Focus - 05.10.2019

(Ron) #1
AUTOMOBIL

Foto: Sigrid Reinichs
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Wir werden ein erfreuliches
zweites Halbjahr haben. Es
gibt verschiedene Gründe,
warum wir Anfang 2019 nicht
zufrieden waren, unter ande-
rem wegen der Umstellung auf
den neuen Prüfzyklus. Daraus
haben wir gelernt und sind jetzt
besser vorbereitet.
Die jüngsten Absatzzahlen
deuten nicht darauf hin.
Ich möchte begeisterte Kun-
den, die sagen: Mein Auto
macht richtig Spaß und schaut
phänomenal aus, das musst du
auch haben. Dann kommt das
Volumenwachstum von selbst.
Sie planen dennoch ein Spar-
programm, bis zu 10 000 Stellen
sollen wegfallen. Wie wollen Sie
die Betriebsräte dazu bringen,
dem Abbau zuzustimmen?
Bis 2025 gilt unsere Beschäf-
tigungsgarantie, und dazu ste-
he ich. Aktuell beschäftigen
wir uns intensiv damit, wie
wir uns zukunfts- und wettbe-
werbsfähig aufstellen, wie wir
den damit verbundenen Weg
der Neuausrichtung gehen.
Das beschäftigt die gesamte
Branche. Wir haben bei Audi
ein Qualifizierungsbudget von
mehr als einer halben Milliarde
Euro zusätzlich bis 2025 bereit-
gestellt, um unsere Mitarbeiter
zukunftsorientiert weiterzubil-
den. Zum Strukturwandel, den
die E-Mobilität mit sich bringt,
sind wir im engen Austausch
mit dem Betriebsrat.
Autofabriken funktionieren
nicht profitabel unterhalb einer
bestimmten Stückzahl. Wie
werden Sie bei Herbert Diess
durchsetzen, dass andere Volks-
wagen-Marken Audi helfen,
die Werke in Ingolstadt und
Neckarsulm auszulasten?
Wir sind ein Konzernverbund.
Zusammen mit Porsche entwi-
ckeln wir die Elektro-Plattform
PPE. Im Zwickauer VW-Werk
werden künftig Elektroautos
von Audi montiert. Den A1
bauen wir bei Seat. Das ist für
alle Beteiligten gut. Wenn eine
Marke die Fabrik einer anderen
Marke nutzt, muss sie nicht

Als Rupert Stadler ins Gefängnis kam,


wurde Bram Schot Audi-Chef.


Doch die Probleme sind seitdem nicht


kleiner geworden. Ein Gespräch über


alte Rivalen, neue Sparpakete, das SUV und


die Frage: Ist Schot auch bald weg?


Der Ausputzer

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