Frankfurter Allgemeine Zeitung - 09.03.2020

(singke) #1

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG Sport MONTAG,9.MÄRZ2020·NR.58·SEITE 23


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Paulinhozeigt beimStartelf-Debüt


in der Bundesligaeine gelungene


Kostprobe seinesTalents.


Arminia Bielefeldreistals


souveränerTabellenführer zum


Spitzenspiel nachStuttgart.


Im beschaulichenRahmen


entwickelt der Davis Cup eine


verblüffende Kraft.


Natalie is tfastblind undstudiert.


Das gelingt ihr gut dankTechnik


und einer hilfsbereiten Dozentin.


DER PFIFFIKUS VORDER REIFEPRÜFUNGKJUGEND SCHREIBT LEIN,ABER FEIN


D


ie Debatte,werdenn nun die
Meinungshoheit im deut-
schenFußball hat,werfür
den Abbruc heines Spielsverantwort-
lichwäre–also die Ultras oder der
DFB oder einfachheitshalberDietmar
Hopp –, hat dafürgesorgt, dasseine
andereDiskussion erst ga rnicht groß
geführtworden ist. Wenn aber sogro-
ße Ereignisse wie das Mandelblüten-
fest in Gimmeldingen (Rheinland-
Pfalz) wegendes Coronavirus mit
dem Hinweis auf die mehreren zehn-
tausend Besucher abgesagtwerden,
drängt sichdie Frageauf: Wieso läuft
der Spielbetrieb in der Bundesligaei-
gentlichganz normalweiter? Selbst
das Spitzenspiel in Mönchenglad-
bach, nur ein paar Kilometervon
Heinsberg, dem am ärgstenvom Coro-
navirus betroffenen OrtinNordrhein-
Westfalen entfernt,fand ganz normal
statt.550 Zuschauer ließen sichden
Ticketpreis erstatten, 53 877 Besu-
cher kamen.
Wernicht kommt, sind demnächst
die Australier.Direkt neben dem Bo-
russia-Park in Mönchengladbachliegt
das Hockeystadion mit seinen 12 000
Plätzen. Dortsollten am 21. und 22.
Märzdie Spieleinder weltweit ausge-
tragenen HockeyPro Leaguegegen
die deutschen Damen und Herren
stattfinden. Am Sonntagkamdie Ab-
sage. Grund istdie Entscheidung des
australischen Sportministeriums, alle
Reiseaktivitäten in Gebiete mit einer
starkenAusbreitung desVirusSars-
CoV-2 auszusetzen.
Zwei Sportarten, zwei unmittelbar
angrenzende Sportstätten–und völ-
lig unterschiedliche Auswirkungen
des Phänomens, das derzeit dieWelt
ein wenig mehr beschäftigt als das

Selbstverständnisdeutscher Ultras.
Deren Kritik zielt ja berechtigterwei-
se auchdarauf hin,dasseiniges schief-
läuftinden Verbänden, dassesnur
nochumden Kommerzgeht, wie man
etwa an aufgeblähten internationalen
Wettbewerben erkennenkann. Dass
der finanzielle Aspekt einegehörige,
wenn nicht die entscheidendeRolle
beimUmgang mit dem Coronavirus
spielte,lag auf der Hand.
Schaut man sichdie vomKrisen-
stab des Innenministeriums und des
Bundesministeriums für Gesundheit
empfohlenen Kriterien für denUm-
gang mit Großveranstaltungen an,
werden bei denFußballspielen gleich
mehrereRisikopunkteerfüllt.Es
kommt einegrößereAnzahlvonMen-
schen zusammen, esgibt eine Interak-
tion (etwaUmarmungen) zwischen
den Teilnehmenden,esgibt keine zen-
trale Registrierung derTeilnehmen-
den, es sind bereits Infektioneninder
Region derVeranstaltung aufgetre-
ten, es gibt nur eingeschränkteMög-
lichkeiten der Hände-Hygiene. Den
deutschenFußball hat diesesVirus
trotzdem nicht erreicht. Rund
500 000Fußballfans,vondenen eini-
ge vermutlichauchanden Hamster-
käufen in Supermärkten beteiligtwa-
ren, haben dieStadien besucht, sind
zum großenTeil mit Bus undBahnan-
gereist, genügendPersonenwerden
nicht nur Händegeschüttelt haben.
Hygienischkorrekten Torjubel gibt es
nicht –allenfalls der Videobeweis
hilft, er lässt ihn durch die Verzöge-
rung weniger enthusiastischwerden.
Gesundheitsminister Jens Spahn
hat nun am Sonntag empfohlen,in
Deutschland Veranstaltungen mit
mehr als 1000Teilnehmernvorer st ab-
zusagen. Messen undVolksfestewa-
reninden vergangenenTagenschon
ausgebremstworden, derFußball als
größteMassen veranstaltung aberroll-
te bislang einfachweiter.Das wird
auchsobleiben,aber sicher ohneZu-
schauer.Esstehe außerFrage, dass
die Saison zu Endegespieltwerden
muss, wirdDFL-Chef ChristanSei-
fert zitiert. Aber auchdas entscheidet
nicht die DFL, sondernSars-CoV-2.

