schmetterling

(Martin Jones) #1

»Wir sind alle Immigranten. Oder etwa nicht? Amerika ist eine Nation von
Einwanderern.«
»Ganz richtig«, sagt Hugo. »Elon wurde in Südafrika geboren, Sergey in
Russland, Elmars Eltern sind aus Schweden eingereist. Wenn wir aktuell
einen Blick auf Amerikas Startups werfen, deren jeweiliger Wert über einer
Milliarde liegt, wurde mehr als die Hälfte von Immigranten gegründet. Sie
sind aus der Gründerszene nicht wegzudenken.«
»Ja, aber spielen sie nach unseren Regeln?« Der Präsident schaut einen
nach dem anderen an. »Jobs sind wichtig. Okay. Wichtig! Ich sage Ihnen,
was noch wichtig ist. Sicherheit. Sicherheit ist sehr, sehr wichtig!« Er hebt
einen Zeigefinger und schließt ihn mit dem Daumen zu einem O. »Und dann
muss ich erleben, wie man im Valley die nationale Sicherheit missachtet.
Warum hilft Apple dem FBI nicht, ein iPhone zu knacken, wenn die Daten
darauf von entscheidender Bedeutung für die nationale Sicherheit sind?«
Sheryl hebt eine Braue. »Das hat jetzt aber nichts mit Einwanderung zu
tun, oder?«
»Niemand stellt sich gegen nationale Sicherheitsinteressen«, sagt Larry.
»Aber Datenschutz und Privatsphäre lassen sich auch nicht nach Belieben
verhandeln.«
»Moment, das hat sehr viel miteinander zu tun!«, sagt der Präsident. »Böse
Menschen reisen in unser Land. Sehr böse! Rufen Sie die? Ungewollt?
Vielleicht als Programmierer? Sie sammeln doch Daten. Wir brauchen Daten.
Haben wir eine Datenbank, die Religionszugehörigkeit erfasst?«
»Von uns wird es so was nicht geben«, sagt Hugo.
»Ach.« Der Stratege richtet einen Finger auf ihn. »Dabei wären gerade Sie
in der Pflicht. Nordvisk liegt in Big-Data-Analysen vorne, Ihr Computer birgt
ein Abbild der Welt.«
Hugo lächelt. »Wir stehen wie alle hier am Tisch für eine tolerante und
offene Welt. Nicht für Diskriminierung.«
»Es geht um den Schutz der Menschen dieses Landes.«

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