Focus - 22.02.2020

(Sean Pound) #1
Foto: dpa

42 FOCUS 9/2020

Katharina Zweig, 43,
erforscht KI an der TU
Kaiserslautern. 2019
erschien ihr Buch
„Ein Algorithmus hat
kein Taktgefühl“

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s gibt einen Hype
um die sogenannte
künstliche Intelli-
genz, kurz KI. Durch
neue Verfahren des
maschinellen Lernens kön-
nen Computer heute Auf-
gaben lösen, die jahrzehnte-
lang als unerreichbar galten:
So finden Suchmaschinen
dank einfacher KI-Systeme
in den Unmengen von Web-
Seiten die besten Ergebnisse.
Die in Köln ansässige Firma
DeepL übersetzt fremdspra-
chige Texte präziser als je
zuvor. Und möglicherweise
kann KI künftig sogar Leben
retten, indem sie Ärztinnen
und Ärzten bei ihren Diag-
nosen hilft. Das ist die gute
Seite der Technologie.
Weil die KI so gut darin
ist, Dinge zu ordnen und zu
klassifizieren, ist es verfüh-
rerisch, sie auch zur Beurtei-
lung von Menschen heran-
zuziehen. So werden
in aller Welt bereits
KI-Systeme ver-
wendet, die Risi-
kowerte für künf-
tiges kriminelles
Verhalten berech-
nen. Denken Sie an
„Minority Report“. Das
Problem dabei ist, dass sich
die Maschinen in der ech-
ten Welt häufig als unzuver-
lässig herausstellen. In den
USA wurde eine Software vor
Gericht eingesetzt, um das
Rückfallrisiko von gewalt-
tätigen Straftätern vorher-
zusagen. Sie irrte sich in
etwa 75 (!) Prozent der Fälle.
Zudem lag sie bei Minder-
heiten öfter falsch und urteil-
te mehrheitlich zu milde. Das
zeigt: KI ist kein Allheil-mit-
tel. Sie kann unerwünschte
Folgewirkungen haben und
zur Diskriminierung von
Menschen beitragen.
Auch im Bildungssystem
wirft der Einsatz der Tech-
nologie Fragen auf. An
einigen Schulen in
Asien werden bereits
KI-basierte Tutorien-
systeme ausprobiert,
die Schülerinnen und
Schüler bewerten sol-
len. Wie aufmerksam sind
sie im Unterricht? Und wie
gut können sie dem Stoff
folgen? Was üblicherweise
ausgebildete Lehrkräfte ein-
schätzen, soll nun eine Soft-
ware beantworten. Dabei
sind gerade diese Urteile
sehr kontextabhängig und
zudem zukunftsbestimmend
für die bewerteten Personen.
Hinzu kommt, dass die
Verfahren des maschinel-
len Lernens, die Grundla-
ge moderner KI, besonders
datenhungrig sind, weil
sie in großen Datenmen-
gen nach statistisch häufig
vorkommenden Mustern
suchen. Die gefundenen
Muster sind allerdings oft
nicht in einer Weise gespei-
chert, die für Menschen
überprüfbar ist, und daher
sehr intransparent.
Diese Beispiele zeigen:
Solche KI-Systeme müssen



  • insbesondere dann, wenn
    sie vom Staat eingesetzt wer-
    den – transparent gestaltet
    und kontinuierlich evaluiert
    werden.
    Es ist daher richtig und
    wichtig, dass EU-Digital-
    kommissarin Margrethe
    Vestager jetzt in einem
    Weißbuch Vorschläge für die
    Regulierung von KI macht.
    Ich hoffe, dass damit auf der
    einen Seite die Entwickler
    von unkritischen KI-Syste-
    men endlich Rechtssicher-


heit haben und dass in die-
sem Bereich weitere Förder-
mittel für Innovationen in
Aussicht gestellt werden.
Auf der anderen Seite
müssen für KI-Anwendun-
gen in kritischen Bereichen
mindestens dieselben Stan-
dards gelten wie für her-
kömmliche Prozesse und
Entscheider. Das betrifft das
Justiz- und Bildungswesen,
aber auch den Straßen-
verkehr oder medizinische
Anwendungen. Drei Aspekte
sind dabei aus meiner Sicht
entscheidend. Es gilt erstens,
ein hohes Maß an Daten-
schutz bei der Nutzung von
KI sicherzustellen. Zweitens
braucht es klare Kriterien,
um ihre Qualität zu überprü-
fen. Wir müssen wissen, ob
die Programme zuverlässig
und rechtmäßig entscheiden.
Und drittens muss die Politik
eine Antwort darauf geben,
wer beim Einsatz von KI im
Schadensfall haftet.
Bei aller Euphorie über
die neue Technologie ist es
aber auch eine grundsätzli-
che Frage, ob wir tatsächlich
Maschinen über Menschen
entscheiden lassen wollen.
Die Nutzung von KI ist näm-
lich mitnichten alternativlos:
Stattdessen kann man an
Schulen und Gerichten auch
ganz klassisch einfach mehr
in menschliche Expertise
investieren. n

KI-Kommissarin Margrethe Vestager stellte am Mittwoch ihre KI-Strategie
vor. Sie fordert hohe Standards für den Einsatz der Technik in der EU

Künstliche Intelligenz wird unser Leben in vielen Bereichen verbessern.


