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21.02.20 Freitag, 21. Februar 2020DWBE-HP
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DWBE-HP
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DIE WELT FREITAG,21.FEBRUAR2020 SEITE 13 **
FINANZEN
FINANZENREDAKTION: TELEFON: 030 – 2591 71830|FAX: 030 – 2591 71870|E-MAIL: [email protected]|INTERNET: WELT.DE/WIRTSCHAFT
GELDPOLITIK
China senkt Leitzins
wegen Coronavirus
Im Kampf gegen die wirtschaftli-
chen Folgen der Virusepidemie hat
die chinesische Notenbank einen
weiteren Zinssatz reduziert. Sie
senkte am Donnerstag den einjäh-
rigen Referenz-Zinssatz auf 4,
Prozent von 4,15 Prozent im Vor-
monat und den fünfjährigen auf 4,
Prozent von 4,8 Prozent. Die No-
tenbank hatte jüngst vorsorglich
den Zinssatz für mittelfristige Dar-
lehen um zehn Punkte auf 3,15 Pro-
zent erneut reduziert. Damit sollen
Kreditgeschäfte von Unternehmen
in Milliardenhöhe erleichtert wer-
den. China will sich zudem nicht
von seinen Wachstumszielen ab-
bringen lassen.
ARGENTINIEN
IWF ruft Gläubiger zu
Zugeständnissen auf
Der Internationale Währungsfonds
(IWF) hat die Schuldenlast Argenti-
niens als untragbar bezeichnet und
Schritte der Gläubiger gefordert.
Der für eine Reduzierung der Schul-
den benötigte Überschuss sei „we-
der wirtschaftlich noch politisch
machbar“, hieß es. Benötigt werde
ein „bedeutender Beitrag der pri-
vaten Gläubiger“. Damit fordere der
IWF faktisch einen Schuldenschnitt,
sagte Gabriel Zelpo, Leiter der Wirt-
schaftsberatung Seido. Dies stärke
die Verhandlungsposition von Wirt-
schaftsminister Martin Guzman mit
den Gläubigern. Guzman selbst
erklärte, man bleibe mit dem IWF
im Dialog. Die argentinische Re-
gierung will mit dem IWF und ande-
ren Gläubigern über die Rückzah-
lung von Verbindlichkeiten im Volu-
men von 100 Milliarden Dollar neu
verhandeln.
FONDS
Union Investment mit
2 9 Prozent Gewinnplus
Steigende Börsen und die niedrigen
Zinsen haben der Fondsgesellschaft
Union Investment 2019 in die Hän-
de gespielt. „Im vergangenen Jahr
konnten wir über alle Kundengrup-
pen hinweg einen Nettoabsatz von
19,4 Milliarden Euro erzielen“, sagte
Vorstandschef Hans Joachim Reinke
am Donnerstag bei der Bilanzpres-
sekonferenz. 2019 sei damit das
viertbeste Jahr aller Zeiten für Uni-
on Investment gewesen. Vor Steu-
ern steigerte die Fondsgesellschaft
der Volks- und Raiffeisenbanken das
Ergebnis um 29 Prozent auf 650
Millionen Euro.
VERMÖGENSVERWALTUNG
Morgan Stanley
übernimmt E*Trade
Die US-Großbank Morgan Stanley
übernimmt den amerikanischen
E*Trade für 13 Milliarden Dollar.
Durch den Zukauf baue Morgan
Stanley sein Vermögensverwal-
tungsgeschäft deutlich aus, begrün-
dete die Bank den Zukauf. Zusam-
men verwalten die Unternehmen 3,
Billionen Dollar an Kundengeldern
und zählen 8,2 Millionen Privat-
kunden. Der Kaufpreis werde voll-
ständig in Aktien gezahlt.
KOMPAKT
D
ie Börse schaut ja be-
kanntlich in die Zukunft.
Und wenn die smarten Fi-
nanzmärkte Recht haben,
sieht es für Deutschlands
industrielle und finanzielle Kraftzen-
tren schlecht aus. Es zeichnet sich ein
Abstieg von Baden-Württemberg, Bay-
ern, Hessen und Nordrhein-Westfalen
ab. Denn Firmen, die in diesen vier Bun-
desländern beheimatet sind, werden an
ihre Anteilseigner in diesem Jahr
höchstwahrscheinlich geringere Ge-
winnbeteiligungen ausschütten. In ei-
nem Bundesland beläuft sich der Divi-
dendenrückgang auf mehr als zwei Mil-
liarden Euro.