Späte


Erkenntnis


VonPeterPenders

MÜNCHEN.Vier PunkteVorsprung in
der Tabelle–eswar einWochenende
nachdem Geschmackdes FC Bayern.Ei-
nen Tagnachdem Punktverlustdes bis-
her schärfstenVerfolger saus Leipzig
reichtedem Meisterdazu am Sonntag
eine unterdurchschnittliche Leistung im
Derbygegen den FCAugsburg. DieTref-
ferzum 2:0-Erfolg erzielten Thomas Mül-
ler (53. Minute) und Leon Goreztka(90.).
Das ersteHeimspiel seit dem 120.Ver-
einsgeburtstagund das ersteseit dem
SkandalspielvonHoffenheim achtTage
zuvorwurde in mehrfach er Hinsicht zu ei-
ner Bühne für positiveBotschaftenund
Gemeinschaftssymbolik. In nostalgi-
schenTrikotsmit blütenweißer Brustund
burgunderrote nÄrmeln, die an die erste
deutsche Meisterschaftdes FC Bayern
1932 erinnernsollten, präsentiertendie
SpielervorAnpfiff eine Tafelmit der Auf-
schrif t„Rotgegen Rassismus“.
„Echt eFans kennen keinen Hass“,ver-
kündete der Stadionsprecher,und die


elektronischenWerbebandenwarenan
diesem Sonntag nicht für Produktreklame
da, sondernfür die Proklamationvon
Werten wie„Toleranz,Respekt,Vielfalt,
Fairplay“ oder schlicht:„WirliebenFuß-
ball“.Undsogar die Schickeria, jeneFan-
gruppe, die mit den Schmähungengegen
den Hoffenheimer Mäzen Dietmar Hopp
das letzteSpiel der Bayern an denRand
des Abbruchsgebracht hatte, sang dies-
mal ganz friedlich: „120 Jahre FCB“.
Im Gegensatz zurOptik der Bayern-Tri-
kots wardas al sSpielgerätgewählteMate-
rial nicht im historischen Outfitgeko m-
men. In echtem Lederwäre er auchkaum
nachfünfzig Sekunden bereitskaputtge-
gangen –sowie sein synthetischer Nach-
folger ,dem schon in der ersten Minute
des Spiels die Puste ausging. Erverpasste
nicht viel. Es dauerte 45 Minuten bis zum
ersten ernsthaftenTorschussdurch die zu-
nächs tungewohnttemperamentlosen,
fast letha rgisch wirkendenBayern.Andre-
as Luthe, der den immer wieder durchUn-
sicherheiten aufgefallenenTomášKou-

bek imTordes FCAersetzte, bekam bis
zur Pause nichts zu halten. Erst die letzte
Szene, in den letzten Sekunden der ersten
Hälfte,brachte die ersteGefahr .Eine
halbhohe, schwierig zukontrollierende
Flankevon Serge Gnabrynahm Thomas
Müllervolley, dochsein Schussnahm als
Aufsetzer einen zu hohen Bogen undflog
über dasTor.
Acht Minuten nachWiederanpfiff
machteMüller es besser undvollendete
ein zum Jubiläumsspiel passendesNostal-
gie-Tor. Jérôme Boateng schlugfast von
der Mittellinie einenfeinen Chip über die
AugsburgerAbwehr in den Strafraum, prä-
zise koordiniertmit dem überraschenden
Laufweg Müllers, und dieser lenkte den
Ball zurFührung insTor–die perfekte
Kombinationder Fähigkeiten zweiervom
Bundestrainer aussortierterAlt-Weltmeis-
ter, die zusammen auf zwanzig Spielzei-
tenals Ba yern-Profiskommen.
Der jüngste Bayern-Profi, der 18-jähri-
ge Joshua Zirkzee, hätteinseinem erst
fünftenBundesligaspiel dann um ein

