Die Welt - 20.03.2020

(C. Jardin) #1
CHRISTIAN O. BRUCH/LAIF

Wie müsste denn ganz konkret gehol-
fen werden?
Das geht zum Beispiel über sogenannte
Patronatserklärungen. Der Bund oder
die Länder können bei der Kreditge-
währung eine Sicherheit übernehmen,
damit freizügiger mit Krediten umge-
gangen werden kann. Pro Mitarbeiter
können dies Summen von 50.000 Euro
oder 100.000 Euro sein. Was wir brau-
chen, sind unbürokratische Überbrü-
ckungszuschüsse, die nicht auf die Bo-
nität der Firmen durchschlagen. Im
Moment sind diese Hilfen noch viel zu
sehr vom Eigenkapitalder Unterneh-
men abhängig. Doch dieses Kapital
kann in der Krise rasch aufgebraucht
sein. Ich schließe es nicht aus, dass es
deshalb zu zahlreichen Insolvenzen
kommen wird.

Viele Unternehmen stehen doch gut
da und verfügen über Reserven aus
den vergangenen Jahren.

I


n der Fabrik des Nahrungsmittel-
herstellers Worlée im Hamburger
Hafen läuft die Produktion auf
höchstem Tempo. Geschäftsführer
und Familieneigentümer Reinhold
von Eben-Worlée ist aber nicht bei der
Arbeit. Nach einem Urlaub in der
Schweiz hat sich der Unternehmer frei-
willig in Quarantäne begeben und bleibt
zwei Wochen zu Hause, um seine Mitar-
beiter nicht zu beunruhigen, wie er sagt.
Die Herausforderungen durch das Co-
ronavirus sind das beherrschende The-
ma bei unserem Interview, das wir am
Telefon geführt haben.

VON BIRGER NICOLAI

WELT: Herr von Eben-Worlée, Sie
stellen in Ihrer Fabrik Trockenfrüch-
te, Trockengemüse, Gewürze oder
Tee her. Wann werden Sie die Produk-
tion wegen der Gesundheitsgefahren
durch Sars-CoV-2 stoppen?
REINHOLD VON EBEN-WORLÉE: Wir
werden so lange produzieren, wie wir
nur können. Bei den Gesundheitsbehör-
den gelten wir mit unseren Nahrungs-
mittelnals wichtiger Versorgungsbe-
trieb. Von dort bekommen wir das Sig-
nal, dass man uns zuallerletzt Auflagen
machen und Einschränkungen auferle-
gen werde. Trockenfrüchte sind zudem
keine Virenüberträger, das ist nachweis-
bar. Natürlich wägen wir zusammen mit
unseren Werksärzten permanent ab,
was zu tun ist. Etliche Mitarbeiter aus
der Verwaltung arbeiten schon von zu
Hause aus.

Sie vertreten 180.000 Familienunter-
nehmen in Deutschland, längst nicht
allen wird es gerade so ergehen wie
Ihnen. Wie ist die Lage?
Zunächst einmal denke ich, dass wir die-
se Krise als Volk überwinden werden,
wenn wir zusammenstehen. Am Ende
wird uns diese Zeit auch nach vorne
bringen. Wir werden zum Beispiel in der
Digitalisierung Fortschritte machen.
Doch jetzt ist die Situation bei den Fa-
milienunternehmen teilweise drama-
tisch. Restaurants und Hotels zum Bei-
spiel stehen unter extremem Druck. Im
produzierenden Gewerbe läuft es noch
einigermaßen, die Rohstoffversorgung
und die Logistik werden jedoch von Tag
zu Tag langsamer. Ich mache mir große
Sorgen um die Liquidität der Firmen.
Schließlich müssen sie die Gehälter zah-
len und brauchen dafür Unterstützung.

Wie kann diese Hilfe aussehen?
Es würde helfen, wenn die Unterneh-
men ihre Sozialversicherungsbeiträge
nicht mehr vorab, sondern erst im
Nachhinein abführen müssten. Die Töp-
fe der Sozialversicherungen sind vollge-
füllt, diese Verschiebung können sie
aushalten.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz
hat doch Finanzhilfenohne jede Be-
grenzung versprochen. Reicht das
nicht aus?
Der Bundesfinanzminister ist sicher gu-
ten Willens. Aber seine nachgelagerten
Behörden sind viel zu stark bürokrati-
siert, um rasch Hilfen zu ermöglichen.
Was fehlt, sind die Mechanismen für
kurzfristige Kapitalhilfen. Bislang gibt
es nur die mit extrem bürokratischen
Prozessen verbundenen Wege über die
Bankengruppe KfW. Das kann sich über
Wochen hinziehen. Was wir brauchen,
sind unkonventionelle Wege, damit die
Betriebe das Geld noch in dieser Woche
bekommen können.

