Geschäftsflächenmarkt.
Die für Strandhäuser typische Lattenhülle ist in Metall ausgeführt, die Sheddächer verhelfen zuFabrikoptik. ROGER FREI
Objekt im Fokus
Strandleben und Fabrikcharme
InHorgenamZürichsee bietenfünfReihenhäuserauf wenig RaumBesonderes
Bauland ist einrares Gut in der Schweiz.
Umso erpichter war dieBauherrschaft
der Überbauung Seegarten auf dem
Scheller-Areal in Horgen, eine trapez-
förmigeRestfläche ebenfalls zu nutzen.
Statt mehr schlecht alsrecht einkonven-
tionelles Mehrfamilienhaus einzupassen,
kamen die Architekten von Züst Gübeli
Gambetti aus Zürich auf die Idee, auf
derRestfläche fünfReihen-Duplex-Ein-
heiten zu bauen: die «beach houses».
Von Anfang an war klar, dass mandie
Nähe zum Zürichsee in die Umsetzung
des Projekts integrieren wollte. «Aber
das Areal hat auch eine industrielleVer-
gangenheit, die wir ebenfalls abbilden
wollten», sagt ArchitektRoman Züst,
und er verweist auf die ehemals auf dem
Areal beheimatetePapierfabrik. Des-
halb wurde zum Beispiel die für Strand-
häuser typische Holzlattung derFas-
sade in Anlehnung an industrielleFer-
tigungstechniken in Metall ausgeführt.
Die fabriktypischen Sheddächer bilden
gleichzeitig eineDachlandschaft, die für
Stranddächer typisch ist.
Klein, aber oho!
Die beinahe grösste Herausforderung
war jedoch, dass die kleinformatigen
«beach houses» in der unmittelbaren
Nachbarschaft der grossen Seegarten-
Überbauung nicht untergehen. Deshalb
entschlossen sich die Architekten, nicht
fünf kleine Einheiten aneinanderzurei-
hen, sondern einen grossenBaukörper
sinnvoll zu teilen. So entstanden fünf
Wohnungen,welche die Platzverhält-
nisse optimal ausnutzen.
Die Wohnungen verfügen über
Wohnflächen zwischen 58 m^2 und 98 m^2.
Sie sind damit nicht im klassischen Sinn
«tiny houses», die in derRegel kaum
mehr als 50 m^2 Wohnraum bieten. Doch
sie entsprechen demTr end zum Down-
sizing, ohne dabeiVerzicht zu üben. Ro-
man Züst:«Verzicht gibt es vielleicht
höchstens in puncto Abtrennbarkeit
derRäume. Im Erdgeschoss gibt es nur
dieTr eppeoder Niveauunterschiede, die
denRaum gliedern. Anstelle von einzel-
nenRäumen sind Entrée, Küche, Essen
undWohnen alsRaumfolgen eng inein-
ander verwoben.»
ArchitektonischeTr icks und gestal-
terischeFinessen wie ein grosses Kas-
tenfenster im Erdgeschoss, das als
Sitz- oder Liegemöglichkeit dient, sor-
gen dafür, dasskein Gefühl der Ein-
engung aufkommt. Ein eigenerVor-
garten, ein separater Eingang und ein
eigener Grillplatz geben den «beach
houses» schon fast einWohngefühl, wie
man es in einem Einfamilienhaus hat.
Ein Untergeschoss, das dank clever ge-
setztenFenstern vielTa geslicht erhält,
dient als Hobbyraum. Der Zugang in
die bestehendeTiefgarage der benach-
barten Überbauung ist miteigenemZu-
gang möglich.
Ein Merkmal von «tiny houses»
ist, dass man so gut wiekeine Möbel
benötigt, um sie bewohnen zukön-
nen. DiesesKonzept greift auch hier:
«Grundsätzlich kann man miteinem
Bett, einemTisch und einem Stuhl ein-
ziehen und hat alles, was man braucht»,
sagt Züst. Massgefertigte Einbaumöbel
fungieren auf allen drei Etagen als auf-
gedickteWände, die auch Platz für die
Küche oder denFernseher bieten.
Nicht aufewig – oder doch?
