Torries

(Wang) #1

(^110) BAUPLAN 320 1482
röhrchen; die Klebestellen für die Leitwerke
bleiben frei. Vorne an der Rumpfspitze wird
die Folie mit ordenlich Übermaß zugeschnit-
ten, schön heiß gemacht und gleichzeitig mit
beherztem Zug gedehnt, bis sie sich brav an
die konische Spitze anschmiegt. Ja, Bügelfolie
schrumpft nicht nur, man kann sie auch (warm)
deutlich dehnen.
Inbetriebnahme der Störklappe
Die Kulisse K25 muss sehr fest an der Klappe
verklebt werden. Beim Kleben mit Sekunden-
kleber lässt sich die Festigkeit erhöhen, indem
man vorher das Balsaholz an der Klebestelle
mit einer Stecknadel vielfach perforiert und
erst mal mit etwas dünnem Sekundenkleber
tränkt – die Bügelfolie muss natürlich an der
Klebefläche entfernt werden. Wir bauen das
Servo ein und fahren den Servohebel auf
fast 90 Grad hoch (mit dem Sender, nicht mit
Gewalt), stecken die Kulisse auf die Schrau-
be im Hebel auf und stellen die Klappe fast
senkrecht. In dieser Stellung wird K25 dann
sauber rechtwinklig und satt an der Stör-
klappe verklebt, die Hinterkante der Kulisse
muss dabei bündig an der Hinterkante der
Klappe anliegen.
Nachdem der Kleber wirklich fest ist, er-
folgt die Funktionskontrolle: Wir schließen die
Klappe vorsichtig mit dem Sender – am besten
provisorisch mit dem Gasknüppel oder einem
Drehgeber. Der Endausschlag wird am Sender
justiert, bis die Klappe perfekt bündig mit
dem Profil schließt, das Servo soll dabei nicht
brummen. Dann bewegen wir den Knüppel
vorsichtig in die andere Richtung und justieren
den Endausschlag so, dass die Klappe etwa 80°
Öffnungswinkel erreicht. Wenn alles gut läuft,
notieren wir die eingestellten Servowege und
programmieren sie auf einen gut zugänglichen
3-Stufen-Schalter.
Um die Windgeräusche zu minimieren,
muss noch eine Dichtlippe an die Hinterkante
der Klappe: Dazu kleben wir einen Streifen
Tesafilm von oben auf die Klappe, so dass er
3 mm nach hinten übersteht. Dann von unten
einen entsprechend schmalen Tesafilmstreifen
anders herum auf diesen Überstand, damit er
nicht mehr klebrig ist. Fertig – die Wirkung ist
erstaunlich.
Abschlussarbeiten
Endlich können wir das Leitwerk aufkleben,
dazu muss die ganze Folie im Bereich der
Klebestellen entfernt werden. Das Tragflächen-
Zentralstück ist auf den Rumpf geschraubt, um
das Leitwerk danach ausrichten zu können.
Zuerst wird das Höhenleitwerk mit reichlich
Klebstoff aufgesetzt, mittig zur Rumpfmit-
tellinie ausgerichtet und mit ein paar Nadeln
fixiert. Wir peilen nun von vorne über die Trag-
flächen und richten das Leitwerk auch in der
Vorderansicht parallel zur Tragfläche aus. Das
obligatorische Kontrollmaß vom Randbogen
des Höhenleitwerks zur Außenecke der Trag-
fläche sollte links und rechts ziemlich gleich
sein. Dann lassen wir den Kleber aushärten.
Das Seitenleitwerk wird nun auf das Höhen-
leitwerk geklebt, auch hier muss die Folie auf
den Klebeflächen zuvor entfernt sein. Wieder
kommt reichlich Kleber zum Einsatz, dann
richten wir die Seitenflosse auf der Rumpf-
mittelachse aus, sorgen am Heck für bündige
Passung und fixieren mit ein paar Nadeln. Die
Rechtwinkligkeit zum Höhenleitwerk lässt sich
mit einem Geodreieck prüfen – wenn alles
passt, folgt wieder eine Trockenpause.
Der Deckel braucht noch einen Verschluss:
Mein drehbarer Vorreiber aus einem überzäh-
ligen Sevohebel und einer Blechschraube ist
die einfache Lösung. Die Schraube sollte mit
etwas Kleber ins Holz gedreht werden. Eine
optionale Landekufe R35 aus Kiefer unter dem
Rumpfboden schont die Folie beim Landen auf
harten Plätzen. Wer nur auf üppig grüner Wiese
fliegt, kann darauf verzichten. Zum Aufkleben
der Leiste muss mal wieder die Bügelfolie da-
runter entfernt werden.
Montage der Servos
Nun dürfen die Servos am Servobrett ver-
schraubt werden, die Kabel führt man durch
eine Bohrung nach oben zum Empfänger.
Dieser sitzt mittels Klett- oder Doppelklebe-
band auf R10, für ein Vario ist auch noch Platz,
falls man Telemetrie mag. Ein kurzes Verlän-
Die zentrale
Störklappe
wird von oben
und unten mit
einem Folien-
streifen festge-
bügelt; solche
Folienscharnie-
re sind dauer-
haft haltbar.
Kleber kann auf Bü-
gelfolie nicht halten,
daher müssen die
Klebeflächen immer
freigeschnitten wer-
den – auf eine wirk-
lich scharfe Klinge
kommt es an.
gerungskabel verbindet den Empfänger mit
dem Klappenservo und bildet die Trennstelle
zum Transport.
Das Seitenruder muss auf der linken Seite
(=  Scharnierseite) angelenkt werden, damit
der Hebelarm zur Scharnierachse eher klein
ist. Die Ruderhörner sind im Plan aus Sperrholz
L16 und L17 gezeichnet. Wer keinen 0,8er bzw.
0,6er Bohrer hat, sticht die Bohrungen für die
Steuerdrähte mit einer stabilen Nadel und reibt
sie mit einem Stück Stahldraht auf. Die Drähte
können dann mittels einer simplen Abkröp-
fung im Ruderhorn eingehängt werden – und
zwar bevor die Ruderhörner eingeklebt sind.
Alternativ kann man käufliche Kunststoffruder-
hörner mit Gegenplatten verwenden.
Zur Längenverstellung der Rudergestänge
dienen schraubbare Gestängeanschlüsse am
Gute 10-Gramm-Servos mit Metallgetriebe ge-
nügen vollauf. Die schraubbaren Gestängean-
schlüsse klemmen sicherer, wenn man ein Stück
2-mm-Rohr auf den dünnen Stahldraht schiebt.

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