In dieser Zeit zeigt sich, dass Eigenkapital
und Vermögensgegenstände der Unter-
nehmen kein Reichtum sind, sondern ei-
ne für den Betrieb notwendige Reserve.
Ich denke, die drei linken Parteien im
Bundestag sollten sich endlich von den
schrägen Gedanken einer Vermögensteu-
er verabschieden. Das würde in einer Zeit
wie jetzt das Risiko von Pleiten nur noch
erhöhen. Sollten sich diese Ideen in einer
nächsten Bundesregierung doch durch-
setzen, kann ich nur sagen, dann Gnade
uns Gott in der nächsten Krise.

Subventionen lehnen Sie als Chef der
Familienunternehmer strikt ab – auch
jetzt?
In einer normalen Situation sind Zu-
schüsse immer zurückzuzahlen. Früher
oder später führen Subventionen nur zu
Wettbewerbsverzerrungen. In Krisen-
zeiten ist das etwas anderes. Jetzt sollte
der Staat einen Teil seiner Einnahmen
aus den vergangenen zwölf Jahren für

Zuschüsse an gesunde Unternehmen
verwenden, die durch die Krise in Not
geraten sind. Die Finanzämterwissen
doch genau, wie ein Betrieb finanziell
dasteht. Hinterher können wir uns dann
darüber unterhalten, ob und wie diese
Hilfen zurückgezahlt werden. Auch die
Banken haben jetzt die Aufgabe, rasch
zu helfen. Sie könnten damit an ihrem
Image arbeiten und sich nicht mehr als
Opfer, sondern als Retter darstellen.

Was könnte der Staat konkret an wei-
teren Hilfen leisten?
Deutschland hat weltweit die höchsten
Energiekosten. Der Bund könnte in die-
ser Krise zum Beispiel die EEG-Umlage
übernehmen und dadurch die Energie
günstiger machen. Das sind rund 25 Mil-
liarden Euro, die die produzierende
Wirtschaft und die Bürger ad hoc ex-
trem entlasten würden. In einer Notsi-
tuation halte ich so etwas für richtig.
Später nimmt der Staat dieses Geld

über die geplante CO 2 -Bepreisung oh-
nehin wieder ein.

Sind denn andere Maßnahmen wie et-
wa die Abschottung des Landes richtig?
Die Grenzen zu schließen, ist ein fal-
sches Signal. Der Warenfluss muss un-
bedingt aufrechterhalten bleiben. Jetzt
stehen die Lkw zehn Stunden und län-
ger etwa an der polnischen Grenze im
Stau. Das sind Zustände wie vor der In-
tegration Polens in die Europäische
Union. Was bringt es denn, wenn Zöll-
ner bei einem Lkw-Fahrer Fieber mes-
sen? Die Fahrer verlassen auf den Be-
triebshöfen doch gar nicht mehr ihre
Fahrerkabine. Die Frachtpapiere wer-
den elektronisch abgewickelt. Auf diese
Grenzkontrollen sollten die Behörden
verzichten.

WWWird denn überhaupt die Wirtschaftird denn überhaupt die Wirtschaft
mit ihrer Arbeitsteilung, wie wir sie
heute kennen, überleben? Müssen nicht
etwa in der PharmaindustrieFertigun-
gen wieder zurückgeholt werden?
Die Globalisierung wird sich nicht grund-
legend verändern. Sie ist eine permanen-
te Bewegung, bei der die Karawane in die
immer günstigeren Länder zieht. Solche
Forderungen kommen aus dem Gesund-
heitswesen. Bestimmte pharmakologi-
sche Produkte sollen in Zukunft wieder
im EU-Inland und nicht mehr ausschließ-
lich in Asien produziert werden. Wenn so
etwas passiert, wird es nicht ohne staatli-
che Unterstützung gehen.

Ganz aus den Augen geraten sind
Themen wie der Handelsstreit mit
den USA und auch der Brexit. Beides
betrifft die Familienunternehmen
stark. Worauf stellen Sie sich ein?
Vielleicht ist es ganz gut, dass diese Ver-
handlungen gerade nicht im Fokus ste-
hen. Wenn die EU und Großbritannien
schlau sind, verhandeln sie einen Ver-
trag jetzt schnell durch und haben nach
dem Sommer einen Grundkompromiss
gefunden. Die Chance dafür sehe ich bei
50:50. Im Handelsstreit mit den USA
denke ich, dass die neue EU-Kommissi-
on unter Ursula von der Leyen selbstbe-
wusster auftritt als ihr Vorgänger. Mit
der Appeasement-Politik vergangener
Jahre erlangt man keinen Respekt.

