Die Welt - 20.03.2020

(C. Jardin) #1

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20.03.20 Freitag,20.März2020DWBE-HP


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DWBE-HP

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DIE WELT FREITAG,20.MÄRZ2020 SEITE 20

PANORAMA


Breeemmmeeen Haamburg

Hannover

Leipzig

Münster

Rostockk

DDüsseldorf

Frriieeddrichshafen

Saarrbbrrüücckken

Köln

Kiielll

Münchhen

KKasssel

Stuttgart

Berlinn

Drreessddenn

Frrankffurrtt

Nürnberrg

Antalya
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Innsbruck
J l

Manila
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WELLLTTWETTERHEUTE

TEMPERAAATTURREKKKOORDE

DEUUTTSSCCHHLLAANNDDHHEEUUTTEE

VORHERSAAAGGE

WWWWeechhsellnddwollkkiig,vereiinzellttRRegen


Samstag

Norden Süden

Sonntag Montag Dienstag

Sonne

Mond

06 : 2418 : 35

05 : 2614 : 15
AngabenffürKassel

ImNordenundinderMitteziehendichteWolkenvordie
Sonne.SiebringengebietsweiseetwasRegen.AnderKüstebleibt
esdagegentrocken.ImSüdenwechselnsichnachderAuflösungvon
FrühnebelSonnenscheinundWolkenab.ImVVVooralpenlandentwickeln
sichlokaleRegenschaueroderGewitterrr..DieTTTeemperaturenerreichen
imNordenWertevon 7 bis 12 Grad,sonst 13 bis 20 Grad.
HerzundKreislaufwerdenbelastet.Personenmithohen
Blutdruckwertensolltenheutevorsichtigsein.Rheumakrankeund
MenschenmitArthritismüssensichzurzeitaufeineVVVeerschlimmerung
ihrerSchmerzeneinstellen.Erkältungskrankheitensindverbreitet.

DDuublin

Brrüüsssell

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Borrddeaauuuxx

Kiew

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SSt.PPPetersbuurrg

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Helsinki

Züürichh WWien

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Paris

Romm

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Tuniss

Zagreb

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Lissabonn

LLLaaasPalmmmaaass

MMadrdid Baarrcceelllooonnnnaa

MMaallaga

Algier


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    Hoch/Tief Warmfront Kaltfront Okklusion Warmluft KKKaaltluffftt


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IIssttaaannnbbul
18 ° heiter
30 ° Sh
21 ° wolkig
8 ° Sh
33 ° wolkig
33 ° lkig
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NewOrleans
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Peking SSeeoul
Chengdu
Bangkokk
KualaaLLuummpurr
HoChiMMinhStadt
Singaappuur
MMaanila
Hongkong
Shhanghaii
BBrruunneei
Dhaka TTTTaaipeh
SSaanFrancisco YYYYaangon
SaltLakeCity
LosAngeles
Calgary
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    9 ° -^13 °
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2 °

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rrrr 33333 °

kkkk 3333666666 °°°°
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26666 °°
1666 °°
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22444 °°°°

5 °
1777 °°

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Samstag Sonntag Montag Dienstag Samstag Sonntag Montag Dienstag

Mitte
-3 6 -3 7 -4 9 -2 11

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Maximum 19 , 444 °°( 2014 ),
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Maximum 217 ,°( 2014 ),München
Minimum- 8 , 2 °( 1962 )

Frankfurt

USA

„Playboy“ stoppt
seine Printausgabe

Das Männermagazin „Playboy“
erscheint in den USA künftig nicht
mehr regelmäßig in gedruckter
Form. Für den Rest des Jahres sol-
len Inhalte online veröffentlicht
werden, schrieb Geschäftsführer
Ben Kohn in einem offenen Brief.
Das letzte Heft in diesem Jahr er-
scheine in den USA noch in dieser
Woche, von 2021 an solle es dann
aber nur noch Sonderausgaben und
neue Angebote in gedruckter Form
geben. Die deutsche Ausgabe setzt
weiter auf Papier. Gleichzeitig wolle
man aber auch die digitalen An-
gebote ausbauen, teilte Playboy
Deutschland am Donnerstag mit.

