Frankfurter Allgemeine Zeitung - 20.03.2020

(Nandana) #1

D


ie Finanzbloggerin und Autorin
NataschaWegelin, 34 Jahre, will
Frauen ermutigen, sichselbstum
ihreVermögens- und Altersvorsorge zu
kümmernund sichnicht auf den Partner
oder Berater zuverlassen. Sie erreicht in
ihrer „Madame Moneypenny“-Gruppe auf
Facebook mehr als 70 000 Anhängerin-
nen, undTausendefolgen ihr auf Insta-
gram. Außerdem lädt sie aufYoutubeVi-
deos hoch.Undsie bietetkostenlos einen
Newsletter und einenPodcastan. Kosten-
pflichtig sind ihreSeminare.
Frauen bekommen durchschnittlichwe-
nigerstaatlicheRenteals Männer,weil sie
öfter inTeilzeit arbeiten undwenigerver-
dienen.Nach einerrepräsentativen Befra-
gung der R+V-Versicherungkümmertsich
allerdings jede dritteFrau nich tumihre
Altersvorsorge.Wegelin willFrauen hel-
fen, ihreFinanzen besser in den Griffzu

bekommen. „Ichbin davonüberzeugt,
dass finanzielleUnabhängigkeit ein essen-
tiellerBestandteil eines selbstverantwortli-
chen undglücklichen Lebens ist“, sagt sie.
Nach Berufserfahrungen bei Google und
Parship gründeteWegelin mit 26 Jahren
ihr erstes Unternehmen zusammen mit ei-
nem Kommilitonen: das Portal wg-su-
che.de. EinenTeil davonverkaufte sie
2017 an Immobilienscout24. Seit 2016 be-
treibt sie ihrenFinanzblog „Madame Mo-
neypenny“. 2018veröffentlichte sie den
„Spiegel“-Bestseller „Madame Moneypen-
ny –Wie Frauen ihreFinanzen selbstin
die Hand nehmenkönnen“.
Als jungeGründerin ließ sichWegelin
voneiner Finanzberatung eine private
Renten versicherungverkaufen. Später
stelltesie fest,dasssie Tausende Euroan
Provisionen und Gebührengezahlt hatte.
„Ichhabe aufgrund einer schlechtenFi-

nanzberatung fast18000 Euroverloren.“
Daraufhinbegann sie, sichintensiv mit
dem Thema Geldanlageund Vermögens-
aufbau zu beschäftigen und online über
ihr Finanzwissen zu schreiben. ZurFinan-
zierungvonMadame Moneypennynahm
Wegelin weder einen Kredit auf, nochver-
trautesie auf Investoren. „Ichhabe mein
Unternehmen nach dem GrundsatzUm-
satz vorKostenausgebaut“, erklärtsie.
Wegelin veranstaltet auchein achtwö-
chiges Mentoring-Programm zum Thema
Vermögensaufbau. Jede Teilnehmerin
durchläuftesmit einer anderenTeilneh-
merin an der Seite; es besteht aus einem
Videokursund einem Arbeitsbuch. Die
Teilnehmerinnenkönnen zudem mitWe-
gelin telefonieren und ihr aufFacebook
Fragen stellen. Das Programmkostet 2000
Euro, 2019 haben esrund 200Frauen
durchlaufen. Die Gesamtzahlder Teilneh-
merinnen beläuftsichauf mehr als 3000.
„DieKernzielgruppe meiner Inhaltesind
vorwiegendFrauenvonMitte30bis Ende
40“, sagtWegelin.
Die ZentralevonMadame Moneypen-
ny befindetsichimCo-Working-Space
„Ahoy!“ in Berlin-Wedding.Neben Wege-
lin gibt es nochzweiMitarbeiter,die sich
um Technik,Marketing und Organisation
kümmern. Zusätzlicharbeitet Wegelin mit
einer Social-Media-Agentur zusammen.
„Social Media istfür vieleFrauen der erste
Einstiegspunkt in das Thema“, sagt sie.
Blogs wie „MyMoneyMind“vonLinda
Benninghoffund „Geldfrau“vonDani
Parthumverfolgen mittlerweile dieglei-
chen Ziele wieWegelin. Auch etablierte Fi-
nanzratgeber bieten Anlagetipps fürFrau-
en. „Auf Geldreise“ heißt derFinanzpod-
castfür Frauenvon„Finanztip“. „Die
Empfehlungenfür Frauen unterscheiden
sichinhaltlichnicht vondenen für Män-
ner“, sagt der Chefredakteurvon„Finanz-
tip“,Hermann-JosefTenhagen. Bei Pro-
grammen fürFrauengehe es darum, diese
in ihren aktuellen Lebenssituationen abzu-
holen.Aucherfindet, dassdie Wissens-
weitergabe über soziale Medien die
Hemmschwelleverringertund es fürFrau-
en attraktiver macht, sichunkompliziert
mit Finanzthemen zu beschäftigen.