Und welches Zeugnis stellen Sie der
Bundesregierung aus?
Die CDU hatte lange Zeit ihren Marken-
kern verloren. Durch die Krise hat sie
ihn wiedergefunden. Es ist ihr auf einen
Schlag wieder bewusst geworden, wie
wichtig die Wirtschaft für Deutschland
ist. Das gilt auch für Finanzminister
Olaf Scholz. Allerdings verspielt der Mi-
nister gerade seine Glaubwürdigkeit,
weil er auch im nächsten Jahr keine
Schulden machen will. Und die CDU
wusste eigentlich immer, was die mit-
telständische Struktur für unser Land
bedeutete. Natürlich muss man in der
Euphorie der Ausgaben mit Augenmaß
und nicht mit der Gießkanne arbeiten.

Eher still ist es um die Grünen gewor-
den, oder?
Die Grünen haben ihren Höhenflug ge-
rade unterbrochen, weil ihnen ihr Kern-
thema Umwelt abhandengekommen ist.
In der Wirtschaft haben sie nur eine
eingeschränkte Kompetenz und sind
eher orientierungslos. Grünen-Chef Ro-
bert Habeck halte ich für einen ge-
schickten Machtpolitiker, der macht,
was opportun ist. Darin unterscheidet
er sich nicht wesentlich von der Bun-
deskanzlerin.

„Olaf Scholz


verspielt


gerade seine


GLAUBWÜRDIGKEIT“


Reinhold von


Eben-Worlée ist Chef


des Verbandes der


Familienunternehmen


in Deutschland.


Für seine 180.


Mitglieder fordert


er unbürokratische


und schnelle Hilfe


vom Staat


12


20.03.20 Freitag,20.März2020DWBE-HP


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12 WIRTSCHAFT DIE WELT FREITAG,20.MÄRZ


zen. Die Maßnahme, die zunächst für
bayerische Märkte angekündigt wurde,
soll nun bundesweit umgesetzt wer-
den. Und auch die Rewe-Tochter Pen-
nnny sowie die Ketten Kaufland, Aldi Südy sowie die Ketten Kaufland, Aldi Süd
und Lidl wollen nach eigenen Angaben
„schnellstmöglich“ folgen.
Für Mitarbeiter, die zur Risikogruppe
gehören oder sich nicht wohl damit
fühlen, angesichts der aktuellen Lage
zu arbeiten, habe man Verständnis,
heißt es von der Rewe-Gruppe. Ent-
sprechend werde, so weit möglich, die
Arbeit im Homeoffice möglich ge-
macht. Mitarbeitern im Markt hilft das
jedoch nicht. Kassierer beispielsweise
gelten als „systemrelevant“, sie müssen
vor Ort sein. Sonderregelungen sollen
allerdings möglich sein: So dürften Mit-
arbeiter etwa ihre Kinder mit zur Arbeit
bringen – Marktleiter sind dazu ange-
halten, entsprechende Räumlichkeiten
zur Verfügung zu stellen. Initiativen
unter den Angestellten, sich gegensei-
tig bei der Betreuung zu unterstützen,
sollen gefördert werden.
Bei Kaufland werden an den Frisch-
theken bis auf Weiteres keine von den

schen vorhanden. Einige beklagen
aber auch das Verhalten von Kunden:
Diese husteten Kassierern ins Gesicht
oder leckten Geldscheine vor dem Be-
zahlen an, schreiben mehrere Nutzer.
Bayerns Ministerpräsident Markus
Söder (CSU) plädierte dafür, dass sich
der deutsche Einzelhandel im Hinblick
auf höhere Sicherheitsvorkehrungen
an den Nachbarländern orientieren
solle. In Dänemark und den Niederlan-
den haben einige Geschäfte schon län-
ger weitergehende Maßnahmen ge-
troffen. So wurden dort etwa Klebeeti-
ketten auf den Böden angebracht, die
den Kunden Orientierung geben sol-
len, um einen vernünftigen Abstand
voneinander zu halten. Aber auch in
Deutschland konzentrieren sich Ein-
zelhändler zunehmend darauf, die Si-
cherheitsvorkehrungen in ihren Räu-
men auszuweiten.
Als erste Supermarktkette verkün-
dete Rewe bereits am Dienstag, die
Kassen mit Plexiglasscheiben ausstat-
ten zu wollen. Die Barriere soll dazu
beitragen, vor einer Ansteckung mit
dem neuartigen Coronaviruszu schüt-

D


ie Ausbreitung des neuartigen
Coronavirus hat auch den Ein-
zelhandel in Deutschland stark
eingeschränkt. Kleiderboutiquen,
Schreibwarenhändler und Bücherlä-
den müssen seit dieser Woche schlie-
ßen. Vor Bau- und Supermärkten, die
weiterhin geöffnet haben dürfen, wer-
den Mitarbeiter für Einlasskontrollen
abgestellt, die Gedränge in den Ge-
schäften verhindern sollen.