«Es ist eine andere Lebensform, die
einem dem Camping oder Zelten
näherbringt», sagtder Architekt. «Nicht
umsonst waren ‹tiny houses› ursprüng-
lichaufRädern montiert.»Eine sol-
cheWohnung bezieht man nicht für
ewig. Man muss dann auch seine gan-
zen Habseligkeiten in die nächste
Bleibe verfrachten.Vielmehr hat man
die Möglichkeit, jederzeit seine Zelte
abzubrechen,um sich neuen Lebens-
abschnitten und -umständen zuzuwen-
de n. Theoretisch zumindest, denn wer
in einer solchen Luxusvarianteeines
«tiny house»wohnt – alle Einheiten
sind längst vermietet –, verspürt viel-
lei cht doch nicht den Drang, so bald
wieder wegzugehen.
Erik Brühlmann
QUELLE:WÜEST PARTNER WP-Infografik
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Büroflächen Verkaufsflächen
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Mietpreise für Geschäftsflächen
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Zürich Basel Genf
Monatliche Anzahl angebotener Objekte
(Print- und Online-Inserate, in 1000)
Regionales Angebot an Büroflächen
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Büroflächen Verkaufsflächen
Monatliche Anzahl angebotener Objekte
(Print- und Online-Inserate, in 1000)
Angebot anGeschäftsflächen
Aus der Branche
Runder Tisch und neue
Chefs bei Ina und Zug
dst. · Alles dreht sich derzeit um die
Ausnahmesituation, die nun auch das
Immobiliengeschäftvoll beherrscht:
die Frage, ob die Wohnungswechsel
stattfinden am wichtigstenZügeltermin
imJahr, die zunehmendkomplexenAuf-
gabenderBewirtschafter,dasVerhält-
nisvonEigentümern und Mieternund
die Ungewissheit über dieDauer der
Beschränkungen, denenWirtschaft
und Bevölkerung nun ausgesetzt sind.
Konstituiert hat sich derweil dieTask-
Forcezur Situation im «Land der Mie-
ter» ausVerbänden, Städten und Ge-
meinden und derVerwaltung, die Bun-
desrat Guy Parmelin angeregt und
der neue Direktor des Bundesamts für
Wohnen,Martin Tschirren,einberu-
fen hat. Tschirren, der sein Amt formell
le tzteWoche angetreten hat, meint,es
sei «dieeinfachste, sinnvollste und nahe-
liegendste Option, wennMieter und
Vermieter miteinanderreden». Verhin-
dern soll der rundeTisch mit neuenRe-
geln eine drohende Flut vonGerichts-
verfahrenundVertragskündigungen.
Einen Strich durch dieRechnung ge-
macht hatdie Krise auch demVersiche-
rerHelvetia,der sein neues Investment-
gefässSwiss Property Fundeigentlich
Anfang derWoche zur Zeichnung auf-
legen wollte. Die für Mitte April geplante
Lancierung desFondswird nun auf unbe-
stimmte Zeit verschoben. Die Emission
hätte einVolumen von rund 450 Mio. Fr.
erreichen sollen. Bestimmt war das Geld
für den Kauf von Liegenschaftspaketen
aus dem Helvetia-Portfolio.
BeiZug Estatesübernimmt Patrik
StillhartdenPosten des CEO, wo er die
Nachfolge vonTobias Achermannan-
tritt. Stillhartkommt vonJLL Schweiz,
woer die letzten neunJahre als stellver-
tretender CEO gewirkt hat. Zuvor war
der 45-Jährige bei Sal. Oppenheim und
ErnstBasler tätig.
Für die Leitung der Implenia-Abspal-
tungIna I nvestistMarcPointetvor-
gesehen. Der langjährigeMobimo-
Manager soll die neue Immobilien-
gesellschaft, in der Te ile des Ent-
wicklungsportfolios von Implenia
ausgelagert werden,ab Sommer 2020
als CEO führen.VR-Präsident wird wie
berichtetStefan Mächler.
Impleniaplant denBörsengangfür
Juni, derFahrplan sei aber noch provi-
sorisch, teilte derBaukonzern mit. Be-
schlossen ist die Abspaltung nun aber:
Die Generalversammlung gab grünes
Licht dafür. An Ina Invest wird Implenia
künftig rund 40% halten, derVersiche-
rungskonzernSwiss Life weitere15%.
Gutgeheissen hat die GV auch denUm-
zugdes Hauptsitzes von Implenia von
Dietlikon (ZH) in das frisch sanierte
Ambassador-Haus in Opfikon (ZH).
Samstag, 28. März 2020 7
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