davon zwei Kinder im Alter von 11 und 14
Jahren. Sie sitzen auf der Rückbank der vier-
sitzigen Robin. Auf dem rechten vorderen
Platz sitzt der Vater. Der Startlauf verläuft
zunächst unauffällig, am Ende der Piste hat
die Maschine nach Zeugenaussagen etwa
60 bis 70 Meter Höhe erreicht.
Doch dann ist der Steigflug plötzlich zu
Ende, die Maschine gewinnt keine
Höhe mehr. Zeugen schätzen die
bis dahin erreichte Flughöhe auf
etwa das Doppelte der angrenzen-
den Bäume. Der Pilot dreht jetzt
trotz der geringen Höhe stark nach
links. Vermutlich reagiert er damit
bung des Sonderlandeplatzes in der Luft ge-
wesen. Mit 171 Starts und Landungen ist er
auf dem Muster routiniert. Verfahren und
Handling der Maschine sind ihm vertraut,
jeder Handgriff sitzt.
Um 14.19 Uhr rollt der Tiefdecker erneut
zum Startpunkt der Piste 01, die in 1381 Fuß
MSL liegt. An Bord sind drei Passagiere,
TexT Samuel Pichlmaier
D
ie warme Jahreszeit ist für viele
Piloten auch die Zeit der Flug-
platzfeste und Rundflugtage.
Da können an einem Tag bei
guten Bedingungen schon mal
mehrere Stunden im Cockpit zusammen-
kommen. Mit zunehmender Flugzeit und
sommerlichem Hitzestau in der Kabine
schleichen sich unter Umständen Konzent-
rationsfehler ein. Dann steigt das Risiko für
Pilot und Passagiere.
Auch auf dem Flugplatz Radolfzell-Stah-
ringen am Bodensee hat der Pilot einer Ro-
bin DR400/180 am 31. August 2008 viel zu
tun. Am frühen Nachmittag ist er bereits
zu fünf Rundflügen in der näheren Umge-
Start mit halber Kraft
BeDienfehler Ein einmotoriger Tiefdecker hebt nicht mit voller Triebwerks
leistung ab. Der sommerliche Rundflug wird zum Familiendrama
Wichtiges Detail:
Der umgebogene Zünd-
schlüssel steckt noch im
Schloss der Unfallma-
schine. Seine Position
verrät die mögliche
Ursache für den Absturz
Abgleich: Schlüsselstellung »BOTH« bei
einer anderen, baugleichen Maschine
Praxis | Unfallakte
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