Doch zugleich muss sich Europa vor gefährlichen Algorithmen schützen


Sollen Maschinen über Menschen bestimmen?


Von Prof. Katharina Zweig
Mitglied der Enquete-Kommission KI des Deutschen Bundestags

MEINUNG

Dieser Text


zeigt evtl. Pro-


bleme beim


Text an


Kraftstoffverbrauch (l/100 km) nach RL 80/1268/EWG: kombiniert 6,8 – 6,6. CO 2 -Emission (g/km): kombiniert 175 – 155.

(^1) UPE des Herstellers i.H.v. 25.900,– € abzgl. Jeep®- und Händlerbonus i.H.v. 3.910,– € zzgl. Überführungskosten für den Jeep® Compass MY20 Sport 1.4l MultiAir Benzinmotor 103 kW (140 PS) 4x2 MT6. Nachlass, keine Barauszahlung.
(^2) 2 Jahre Fahrzeuggarantie und 2 Jahre gleichwertige Neuwagen-Anschlussgarantie Maximum Care der FCA Germany AG ohne Kilometerbegrenzung gemäß ihren Bedingungen.
Privatkundenangebot, gültig für nicht bereits zugelassene Neufahrzeuge bis 31.03.2020. Nicht kombinierbar mit anderen Aktionen. Nur bei teilnehmenden Jeep® Partnern. Beispielfotos zeigen Fahrzeuge der Baureihe, die Ausstattungsmerkmale
der abgebildeten Fahrzeuge sind nicht Bestandteil des Angebotes. Die im Text genannte Ausstattung ist ebenfalls nicht für die angebotene Version verfügbar.
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A
lles im Griff zu haben ist ein schönes
Gefühl, gerade in immer unübersicht-
licheren Zeiten. Genau deshalb weiß
man heute ein Auto zu schätzen, das
sich überall zurechtfindet – in engen
Straßen der City genauso wie bei Outdoor-Aktivi-
täten in der Natur. Der Jeep
®
Compass überzeugt
hier als kompaktes SUV sowohl mit Wendigkeit
und Style als auch mit Jeep-typischer Gelände-
fähigkeit.
Geländefähigkeit
Die hat der Jeep Compass quasi in der DNS. Er
zeigt geradezu eine natürliche Jeep Begabung: Ob
Schnee, Asphalt oder Schotter, dank fortschrittli-
chem Allradsystem Jeep Active Drive und Adap-
tivdämpfung passt er sich an unterschiedlichste
Untergründe und Traktionsbedingungen an. Das
Motorangebot ist vielfältig, doch sollte bei einem
gewissen Anspruch an zügige Fortbewegung eine
entsprechende Leistung gewählt werden, wie
z. B. der Zwei-Liter-Turbodiesel-Motor, der mit
125  kW (170 PS) der Euro 6d-Temp Norm ent-
spricht. Dazu passt die Neungang-Auto matik, die
schnell, aber komfortabel weich schaltet – ein Plus
nicht nur im Stadtverkehr. In die moderne City
passt auch der neue, ab Sommer verfügbare Jeep
Compass 4xe Plug-In Hybrid perfekt, denn er
über zeugt hier mit bis zu 50 Kilometern rein elek-
trischer Reichweite (www.jeep.de/4xe-hybrid).
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Dieser macht mit gut konturierten Sitzen, Kom-
fort und eleganten Applikationen in schwarzem
Pianolack Lust auf längere Touren. Das moderne
Infotainment-System UconnectTM ist auf der Höhe
der Zeit und ermöglicht mit Sprach erkennung,
Android AutoTM* und Apple CarPlay* die siche-
rere Nutzung des kompatiblen Smartphones wäh-
rend der Fahrt. Wohin der Weg auch geht, das
kompakte SUV besticht mit einzigartigem Jeep
Look und modernen Details.
Der Herr
der Lage
Ob Asphalt oder Schnee, der
Jeep® Compass meistert mit
Kraft, Komfort und innovativer
Technik jeden Weg und
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wird gehobenen Komfort-Ansprüchen ebenso ge-
recht wie funktionalen Anforderungen an Assistenz
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