SCHWERIN

Bewährungsstrafen
für Misshandlung

Im Prozess um die Misshandlung
eines geistig behinderten Mannes
hat das Landgericht Schwerin die
ersten Urteile gesprochen. Zwei 29
und 40 Jahre alte Männer wurden
am Donnerstag wegen Körperverlet-
zung zu Bewährungsstrafen von
jeweils sieben Monaten verurteilt.
Zwei 15 und 18 Jahre alten Jugend-
lichen erteilte das Gericht Arbeits-
und Betreuungsauflagen. Die vier
Verurteilten gehörten nach Ein-
schätzung des Gerichts nicht zu den
mutmaßlichen Haupttätern unter
den insgesamt elf Angeklagten, die
laut Staatsanwaltschaft ihr 30 Jahre
altes Opfer im September 2019 in
Goldberg im Landkreis Ludwigslust-
Parchim von einem Festival in die
Wohnung einer Tatbeteiligten ent-
führt, dort gedemütigt und für mehr
als 24 Stunden festgehalten haben
sollen.

KOMPAKT


E


s fehlt an vielem im Heim-
Klassenzimmer. Der neue
Toner ist noch nicht ange-
kommen, deshalb kann der
Große (neun Jahre) seine
Arbeitsblätter nicht ausdrucken. Der
Mittlere (sieben Jahre) hat seine Hefte
in der Schule gelassen – „es ging alles so
schnell“, entschuldigt sich die Lehrerin
per Mail, „ich habe vergessen, die Kin-
der daran zu erinnern“. Und der Kleine
(fast drei) sieht noch nicht ein, warum
er jetzt plötzlich Ruhe geben soll, wenn
die Brüder am Küchentisch ihre Schul-
taschen auspacken.

VON ELISALEX HENCKEL
AUS WIEN

Die Nachricht, dass öffentlich-recht-
liche Sender in Deutschland und Öster-
reich zumindest am Vormittag ihr An-
gebot für Kinder ausweiten, klingt also
verlockend: Vielleicht hilft es, dem Ho-
me Schooling Struktur zu geben? Viel-
leicht ermöglicht es den Eltern, auf jün-
gere Kinder zu schauen – oder sogar
was fürs Home Office zu erledigen? Und
vielleicht lässt sich der Lagerkoller et-
was hinauszögern, wenn die Eltern zu-
mindest das Belehren der Kinder für ei-
ne Weile wieder delegieren können? Al-
so ab vor die Glotze, Bildschirmzeitre-
geln sind (genau wie Fastenvorsätze)
dem Ausnahmezustand sowieso schon
längst zum Opfer gefallen.

9 Uhr, ORF: Wir beginnen mit dem
ORF, dessen Schulfernsehen am heuti-
gen Mittwoch Premiere hat. „Willkom-
men zur ersten Stunde“, sagt eine sehr
gut gelaunte Moderatorin im Leopar-
denjumpsuit, bevor sie sich in den
Schneidersitz setzt. „Und keine Angst:
Das hier wird definitiv nicht wie Schu-
le.“ Der Mittlere macht große Augen, er
kann es noch nicht ganz glauben, dass
er heute schon vor Erledigung seiner
Schulaufgaben was schauen darf. Der
Große seufzt ein bisschen, als die Mode-
ratorin erzählt, wie sie sich gegen die
Viren schützt. Händewaschappelle hat
er in den vergangenen Tagen schon ei-
nige gehört. Beider Aufmerksamkeit
steigt, als die erste Kinderdoku startet.
„Das Waisenhaus für wilde Tiere“ han-
delt von einer Farm in Namibia, auf der
Freiwillige aus der ganzen Welt mithel-
fen oder auch nur verletzte Erdmänn-
chen, greise Geparden oder verwaiste
Stachelschweinbabys bestaunen kön-
nen. „Können wir da im Sommer auch
hin?“, fragt der Große. Ich nütze die
neugewonnene Freizeit zum Googeln
und stelle fest, eine Woche „Mitarbeit“
kostet 625 Euro plus Flug. „Mal sehen“,
sage ich – und schalte um.

