Focus - 22.02.2020

(Sean Pound) #1
REISE


Gaafaru

INDISCHER

OZEAN

Gulhi Falhu

Dhiffushi
Coco Bodu Hithi

Malé

5 km

WELLNESS

NACHHALTIGKEIT

ESSEN

UNTERWASSERWELT

Äquator

INDIEN

WOHNEN

Fotos: Coco Bodu Hithi (5), Gabi Czöppan, mauritius images, Shutterstock, Science Photo Library


FOCUS 9/2020 105

Hauseigenes „Coco“-Spa
Der Wellness-Tempel auf Stelzen im Meer hat sechs
Behandlungsräume mit bodentiefen Fenstern. Es
gibt Yoga, Ayurveda, verschiedene Massagen sowie
Behandlungen mit eigener Kosmetiklinie

Feinste Kost
Vier Restaurants und
zwei Bars bieten
internationale Küche
von Sushi über Austern
bis Pasta – und eine
Top-Weinauswahl

Mantarochen
Die majestätischen,
bis zu sieben Meter
breiten Fische
sammeln sich von
Ende November bis
April nah am Resort.
Wer will, kann mit
ihnen schnorcheln

Meeresschildkröten
Von den sieben bekannten
Arten sind fünf auf
den Malediven heimisch,
darunter die Karett-
schildkröten (r.). Sie
sind geschützte Tiere und
werden bis zu 80 Jahre alt

Falsche Clownfische
Bekannt aus dem Film
„Findet Nemo“. Auch
Anemonenfische genannt,
weil sie sich in den
Korallenriffen hinter Ane-
monen verstecken, um
nicht gefressen zu werden

Papier statt Plastik
Cocktails trinkt man
mit Papierstrohhalmen
mit aufgedrucktem
Schildkrötenmotiv – für
die Meerestiere hat die
Hotelgruppe Coco
Collection ein Rettungs-
zentrum in einem
Nachbaratoll gegründet

Direkt am Strand oder über dem Meer
„Coco Bodu Hithi“ bietet vier Arten von Villen, von 109 bis
188 Quadratmeter groß, teils mit eigenem Infinity-Pool (o.).
Die Preise starten ab rund 1100 Euro/Nacht für zwei.
Wer pauschal bucht, zahlt teils nur die Hälfte

Nordatoll der Malediven

Paradies im Indischen Ozean


Die fremdländischen Gewächse – Farne,
Bananenstauden, Papaya-, Vanille-, Pan-
danus-Pflanzen und Brotfruchtbäume –
hat ein Gärtner angepflanzt.
Bei Sonnenaufgang wird der Wald ge-
fegt. Besser gesagt, die schmalen, sandi-
gen Pfade, die durch die tropische Vege-
tation der Insel Coco Bodu Hithi führen.
Kein Blatt liegt auf dem Weg zur Strand-
villa. Morgens hört man das Pfeifen der
Wasserhennen, abends huschen Geckos
über das strohbedeckte Dach und halten
die Mücken fern.
Coco Bodu Hithi liegt wie die meisten
Inseln nur etwa zwei Meter über dem
Meeresspiegel, und der steigt stetig. Die
wechselnden Strömungen korrodieren
die Sandstrände auch hier. Wo früher
Korallen in bunten Farben schillerten,
sieht man an vielen Stellen nur noch blei-
che Riffe, noch könnten sie sich erholen.
An einigen Stellen im offenen Meer hat
man daher Metallgitter aufgestellt, an
denen neue Korallen wachsen sollen.
Es gibt Clown-, Papagei- und Koffer-
fische. Am schönsten aber sind die riesi-
gen Mantarochen. Sie sammeln sich ab
Ende November an den Stellen im Meer
mit besonders hohem Gehalt an Plankton –
das saugen sie mit ihren großen offenen
Mündern ein. Die scheuen Wasserwesen
tauchen in Scharen auf. Wer sie einmal
erlebt hat, vergisst sie nicht so schnell.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind
Thema auf der Insel, aber wirklich öko-
logisch kann so ein Luxusresort nicht
funktionieren. In den Zimmern stehen
Wasserflaschen aus Plastik und Kapsel-
Kaffeemaschinen, der Mückenschutz im
Schrank ist ein chemisches Gemisch. Auf
ein paar Villen sieht man Sonnenkollek-
toren, doch nicht weit davon brummt ein
Dieselmotor, der den nötigen Strom pro-
duziert, eine Entsalzungsanlage sorgt für
frisches Süßwasser zum Duschen.
Luxus bedeutet hier: Robinson-Crusoe-
Insel-Feeling in Kombination mit allen
Annehmlichkeiten der Zivilisation wie
WLAN, eisgekühlten Cocktails, feinster
Kost, täglich frischen Handtüchern – und
dabei barfuß zum Meer laufen, aufwachen
vom Rauschen der Wellen, im glasklaren
Ozean bunte Fische begrüßen. Die will
auch Mbongeni Buthelezi nach Fertig-
stellung seiner Bilder einmal live sehen. Er
war noch nie zuvor schnorcheln und freut
sich „auf das Abenteuer unter Wasser“.n

GABI CZÖPPAN
Die Autorin reiste auf Einladung des Veranstalters
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