schmetterling

zubereitet. Wie ein Fisch im Schwarm pflügt Elmar durch die Menge, Katie
als wandelndes Berichtswesen neben sich. Sein Abbild glänzt in den Augen
von Neulingen, denen das Alltägliche seines Erscheinens noch nicht in
Fleisch und Blut übergegangen ist und die ein Alles klar? oder Hi! von ihm
aufschnappen wie eine Segnung. Messer und Gabel klappern den Takt des
Motors, der nie stillstehen darf. Im Näherkommen erkennt Luther, dass zwar
überall gekocht, dies aber keineswegs nur von Menschen getan wird. Hier
frittieren Asiaten lautstark Tempura, dort rühren Roboterarme in Wannen mit
Chili con Carne und rollen Tortillas. Seine Begleiter bugsieren Luther entlang
Pasta-Ständen, Hamburger-Bratereien und einer automatisierten
Zubereitungsstraße für veganes Essen mitten hinein in eine Wolke indischer
Aromen, auch hier gelenkige Maschinen am Werk. Widerstandslos lässt
Luther sich einen Teller köstlich duftendes Tikka-masala-Hühnchen aufladen.
Die Greifer platzieren halbierte gelbe Tomaten und ein Koriandersträußchen
obenauf und legen Fladenbrot bei.
»Superlecker«, sagt Elmar. »Für mich dasselbe.«
»Wir haben seit drei Monaten einen Contest laufen«, erklärt Katie Luther.
»Roboter gegen menschliche Köche.«
»Und wer hat gewonnen?«
»Bis jetzt keiner. Die Roboter sind konstanter. Nie unterbieten, nie
übertreffen sie die Erwartungen, Menschen sind je nach Tagesform mal okay
und mal großartig.« Katie macht eine Kopfbewegung. »Zieht los, Jungs. Ich
lasse euch alles hochbringen.«
Eine der ätherischen Kabinen trägt sie ins oberste Stockwerk, vorbei an
Büros, deren Interieur mal Wiesen und Waldhütten nachempfunden ist, mal
Sciencefiction-Filmen der Sechziger, Hippiezelten oder dem Innern von
Muscheln. Allerorten finden Meetings statt, lugt jemand mit seinem Tablet
aus seinem Sitzsack, durcheilen Menschen die Fluchten auf Tretrollern.
Elmar schweigt, als wisse er gerade nichts mit seinem Gast anzufangen, dann
sagt er: »Wie fanden Sie Sparky?«