Torries

(Wang) #1

(^98) TEST |
Die Anlenkungen
Die Ruder selbst mussten hinten/innen noch
etwas mehr abgenommen werden als ange-
zeichnet. Sie berühren sich bei vollem Höhen-
ausschlag sonst, was die kleinen Servos gar
nicht gut fanden und zu jammern anfingen.
Hinten an den Rudern ist bereits eine Z-
Biegung der Stahldrähte vorhanden. Also muss
man die Ruderhörner dort einhängen und
dann ankleben. Das ist schon etwas fummelig.
Vorne längt man dann die Stahldrähte passend
ab und biegt sie rechtwinklig. Sie werden dann
einfach in die Servohebel eingefädelt und mit
einem winzigen Röhrchen gesichert. Diese
kleinen Teile habe ich irgendwie übersehen.
Daher habe ich kleine Stücke von Bowden-
zuginnenrohren genommen und sie mit we-
nig Sekundenkleber befestigt. Eine geringe
Verklebung des Drahtes mit dem Nylon des
Servoarms (das sich eigentlich nicht mit Se-
kundenkleber kleben lässt) hat eines der winzi-
gen Servos aus dem RC-Set leider beschädigt.
Aus meiner Sicht wären hier robustere Servos
sinnvoll, gerade für den Einsteiger. Da man
vorne ohnehin noch gut 25 g Blei braucht, sind
etwas schwerere Servos auch überhaupt kein
Problem. Bis 22 mm Servohöhe sind möglich.
Ich habe daher nachträglich 9-g-Servos ein-
gebaut. Da sie ganz genau reinpassen, muss
man nicht einmal die Anlenkungsdrähte um-
ständlich sichern.
Modifikationen und Styling
Zur Verstärkung der Ohren und der Flächen-
mitte habe ich jeweils einen Streifen Bespann-
papier mit Tapetenkleister aufgebracht. Über
die Flächenmitte verlaufen ja später die Be-
festigungsgummis, die sonst schnell in das
Balsa einschneiden würden. Auch die Kabi-
nenhaube habe ich mit Papier bespannt. Sie
wird schließlich häufig abgenommen und
wieder aufgesetzt. Das würde das weiche und
damit leichte Balsa nicht lange ohne Blessuren
überstehen. Außerdem habe ich sie weiß be-
malt. Das ist ein guter Kontrast zum von mir in
edlem Birnbaum gebeizten Rumpfboot. Auch
die Ohren der Flächen und Leitwerke erhielten
einen Anstrich mit wasserlöslicher Farbe. Etwas
Kontrastfärbung schadet ja auch einem Anfän-
gersegler nicht, oder? Am Ende wurde alles mit
Porenfüller wetterfest gemacht. Aber Vorsicht!
Der löst den von mir verwendeten Acryllack
an den Ohren sofort an. Also aufpassen, dass
nichts davon auf die Ohren kommt. Diese habe
ich dann später mit einem Acryl-Klarlack aus
der Dose wetterfest gesprüht.
Jetzt gilt‘s
Nachdem Empfänger und Empfängerakku
eingebaut und alles programmiert war, hatte
ich keine Ausrede mehr. Ich war sehr aufgeregt,
schließlich galt es, die Schmach von vor 50 Jah-
ren möglichst eindrucksvoll zu neutralisieren.
Nicht einmal das Glück des unbeobachteten
Erstflugs war mir gegönnt, denn als ich auf
dem Platz ankam, saß die Jury in Form von
ein paar unbestechlichen Rentnern schon mit
ernster Miene da – die den UHU natürlich von
jeher kannten und sozusagen Experten der
ersten Stunde waren (ja, die sind noch älter
als ich). Todesmutig befestigte ich das Hoch-
startseil schon mal am Boden, obwohl vorher
natürlich noch ein paar Würfe zum Prüfen des
 Die Holzteile für
die Flächen sollte
man im Idealfall
wiegen, um links und
rechts das Gewicht
möglichst genau
gleich hinzubekom-
men. Ich habe an ei-
ner Fläche noch 1,5 g
Blei angebracht, um
dies zu erreichen.
Zum Verkleben der beiden Flächenhälften werden diese so fixiert. Gut sicht-
bar ist auch der Verbinder aus Kohle.
Auch für das winkelgerechte Verkleben der
V-Leitwerksteile liegt eine Lehre bei.
Eine weitere Lehre sorgt dafür, dass man das
Ganze exakt auf dem Rumpfrohr verkleben kann.
Bei der Anlenkung des V-Leitwerks sollte man
darauf achten, dass sich die Ruderhörner bei
Vollausschlag nicht berühren.
Der kleine UHU von Graupner

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