Der Spiegel - 07.03.2020

(Ben Green) #1
62 DER SPIEGEL Nr. 11 / 7. 3. 2020

Wirtschaft

SPIEGEL TV
MONTAG, 9. 3., 23.25 – 0.00 UHR, RTL


Der Terroristenjäger


Murat Cem hat fast 20 Jahre lang
als V-Mann mit dem Codenamen
»VP01« für die Polizei gearbeitet,
warnte vor Breitscheidplatz-Atten -
täter Anis Amri, mit dem er befreun-
det war. »Der Beste, den wir jemals
hatten«, so Ermittler. Er überführte
Frauenmörder, Drogendealer und
Islamisten. Noch nie hat »VP01« ge-
sprochen. Doch jetzt packt er aus.
Exklusiv.


SPIEGEL TV WISSEN
MONTAG, 9. 3., 0.25 – 1.15 UHR, SKY
und bei allen führenden Kabelnetzbetreibern


Die »Ju« ist wieder da


Vor mehr als hundert Jahren
wurde die »Junkers F13« erstmals
als Passagier- und Frachtflug-
zeug zur rein zivilen Nutzung ein -
gesetzt. Im schweizerischen
Dübendorf wurde die »Ju«, wie sie
genannt wird, originalgetreu
nachgebaut und mit moderner
Flugzeugtechnik aufgerüstet.


SPIEGEL TV REPORTAGE
DIENSTAG, 10. 3., 23.10 – 0.15 UHR, SAT.1

Babyalarm – Teenagermütter
kämpfen um ihr Glück
Wenn Teenager Mutter werden, folgt
auf das große Babyglück oft Ernüch-
terung. Die Väter machen sich aus
dem Staub, Unterstützung von der
eigenen Familie gibt es nur wenig.
Alicia, Silke, Kira und Vanessa: Sie
alle wollen ihren Kindern die Gebor-
genheit und Liebe geben, die sie
selbst in ihrer eigenen Kindheit ver-
misst haben. Was wird aus ihrem
Traum von einer glücklichen Familie?
Eine dokumentarische Langzeitbeob-
achtung von Sanja Hardinghaus.

SPIEGEL GESCHICHTE
MITTWOCH, 11. 3., 22.45 – 23.15 UHR, SKY

Urlaub in Tschernobyl
Die Sperrzone um das havarierte
Atomkraftwerk von Tschernobyl ist
zum Magneten für Touristen
geworden. Mehrere Zehntausend
Gäste haben allein im vergangenen
Jahr den Trip in das Gebiet gebucht,
das nach dem GAU im Frühjahr
1986 weiträumig evakuiert wurde.
Befeuert vom Erfolg der HBO-Serie
»Chernobyl« strömen immer
mehr Besucher in die Zone in der
Ukraine. Der Chemiker Sergej Mirnyj
war hier nach dem Unglück als
Kommandeur einer Brigade zur
Strahlenmessung im Einsatz.
Heute bietet er Reisen in das Gebiet
an. Ein kurzer Aufenthalt vor Ort
ist unbedenklich – behauptet
zumindest Mirnyj.

Programm


SPIEGEL TV
V-Mann Cem


CORNELIUS BRAUN
»Junkers F13«

zögere. »Es sollte umgekehrt laufen«, fin-
det er. Künftig sollte jedes Vorhaben in ei-
ner begrenzten Frist entschieden werden,
in der alle Prüf- und Beteiligungsprozesse
abgewickelt werden müssten. Anders, sagt
Ludewig, seien »die Blockaden nicht zu
durchbrechen«.
Der Vorschlag ist zu revolutionär, als
dass er echte Chancen hätte. Aber er rührt
an die Wurzel des Problems: Wenn es um
Investitionen geht, droht die Balance zwi-
schen den Rechten des Einzelnen und der
Notwendigkeit für das Gemeinwohl ver-
loren zu gehen.
In Deutschland haben Bürger und Ver-
bände bei Planungsverfahren umfangrei-
che Beteiligungsrechte. Sie waren ein Re-
flex auf die wilden Wiederaufbaujahre
nach dem Krieg, als bedenkenlos Straßen,
Fabriken oder Wohnblocks errichtet wor-
den waren, ohne allzu viel Rücksicht auf
die Belange von Betroffenen oder der Um-
welt zu nehmen.
Das Verhältnis müsse neu justiert wer-
den, fordert auch Pro-Mobilitäts-Geschäfts-
führer Funke. Verfahren müssten beschleu-
nigt werden, ohne Umwelt- oder Anwoh-
nerschutz zu vernachlässigen. Etwa indem
alle Bürgereinsprüche gebündelt am Be-
ginn eines Verfahrens berücksichtigt wür-
den, wie es in Dänemark üblich ist. Oder
durch die Einführung einer Stichtagsrege-
lung, die verhindere, dass ständig neue
Vorbehalte erhoben werden. »Wir müssen
bürokratische Doppelarbeit abbauen«,
sagt Funke, »aber nicht die Bürgerbeteili-
gung.« Je mehr sich die Betroffenen ein-
bringen könnten, desto höher sei die Ak-
zeptanz. »Wir wollen keine chinesischen
Verhältnisse.«
Nach einem neuen Gleichgewicht sucht
nun auch die Politik. Die Papiere, die
bei der Ministerpräsidentenkonferenz am


  1. März auf den Tischen liegen sollen,
    stürzen das System nicht um, aber sie ver-
    ändern es in vielen Details.
    Genehmigungsbehörden sollen eine
    »verbesserte Personal- und technische Aus-
    stattung« erhalten, heißt es darin. Der In-
    stanzenweg soll »verkürzt«, der Arten-
    schutz »standardisiert und vereinfacht«
    werden. Außerdem sehen die Entwürfe vor,
    dass es künftig nur noch »eine zentrale
    Genehmigungsbehörde je Bundesland« ge-
    ben soll.
    Nur umgesetzt werden müssen die Vor-
    schläge noch – im Zweifel gegen lähmende
    Kräfte in Verwaltung oder Verbänden. Ge-
    gen Aktivisten, die den Instanzenweg ver-
    teidigen – und gegen Juristen, die davon
    leben. Das, so wissen sie in der schwarz-
    roten Regierung, könnte schwierig werden.
    Annette Bruhns, Frank Dohmen,
    Michael Fröhlingsdorf, Simon Hage,
    Alexander Jung, Marcel Rosenbach,
    Michael Sauga, Robin Wille

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