Lisa vonKiedrowski
Katholische Schule Liebfrauen, Berlin

D


ie Steeldrum oderSteelpan ist
das Nationalinstrument Trini-
dads. Erfunden wurde sie in
den dreißiger Jahren. Die britischenKo-
lonialherren hatten den Bewohnern
das Spielen auf afrikanischen Trom-
meln untersagt.Diese fanden jedochei-
nenWeg, Musik zu machen. Im Land
gabeseine große Erdölproduktion –
man bautealteÖlfässer zu Instrumen-
tenum. In Deutschland gibt es nur
nocheinen Hersteller,der die melo-
dischklingenden Instrumente herstellt:
EckhardC.Schulz aus Dortmund. An-
dereProduzenten gibt es in der Schweiz
und in England. Er habe schon 25 000
Instrumente mit der Handgebaut, sagt
Schulz, darunterSteeldrums und Hand-
pans. Die meistenseien allerdings Kid-
Drumsgewesen,vondenen er rund
20 000verkaufthabe. Er hat sie aber
nicht mehr im Sortiment.Steeldrums
werden mitSticks und Handpans mit
der Handgespielt.FrühereHersteller
vonSteeldrums hätten sichfür Hand-
pans entschieden, die derzeit sehr im
Trend lägen, sagt Schulz.
Die ersteSteeldrum sah ervorrund
vierzig Jahren auf einerParty. Es war
nur einverformter Blechdeckel–der
ihm sehrgefiel. 1985gründete Schulz
dann E.C.S. Steeldrums. Er habe das In-
strument jahrelang selbstgespielt, je-
dochseit geraumer Zeit nicht mehr.
„Wer so langegearbeitet hat wie ich,
kann nicht mehr so schnell schlagen.“
Die Schnelligkeit und die Muskeln seien
wichtig beim Spielen.„Was michvon
den anderenPan-Bauernunterscheidet,
ist, dassich durch das Spielen talentier-
terund besser beim Baugeworden bin.
Es gibtPan-Bauer,die ihreInstrumente
nicht mal selbstspielenkönnen.“
Die Preise derSteeldrumsreichen
von1100 bis 2200 Euro.Fürden Bau
braucht Schulz nur ein Ölfassund Werk-
zeuge. DasFass kostet rund 50 Euro.
„Die Mühe macht das Geld“, sagt
Schulz. Im Monatverkaufeman etwa
zehn Instrumente. Der Betrieb mit zwei
und bald drei Mitarbeiternerziele ei-
nen monatlichen Umsatz vonrund
16 000 Euro. „Ichverkaufekeine billi-
genDinger.Alle meine Instrumente
sind in professioneller Handarbeitge-