Haar bereits sein viertesTor erzielt, doch
Luthe parierte glänzend (65.), ebenso
wie kurz daraufgegenPhilippe Coutinho
(69.). Gnabryverzog zwei Mal knapp aus
guter Position (71./75.).
Der zweiteTreffer desTagesschien nur
nocheine Frageder Zeit, dochdann fiel
er wie aus dem Nichts beinaheauf der an-
deren Seite. AlfredFinnbogasson, beim
FCAfür die Schlussviertelstunde als zwei-
te Spitzeeingewechselt, durchbrac hdie
linkeBayern- Abwehrseit eund bediente
Florian Niederlechner,der aus sechs Me-
tern am glänzendreagierendenTorwart
ManuelNeuer scheiterte und auchden
Nach schus snicht insTorbrachte (80.).
Eine Minutevor Schlussschaffteesder
FCA-Torjäger dann doch–aber sein Ju-
bel und der aller Bayern-Konkurrenten
wurde durch den Abseitspfiffder Schieds-
richterin BibianaSteinhaus beendet. Im
Gegenzug beendete Goretzkamit dem
zweitenTornachfeinerVorarbeitvon
Gnabryalle Zweifel am Bayern-Sieg.
CHRISTIANEICHLER

Die Nostalgie-Bayern ziehen davon


Schlechtgespielt,Vorsprung ausgebaut:Beim 2:0gegenAugsburgtut sic heine Halbzeitlang nichts, dannkombinieren Boateng und Müller


Coutinho freut sichmit Müller. FotoReuters

M


anchmalverbergensich
die entscheidendenUn-
terschiede zwischen
zwei starkenFußball-
mannschafteninden
ganz kleinen Szenen. „Glücklich, aber ir-
gendwoauchverdient“ sei der 2:1-Sieg
des BVBbei Borussia Mönchengladbach,
sagteder Dortmunder Sportdirektor Mi-
chael Zorc am Samstagabend.Unddieses
„irgendwo“ ließ sichganz gut aufspüren
in dem intensivenFußballspiel. In der 71.
Minutelag Erling Haaland nacheinem
Zweikampf auf demRasen und hatvor
Schmerzen „geschrien“,wie Gladbachs
Chris toph Kramer berichtete. Den Dort-
mundernwaren die Schmerzen desKolle-
genjedochegal, statt den Ball–wie von
einigen Gladbachernerwartet–ins Aus
zu passen, um eine Behandlungzuermög-
lichen, spielten sie einfachweiter .Achraf
Hakimi traf zum siegbringenden 2:1.Es
warein Momentvongroßer Symbol-
kraft.
Die Dortmunder haben sichverändert
in denvergangenenWochen. Sie sind zä-
her geworden, härterzusichselbst.Wo-
möglichhättensie den Ballwährend der
Hinrunde tatsächlichins Ausgespielt.An
diesemTaghabe derBVBdas Siegtor hin-
gegen„erzwungen“, sagteTorhüterRo-
man Bürki.Undsoden Wegzum ersten
Auswärtssieg bei einemKonkur renten
aus dem oberenTabellendrittelgeebnet.
Mats Hummels sprachvon einem „Fight“
undsagte:„Wirhabenesangenommen,
wir sind in Zweikämpfegegangen, wir ha-
benuns nichtsgefallenlassen.“Nicht ein-
malder zwischenzeitlicheAusgleic hvon
LarsStindl (50. Minute)warf das Team
aus demKonzept. Ganz im Gegenteil.
In vielenAuswärtspartien dieser Sai-
son löstenRückschlägedieser Arteine
Angstvor Punktverlusten aus, lähmten
und hemmten. In Mönchengladbachsei
die MannschaftnachdiesemTrefferdage-
gen„richtig aus dem Sattelgegangen“,
sagteZorczufrieden. Der kreativeKopf
hinter der DortmunderTransferpolitik
istmit Rechtstolz auf seinWerk.Denn er

hat endlicheinen Kader konstruiert, in
dem die Mischung aus fußballerischer
Qualität und mentalen Eigenschaftenti-
telwürdig wirkt.Interessant ist, dassdie
Veränderung der Spielweise hin zu ei-
nem robusterenund pragmatischeren
Fußball,die ja eigentlichimVerantwor-
tungsbereicheines Trainersliegt, ziem-
licheindeutig aus der sportlichen Lei-
tung des Klubskommt.Die Verpflich-
tung Emre CansimWinte rwar ei nwichti-
gerVorgang, in diesenTagenwirdzudem
immer deutlicher,wie sehr auchErling
Haaland dasTeam auf dieser Ebene berei-
chert.
Der spektakuläreStürmer wurde bis-
her in erster Linie für seine unglaubliche
Effizienz und für seine Präsenz im Straf-
raumgefeiert. Die wütendeLust,mit der

