spurenstoffe. Rückstände et-
wa von Medikamenten, Reinigungsmit-wa von Medikamenten, Reinigungsmit-
teln oder Tierarznei, die einzeln nur inteln oder Tierarznei, die einzeln nur in
sehr geringen Mengen auftauchen, sichsehr geringen Mengen auftauchen, sich
aber zu einer besorgniserregenden Be-aber zu einer besorgniserregenden Be-
lastung addieren können. lastung addieren können.
Und die wird wachsen. Bis zum JahrUnd die wird wachsen. Bis zum Jahr
2045, warnt der Bundesverband der2045, warnt der Bundesverband der
Energie- und WasserwirtschaftEnergie- und Wasserwirtschaft
(BDEW), werde allein der Medikamen-(BDEW), werde allein der Medikamen-
tenverbrauch in Deutschland um bis zutenverbrauch in Deutschland um bis zu
70 Prozent steigen – schon weil das70 Prozent steigen – schon weil das
Durchschnittsalter der Bevölkerung zu-Durchschnittsalter der Bevölkerung zu-
nehme. Nachdem die Arzneien dennehme. Nachdem die Arzneien den
menschlichen Körper durchwandert ha-menschlichen Körper durchwandert ha-
ben, erreicht das meiste davon irgend-ben, erreicht das meiste davon irgend-
wann die Kläranlage.wann die Kläranlage.

VON MICHAEL GASSMANN

Die Qualität des Trinkwassers inDie Qualität des Trinkwassers in
Deutschland bleibe weiterhin hoch, ver-Deutschland bleibe weiterhin hoch, ver-
sichert der für Wasser zuständigesichert der für Wasser zuständige
BDEW-Hauptgeschäftsführer MartinBDEW-Hauptgeschäftsführer Martin
Weyand. Das große Aber: „Die KostenWeyand. Das große Aber: „Die Kosten
für die Aufbereitung werden bei zuneh-für die Aufbereitung werden bei zuneh-
mender Belastung der Gewässer deut-mender Belastung der Gewässer deut-
lich steigen.“ Wie deutlich, das hat derlich steigen.“ Wie deutlich, das hat der
Verband in einer Studie der Manage-
ment-Beratung Civity ausrechnen las-
sen: Einrichtung und Betrieb einer wei-
teren – der vierten – Stufe in Tausenden
Kläranlagen schlagen danach mit 1,
Milliarden Euro pro Jahr zu Buche. Die
Gebühren würden dadurch rechnerisch
bundesweit um jährlich durchschnitt-

dieser Hinsicht ein Vorbild für Deutsch-
land sein könne. Schließlich gelangten
Arzneimittel zu 98 Prozent durch
menschliche Ausscheidungen im Privat-
haushalt oder Krankenhaus und durch
falsche Entsorgung ins Abwasser und
damit in die Gewässer, argumentiert die
Pharma-Lobby.
Die Wasserwerker halten dagegen.
„Das Fondsmodell ist eine ökologisch
und ökonomisch effiziente Lösung, die
Arzneimittelherstellern Anreize bietet,
Einträge zu vermeiden oder Innovatio-
nen voranzubringen, um Rückstände in
die Umwelt zu verringern“, sagte Wey-
and gegenüber WELT. Die Kosten für
die Entfernung der Arzneimittelrück-
stände würden dabei auf alle Beteiligten
entlang der Wertschöpfungskette um-entlang der Wertschöpfungskette um-
gelegt. Bei einer Finanzierung über diegelegt. Bei einer Finanzierung über die
Abwasserabgabe müssten allein die Bür-Abwasserabgabe müssten allein die Bür-
ger die Finanzierungslast tragen. Dieseger die Finanzierungslast tragen. Diese
könnte sich nach der Studie von Civity
im Lauf von drei Jahrzehnten auf 36
Milliarden Euro aufaddieren.
Dazu kommt: Während die Nitratbe-
lastung meist nur bestimmte, landwirt-
schaftlich besonders intensiv genutzte
Regionen trifft, tritt das Problem der
Medikamentenrückstände flächende-
ckend in ganz Deutschland auf. Wenn
die Prognosen stimmen, werden in ei-
nem Vierteljahrhundert jährlich 50.
Tonnen Arzneimittel in Deutschland
verbraucht – und wieder ausgeschieden.
Eine vierte Reinigungsstufe – nach
der mechanischen, biologischen und
chemischen Reinigung – ist unter Ex-
perten nicht unumstritten. Das Heraus-
filtern von Mikroschadstoffen etwa
durch Aktivkohle, Membrane oder mit-