macht und ihren Preis zu 100 Prozent
wert.“ Ergebe „nichtsraus, das nicht
ewig hält“. Mankönne gut davonleben
„und ichbin gesund und munter mit 73
Jahren“. DasSteeldrum-Geschäftlaufe
gerade sehr gut.
1945 soll die ersteSteel-BandinTri-
nidad undTobago aufgetretensein. Sie
soll „God SaveTthe King“ als erstes
Liedgespielt haben. Heute gebe es al-
lein in Dortmundmehr als 300Steel-
drum-Spieler,berichtet Schulz. Das In-
strument wirdauchinder Musikthera-
pie und der Musikpädagogik eingesetzt.
Schulz verkauftzur Hälfte Steel-
drums und zur Hälfte Handpans.Das
Grundprinzip der Erarbeitung von
Handpans undSteeldrums seigleich.
Beide bestehen aus Blech. Jedochsind
Handpanskon vexund Steeldrumskon-
kav. Ein großesrundesStückBlech
wirdsehr dünngeformtund dann ent-
weder nachaußen (Handpan) oder
nachinnen (Steeldrum)gewölbt.
Die Ölfässerstellt dasUnternehmen
Siepe her;esbaut Einzelstückefür
Schulz.Zunächstwirddas Fass streckge-
zogen. Dannwerden die unterschied-
lichgroßen Tonfelder eingezeichnet
undgeformt. Danachwerden siegra-
viert, und dasganze Instrumentwird
ausgeglättet.Essei schon schwer,das
Blechbeim Glätten nicht zumReißen
zu bringen, aber das Schwierigste sei
es, dieTöne nachden eigenenVorstel-
lungen erklingen zu lassen, sagt Schulz,
der sichalles zum Bau der Instrumente
selbstbeigebracht hat.Erprobiertzu-
erst Töne auf dem Klavier aus; dann
produziertereine Steelpan,die die
Töne genausoerklingen lässt.
SeineKundenkommen ausganz Eu-
ropa. Schulz hat diegrößtePan der
Welt gebaut;sie befindetsichauf dem
Gelände eines Klinikzentrums im nor-
wegischenTrondheim. Die beiden Be-
cken mit 115ZentimeterDurchmesser
stehen auf vier Meterhohen Säulen
und werden mitWasser beschossen, um
den karibischen Klang zu erzeugen.
Nunwill Schulz einePanbauen, die ei-
nen Durchmesservon3Metern hat.

Stefanie Roggendorf
Albert-Einstein-Gymnasium,Frankenthal

W


er schützt Schiffe vordem
Sinken und sorgt für gutes
Wetter auf See? Der Legen-
de nach übernehmenGali-
onsfiguren diese Aufgaben. Da man an-
nahm, dassdie Galionsfigur die Seele des
Schiffesverkörperte,galt eineBeschädi-
gung derFigur als böses Omenund er-
schwerte es, eine Crew zu finden. Man
glaubte, dassden Galionsfiguren der Kla-
bautermann innewohnte, ein guter Geist,
der dem Schiffden richtigenKurs wies
undesvor Krankheit undStürmen behüte-
te.Das Ehepaar Clausund Birgit Hart-
mannstellt dieseFiguren seit 1994 in sei-
nem Atelierbetrieb Hartmann Designauf
der Weserinsel Harriersand her.Inganz
Europa sind sie nach eigenen Angaben die
Einzigen, die sichauf das professionelle
Schnitzen vonGalionsfiguren speziali-
sierthaben. Esgebe immer mal wieder
Bildhauer,die für ein einzelnes Schiffeine
Figur oder ein Ornamentanfertigten. Sie
selbstbearbeitetendrei bis fünf Projekte
im Jahr und erzielten einenUmsatz zwi-
schen 40 000 und 80 000 Euro.
Das HerstellenvonGalionsfigurenwar
für Claus Hartmann ursprünglichnur ein
Weg, um sein Medizinstudium zufinanzie-
ren. Er habe schonvorher Skulpturenge-
schnitzt und sei dannauf die Ideegekom-
men, dies für Segelschiffe zu versuchen.
Seine ersten Aufträgeerhielt er für die
„Großherzogin Elisabeth“, deren Eigner
er kannte, und die „Lili Marleen“ aus der
holsteinischenReedereiPeter Deilmann.
Nach weiteren Arbeitenentschiedersich
1997, nochwährend seinesStudiums, die
Arbeit als Schiffsbildhauer zu intensivie-
ren. Der Markt seigroß gewesen, mit ei-
ner hohen Anzahlvon Segelschiffenund
geplantenNeubauten. „Und esgabkaum
jemanden, der dortetwas anzubieten hat-
te“, erzähltHartmann,der aus einer See-
fahrer familiestammt. Den Anspruch,
stinkreichzuwerden, habe man niege-
habt.„Birgit und Clauswarenuns auf An-
hiebsehrsympathisch.EsgehtdenHart-
manns eindeutig nicht um Kommerz“,
sagt Anja Cabral,KundinvonHartmann
Design.Dasteck eeine anderePhiloso-
phie dahinter.„Es istein ganz persönli-
ches Kunstwerkentstanden.“