VON ANTONIA THIELE
UND MARLEN DANNORITZER

Ob diese Maßnahmen aber ausrei-
chen, um Kunden und Angestellte vor
möglichen Ansteckungsgefahren zu
schützen, erscheint zunehmend frag-
lich. In den sozialen Medien tauschen
sich Nutzer, die nach eigenen Angaben
noch im Einzelhandeltätig sind, seit
Tagen über aus ihrer Sicht mangelnde
Sicherheitsvorkehrungen aus. So kön-
ne ein Abstand von 1,50 Metern zu den
Kunden an den Kassen nicht eingehal-
ten werden, teilweise seien noch nicht
einmal Möglichkeiten zum Händewa-

Kunden selbst mitgebrachten Mehr-
wegbehältnisse befüllt. Zudem sind
die Kunden dort von der Geschäfts-
ffführung aufgefordert, untereinander,ührung aufgefordert, untereinander,
aber auch zu Mitarbeitern einen
AAAbstand von zwei Metern einzuhalten.bstand von zwei Metern einzuhalten.
Um Kunden gerade im Kassenbereich
daran zu erinnern, hat Aldi Süd in
seinen Märkten mit Klebeband Mar-
kierungen auf dem Boden angebracht.
Zudem setzt man dort ebenso wie
bei Lidl und Kaufland auf bargeldloses
Bezahlen.
Banken versuchen dieser Tage ver-
stärkt, das Geschäft weiter in den On-
line-Bereich zu verschieben. Da das
aber nicht für alle Kunden und Vor-
gänge machbar ist, hat sich etwa die
Hypovereinsbank dazu entschieden,
einige Filialen im wöchentlichen
WWWechsel zu öffnen und zu schließen.echsel zu öffnen und zu schließen.
AAAuf diese Weise soll der Anwesen-uf diese Weise soll der Anwesen-
heitsdruck von den Mitarbeitern ge-
nommen werden, sodass diese ver-
mehrt auch von zu Hause aus arbeiten
können. Knapp ein Drittel der 337 Fi-
lialen in Deutschland wurde ganz ge-
schlossen.

In den geöffneten Filialen ergreift
die Hypovereinsbank zusätzliche Si-
cherheitsmaßnahmen: So sind an eini-
gen Standorten bereits Plexiglasschei-
ben eingebaut worden, um den physi-
schen Kontakt zwischen Kunden und
Mitarbeitern zu minimieren. Auch hier
sollen zudem Markierungen auf dem
Boden dazu beitragen, dass Kunden ei-
nen Sicherheitsabstand einhalten.

Wichtig sind die Vorkehrungen vor
allem in den Bereichen, die auf keinen
Fall wegfallen dürfen. „Apotheken ar-
beiten derzeit an ihren Kapazitäts-
grenzen“, hieß es von einer Sprecherin
der Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände (ABDA). Einige
Apotheken seien durch die angespann-
te Personallage bereits gezwungen, ih-
re Öffnungszeiten zu verkürzen. Der
Präsident der ABDA, Friedemann
Schmidt, betonte aber, die Arzneimit-
telversorgung sei gesichert.
Um einer Virusübertragung vorzu-
beugen, würden in vielen Apotheken
VVVorsichtsmaßnahmen eingeführt. Bei-orsichtsmaßnahmen eingeführt. Bei-
spielsweise werde die Zahl der Kun-
den begrenzt, die sich zeitgleich in
den Räumen aufhalten dürfen. Welche
Maßnahmen darüber hinaus sinnvoll
sind und den baulichen Gegebenhei-
ten entsprechen, entscheiden nach
Angaben der ABDA die Apotheker vor
Ort in Eigenregie. Generell sollte auf
Zusatzleistungen wie etwa Blutdruck-
messungen, bei denen enger Körper-
kontakt zum Kunden entstehe, ver-
zichtet werden.

Schutz für den Einzelhandel


Supermärkte und Apotheken gelten als systemrelevant, doch Mitarbeiter beklagen mangelnde Sicherheit und rücksichtslose Kunden. Erste Geschäfte treffen Vorkehrungen


EINIGE APOTHEKEN


MÜSSEN IHRE


ÖFFNUNGSZEITEN


VERRINGERN


SPRECHERIN DER
BUNDESVEREINIGUNG
DEUTSCHER
APOTHEKERVERBÄNDE

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