dieserFußballer jedenZweikampf be-
streitet,jedenWegindie Defensivezu-
rückläuftund immerweitermacht, istje-
dochkaum wenigerwertvoll für diese
Mannschaft. Das Spiel in Mönchenglad-
bach„hättevor ein paarWochennochan-
dersausgesehen“, sagteMats Hummels,
„das istein Spirit, den wir nachund nach
reinkriegen, auchimTraining, zu dem
Emreund Erlingganz, ganz große Teile
beitragen durch ihreArt.“ Sieben ihrer
acht Rückrundenpartieninder Ligaha-
ben die Dortmundergewonnen, die An-
zahl der Gegentrefferwurde deutlichre-
duziert. Auswärts läuftesbesser ,der
BVBist stabilergeworden, physischund
mental. „Diese Artvon Spielenwar im
letzten Jahr schwieriger für uns. An die-
sem Punkt sind wir besser jetzt“, sagte
Axel Witsel. In der Schlussphase hielten
sie die Gladbachergeschicktvomeige-
nen Torfern, ließenkaum mehr Chancen
zu. DerBVBist wieder erster Verfolger
des FC Bayern,auchwenn die Spiele der-
zeitviellei chtnicht soglanzvoll und spek-
takulär sind wie in anderen Phasen der
Saison. „Jetzt habenwir dierichtigeBa-
lance ausKünstlernund Kämpfern“, sag-
te Hummels. Die filigranen Angreifer

vonParis St.-Germain, die amkommen-
den Mittwochgegen Dortmundspielen,
können sichauf schmerzhafte Zweikämp-
fe einstellen.Zorc hattesichvor wenigen
Wochen nochdarüber beklagt,dassdie
Mannschaftvorne in derFairness-Tabel-
le stand.
An diesem intensiven Fußballabend
hatteesnun zehn GelbeKarten gegeben
–und einen Zweikampf, der im Mittel-
punkt der GladbacherNachbetrachtung
stand. Dan-AxelZagadou hattevorder
Pause Jonas Hofmann im Strafraum um-
gestoßen,mit einer Aktion aus der Grau-
zone der Legalität.Ein Elfmeterpfiff
wäre möglichgewesen, dochdie Schieds-
richterließen das Spielweiterlaufen,was
keine klareFehlentscheidungwar–da-
her kamauchkein intervenierendes Si-
gnal vonden Videoassistenten.
An dieserStelle hatten die Dortmun-
der einfachetwas Glück, aber für ein
spannendes Saisonfinale an derTabellen-
spitze wardas vielleichtgar nicht
schlecht.Wobei Zorc weniger das Meis-
terschaftsrennen beschäftigt als der sich
zuspitzendeWettbewerb um dieTeilnah-
me an der Champions League. Esgebe
im Moment mit München, Leipzig,Lever-
kusen, Gladbachund Dortmundfünf
Aspiranten für die vier begehrtenPlätze
in derKönigsklasse. „Leverkusen drückt
sehr starkvon hinten, insofernwar das
ein wichtiger Sieg. Man mussinbeide
Richtungen gucken, nicht immer nur
nachoben“, sagteer.
Vorerstschauen die Dortmunder aber
nachvorne auf denkommenden Mitt-
woch,auf das Spiel beiParisSt.-Ger-
main, das zu einem günstigenZeitpunkt
kommt.Alle wichtigen Spieler sindge-
sund, auchJadon Sancho, der nacheiner
Erkältung in Mönchengladbachnur eine
halbe Stunde spielte, isteinsatzbereit.
Vorallem jedoch haben die Dortmunder
gelernt, wie sie schwereAuswärtsspiele
überstehen können: mit einemkämpferi-
schen Verteidigungsfußball. Denn auf
der anderen Seite, sagteZorc, sei sein
Team „immer in der Lage, ein, zweiTore
zu schießen. Das Selbstvertrauen sollten
wir haben“.

