Flugzeug Classic April 2017

(Dana P.) #1
nieure. Das Erprobungskommando 26, eine
Luftwaffen-Spezialeinheit, die neueste Waffen
zur Panzerbekämpfung testet, findet Lösun-
gen in Form von Luft-Boden-Raketen wie
Panzerschreck und Panzerblitz.
Der Haken bei deren Einsatz ist, dass die
Flugzeuge die Panzer im Tiefflug attackieren
müssen und sich so dem Risiko aussetzen,
von der Flak getroffen zu werden. Somit sind
sie bei jedem Angriff in hohem Maße gefähr-
det. Und sobald sich die Panzer anfangen zu
tarnen oder sich zwischen Häusern verste-

cken, kommt man auch nicht mehr wirklich
schnell an sie heran.
Gerade die Fw 190 wird seit ihrer Einfüh-
rung bei der Luftwaffe immer wieder mit neu
entwickelten Waffen erprobt. Mitte Mai 1944
laufen deshalb Untersuchungen, wie man die
Fw 190 als Schlachtflugzeug aufrüsten könn-
te. Eine der erfolgversprechendsten Waffen ist
die MK 113. Man hat sie ursprünglich für die
Henschel 129 entwickelt. Dort ist sie im hinte-
ren Rumpf eingebaut. Es ist eine rückstoßfreie
Schrotschusswaffe, die vertikal arbeitet und

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Die Hs 129 B war ein ideales Anti-Tank-
Flugzeug. Im Gegensatz zur Fw 190 konnte
sie sich aber nur schwer gegen Jäger wehren

Die Zeichnung ermöglicht eine Vorstellung
über Aussehen, Prinzip und Funktionsweise
des SG 113 in der Henschel Hs 129

TECHNIK »Förstersonde«


Damit das SG 113 rückstoßfrei arbeiten
konnte, hat man als Gegengewicht zum
panzerbrechenden Geschoss einen so-
genannten Knüppel verwendet, der mit
dem Geschoss durch einen Kerbstab
verbunden war. Bei der Zündung riss der
Stab und die Treibladung sorgte dafür,
dass das Geschoss nach unten und der
Knüppel nach oben aus dem Rohr aus-
gestoßen wurden. Bei Einhaltung ent-
sprechender Gewichts- und Wegeverhält-
nisse im Rohr arbeitete das Gerät
rückstoßfrei. Bei einer Geschossge-
schwindigkeit von 650 m/s konnte da-
mit Panzerstahl von 45 Millimeter Stär-
ke durchschlagen werden. n

Wirkungsweise des SG 113

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