9.57 Uhr, BR : Eigentlich wollten wir uns
langsam nach Norden vorarbeiten, aber
der Bayrische Rundfunk macht uns ei-
nen Strich durch die Rechnung. Er sen-
det gerade „Zoogeschichten“ aus dem
Leipziger Zoo. „Nein“, sagt der Mittlere

nach einem Interview mit einem Lori-
Pfleger. „Muss das sein?“, pflichtet ihm
ausnahmsweise der Große bei, aber als
ein Tier ins Bild kommt, das ich als Sie-
benschläfer bezeichne, nützt er die
Chance, sich für die Beschulung der
letzten Tage zu revanchieren: „Ich glau-
be eher, das ist ein Kobold Maki.“
OK, vielleicht doch was anderes: Die
BR-Plattform „Schule daheim“ bietet
auch ambitioniertere Lehrvideos – von
„Nouns, Articles and Quantifiers“ bis
„Telekolleg Stochastik: Zufallsexperi-
mente“. Dort begrüßt ein älterer Herr
mit „Ein herzliches Grüß Gott!“, die
Kinder schreien, bevor er erklären
kann, was man tun muss, damit der
„Geist nicht rostet“.

10.15 Uhr, SWR : Der Livestream lässt
sich nicht in Gang bringen, ich versu-
che mich nicht zu fragen, ob jetzt schon
die kritische Infrastruktur wankt, und

klicke auf eine Folge „Tigerenten Club
Spezial“ in der Mediathek. Ein Biologe
namens Lars erklärt via Skype, warum
es wichtig ist, dass die Schulen jetzt
erst einmal geschlossen bleiben. „Was
ist Covid-19?“, fragt der Mittlere. „Co-
rona, du Blödmann“, informiert ihn
sein Bruder. Bevor es handgreiflich
wird, verkündet ein Moderator, dass
seine Kollegin gleich in einem Hoch-
seilgarten „auf Spiderman machen“
werde, es davor aber noch eine Folge
„Tiere bis unters Dach“ gebe. Ohne Tie-
re offenbar kein Schulfernsehen, dies-
mal kommen sie in Form einer Mi-
schung aus „Bergdoktor“ und „Heidi“,
die unser schwarzwäldlerisches Voka-
bular erweitert. „Mädleschmecker“, er-
fahren wir, „heißt so viel wie ‚ein Junge,
der sich für ein Mädchen interessiert’“.
Die Kinder juckt das wenig, aber ihnen
gefällt, dass der Bernhardiner des
„Mädleschmeckers“ am Ende gerettet

wird. 10.50 Uhr, NDR : In der Sendung
„buten un binnen“ erzählen Mütter,
dass sie die Schließung von Spielplät-
zen „total beklemmend“ finden. Geht
mir ähnlich, hilft aber nicht weiter.

10.51 Uhr, RBB : „In aller Freundschaft“,
die Folge heißt „Aufgeben verboten“,
aber das schaffen wir beim besten Wil-
len nicht. Schnell eine sichere Bank,
sonst meutern die Kinder.

10.52 Uhr, KIKA : „Wie immer blieb es
am weisen Kater hängen, sich einen klu-
gen Plan auszudenken“, sagt Garfield,
bevor „Logo“ die „wichtigsten Nach-
richten von gestern“ präsentiert. Auch
eine Möglichkeit, wieder Ruhe in die Sa-
che zu bringen, aber sie wirkt nur kurz.
„Können wir jetzt endlich Netflix
schauen?“, fragt der Mittlere. Auf kei-
nen Fall, sage ich, zumindest zu Schul-
zeiten bleiben wir im „geschützten

Raum“ der Öffentlich-Rechtlichen.
Welchen Sender hatten wir noch nicht?
„Bitte wieder ORF“, sagt der Große.