Seit 1997schnitzt man auchFiguren für
Megayachten. Mittlerweile sind die Gali-
onsfiguren der Hartmanns durch 13 Natio-
nen auf allenWeltmeerenvertr eten. Oft
stehen die MotiveimZusammenhang mit
demNamen des Schiffes. DieAuftragge-
ber sind meistens europäischeWerften.
Gelegentlichwerden auchkleinereFigu-
ren, Schnitzereien undReliefsfür Privat-
kunden hergestellt.
Eine ihrerwohl bekanntesten Figuren
istClaus Hartmann zufolgeder fünfte Al-
batros für das SegelschulschiffGorch
Fock der Deutschen Marine, der 2003an-
gefertigt wurde, nachdem dervorherige
Albatros2002 während einesSturms im
Ärmelkanalverlorengegangenwar. Hart-
mann Design stellteein weiteresReplikat
des ursprünglichen Entwurfs für den Alba-
tros her.Dochauchdieserkam2003 in ei-
nemSturminder Biskayaabhanden. Der

neuesteAlbatros, der nicht mehrvon den
Hartmannsstammt, besteht aus einem car-
bonfaserverstärktenKunststoff, für den
laut Hartmann der Wartungsaufwand
zwar niedriger istals bei Holz, der aber
schneller brüchigwerden kann.
Die Galionsfigur wirdamBugspriet, ei-
ner mit demRumpffestverbundenen und
über den Bug des Segelschiffs ragenden
Spiere, befestigt.Dieser wirdvermessen,
damitman berechnenkann, inwelchem
Winkel dieFigur befestigt wird. Anschlie-
ßendwerden eineZeichnungund ein Pro-
totyp entworfen. Dann wirdüber das Ma-
terial entschieden. Eine Galionsfigur aus
Holz sei günstiger als eineFigur aus Bron-
ze, sagt Hartmann.
Die Phase, in der aus derZeichnungdie
Galionsfigur entsteht, istlaut Hartmann
unterschiedlichlang. „Mitunter dauertes
nur einigeWochen, es gibt aber auchPro-

jekte, die ein bis zwei JahreVorbereitungs-
zeit,Verhandlungen und soweiter benöti-
gen.“Die Hartmanns übernehmen auch
die Montage. „Besonders beeindruckend
fand ich, dassClausdie Figur auchnoch
gesegnetund ihr liebevoll zugeredethat,
dasssie gut auf die ,Robustaaufpassen sol-
le“,erzähltKundin Anja Cabral, die die
Galionsfigur als Glücksbrin gerfür ihre
Weltreise bekam.
Die Preise der Galionsfiguren fürgroße
Segelschiffe beginnen bei rund 10 000
Euro. Das Material spieltfür den Preis
einewichtigeRolle. Manchmal benötigen
die Hartmanns maschinelle Hilfebei Mate-
rialien wie Bronze, Edelstahl und speziel-
len Kunststoffenfür den BauvonModel-
len.Das machen dann andereUnterneh-
menoderHandwerker.HartmannDesign
kooperiertaußerdem immermal wieder
mit größerenFarbunternehmen, „die spe-

zielleFarbmischungen wie einenFarbton,
der perlmuttartig schimmert, oderflüssi-
ge Goldfarbenaus Thailand zurVerfü-
gungstellen“, berichtetHartmann.
Das Holzfür dieFiguren lässt sichdas
Unternehmen liefern.Manchmal nutzt
man auchumgestürzteBaumstämme aus
der Nachbarschaft. Die Galionsfigur für
das Schweizer SegelschiffRobusta sei bei-
spielsweise aus Schwemmholz aus derWe-
ser hergestellt worden und dadurch sogar
nachhaltig, sagt Besitzerin Cabral. Die 40
ZentimetergroßeFigur istnachHart-
manns Angaben die bisher kleinste
menschliche Galionsfigur.Die größteFi-
gur habe man 1998 für das italienische Se-
gelschiffSignoradel Ventoangefertigt, sie
misst 4,5 Meter.

