10/2017 http://www.aerointernational.de 39Fotos: RolF stünke, DenveR InteR
natIonal aIRpoRtge sorgten zunächst für eine eineinhalbjäh-
rige Verzögerung. Computergesteuert und
vollautomatisch, wie ursprünglich vorge-
sehen, funktionierte das System auch nach
der Eröffnung 1995 zu keiner Zeit. Umzug
und Betriebswechsel vom Stapleton Airport
klappten dagegen ebenso mustergültig wie
drei Jahre zuvor in München beim Um-
zug des Flughafens von Riem ins Erdinger
Moos; der ausgediente Stadtflughafen wur-
de wie sein bayrisches Gegenstück bis auf
den Kontrollturm abgerissen und umge-
widmet. Eine weitere Parallele zum fernen
München ist nicht zu übersehen: Die Zelt-
konstruktion des Terminals ähnelt der des
dortigen Olympiaparks. Mit dem Design
eines Indianerdorfs ehrt der Entwurf die
amerikanischen Ureinwohner, benannt ist
das Gebäude nach einem Luftfahrt-Pionier:
Elrey Jeppesen begann als Postflieger in
den dreißiger Jahren, Berge, Wassertürme
und andere Luftfahrthindernisse auf seinen
Routen in einem Notizbuch zu erfassen. Die
Lose-Blatt-Sammlung verkaufte er zunächst
stückweise an seine Kollegen. Die daraus
entstandene Firma setzt heute den Standard
bei Navigationsunterlagen: Neun von zehn
Piloten nutzen mittlerweile die Jeppesen-
Strecken- und Anflugkarten.
Reichlich Platz: Das
Flughafengelände bietet
Möglichkeiten für die
Erweiterung des AirportsDie Lowcost-Fluglinie Frontier ist neben Commuter-Airline Great Lakes am
Denver International Airport zu HauseVom Tower aus haben die Lotsen
einen guten Blick auf den Verkehr
am Boden und in der LuftaIRpoRt poRtRät
Flächenmäßig der größte Flughafen der
Vereinigten Staaten, liegt der Denver Air-
port weltweit hinter King Fahd Internatio-
nal (in Dammam, Saudi-Arabien) an zweiter
Stelle. Er verfügt über die längste gewerblich
genutzte Start- und Landebahn der USA
(4877 Meter) und ist als einziger US-Airport
mit einem ISO 14001-zertifizierten Umwelt-
Managementsystem ausgestattet, das alle
Bereiche des Flughafens umfasst. Vier So-
larpanel-Felder erzeugen bei einer Gesamt-
leistung von 10 Megawatt jährlich 16 Millio-
nen Kilowattstunden Strom. Am Bau des 4,8
Milliarden US-Dollar teuren Projekts waren
rund 11 000 Mitarbeiter beteiligt.PERFEkTE InFRAsTRukTuR
Denver bietet so ziemlich alles, was sich
Piloten und Fluggäste wünschen: sechs
Runways, ein hindernisfreies Gelände mit
überwiegend gutem Wetter und bester tech-
nischer Ausstattung. Dazu kurze Passagier-
wege mit einem zentralen Check-in-Bereich
mit Sicherheitskontrolle und konzentrisch
angeordneten Abflugbereichen (Concour-
ses). Umsteiger brauchen den Sicherheits-
bereich nicht zu verlassen und erreichen
jedes Gate innerhalb von 15 Minuten. Ein
Hingucker ist die gewölbte PassagierbrückeDIe Fakten
ERöFFnunG 28.2.1995
IATA-/ICAO-küRzEL DEn/kDEn
LAGE 37 km nordöstlich Denver,
Colorado
FLäCHE 13 759 Hektar
BETREIBER City & County of Denver,
Department of Aviation
MITARBEITER 35 000
uMsATz (2016) 742,5 Mio. us-Dollar
PAssAGIERE (2016) 58,3 Milllionen
FLuGBEwEGunGEn 572 520
FRACHT 247 564 t
AIRLInEs 24
zIELE mehr als 180, davon
20 international
sTART- unD LAnDEBAHnEn
16R/34L 4877 m × 61 m
16L/34R 3658 m × 46 m
17R/35L 3658 m × 46 m
17L/35R 3658 m × 46 m
08/26 3658 m x 46 m
07/25 3658 m x 46 m