VON DANIEL ECKERT UND HOLGER ZSCHÄPITZ
Das offenbart eine Studie der Deka-
Bank, die WELT exklusiv vorliegt. Die
Analysten haben die Ausschüttungen
der 160 größten deutschen Börsenkon-
zerne detailliert ausgewertet und dabei
die Firmen nicht nur nach Branchen,
sondern auch nach Sitz sortiert. Und da
deuten sich Verschiebungen an, die
nicht für Sparer von Interesse sind, son-
dern auch für die Wirtschaftspolitik.
Setzt sich der Trend fort, der auch
durch andere Indikatoren bestätigt
wird, könnte sich die ökonomische
Hackordnung in Deutschland grundle-
gend verändern.
Ausgerechnet vier wirtschaftsstarke
Bundesländer stehen vor einer regel-
rechten Dividendenrezession. Auf nicht
weniger als 2,7 Milliarden Euro sum-
mieren sich die Kürzungen nach Deka-
Berechnungen. Dividendenzahlungen
sind ein Signal für Stärke und Zuver-
sicht von Unternehmen. Investoren
reagieren meist höchst empfindlich da-
rauf, wenn Ausschüttungen gekürzt
oder gar ganz gestrichen werden. Kon-
zerne suchen Abstriche bei der Dividen-
de daher nach Möglichkeit zu vermei-
den. In der Vergangenheit fielen drasti-
sche Kürzungen mit wirtschaftlichen
Krisenzeiten zusammen. Sie können
aber auch ein Zeichen dafür sein, dass
Firmenlenker die Zukunft ihres Unter-
nehmens skeptisch sehen oder eine
schwierige Transformation erwarten.
Vor allem in Baden-Württemberg
sieht es trist aus. Nach DekaBank-Be-
rechnungen werden die dort beheima-
teten Konzerne 2,3 Milliarden Euro we-
niger an ihre Anteilseigner überweisen.
Das liegt nicht zuletzt an dem rabiaten
Schnitt, den Daimler vorgenommen
hat. Der Autokonzern hat bereits ange-
kündigt, die Dividende von 3,25 Euro
auf 90 Cent zu rasieren. Auch beim Au-
tozulieferer Bertrandt fällt die Dividen-
de, und zwar von zwei auf 1,60 Euro. Da
hilft es nichts, dass SAP, Takkt, Heidel-
bergCement und Varta, die ebenfalls im
Ländle zuhause sind, ihre Dividenden
erhöhen dürften. SAP gilt zwar als deut-
scher Vorzeigekonzern, jedoch wird die
Ausschüttung dieses Jahr nur um rund
fünf Prozent auf 1,58 Euro pro Aktie
klettern. Das reicht bei weitem nicht
aus, um die Verluste auszugleichen, die
aus dem Autosektor kommen.
Die baden-württembergischen Ent-
täuschungen finden ihre Entsprechun-
gen in den schwachen Wirtschaftsda-
ten, die seit Monaten aus dem Südwes-
ten kommen. Was die Arbeitslosigkeit
anbelangt, hat sich die Situation in kei-
nem anderen Bundesland so ver-
schlechtert wie in dem deutschen Mus-
terland. Nach Daten der Bundesagentur
für Arbeit hat die Zahl der Menschen
auf Jobsuche in Baden-Württemberg in
den vergangenen zwölf Monaten um
mehr 19.000 zugenommen, so stark wie
nirgendwo sonst. Auch wenn die end-
gültigen Statistiken noch nicht vorlie-
gen, rechnen Ökonomen damit, dass die
baden-württembergische Wirtschaft
2019 bestenfalls stagnierte.
Ein dreistelliges Millionen-Minus er-
warten die Deka-Experten für Dividen-
den von Firmen aus Nordrhein-Westfa-
len. Vor allem die Entwicklung bei der
Deutschen Telekom lastet auf der
NRW-Performance. Von 70 auf 60 Cent
wird die Ausschüttung für eine T-Aktie
in diesem Jahr fallen. Bei Hella gibt es in
diesem Jahr keine Sonderdividende, so-
dass sich die Zahlungen dritteln. Die er-
warteten Dividendenerhöhungen bei
der Deutschen Post und den Immobi-
lienkonzernen Vonovia oder LEG kön-
nen das Minus nicht kompensieren. In
Bayern sind BMW, ProSieben oder Tele-
fonica Deutschland für den Abstieg des
Bundeslandes verantwortlich. Die De-
ka-Analysten rechnen für BMW nur
noch mit 2,70 Euro nach 3,50 Euro im
vergangenen Jahr, ProSieben-Aktionäre
dürfen nur noch mit 92 Cent nach 1,
Euro im Vorjahr rechnen. Dass sich Alli-
anz, Siemens Healthineers, Siemens
oder Adidas in diesem Jahr spendabler
zeigen, lässt Bayern nur nicht ganz so
schwach bei der Dividendenbilanz da-
stehen. In Hessen sind die beiden Fi-
nanzhäuser Deutsche Bank und Com-
merzbank für die Negativstatistik ver-
antwortlich. Immerhin wird die inzwi-
schen an der Börse notierte DWS mehr
an ihre Anteilseigner überweisen.
