tischen Markt sonst niemand mehr im An-
gebot hat«, sagt Holger Lengfeld, Sozio-
logieprofessor aus Leipzig. »Viele Positio-
nen aus dem einstigen bundesdeutschen
Konservatismus, die gesamtgesellschaft-
lich nicht mehr als legitim gelten, findet
man heute bei der AfD.«
Die Frage, ob dieetablierten Parteien ver-
suchen müssen, die Wähler wieder zurück-
zuholen, um das Wachsen der AfD einzu-
dämmen, treibt nach dem Wahlergebnis
vor allem die Union um.
In der CDU überwog zunächst die Er-
leichterung darüber, in Sachsen stärkste
Partei geblieben zu sein. Es gibt einen brei-
ten Konsens in der Parteispitze, dass es
vor allem das Verdienst von Michael
Kretschmer sei, der vermutlich Minister-
präsident bleiben wird. Weiter geht die Ei-
nigkeit aber schon nicht mehr.
Die Debatte innerhalb der Partei lässt
sich an Hans-Georg Maaßen, dem frühe-
ren Chef des Verfassungsschutzes, festma-
chen. Er ist die Hoffnung und die Symbol-
figur vieler, die ihre CDU wieder nach
rechts rücken wollen. »Die Leute haben
das Gefühl, dass die Grenzen des Sagbaren
immer enger gezogen werden. Das treibt
sie zur AfD«, sagt der Vorsitzende der
CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung, Cars-
ten Linnemann. »Eine Volkspartei wie die
CDU muss es aushalten, wenn Kritik an
der Flüchtlingspolitik geübt wird. Sie muss
auch eine Person wie Hans-Georg Maaßen
aushalten können.« Dass sich die Partei-
spitze unter Annegret Kramp-Karrenbau-
er von Maaßen distanziert hat, hält er für
unnötig.
In Sachsen allerdings muss sich die
CDU erst einmal nach links orientieren:
Die bisherige Koalition mit der SPD durch
die Grünen zu erweitern wird äußerst
mühsam. Selbst der Landesvorstand und
Bundestagsabgeordnete Marco Wander-
witz aus Chemnitz, der den Grünen wohl
näher steht als die meisten seiner sächsi-
schen Parteifreunde, sagte der »taz« mit
Blick auf eine mögliche Koalitionsbildung:
»Das wird nicht einfach, weil es auf beiden
Seiten Vorbehalte und rote Linien gibt.«
Der Politikwissenschaftler Werner Pat-
zelt, der auf Initiative von Ministerpräsi-
dent Kretschmer am Wahlprogramm der
sächsischen CDU mitgeschrieben hat,
warnte vor der Wahl vor einer Annähe-
rung an die Grünen und plädierte für eine
CDU-Minderheitsregierung. Nun schreibt
Patzelt in einer Wahlanalyse, seine Partei
könnte in der Polarisierung zwischen der
AfD auf der einen und den Grünen auf
der anderen Seite zerrieben werden: Im
Osten sei das bereits der Fall, im Westen
drohe es ebenfalls.
Wozu er Kretschmer rate? »Jetzt sind
erst einmal Versuche zur Koalitionsbil-
dung zu unternehmen«, sagt Patzelt. Den-
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