Süddeutsche Zeitung - 08.08.2019

(Darren Dugan) #1
von thomas urban

B


lutende junge Menschen, die sich
mit schmerzverzerrten Gesichtern
auf dem Boden wälzen, zuckende
Gliedmaßen bis zum letzten Atemzug. Die-
se Szenen wird es am Freitag vor der Stier-
kampfarena von Palma de Mallorca geben,
ein erprobtes Spektakel, das die Aktivisten
der Tierschutzvereinigung „La tortura no
es cultura“ („Quälerei ist keine Kultur“) un-
ter Einsatz von viel Kunstblut schon in vie-
len spanischen Städten aufgeführt haben.
Doch ist auch eine Gegendemonstration
angekündigt: Verfechter der Corrida, des
Stierkampfes, fordern die „vollständige
Wiederherstellung des Kulturgutes“.
Gleichzeitig feiern sie ihren „großen Sieg“:
Zum ersten Mal seit zwei Jahren treten am
Freitag in der Arena von Palma wieder To-
reros und Stiere recht blutig gegeneinan-
der an. Die Veranstalter verkünden seit Ta-
gen stolz, dass die Karten zwischen 50 und
130 Euro reißenden Absatz fänden.
Hin und her wogte in den letzten Jahren
der fundamentale Streit um die Corrida
zwischen Anhängern und Gegnern. Sie tru-
gen ihn in den Parlamenten des Landes
und vor Gericht aus, aber auch über die Me-
dien und bei Kundgebungen, in Film, Thea-
ter und Malerei. Die Konfliktlinien sind
klar gezogen: Es ist ein Kulturkampf zwi-
schen rechts und links, der seit Langem
auch auf anderen Feldern die Gesellschaft
spaltet. Die konservative Presse berichtet
in großer Aufmachung im Feuilleton über
Triumphe und Tragödien der Matadore –
die Berufsbezeichnung bedeutet wörtlich
übersetzt schlicht: „Töter“. Die links orien-
tierten Medien geben dem Thema hinge-
gen kaum Raum und schon gar nicht unter
der Rubrik „Cultura“. Noch vor einer Gene-
ration gehörten Übertragungen aus den

Arenen zum normalen Fernsehprogramm,
die politische Elite zeigte sich gern auf den
Ehrentribünen, allen voran Langzeitkönig
Juan Carlos, der immer wieder von der „ho-
hen Kunst“ der Toreros schwärmte. Doch
seine Begeisterung hat er seinem Sohn
und Nachfolger auf dem Thron Felipe VI.
nicht vererbt. Denn dieser meidet die Are-
nen; und die junge Königin Letizia hat bei
ihren wenigen öffentlichen Stellungnah-
men gar anklingen lassen, dass sie sich auf

der Seite der Gegner der Corrida sieht. Da-
mit hat sie das konservative Lager, auf das
sich die Monarchie vor allem stützt, aller-
dings wenig erfreut. Es war die konservati-
ve Volkspartei (PP), die vor sechs Jahren,
als sie über eine absolute Mehrheit im Par-
lament zu Madrid verfügte, per Gesetz den
Stierkampf zum „nationalen Kulturgut“ er-
klärte, das staatlicherseits zu fördern sei.
Damit war auch eine Subventionierung
aus Steuergeldern gemeint, die Branche
war hocherfreut. Denn seit Jahren gehen
die Geschäfte schlecht. Nur acht Prozent
der erwachsenen Spanier haben Umfragen
zufolge bislang einer Corrida beigewohnt,
in der jungen Generation ist das Interesse
minimal.
Ebenso wie die aufmüpfige Führung Ka-
taloniens versuchte die links orientierte Re-
gionalregierung der Balearen dieses Ge-
setz zum Schutz des nationalen Kulturguts
zu unterlaufen. Unter Berufung auf den
Tierschutz wurde in beiden Regionen die
Corrida verboten: Nach Expertenmeinung
erleben die Stiere ungeheuren Stress, sie
würden zu Tode gehetzt, womit der Tatbe-

stand der Tierquälerei erfüllt sei. Das Ver-
fassungsgericht in Madrid aber hob diese
Verbote vor drei Jahren auf, mit einer for-
malen Begründung: Die Regionalregierun-
gen hätten ihre Kompetenzen überschrit-
ten, als sie Beschlüsse zur Umgehung des
nationalen Gesetzes fassten. Nur das natio-
nale Parlament und nationale Gerichte in
Madrid seien befugt, über den Stierkampf
zu befinden.
In Palma de Mallorca gab man sich nicht
geschlagen: Der Stierkampf wurde zwar
wieder formal zugelassen, aber mit einer
Einschränkung – es sollte kein Blut flie-
ßen. Zwar durfte der Matador weiter mit
der Muleta wedeln, dem sprichwörtlich „ro-
ten Tuch“ (das aber meist hellviolett ist).
Doch verboten blieben die mit bunten Bän-
dern geschmückten Spieße, die der Stier in
den Rücken gerammt bekommt, und erst