hilfe von Ozon treibe nicht nur die Kos-
ten hoch, sondern verschlechtere auch
die Ökobilanz der Kläranlagen, heißt es.
So steige deren Energieverbrauch um
bis zu 40 Prozent. „Spurenstoffe wer-
den im Abwasser am besten vermieden,
indem sie erst gar nicht den Weg ins
Wasser finden“, so die Essener Em-
schergenossenschaft, einer der größten
deutschen Wasserversorger.
Dennoch stellen sich die meisten
WWWasserwerker darauf ein, dass eineasserwerker darauf ein, dass eine
VVVermeidungsstrategie alleine nicht rei-ermeidungsstrategie alleine nicht rei-
chen wird. Derzeit wird bundesweit in
mehreren Dutzend Anlagen noch nachehreren Dutzend Anlagen noch nach
der besten Klärtechnik geforscht. Biser besten Klärtechnik geforscht. Bis
zu 90 Prozent der Schadstoffe kann ei-u 90 Prozent der Schadstoffe kann ei-
ne vierte Reinigungsstufe entfernen.e vierte Reinigungsstufe entfernen.
Generell gilt die Qualität des Trinkwas-
sers in Deutschland als zufrieden-
stellend. Fast alle Proben zeigten eine
„sehr gute“ Qualität, meldet etwa das
Umweltbundesamt. Auch die Stiftung
WWWarentest kam letzten Sommer zu demarentest kam letzten Sommer zu dem
Ergebnis: „Unser Nass aus dem Hahn
ist sicher.“
Allerdings fanden die Tester in Ein-
zelfällen Reststoffe wie Spuren von De-
sethylatrazin, einem Abbauprodukt des
Unkrautvernichters Atrazin. Der ist
zwar längst verboten, doch noch nicht
vollständig aus den Böden ausge-
schwemmt. In der Nähe von Großstäd-
ten fanden sich Spuren von Süßstoffen
wie Acesulfam-K, Cyclamat oder
Saccharin. Auch Rückstände des
Schmerzmittels Diclofenac, von Rönt-
genkontrastmitteln und Tierarzneistof-
fen wurden entdeckt. Mit dem Regen
gelangen zudem Flammschutzmittel
aus Baustellen, Reifenabrieb von den
















 


So funktioniert die TrinkwassergewinnungSo funktioniert die Trinkwassergewinnung


Tiefbrunnen


Die Wasserwerke Die Wasserwerke Die Wasserwerke


pumpen das pumpen das


Grundwasser aus Grundwasser aus Grundwasser aus


rund ��� Brunnen. rund ��� Brunnen. rund ��� Brunnen.


Sie sind zwischen Sie sind zwischen Sie sind zwischen


�� m und ��� m �� m und ��� m �� m und ��� m


tief.


Belüftungsanlage


Das Rohwasser enthält keinen Das Rohwasser enthält keinen


freien Sauerstoff. Es wird deshalb


über Düsen versprüht oder über


Wehrüberfälle geleitet, so kann es


Sauerstoff aus der Luft aufnehmen.


Maschinenhaus


Im Maschinenhaus stehen Im Maschinenhaus stehen


Reinwasserpumpen, die das


Trinkwasser durch das


Rohrnetz zum Verbraucher


pumpen.


Reaktionsbecken


Im Rohwasser sind Eisen- und


Manganverbindungen gelöst.


Sie gehen eine chemische


Reaktion mit dem nun vor-


handenen Sauerstoff ein.


ReaktionsbeckenReaktionsbeckenReaktionsbecken


Im Rohwasser sind Eisen- und Im Rohwasser sind Eisen- und Im Rohwasser sind Eisen- und Im Rohwasser sind Eisen- und Im Rohwasser sind Eisen- und Im Rohwasser sind Eisen- und


Manganverbindungen gelöst. Manganverbindungen gelöst. Manganverbindungen gelöst.


Sie gehen eine chemische Sie gehen eine chemische Sie gehen eine chemische


Reaktion mit dem nun vor-Reaktion mit dem nun vor-Reaktion mit dem nun vor-


handenen Sauerstoff ein.handenen Sauerstoff ein.handenen Sauerstoff ein.


