Handelsblatt - 23.10.2019

(Jacob Rumans) #1
DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS-
UND FINANZZEITUNG

Verleger: Dieter von Holtzbrinck


Redaktion


Chefredakteur: Sven Afhüppe
Stv. d. Chefredakteurs: Peter Brors, Sebastian Matthes (Head
of Digital), Thomas Tuma


Autor: Hans-Jürgen Jakobs


Chefökonom: Prof. Dr. Dr. h. c. Bert Rürup


Chefreporterin: Tanja Kewes


Creative Director: Regina Baierl (Ltg.),
Saskia Ballhausen (Stv. Ltg.)


Ressortleiter: Thomas Sigmund (Politik), Andrea Rexer
(Unternehmen), Michael Maisch (Finanzen, komm.),
Christian Rickens (Agenda), Nicole Bastian, Dr. Jens Münch-
rath (Ausland), Sönke Iwersen (Investigative Recherche)


Chef vom Dienst: Stefan Kaufmann (Leiter Newsdesk),
Tobias Döring, Désirée Linde, Marc Renner,
Peter Pfister (News am Abend)


Deskchefs: Claus Baumann (Unternehmen), Julian Traut-
hig (Finanzen), Christoph Herwartz (Politik)


International Correspondents: Mathias Brüggmann,
Torsten Riecke


Verantwortlich im Sinne des Presserechts sind die jeweiligen
Leiter für ihren Bereich. Im Übrigen die Chefredaktion.


Handelsblatt Research Institute
Tel.: 0211 - 887-11 00, Telefax: 0211 - 887-97 11 00,
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Dr. h.c. Bert Rürup (Präsident),
Dr. Christian Sellmann (Managing Director)


Verlag
Handelsblatt GmbH (Verleger im Sinne des Presserechts).


Geschäftsführung: Gerrit Schumann, Oliver Voigt


Anzeigenleitung: Andreas Wallenborn
Verantwortlich für Herstellung
und Anzeigen: Christian Wiele


Erfüllungsort und Gerichtsstand: Düsseldorf.
Anschrift von Redaktion, Verlag und Anzeigenleitung:
Toulouser Allee 27, D-40211 Düsseldorf, Tel. 0211 - 887–
Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte
Manuskripte, Unterlagen und Fotos.
Axel Springer SE, Offsetdruckerei Kettwig, Im Teelbruch
100, 45219 Essen; Pressedruck Potsdam GmbH, Fried-
rich-Engels-Str. 24, 14473 Potsdam; Süddeutscher Verlag
Zeitungsdruck GmbH, Zamdorfer St. 40, 81677 München


Vertrieb Einzelverkauf:
Verlag Der Tagesspiegel GmbH, http://www.tagesspiegel.de


Kundenservice:
Postfach 103345, 40024 Düsseldorf,
Telefon: 0800 - 2233110,
Aus dem Ausland: 0049 211 887— 3602
E-Mail: [email protected]
Ihre Daten werden zum Zweck der Zeitungszustellung
übermittelt an Zustellpartner und an die Medienservice
GmbH & Co. KG, Hellerhofstraße 2–4,
60327 Frankfurt am Main.


Anzeigen:
Anzeigenverkauf Handelsblatt
Tel.: 0211 - 887–0, Fax: 0211 - 887–33 59
E-Mail: [email protected];
Internet: http://www.iqm.de
Anzeigenverkauf Handelsblatt.com
Tel.: 0211 - 887–26 26, Fax: 0211 - 887–97 26 56
E-Mail: [email protected]
Internet: http://www.iqdigital.de
Anzeigenverkauf Handelsblatt Personalanzeigen
Tel.: 040 - 32 80 229, Fax: 040 - 32 80 472
E-Mail: [email protected]
Internet: http://www.chancenundkarriere.de
Anzeigendisposition Handelsblatt
Tel.: 0211 - 887 – 26 60, Fax: 0211 - 887 – 97 26 60
E-Mail: [email protected]


Redaktion:
Telefax: 0211 - 887–97 12 40
E-Mail: [email protected]
Politik
Tel.: 030 - 61 68 61 92, Fax: 0211 – 887–97 80 27
E-Mail: [email protected]
Unternehmen
Tel.: 0211 - 8 87–13 65, Fax: 0211 - 8 87–97 12 40
E-Mail: [email protected]
Finanzen
Tel.: 0211 - 887–4002, Fax: 0211 - 887–97 41 90
E-Mail: [email protected]
Agenda
Tel.: 0211 – 887–13 88, Fax: 0211 – 887–97 13 88
E-Mail: [email protected]


Handelsblatt Veranstaltungen
Tel.: 0211 - 887 0, Fax: 0211 - 887 43-40 00
E-Mail: [email protected]
http://www.handelsblatt.com/veranstaltungen


Das Handelsblatt wird ganz oder in Teilen im Print und digital
vertrieben. Alle Rechte vorbehalten.
Kein Teil dieser Zeitung darf ohne schriftliche Genehmigung
des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter die-
ses Verbot fällt insbesondere auch die Vervielfältigung per
Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die
Vervielfältigung auf CD-ROM.


