Focus - 05.10.2019

(Ron) #1

Fotos: dpa


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Erträge ernten
Wer sein Geld in Aktienfonds anlegt,
kann bei geringem Risiko eine
ordentliche Rendite erwirtschaften

Bausparkassen dürfen Verträge
kündigen, wenn die Bausparsum-
me komplett angespart ist. Und
auch dann, wenn die Bausparver-
träge seit mehr als zehn Jahren
zuteilungsreif sind. Ausnahme:
einige Verträge mit Zins- oder
Treuebonus. Der Bausparer ver-
zichtet zeitlich begrenzt auf das
ihm zustehende Darlehen, wird
dafür mit einem Bonus belohnt.

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Was kann ich tun, wenn
meine Bank statt Straf-
zinsen höhere Gebühren
von mir will?
Leider nur wenig. Banken und
Sparkassen versuchen derzeit
vieles, um profitabler zu werden.
Sie erheben Strafzinsen für eini-
ge – oder erhöhen die Kontofüh-
rungsgebühren für (fast) alle. Sie
sollten auf die Kündigungsfristen

achten: Hält sich die Bank an die
vertraglich festgelegten Termine
in den bisherigen Allgemeinen
Geschäftsbedingungen (AGB)?

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Sollte ich meine Bank
wegen Gebühren oder
Strafzinsen wechseln?
Im Fall von Strafzinsen müssen
Sie Ihr Konto nicht gleich kom-
plett kündigen. Sie können Ihr
Guthaben auf mehrere Giro- oder
Tagesgeldkonten bei verschie-
denen Banken verteilen – damit
Sie die erlaubte Obergrenze nicht
überschreiten.

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Welche Girokonten sind
kostenlos?
Noch bieten 22 Banken ein echtes
Null-Euro-Konto – das zeigt eine
Untersuchung der Stiftung Waren-
test. Voraussetzung: Die Kunden
führen dieses Konto ausschließ-
lich online und nutzen keine Ser-
vices in der Filiale. Dann kostet
das Girokonto nichts. Dauerauf-
träge, Überweisungen, Lastschrif-
ten, Bargeldabheben, elektroni-
sche Kontoauszüge und Girocard
(EC-Karte) sind inklusive.

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Profitiere ich wenigstens
irgendwo von den
aktuellen Minizinsen?
Ja. Wenn Sie sich selbst Geld lei-
hen. Ratenkredite, Autodarlehen
und Immobilienfinanzierungen
sind günstig wie nie. Einige Ban-
ken werben sogar mit „negativen
Zinsen“ für Privatkredite – Sie
zahlen weniger zurück, als Sie
sich geborgt haben. Doch Vor-
sicht bei solchen Lockaktionen!
Die wenigsten Kunden bekom-
men diesen Traumkredit wirklich.
Dafür zahlen alle Interessenten
mit ihren Daten: Sie werden nach
ihrer Anfrage vielfach mit Werbe-
anrufen und -Mails überflutet.

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Kann ich denn gar nichts
gegen Nullzins tun?

Doch. Nutzen Sie den Schock,
und verdienen Sie wirklich Geld
mit Ihrem Geld. Das geht aber
nicht mit Witz-Zinsen, sondern
nur mit lukrativen Finanzanla-
gen. Drei Beispiele: Sie zahlen
freiwillig in die gesetzliche Ren-
tenversicherung ein, Sie starten
einen monatlichen Sparplan (mit
günstigen Aktienfonds), oder Sie
investieren eine größere Summe
in einen an der Börse gehandelten
Fonds (ETF).

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Wie viel Geld sollte man
in Aktien und Aktienfonds
stecken?
Es gibt eine gängige Formel, wo-
nach der Aktienanteil an Ihren
Ersparnissen bei der Differenz aus
100 minus Ihrem Lebensalter lie-
gen sollte. Wer also 50 Jahre alt
ist, sollte die Hälfte seiner Erspar-
nisse in Aktien anlegen. Um die
Risiken besser zu streuen, sollten
gerade Anleger mit wenig Börsen-
erfahrung auf Aktienfonds statt
auf Einzeltitel setzen.

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Wie legen die großen
Staatsfonds an?
Der weltgrößte Staatsfonds ist der
norwegische Ölfonds, der mehr
als 800 Milliarden Euro investiert
hat und seit 1998 durchschnittlich
fast sechs Prozent Rendite erziel-
te – mehr als der Deutsche Akti-
enindex (Dax). Es kann sich also
lohnen, in die gleichen Firmen
zu investieren wie der Ölfonds.
Aktuell hält der Fonds Aktien
von rund 9000 Firmen. Die größ-
ten Positionen waren Ende Juni
Microsoft, Apple, Amazon, Nestlé
und die Google-Mutter Alphabet.

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Was ist mit anderen
Top-Investoren?
Die Fondsgesellschaft BlackRock
verfügt über mehr Geld als jeder
andere Vermögensverwalter der
Welt. BlackRock hat das verwal-
tete Vermögen sehr breit gestreut
und ist insbesondere in Deutsch-
land aktiv: Die Vermögensverwal-
tung hält Aktien von Bayer, BMW,
Adidas, Deutsche Post, Vonovia
jeweils im einstelligen Prozent-
bereich. US-Star-Investor Warren
Buffett, der drittreichste Mensch

Martin Zielke, 56
Vorstandsvor-
sitzender der
Commerzbank

„Das kostenlose
Girokonto bleibt.
Mit einer Ein-
schränkung:
solange es aktiv
genutzt wird.
Auch wir Banken
können nicht
alles kostenlos
anbieten.“

Am 28. September
in einem Interview
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