Paula Sophie Medlin
Johanneum zuLübeck

ZEITUNGINDER SCHULE

Mehr zu den ProjektpartnernimInternetunter
http://www.jugendundwirtschaft.de

VerantwortlicheRedakteurin:
LisaBecker

Verantwortlichim Bankenverband:
JuliaTopar

Pädagogische Betreuung:
IZOP-Institutzur Objektivierungvon Lern-und
Prüfungsverfahren,Aachen
Ansprechpartner:
Dr.TitusMaria Horstschäfer

An dem Projekt
„Jugend undWirtschaft“ nehmenteil:
Augsburg,A.B. vonStettensches Institut, Gym-
nasium beiSt.AnnaBaden-Baden, Richard-Wag-
ner-GymnasiumBad Zwischenahn, Gymnasium
Bad Zwischenahn-EdewechtBamberg, Maria-
Ward-GymnasiumBerlin, Anna-Freud-Oberschu-
le, Kath. Schule Liebfrauen, Schadow-Gymnasium
Bilbao, Deutsche SchuleBonn,Hardtberg-Gym-
nasiumChangzhou,TechnischeUniversität Jiang-

su ProvinzDelmenhorst,Gymnasium an der
WillmsstraßeDortmund, Mallinckrodt-Gymnasi-
umDresden, Romain-Rolland-GymnasiumDu-
derstadt, Eichsfeld-GymnasiumDuisburg,Rein-
hard-und-Max-Mannesmann-GymnasiumElms-
horn, BismarckschuleEmden, Max-Windmüller-
GymnasiumFrankenthal, Albert-Einstein-Gymna-
siumFreigericht,KopernikusschuleFurtwan-
gen, Otto-Hahn-GymnasiumGießen, Landgraf-
Ludwigs-GymnasiumHamburg,Gymnasium Cor-
veystraße ,GymnasiumOhmoorHechingen,Kauf-
männischeSchuleHeidelberg, Gymnasium Engli-
sches Institut, Willy-Hellpach-SchuleHeilbronn,
KatholischesFreies BildungszentrumSt.KilianIn-
golstadt,Katharinen-GymnasiumKiel, Gymnasi-
um Elmschenhagen, Max-Planck-Schule, Ricarda-
Huch-SchuleKünzelsau, Schlossgymnasium
Kusel, Siebenpfeiffer-GymnasiumLahr,Max-
Planck-GymnasiumLehrte,GymnasiumLü-
beck, JohanneumLudwigsburg, Goethe-Gymna-
siumMarkgröningen, Hans-Grüninger-Gymnasi-
umMoers, Gymnasium in denFilder Benden
Münnerstadt, Johann-Philipp-von-Schönborn-
GymnasiumMünster, Hans-Böckler-Berufskolleg
Neustadt a.d.Weinstraße,Käthe-Kollwitz-Gymna-
siumNeustadt (Dosse), Prinz-von-Homburg-
SchuleOber-Ramstadt, Georg-Christoph-Lichten-
berg-SchuleOldenburg, LiebfrauenschuleOst-
fildern, Otto-Hahn-Gymnasium Regensburg,
Berufliche OberschuleRostock,Gymnasium
ReutershagenSchwäbischGmünd,Parler Gym-
nasiumTrier,BBS EHSWaidhofen/Ybbs, BHAK
Wedel, Johann-Rist-Gymnasium

Das Segelschiff„FridtjofNansen“sticht in See–dank einervonHartmanngeschnitzten Galionsfigur. FotoHartmann Design