Artikelanfragen: Club-Mitglieder erhalten einen Artikel
kostenlos, Telefon: 0800-
E-Mail: [email protected]
Nutzungsrechte:
Telefon: 0211 – 2054–4640 (Dieser Service steht Ihnen
Mo-Fr zu den üblichen Bürozeiten zur Verfügung)
E-Mail: [email protected]
Sonderdrucke:
Tel.: 0211 – 887–1748, Fax: 0211 – 887–97-
E-Mail: [email protected]


Bezugspreise Inland und EU:
monatlich € 66,70 (Inland inkl. € 4,36 MwSt./EU zzgl. der je-
weiligen MwSt.). Jahresvorzugspreis: € 799,- (Inland inkl. €
52,27 MwSt./EU zzgl. der jeweiligen MwSt.). Vorzugspreis für
Studenten (gegen Vorlage einer gültigen Bescheinigung): Mo-
natlich € 33,30 (Inland inkl. € 2,18 MwSt. / EU zzgl. der jeweili-
gen MwSt.). Jahresvorzugspreis € 399,- (Inland inkl. € 26,
MwSt. / EU zzgl. der jeweiligen MwSt.). Lieferung jeweils frei
Haus. Bezugspreise übriges Ausland: auf Anfrage. Bezugsprei-
se übriges Ausland: auf Anfrage.
Abonnementskündigungen sind nur schriftlich mit einer Frist von
21 Tagen zum Ende des berechneten Bezugszeitraumes möglich,
solange keine andere Regelung vorgesehen ist. Im Falle höherer
Gewalt (Streik oder Aussperrungen) besteht kein Belieferungs-
oder Entschädigungsanspruch. Erfüllungsort und Gerichtsstand:
Düsseldorf. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Ma-
nuskripte, Unterlagen und Fotos. Für die Übernahme von Artikeln
in interne elektronische Pressespiegel erhalten Sie die erforderli-
chen Rechte über die PMG Presse-Monitor GmbH. Telefon:
030/284930 oder http://www.presse-monitor.de.
Die ISSN-Nummer für das Handelsblatt lautet: 0017–


Bloomberg/Getty Images

Martin Kölling Tokio


T


oyotas Vizepräsident Shi-
geki Terashi hatte am
Tag vor der Tokyo Motor
Show eigentlich den Auf-
trag seiner Presseabtei-
lung, keine Schlagzeilen zu machen.
Aber als er dann am Dienstag in To-
kio vor mehreren Hundert Journalis-
ten aus aller Welt saß, entschied er
sich um. Er werde nun etwas zu
Toyotas Elektroautostrategie in
Europa sagen, ließ er auf der Bühne
seinen Pressestab wissen. Ob das o. k.
sei? Dann gab er öffentlich die ersten
Details seiner Europapläne preis.
Die Pläne sind brisant: Denn die
europäischen Kunden werden zwei
bis drei Jahre länger auf Toyotas Elek-
troautos warten müssen als die Chi-
nesen. Die ersten reinen Elektroautos
wolle Toyota 2022/23 in Europa ein-
führen, so Terashi. „Wir werden mit
kleineren Modellen beginnen.“ Und
auf der Tokyo Motor Show wird der
Konzern einige Ideen für elektrische
Mobilität vorstellen, darunter einen
Zweisitzer.
Im hart umkämpften chinesischen
Markt werden die Japaner ihre ersten
Elektroautos mit Großserienambitio-
nen hingegen bereits 2020 anbieten.
Sie werden ihn konsequent mit zwei
SUV-Versionen, dem C-HR und dem
Izao, zwei Modellen für die Mittel-
klasse, bedienen. Der Grund ist sim-
pel: China ist ein Muss, da dort die
Regierung mit Quoten für Elektroau-
tos schon jetzt einen Massenmarkt
schafft. 2018 kam mehr als die Hälfte
aller weltweit 1,2 Millionen verkauf-
ten reinen Stromer im Reich der Mit-
te auf die Straße.