Schnellfilteranlage


Die restlichen Eisenflocken Die restlichen Eisenflocken


und das Mangan werden


in Schnellfilteranlagen aus


dem Wasser entfernt.


Reinwasserbehälter


Aus dem Rohwasser ist Aus dem Rohwasser ist


Reinwasser – unser


Trinkwasser – geworden.


Im Reinwasserbehälter


wird es gespeichert.


Endverbraucher


Das Trinkwasser wird durch das weit


verzweigte Trinkwasserrohrnetz


gepumpt bis es die Haushalte und gepumpt bis es die Haushalte und


die Industrie erreicht und


dort über den Haus- oder


Grundstücksanschluss


zum Verbraucher


gelangt.


�. �. TiefbrunnenTiefbrunnen �. �. �. �. SchnellfilteranlageSchnellfilteranlage �. �. �.


�.


�.


WWWWer zahlt er zahlt


ddas teurere


TRINKWASSER?


Rückstände von Medikamenten und andereückstände von Medikamenten und andere


Spurenstoffe machen Milliardeninvestitionenpurenstoffe machen Milliardeninvestitionen


in die Wasseraufbereitung erforderlich. Jetztn die Wasseraufbereitung erforderlich. Jetzt


entbrennt der Streit über die Finanzierungntbrennt der Streit über die Finanzierung


12


21.02.20 Freitag, 21. Februar 2020DWBE-HP


- Belichterfreigabe: ----Zeit:Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Zeit:-Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Zeit:-Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: ---Zeit:---Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe:


Belichter: Farbe:Belichter: Farbe:Belichter:


DWBE-HP


DW_DirDW_DirDW_Dir/DW/DW/DW/DW/DWBE-HP/DWBE-HP
21.02.2021.02.2021.02.20/1/1/1/1/Wir4/Wir4 EKOCHNEV 5% 25% 50% 75% 95%

12 WIRTSCHAFT DIE WELT FREITAG,21.FEBRUAR


A


ngesichts stockender Großpro-
jekte wie derzeit der Tesla-Fa-
brik in Brandenburg fordern
Wirtschaftsverbände und Ökonomen
schnellere Prozesse in Deutschland.
Der Deutsche Industrie- und Handels-
kammertag (DIHK) moniert einen zu
langen Vorlauf für Ansiedlungen. Das
arbeitgebernahe Institut der deutschen
Wirtschaft (IW) fordert mehr Mut. Aus
der Politik werden Stimmen lauter, Kla-
gemöglichkeiten von Umweltverbänden
zu begrenzen.

VON ALEXANDER STURM UND
OLIVER VON RIEGEN

„Plan- und Genehmigungsverfahren
für Unternehmensansiedlungen in
Deutschland dauern abschreckend lan-
ge“, meint Achim Dercks, Vize-Haupt-
geschäftsführer des DIHK. Nach dem

Rodungsstopp auf dem Gelände für die
geplante Tesla-Fabrik in Grünheide bei
Berlin ist die Debatte um Verzögerun-
gen bei Bauvorhaben hochgekocht.
Es ist nicht das erste Mal, dass Um-
weltschützer mit Verweis auf seltene
Tiere und Pflanzen Projekte verzögern.
Die Fledermausart Kleine Hufeisennase
stoppte in Dresden zeitweise den Bau
der Waldschlösschenbrücke über das
Elbtal. Der Bau des Bahnhofs Stuttgart
21 verzögerte sich wegen der Rettung
des Juchtenkäfers. Dazu kommen lange
Genehmigungen, misslungene Planun-
gen und Baufehler, die Kosten für Pro-
jekte wie den Flughafen BER oder die
Elbphilharmonie treiben – samt jahre-
langer Verspätung.
Das Oberverwaltungsgericht Berlin-
Brandenburg (OVG) hatte die Waldro-
dung nach einer Beschwerde des Um-
weltverbands Grüne Liga Brandenburg

vorerst untersagt. Es will bis Ende die-
ser Woche entscheiden, ob auf dem Ge-
lände Bäume gefällt werden dürfen
oder nicht. In jedem Fall werde das Ge-
richt noch vor dem 1. März einen Be-
schluss fassen. Wegen des Beginns der
Vegetationsperiode soll die Rodung auf
dem Gelände bis Ende Februar abge-
schlossen sein.
Das Landesumweltamt hatte den vor-
zeitigen Beginn des Bäumefällens gebil-
ligt, die Genehmigung für den Bau der
Fabrik steht noch aus. Solange das Ver-
fahren nicht abgeschlossen sei, dürften
keine Tatsachen geschaffen werden und
keine rückgängig zu machenden Be-
schädigungen der Natur, meint die Grü-
ne Liga. Ein längerer Stopp könnte den
Zeitplan für die Elektro-Autofabrik ge-
fährden. IW-Direktor Michael Hüther
erklärte, Verzögerungen ließen sich et-
wa mit digitalisierten Verfahren, einge-