Überraschend in der Deutschland-
Statistik ist das gute Abschneiden von
Berlin, wo immerhin neun der 160 größ-
ten Firmen ihren Sitz haben, darunter
jedoch kein Konzern in der Oberliga
Dax. Höhere Dividenden beim Woh-
nungskonzern Deutsche Wohnen lassen
die Hauptstadt in einem guten Licht da-
stehen.
Ausgerechnet von einer Gruppe von
Firmen werden Anleger in diesem Jahr
besonders reichlich bedacht. Jenen Un-
ternehmen, die ihren Sitz nicht mehr in
Deutschland haben, sondern in den
Niederlanden, Luxemburg oder Groß-
britannien. Firmen wie Linde, Airbus
oder RTL sollen in diesem Jahr deutlich
mehr an die Anteilseigner ausschütten.
Bisher ist die Dividendenrezession
nur eine Episode. Manche Ökonomen
befürchten jedoch, dass sich darin ein
fundamentales Problem der deutschen
Wirtschaft niederschlägt. Die deutsche
Industrie, lange Jahre Garant für
Wachstum und Wohlstand, könnte ein
Anfechtung erleben, womöglich die
größte seit Dekaden.
Im Süden drohen die größten Einbußen
Quelle: Deka, Eigene Berechnungen
Veränderung Dividendenzahlung zum Vorjahr
Baden-Württemberg
Nordrhein-Westfalen
Bayern
Hessen
Schleswig-Holstein
Bremen
Thüringen
Hamburg
Berlin
Rheinland-Pfalz
Niedersachsen
Ausland
-
-
-
-
0
8
10
24
39
107
190
460
Baden-Württemberg-Index versus Dax
Quelle: Bloomberg
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Januar
Februar
DAX
Baden-Württemberg-
Index
Dividendenrezession in
Deutschlands Kraftzentren
Die Unternehmen werden dieses Jahr deutlich weniger ausschütten als im
Vorjahr. Das liegt an der Industrieschwäche, die einige Bundesländer trifft
SETZT SICH DER TREND FORT, KÖNNTE SICH
DIE ÖKONOMISCHE HACKORDNUNG IN
DEUTSCHLAND GRUNDLEGEND VERÄNDERN.
K
undenbewertungen im Internet
stehen unter einem besonderen
Schutz der Verfassung. Das hat
der Bundesgerichtshof (BGH) in Karls-
ruhe in einem Urteilfestgestellt. „Das
Interesse von Verbraucherinnen und
Verbrauchern, sich zu Produkten zu äu-
ßern und sich vor dem Kauf über Eigen-
schaften, Vorzüge und Nachteile eines
Produkts aus verschiedenen Quellen, zu
denen auch Bewertungen anderer Kun-
den gehören, zu informieren oder aus-
zutauschen, wird durch das Grundrecht
der Meinungs- und Informationsfrei-
heit des Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG ge-
schützt“, schreiben die Richter in ihrer
aktuellen Entscheidung.
VON DANIEL ZWICK
Mit dem Urteil stärkt das Gericht
nicht nur die Position der Nutzer im
Onlinehandel, sondern es entlastet
auch die Händler. Konkret ging es näm-
lich um die Frage, ob Anbieter auf der
Plattform von Amazonfür die Produkt-
bewertungen ihrer Kunden haften müs-
sen. Klare Antwort des BGH: Müssen
sie nicht. Und das gilt selbst dann nicht,
wenn die Kunden Behauptungen auf-
stellen, die dem Verkäufer juristisch un-
tersagt sind. „Die Entscheidung des
BGH überzeugt: Online-Händler haben
keine Einflussmöglichkeit auf Bewer-
tungen – und sollten diese auch nicht
haben, wenn das Bewertungssystem
Sinn machen soll“, sagt Florian Die-
trich, Rechtsanwalt und Partner bei der
Wirtschaftskanzlei CMS Deutschland.