Toyota wurde vom
E-Auto-Hype überrascht
Toyota ist Weltmarktführer für Hy-
bridantriebe, einer Kombination aus
Verbrennungs- und Elektromotoren.
Bei reinen Stromantrieben sind die
Japaner aber bislang sehr zögerlich.
Zwar hat der Konzern in der Vergan-
genheit schon mit Elektroautos im
Markt experimentiert. Aber über
Kleinserien sind die Japaner bislang
nicht hinausgekommen.
Die Hybridstrategie war bislang
auch sehr erfolgreich – und bleibt
weiterhin ein Wettbewerbsvorteil.
Toyota kann nach Ansicht von Exper-
ten als einer der wenigen Hersteller
die strengen Abgasvorschriften der
Europäischen Union für 2025 auch
ohne Elektroautos erfüllen. Nur wur-
den die Japaner kalt vom plötzlichen
Hype um Elektroautos in Europa
überrascht, der nach dem Diesel-
skandal noch an Fahrt aufnahm. Im
Vergleich zu Volkswagen nehmen
sich Toyotas Pläne fast schon be-
scheiden aus.
Deutschlands Marktführer hat be-
reits 27 Elektroautos für die ersten
Jahre der kommenden Dekade ver-
sprochen, Toyota gerade einmal
zehn. Technisch will Terashi zwar kei-
nen Rückstand auf die Konkurrenz
erkennen, da Toyota alle Kernkompo-
nenten von Batterien über Motorkon-
trolle bis hin zu Elektromotoren dank
seiner Hybridautos selbst in großen
Mengen beherrscht. Inzwischen bie-
tet Toyota seine Technik sogar ande-
ren Herstellern an, inklusive des kos-
tenfreien Zugriffs auf die Patente.
„Aber wir haben keine batterieelek-
trischen Autos im Markt“, gesteht Te-
rashi zu. „Ich muss das akzeptieren.“
Bei der Aufholjagd nimmt sich
Toyota die Märkte offenbar nach ih-
rem Wachstumspotenzial vor. Denn
Europa nach China ist nicht einmal
das Schlusslicht in Terashis Prioritä-
tenliste. Für die USA wollte er noch

kein Verkaufsdatum benennen, dabei
ist dies statistisch der zweitgrößte
Massenmarkt für batterieelektrische
Autos. Nur ist die Massenkundschaft
ausgerechnet in der Heimat des Elek-
troauto-Start-ups Tesla seiner Erfah-
rung nach noch weniger bereit, mehr
für weniger Emissionen zu bezahlen
als anderswo.
„Ganz ehrlich gesagt, in den USA
verkaufen sich Hybridautos nicht so
gut“, verriet Terashi. Denn seitdem
die Benzinkosten wieder stark gesun-
ken sind, sind die Amerikaner in
Toyotas größtem Absatzmarkt wieder
von sparsamen Mittelklassewagen
auf große Pick-up-Trucks und SUVs
umgestiegen. Diese Erfahrung prägt
offenbar auch Toyotas Strategie für
den US-Markt. „Wir würden lieber
ein etwas größeres Elektrofahrzeug
in den USA einführen.“ Das entspre-
chende Modell will Toyota mit Su -
baru entwickeln, um die Kosten zu
senken.
Auch den boomenden indischen
Markt vertröstete Toyotas Vizechef
noch ein wenig. „Indien ist natürlich

einer der Märkte, an die wir den-
ken“, sagte Terashi. Nur nicht sofort,
sondern zu einem „frühen Zeit-
punkt“. Allerdings wird der Riese
auch dort nicht auf einen Alleingang
setzen, sondern eine Kooperation
mit dem neuesten Partner im Toyota-
Universum, dem japanischen Klein-
wagenexperten Suzuki.
Im August kündigte Toyota an, fünf
Prozent der Suzuki-Anteile zu erwer-
ben. Ein Grund ist Suzukis Marktfüh-
rerschaft in Indien, wo die Japaner
mehr als die Hälfte des Markts kon-
trollieren. Die Herausforderung ist
groß in einem Land, in dem selbst
Billigmobile wie der Renault Kwid mit
einem Preis von nur 3 500 bis 6 000
Euro als Mittelklassewagen gelten.
Der Konzern wolle daher auch kleine-
re Elektroautos in Indien einführen,
so Terashi.

Der Konzern setzt nicht
allein auf Elektroantriebe
Doch Terashis wichtigste Botschaft
ist, dass Toyota seine Zukunft nicht
auf eine Antriebstechnik setzt, son-

Elektromobilität


Toyota startet 2022


E-Autos in Europa


Lange vertraute Japans Marktführer allein


Hybridantrieben und Brennstoffzellen. Doch nach


Volkswagen schwenkt nun auch Toyota um.


Das Potenzial in Europa und China ist zu groß.


Shigeki Terashi:
Der Toyota-Vize
verkündet den
Strategieschwenk
zum reinen Stromauto
am Vorabend der
Tokio-Motorshow.

ddp images/Newscom

Unternehmen & Märkte
MITTWOCH, 23. OKTOBER 2019, NR. 204

20

Free download pdf