Über Geld redetFrau doch


FinanzbloggerinNataschaWegelin fördertdie finanzielleUnabhängigkeit


P

ferdebesitzer beschäftigt die
Frage, wie ihrePferdegut
transportiertwerdenkönnen.
„Während derFahrtkann es beiVoll-
bremsungen zuVerletzungen desTie-
reskommen“, erklärtSusann Klepzig
vomReit- undFahrsportverein Rhu-
mehof e.V. in Gieboldehausen, Nie-
dersachsen.„Alles istauf Kunden-
wunschmöglich“, sagt Justus Böck-
mann, Mitglied der Geschäftsfüh-
rung der BöckmannFahrzeugwerke
GmbH.Nach eigenen Angaben ist
das Unternehmen mit einem Markt-
anteil von40Prozent deutscher
Marktführer in der Pferdeanhänger-
branche. Gegründet1956 als Dorf-
schmiede im niedersächsischen La-
strup, beschäftigt Böckmann inzwi-
schen mehr als 300 Mitarbeiter.Das
Unternehmenkooperiertmit 122Ver-
triebspartnernauf derWelt, zum Bei-
spiel in Iran und Schweden.
Der 2010verstorbene Gründer, An-
tonBöckmann,weckte in seinen vier
Söhnen schon früh die Begeisterung
für denReitsport. Umdie Ponyszu
Turnieren transportieren zukönnen,
konstruierte er einenPony-Anhänger
und wenig später auchPferdeanhän-
ger, denn seine handgefertigten Mo-
dellefanden nicht nur bei den Pferde-
besitzernaus derNachbarschaftAn-
klang. In den 1970er Jahren begann
die Serienproduktion. 2018 hat man
mehr als 6000 Pferdeanhänger produ-
ziert. Fürden Produktionsprozess
nutzt Böckmann die Linienfertigung.
Das bedeutet,dassdie ProdukteFerti-
gungsstraßen durchfahren.
Die Produktpalette umfasst auch
Pkw-und Viehanhänger.Insgesamt
lag derUmsatz der BöckmannFahr-
zeugwerke 2018imoberen achtstelli-
genBereich, berichtetBöckmann.
„DiePreisesind sehrstarkabhängig
vonden einzelnenModellen“,sagt
AnnaHoffaus dem Marketing. Der
Prei seines Tiefladersbeginne bei
Euro, das Einsteigermodell unter den
Pferdeanhängern„UnoEsprit Silver+
Black“sei ab 4380 Euroerhältli ch.
Die teuerstenModelle sind die
„HorseTrucks“, si ekostenmindestens
49 000 Euro.Esgibt noch eine dritte
Klassenamens„Performance“. Diese
Trucks weisenein durchschnittliches

Gewichtvon 7,5Tonnenaus, ihrePrei-
seliegenbei rund 110 000Euro.
Mit Hilfeeines Online-Konfigura-
tors können sichKunden ihren An-
hänger zusammenstellen. So istlaut
Böckmann nachder Auswahl von
Wandbespannung, Badarmaturen
und Oberflächenmaterialien wie
Echtleder jedes Horse-Truck-Modell
ein Unikat .Bei derFarbauswahl hät-
tendie KundenVorlieben. „Eine der
gängigstenFarben istAnthrazit me-
tallic.“ Derzeit istdas Modell „Böck-
mannNeo“ beliebt,weil zum Beispiel
die Seitenfensterdurch ein Lichtband
miteinanderverbunden sind und die
LED-Beleuchtung zwischen weiß
und blau umgeschaltet werden kann.
Die Anpassung an individuelleKun-
denbedürfnisse istauchwichtig,weil
bekannteund erfolgreicheReiterin-
nen wie IngridKlimkeund Isabell
Werthzuden Kunden zählen.
Bei Testfahr tenauf demfirmenei-
genen Gestütgabesschon skurrile
Szenen. Pferdetesteten alles, sagt
Böckmann. Sokomme esvor, dass
die Tieredie an denFensternange-
brachten Schutzgitter anfräßen. Ein
weiteres Problemstelle der seitlich
angebrachteTrittschutz dar.„Egal
wie hochdiesergezogen wird, Pferde
kommen drüber,jede Wette.“ Das ist
vorallem auf ihren Fluchtinstinkt zu-
rückzuführen. „Für ein Pferdist es wi-
der alleNatur, sichineinem eingeeng-
ten Raum mitverringertemSichtfeld
und keiner Bewegungsmöglichkeit zu
befinden“, erklärtReiterin Klepzig.
Schon derWeginden Anhänger ist
eine Geduldsprobe.Vorallem aber
isteswichtig, demTier die Angstvor
dem Innenleben des Gefährts zu neh-
men.„Auf unserem Hof haben wir
Heunetze und Gummimatten, so ha-
ben die Pferdewährend derFahrt
eine Beschäftigung und rutschen
nicht so leicht“, berichtet Klepzig.

Daniel Andrecht
Eichsfeld-Gymnasium, Duderstadt

HeiligesBlechle


EckhardSchulz verwandelt Ölfässer in Instrumente


Eine guteFigurhält über Wasser


Bewegtes


Leben


Der Marktführer für


Pferdeanhänger


Gali onsfigurensollein


guterGeistinnewohne n.


HartmannDesignist


dereinzi ge Bet rieb in


Europa,der sich auf


ihre Herstellung


spe zialisierthat.


SEITE 18·FREITAG,20. MÄRZ 2020·NR.68 FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

Schüler schreiben: Ein Projekt derFrankfurterAllgemeinenZeitung und des Bundesverbandes deutscher Banken

Jugend und Wirtschaft

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