Auch die Wirtschaft begrüßt das Ur-
teil. „Der BGH hat die Rechtssicherheit
für Händler und Plattformbetreiber ge-
stärkt und zugleich Vielfalt und Aussa-
gekraft von Bewertungen gesichert“,
sagt Bernhard Rohleder, Hauptge-
schäftsführer des Digitalverbands Bit-
kom. Die subjektiven Eindrücke seien
für Kunden mit die wichtigste Hilfe
beim Online-Einkauf. 56 Prozent der
Kunden lesen vor dem Kauf Bewertun-
gen, zeigt eine Bitkom-Studie. „Viele
Plattformen filtern bereits gefälschte,
gekaufte und nicht vertrauenswürdige
Bewertungen heraus“, sagt Rohleder.
Weitere Eingriffe würden die Transpa-
renz und Unabhängigkeit von Kunden-
bewertungen insgesamt beschädigen.
Im konkreten Fall hatte der Verband
Sozialer Wettbewerb (VSW) eine An-
bieterin von Kinesiologie-Tapes ver-
klagt. Diese Klebestreifen setzen bei-
spielsweise Physiotherapeuten ein, um
Spannungen in der Muskulatur zu lo-
ckern. Die Wirkung des Produkts, das
direkt auf die Haut geklebt wird, ist wis-
senschaftlich nicht sicher nachweisbar.
Trotzdem hatte die beklagte Händlerin
zunächst damit geworben, dass ihr Pro-
dukt schnell gegen Schmerzen helfe.
Dagegen war der VSW vorgegangen. Die
Händlerin hatte im November 2013 ge-
genüber dem VSW eineUnterlassungs-
erklärung abgegeben. Die Werbung mit
der angeblich schmerzlindernden Wir-
kung stellte sie daraufhin ein.
Ihre Kunden allerdings hielten sich
nicht daran. In den Rezensionen des
Produkts auf Amazon tauchten Kom-
mentare auf wie „schmerzlinderndes
Tape!“, „Schnell lässt der Schmerz
nach“, „Die Schmerzen gehen durch das
Bekleben weg“. Das brachte den Kläger
erneut auf den Plan. Er forderte die
Händlerin auf, die in seinen Augen fal-
schen Behauptungen zu stoppen und
die in der Unterlassungserklärung fest-
gelegte Vertragsstrafe zu zahlen. Soll-
ten die Bewertungen auf der Seite nicht
verschwinden, dann müsse sie eben den
Verkauf über Amazon einstellen.
Die Händlerin versuchte sogar, die
Kommentare unter ihrem Produkt lö-
schen zu lassen. Doch Amazon lehnte es
ab, die Bewertungen von seiner Platt-
form zu nehmen. Völlig zu Recht, wie
die BGH-Richter nun argumentieren:
„Von ausschlaggebender Bedeutung ist
dabei, dass Kundenbewertungssysteme
auf Online-Marktplätzen gesellschaft-
lich erwünscht sind und verfassungs-
rechtlichen Schutz genießen“, schrei-
ben sie in dem Urteil. Dass Nutzer die
Bewertungen als Werbung des Verkäu-
fers wahrnehmen könnten, schließen
sie aus: „Die Kundenbewertungen sind
vielmehr als solche gekennzeichnet, fin-
den sich bei Amazon getrennt vom An-
gebot der Beklagten und werden von
den Nutzerinnen und Nutzern nicht der
Sphäre der Beklagten als Verkäuferin
zugerechnet.“ Daher kann die Beklagte
nicht auf Basis des Wettbewerbsrechts
verantwortlich gemacht werden.
Die medizinisch fragwürdigen Anga-
ben der Nutzer in den Rezensionen se-
hen die Bundesrichter durch das Recht
auf freie Meinungsäußerung geschützt:
„Einer Abwägung mit dem Rechtsgut
der öffentlichen Gesundheit, die als Ge-
meinschaftsgut von hohem Rang einen
Eingriff in dieses Grundrecht rechtfer-
tigen könnte, bedarf es hier nicht, weil
Anhaltspunkte für eine Gesundheitsge-
fährdung bei dem Angebot von Kinesio-
logie-Tapes fehlen.“
Bundesrichter stärken Recht auf Online-Kundenbewertungen
Amazon und andere Händler müssen nicht für Produkt-Rezensionen ihrer Kunden haften. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden
20.02.
17.30 Uhr
19.02.