Dortmunder Erfolgsfaktoren: Jadon Sancho (links) und Erling Haaland haben momentan viel Spaß am Spiel. FotoAFP

Künstlerund


Kämpfer


F.A.Z. FRANKFURT. Der VfB Stutt-
gart beharrt auf einer Austragung des
Mont agsspielsder ZweitenFußball-
Bundesligagegen Arminia Bielefeld
unter AnwesenheitvonZuschauern.
Das teilteder Klub am Sonntagabend
mit, nachdem Bundesgesundheitsmi-
nisterJensSpahn (CDU) zuvor dieAb-
sagevon Großveranstaltungen mit
mehr als 1000 Teilnehmernange-
sichts des sichimmer schneller aus-
breitenden Coronavirus empfohlen
hatte. EineAbsagesei nichtgeplant,
teilteder VfB am Sonntag mit.„Viel-
mehrbereiten wir unsgemeinsamdar-
auf vor, dassesperspektivischzuAb-
sagen oder Spielenohne Zuschauer
kommenkönnte.“ Es ergebe sic hder-
zeit „keine Änderung der bisherigen
Einschätzung des Gesundheitsamtes,
auchvor dem Hintergrund, dassFrei-
luftveranstaltungen eingeringeres Ri-
sikodarstell en“,teiltedie StadtStutt-
gart auf Anfragemit. Es handele sich
allerdingsumein „dynamisches Ge-
schehen“.
Die DeutscheFußball Liga(DFL)
hattezuvor auf Spahns Empfehlung
reagiert. Die Saison in den beiden
höchsten Spielklassen solle trotzder
Epidemie bis MitteMai wiegeplant
zu Ende spielen zuwollen. DFL-Ge-
schäftsführer Christian Seiferthatte
auf die notwendige„Planungssicher-
heit“ für dieVereine verwiesen. Es
müssten Auf-und Absteiger sowie
Teilnehmer an den europäischen
Wettbewerben ermitteltwerden. Die
Klubs würden sichmit den zuständi-
genBehörden an den jeweiligen
Standorten wie bisher eng hinsicht-
lichdes Ablaufsweiterer Spieltage ab-
stimmen, sagteSeifert. Die DFLkün-
digtean, kurzfristig ein Krisentreffen
anzusetzen.
In Italien,wo sichdie Zahl der Infi-
ziertenund amVirusgestorbenenPa-
tienten über dasWochenendestarkge-
stiegen ist, hat unterdessen der Chef
der Spielergewerkschaf tDamiano de
Tommasi eineAussetzungder Serie A
geford ert. In einem Schreiben an Mi-
nisterpräsident Giuseppe Contefor-
dertederfrühereProfiderASRoma,
eine Unte rbrechung des Ligabetriebs,
der ohnehinnur nochohne Zuschau-
er aus getragen aufrecht erhalten wird.
Dies sei dasNützlichste,wasder Fuß-
ball derzeit beitragen könne. „Die
Teams, die wir anfeuernsollten, arbei-
teninden Notaufnahmender Kran-
kenhäuser“, twitterte de Tommasi.
SeineForderung wurdevonetlichen
Spielernunterstützt, unter ihnen Stür-
merstar Mario Balotelli.
Vonden vonSpahnangemahnten
Absagen, die unter anderem derViro-
logeAlexander Kekulégegenüber der
FrankfurterAllgemeinenSonntagszei-
tung schon am 29.Februargefordert
hatte, könnten auchSpiele in den
höchsten Spielklassen im Handball,
Eishockey,Basketball undVolleyball
betroffensein. BislanghattenLigaver-
bä nde undVereine stetsauf die Zu-
ständigkeit der Behörden verwiesen
und Absagen oderSpielevorleeren
Rängen vermieden.Sofand am Sams-
tag auchdas Bundesliga-Topspiel zwi-
schen Borussia Mönchengladbach
und Borussia Dortmund (1:2, siehe
Text auf dieserSeite) in unmittelbarer
Nähe zu dem am meistenvomVirus
betroffenen Kreis Heinsberg statt.
53 877 ZuschauerwarenimStadion.


In Dortmund wurden folgende Halbfinal-Par-
tienimD FB-Pokal ausgelost:
Bayern München-EintrachtFrankfurt

1. FC Saarbrücken-Bayer Leverkusen
DieSpiele sollen am 21.und 22. Aprilausgetra-
genwerden, dasFinaleinBerlin am 23. Mai.


DerBVB hat einTeam gefund en,indem die


Mischung aus fußballerischer Qualität und


mentalen Eigenschaften titelwürdig wirkt.


VonDaniel Theweleit, Mönchengladbach


MessenundVolksfeste
werden abgesagt.Doch
die Bundesligaerreicht
das Virusverspätet.

Stuttgart


will Fans


Kein Geisterspiel tr otz


Spahns Empfehlung


DFB-Pokal:Auslosung Halbfinale
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