10.55 Uhr, ORF : Nach einem Beitrag
über junge Skispringer informiert die
Sendung „Newton“ über tierische Kleb-
stoffe: Es werden Zecken gemolken,
Schnecken gekitzelt und Fangfäden von
neuseeländischen Glühwürmchen ein-
gesammelt, aber der Mittlere will „den
Film von vorher“. Welchen Film? „Der
mit dem Kind, das gesagt hat, ich bau
mir ein Haus.“ „Das war Werbung, du
Idiot“, sagt der Große. Bevor der Mitt-
lere sich wehren kann, steht plötzlich
der Kleine auf der Matte aus Sorge, sei-
ne Brüder könnten „Paw Patrol“ schau-
en, während er sich mit der Toniebox
begnügen soll, einem Hörspielwürfel
für Kinder. Als der Forscher von
„Newton“, der inzwischen über die Fas-
zination von Salamandern spricht, ihm
diese Sorge nimmt, beginnt er, vom So-
fa zu hüpfen, der Mittlere rutscht auch
schon herum. Der Bildschirm interes-
siert ihn erst wieder, als ein Kabarettist
einen Zaubertrick mit Zahnstocher
zeigt – und auch gleich verrät, wie man
ihn nachmachen kann. „Einfach am
Daumen ankleben und dann mysteriöse
Bewegungen machen.“

11.30 Uhr, WDR : Zum Abschluss noch
ein Klassiker. „Die Sendung mit der
Maus“, die ab sofort nicht mehr wö-
chentlich, sondern täglich ausgestrahlt
wird, kommt an diesem Tag ohne Tiere
aus (von der Titelheldin mal abgese-
hen). Es geht um die Frage: Wie baut
man eigentlich einen Deich? Mit lehm-
artigen Zeug, das sich Schluff nennt, er-
fahren wir, genauer gesagt „einem gan-
zen Graben voller Schluff“. Voller
Schluff, so fühlen wir uns auch, als die
Maus sich verabschiedet, und wir uns
fragen, was wir zu Mittag kochen.

12 Uhr, SWR : Der SWR empfiehlt „Nu-
delauflauf mit Bratkartoffeln“. Er ver-
spricht „wahres Ofenglück“, aber die
Sättigungsbeilage mit einer Sättigungs-
beilage zu kombinieren, scheint uns
selbst in Zeiten von kohlenydratintensi-
ven Hamsterkäufen gewagt, außerdem
muss es jetzt schnell gehen. Die innere
Uhr des Kleinen läuft immer noch auf
Kindergartenzeit, und dort steht das Es-
sen spätestens um viertel vor Zwölf auf
dem Tisch. Es gibt also Tiefkühlkroket-
ten und ebensolchen Spinat, der Schluff
sorgt dafür, dass ausnahmsweise nie-
mand protestiert, aber schon am Nach-
mittag zeigt sich, dass die am Vormittag
eingesparte Energie nicht einfach ver-
pufft ist, sondern erst nach mehreren
Stunden in Garten und Wald abgebaut
ist. Morgen machen wir wieder Arbeits-
blätter, beschließen wir, und schauen
danach eines der Videos, die die Lehre-
rin des Großen empfohlen hat. Zur Aus-
wahl stehen Zumba, der Körperteil-Blu-
es und „ein richtiges Workout auf Eng-
lisch“. Zu finden sind sie – auf Youtube.

Mit Stachelschweinbabys


gegen den Lagerkoller


Viele Fernsehsender haben wegen Corona ihr Angebot für Kinder


ausgeweitet. Unsere Autorin hat es mit ihrer Familie ausprobiert


Lernen mal anders: „Was ist Covid-19?“, fragt der eine. „Corona, du Blödmann“, antwortet der andere

E.HENCKEL

/

Ein sturer Mann auf einem Baum im
Leipziger Mariannenpark hat das
Ordnungsamt beschäftigt. Er wurde
in einer Baumkrone in 25 Metern
Höhe entdeckt und sollte zu seiner
eigenen Sicherheit heruntergeholt
werden. Da er sich weigerte, rief das
Ordnungsamt Polizei und Feuer-
wehr. Als die Einsatzkräfte ihn mit-
tels Drehleiter vom Baum holen
wollten, sei er noch höher gestie-
gen. Erst als sie sich zurückzogen,
verließ er heimlich Baum und Park.

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