Schluss
Bunds 10 Jahre -0,443 -0,
Bund-Future 175,00 174,
1-Monats-Euribor - -0,
3-Monats-Euribor - -0,
Treasuries 10 Jahre 1,524 1,
Treasuries 30 Jahre 1,972 2,
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Zinsenin Prozent
P
aukenschlag in der Schweizer
Bankenwelt: Nur wenige Tage
nach dem abrupten Wechsel an
der Spitze der Credit Suisse bekommt
auch Branchenprimus UBS einen neuen
Chef. Ralph Hamers, Vorstandschef des
niederländischen Geldhauses ING, wer-
de Sergio Ermotti Anfang November an
der UBS-Spitze ablösen, teilte die UBS
mit. Mit dem 53-jährigen Niederländer
holen die Schweizer einen Experten für
Online-Banking an Bord. Stark ist die
ING auch im Privat- und Firmenkun-
dengeschäft, die Vermögensverwaltung
für reiche Kunden spielt kaum eine Rol-
le – anders als bei der UBS.
Hamers soll schon im September zu
der Schweizer Bank stoßen. Seine Er-
nennung beendet Spekulationen, dass
Starvermögensverwalter Iqbal Khan,
der im vergangenen Jahr vom Erzriva-
len Credit Suisse zur UBS wechselte,
Ermotti an der Konzernspitze ablösen
könnte. „Vor dem Hintergrund des tief
greifenden Wandels der gesamten Bran-
che ist Ralph Hamers die richtige Wahl,
um UBS durch ihre anhaltende Trans-
formation zu führen“, erklärte Verwal-
tungsratspräsident Axel Weber. Er sei
ein erfahrener, respektierter Branchen-
kenner mit einer ausgewiesenen Exper-
tise in der digitalen Transformation.
Bei den Anlegern kam der Chefwech-
sel gut an: Mit Kurszuwächsen von je-
weils zwei Prozent setzten sich UBS
und ING an die Spitze der europäischen
Bankaktien. Die Schweizer sind an der
Börse rund 47 Milliarden Euro wert,
ING bringt es auf 39 Milliarden.
Hamers stand seit 2013 an der Spitze
der ING, für die er seit 1991 tätig war.
Während seiner Zeit als Konzernlenker
hat er den Ausbau der digitalen Kanäle
vorangetrieben, die IT modernisiert
und die Kundenzahlen gesteigert. In
Hamers’ Amtszeit fällt allerdings auch
die größte Geldwäschestrafe in der nie-
derländischen Geschichte: 2018 musste
die ING wegen mangelnder Kontrolle
von Kundenkonten 775 Millionen Euro
zahlen. Mit einem Gehalt von 1,75 Mil-
lionen Euro für 2018 erhielt Hamers we-
niger Geld als die meisten Chefs euro-
päischer Großbanken. Das dürfte sich
bei der UBS ändern.
Vor zwei Wochen hatte das zweit-
größte Schweizer Geldhaus Credit Suis-
se Thomas Gottstein zum Konzernchef
ernannt, nachdem sein Vorgänger Tid-
jane Thiam wegen der Affäre um die Be-
schattung von ehemaligen Topmana-
gern seinen Hut nehmen musste.
Neuer UBS-Chef
kommt von
der ING
Niederländer gilt als Experte
für digitale Transformation
Qualitätstest für Druckereien
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Dax in Punkten Dow Jones in Punkten Umlaufrendite in Prozent Ölpreis Sorte Brent je Barrel in Dollar
�. Feb. ���� ��. Feb. ����
Euro EZB-Referenzkurs in Dollar
Xetra-Kurse (Schluss)
Adidas: 285,00(- 2,63%)
Allianz: 228,00 (- 1,58%)
BASF: 61,40 (+ 0,49%)
Bayer: 74,66 (- 1,09%)
Beiersdorf 107,05 (- 0,28%)
BMW: 65,31 (- 0,21%)
MTU Aero: 264,10 (- 2,87%)
Munich Re: 274,50 (- 2,42%)
RWE: 34,05 (- 1.05%)
SAP: 127,80 (- 1,27%)
Siemens: 106,24 (- 0,60%)
Vonovia: 53,36 (- 1,29%)
VW Vz.: 169,44 (- 0,40%)
Wirecard: 135,40(- 1,31%)
E.on: 11,24 (- 2,07%)
FMC: 77,58 (+ 3,72%)
Fresenius: 49,74 (+ 2,26%)
HeidelCement: 61,44(+ 0,07%)
Henkel Vz.: 93,04 (- 0,87%)
Infineon: 21,72 (- 2,07%)
Linde plc: 202,20(- 1,65%)
Merck: 122,75 (- 2,27%)
Continental: 112,70 (+ 0,97%)
Covestro: 41,18 (+ 1,40%)
Daimler: 43,74 (+ 2,28%)
Dt. Bank: 9,87 (- 0,45%)
Dt. Börse: 154,40 (- 1,78%)
Dt. Post: 32,28 (- 0,86%)
Dt. Lufthansa: 15,01 (- 2,50%)
Dt. Telekom: 16,63 (+ 0,46%)
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