schränkten Klagerechten für Verbände
und Prämien für Verwaltungsangestell-
te und Baufirmen verhindern. Zwar ge-
be es im Planungsrecht Fortschritte,
doch es brauche auch Mut in der Um-
setzung.
„Beschäftigte in den Verwaltungen
profitieren meist nicht von einer Be-
schleunigung, müssen aber mit Sanktio-
nen rechnen, wenn wider Erwarten eine
Genehmigung ausbleibt und begonnene
Maßnahmen zurückgebaut werden
müssen“, so Hüther. Prämiensysteme in
Behörden könnten Anreize für schnelle-
re Verfahren schaffen. Doch nicht nur
Verfahren seien komplexer geworden,
auch in der Verwaltung seien viele Stel-
len abgebaut worden, sagte Hüther.
Denkbar seien auch mehr Anreize für
Firmen, um die Bauzeit kurz zu halten.
„In anderen Ländern gibt es bei-
spielsweise Prämien für ausführende

Unternehmen, wenn Projekte vorzeitig
fertig werden“, berichtet er.
Laut dem Industrieverband BDI hat
sich die Verfahrensdauer in Deutsch-
land in den vergangenen zehn Jahren
fast verdoppelt. Bis ein Mobilfunkmast
in Deutschland genehmigt werde, dau-
ere es im Schnitt 18 Monate, im Ausland
liege der Wert bei vier bis sechs Mona-
ten. „Es muss aufhören, dass Partikula-
rinteressen für die Allgemeinheit wich-
tige Investitionen teils über zehn oder
20 Jahre verzögern können“, forderte
BDI-Präsident Dieter Kempf.
Die Union will das Klagerecht für
Umweltverbände einschränken. „Jedes
neue Projekt wird inzwischen beklagt
und infrage gestellt“, sagte der Chef der
Mittelstands- und Wirtschaftsvereini-
gung der CDU/CSU, Carsten Linne-
mann. Nur Umweltverbände sollten
klagen dürfen, wenn die Belange des

Verbands betroffen seien oder es keine
Beteiligung im Genehmigungsverfahren
gegeben habe.
Der Vorsitzende der Grünen Liga
Brandenburg, Heinz-Herwig Mascher,
wehrt sich. Klagerechte der Verbände
seien von EU-Recht gedeckt. „Wir über-
legen sehr genau, in welche Prozesse
wir einsteigen“, betonte Mascher. „Es
geht uns darum, dass das Verfahren
rechtmäßig abläuft.“
SAP-Gründer Hasso Plattner betonte
die Bedeutung der geplanten Ansied-
lung des US-Elektroautoherstellers Tes-
la in Grünheide. „Das ist ein richtiger
Fertigungsbetrieb, der ist wichtig für
Brandenburg“, sagte Plattner den
„Potsdamer Neuesten Nachrichten“.
„Es kann sich offenbar einfach kaum ei-
ner vorstellen, dass Elon Musk da tat-
sächlich in anderthalb Jahren die Fabrik
hinbaut.“ dpa

VVVerzögerung bei Tesla-Fabrik: Wirtschaft fordert schnellere Großprojekteerzögerung bei Tesla-Fabrik: Wirtschaft fordert schnellere Großprojekte


Für DIHK dauern Plan- und Genehmigungsverfahren zu lange. SAP-Gründer Hasso Plattner betont die Bedeutung des Autowerks im brandenburgischen Grünheide


lich 14 Prozent steigen. Für einen Vier-
Personen-Haushalt bedeute das eine
Zusatzausgabe von 60,80 Euro pro Jahr.
Derzeit kostet Trinkwasser im Schnitt
rund 1,70 Euro pro Kubikmeter, dazu
kommt noch einmal das Doppelte für
Abwasser. Die regionalen Schwankun-
gen sind allerdings groß.
Über die Finanzierung der Kosten für
die vierte Klärstufe ist ein Streit zwi-
schen Pharmaindustrie und Wasserwirt-
schaft entbrannt. In der vom BDEW be-
zahlten Civity-Studie wird eine Abgabe
auf rezeptpflichtige Medikamente vor-
geschlagen. „Bezogen auf die Einnahme
eines Medikaments beispielsweise über
30 Tage hinweg ergäbe sich so eine ver-
gleichsweise geringe Belastung von 0,
Euro“, rechnen die Autoren die Folgen
für Patienten und Krankenkassen vor.
Der Vorteil gegenüber einer Erhö-
hung der Abwassergebühren besteht
laut BDEW darin, dass ein Anreiz zurlaut BDEW darin, dass ein Anreiz zur
Senkung des ArzneimittelverbrauchsSenkung des ArzneimittelverbrauchsSenkung des Arzneimittelverbrauchs
gesetzt und damit das Übel an der Wur-gesetzt und damit das Übel an der Wur-gesetzt und damit das Übel an der Wur-
zel gepackt werde. Eine andere Mög-zel gepackt werde. Eine andere Mög-
lichkeit bestehe darin, einen Fonds zulichkeit bestehe darin, einen Fonds zu
errichten, den die Erzeuger von Arznei-errichten, den die Erzeuger von Arznei-
mitteln „entsprechend der Umweltbe-mitteln „entsprechend der Umweltbe-
lastung einzelner Medikamente“ füllenlastung einzelner Medikamente“ füllen
sollen. Die Pharmaindustrie lehnt einsollen. Die Pharmaindustrie lehnt ein
solches Ansinnen grundsätzlich ab. „Die
Beseitigung von Spurenstoffen sollte als
gesamtgesellschaftliche Aufgabe gese-
hen und daher beispielsweise über eine
Novellierung der Abwasserabgabe fi-
nanziert werden“, sagte ein Sprecher
des Bundesverbands der Pharmazeuti-
schen Industrie.
Für diesen Weg habe sich beispiels-
weise die Schweiz entschieden, die in

Straßen oder Algenschutz von Fassa-
denanstrichen in die Kläranlagen.denanstrichen in die Kläranlagen.
AAAuch natürliche Stoffe können pro-uch natürliche Stoffe können pro-uch natürliche Stoffe können pro-
blematisch sein, wie einige von Cyano-lematisch sein, wie einige von Cyano-
bakterien während der Algenblüte er-akterien während der Algenblüte er-
zeugte Gifte. „Deshalb gilt es, ‚Fremd-
stoffe‘ aus dem Trinkwasser herauszu-
halten – so weitgehend wie möglich
und vorsorglich auch für solche, durch
die bislang keine Gesundheitsrisiken
bekannt sind“, notiert das Umweltbun-
desamt. Wie stark die Belastungen aus-esamt. Wie stark die Belastungen aus-
fffallen, hängt nicht zuletzt von den pri-allen, hängt nicht zuletzt von den pri-allen, hängt nicht zuletzt von den pri-
vaten Haushalten ab. So gilt nach eineraten Haushalten ab. So gilt nach einer
ÜÜbersicht des Bayerischen Landesamtsbersicht des Bayerischen Landesamts
fffür Umwelt immer der Grundsatz: „Po-ür Umwelt immer der Grundsatz: „Po-
tenziell schädliche Substanzen gehö-
ren in die Müllverbrennung – niemals
ins Abwasser.“ Auch nicht benutzte
Medikamente sollten keinesfalls im
WWWaschbecken oder in der Toilette ent-aschbecken oder in der Toilette ent-
sorgt werden. Besser sei es, Altmedika-
mente in den Restmüll zu geben, da
dieser – zumindest in Bayern – fast
überall verbrannt werde. Auch Chemi-
kalienreste wie Farben, Desinfektions-
mittel oder Insektenvernichtungsmit-
tel dürfen nicht in die Toilette gekippt,
sondern müssen im Hausmüll oder
über eine Sammelstelle für Problemab-
fffälle entsorgt werden. Ohnehin sei esälle entsorgt werden. Ohnehin sei es
besser, im Garten und Haushalt auf
Hausmittel statt auf Chemie zurückzu-
greifen.
Dazu hat die Umweltbehörde sogar
konkrete Tipps parat, beispielsweise in
Sachen Desinfektionsmittel: „Spiritus
mit mindestens 75 Prozent Alkohol ist
eine sinnvolle Alternative: preiswert,
wirksam und ein vollständig abbaubares
Naturprodukt.“

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