recht der Degen, den der Matador ihm zwi-
schen die Schulterblätter stoßen soll. Auch
war der Verkauf alkoholischer Getränke un-
tersagt, obendrein mussten die Veranstal-
ter die Zuschauer, die volljährig sein muss-
ten, vor der Corrida vor möglichen „trau-
matischen Folgen“ warnen. Außerdem ord-
nete das Veterinäramt der Balearen an,
dass die Stiere vor ihrem Einsatz per Blut-
probe auf Doping und Beruhigungsmittel
zu untersuchen seien.
Die Corrida-Lobby schnaubte vor Wut.
Konservative Politiker zogen erneut vor Ge-
richt – und siegten ein zweites Mal. Von
Freitag an darf also wieder Blut fließen,
der Degen darf wieder vor dem tödlichen
Stoß in der Nachmittagssonne aufblitzen.
Doch zum Ärger der Verteidiger des „natio-
nalen Kulturguts“ hatte das Verfassungs-
gericht keine Beanstandungen an dem Ver-
bot des Alkoholausschanks sowie der Fest-
legung eines Mindestalters für die
Zuschauer. Gegen diese beiden Beschrän-
kungen wollen nun die Corrida-Freunde
demonstrieren. „Wir wollen unsere großar-
tige kulturelle Tradition auch unserer Ju-
gend zugänglich machen“, erklärte einer
der Aktivisten.
Die Stierkampf-Gegner aber werden
sich wieder auf dem Boden wälzen, und sie
haben längst neue Attacken auf das Kultur-
gut vorbereitet. Sie wollen die Behauptung
widerlegen, dass der Tod eines Stieres in
der Arena nichts anderes sei als das
Schlachten eines Nutztieres. Sie verbreiten
heimlich aufgenommene Filme über die
Ausbildung von Jung-Toreros. Diese dür-
fen an Kälbern und Jungstieren den ent-
schiedenen Einstich üben – und richten da-
bei meist Massaker an. Die stark bluten-
den Tiere wälzen sich am Boden und blö-
ken nach ihrer Herde. Aber niemand
kommt, um sie zu schützen.

Kopenhagen– Dänemark war immer ein
Lieblingsland der deutschen Urlauber. Vor
allem die Westküste Jütlands hat es vielen
angetan: Dünen, endlose Strände, wilde
Nordsee. Nun, da die Sommer brüllend
heiß werden, scheint die Liebe zum ver-
gleichsweise kühlen Norden noch zu wach-
sen: Der Klimawandel treibe Jahr für Jahr
mehr Mittel- und Südeuropäer in die nordi-
schen Länder, sagte Jørgen Eivind Olesen,

Professor an der Universität Aarhus, dem
öffentlich-rechtlichen Rundfunk Däne-
marks DR. Und immer mehr würden hier
gerne ein Sommerhäuschen kaufen.
Das Problem dabei: Das geht eigentlich
nicht, wegen eines Gesetzes von 1959, um
das immer wieder gestritten wird, das die
meisten dänischen Politiker aber mit Hin-
gabe verteidigen. Das sechs Jahrzehnte al-
te Gesetz verbietet den Verkauf von Ferien-

häusern an Ausländer, den Dänen war es
1973 bei ihrem Beitritt zur EU so wichtig,
dass sie es in den Beitrittsverhandlungen
als Sonderregelung durchsetzten. In der öf-
fentlichen Debatte ist immer wieder zu hö-
ren, man wolle dadurch die Preise er-
schwinglich halten und unbewohnte Geis-
tersiedlungen verhindern, aber von An-
fang an schwang die Angst mit vor einem
Ausverkauf der schönsten Landstriche an
die zahlungskräftigen und zahlenmäßig so
übermächtigen Nachbarn im Süden – an
die Deutschen also. Der konservative Abge-
ordnete und spätere Wirtschaftsminister
Rasmus Jarlov etwa erklärte 2016, die Re-
gel sei „Schutz vor einer Entvölkerung und

vor einer Germanisierung der jütländi-
schen Westküste“. Die Debatte 2016 war
entbrannt auf einen Antrag der Liberalen
Allianz hin, die darauf hinwies, dass Dänen
ja auch in Italien, Frankreich oder Spanien
Ferienhäuser kaufen dürften. Das Kaufver-
bot, so eine Sprecherin der Partei damals,
sei „merkwürdig und heuchlerisch“. Mehr-
heitsmeinung ist das nicht in Dänemark:
Das Parlament schmetterte den Antrag auf
eine Abschaffung des alten Gesetzes mit
92 zu 15 Stimmen ab.
Nun gibt es allerdings seit jeher eine
Ausnahmeklausel: Wer eine „besonders
starke Beziehung“ zu Dänemark nachwei-
sen kann, der darf doch kaufen. Dänische

Verwandtschaft ist ebenso ein Pluspunkt
wie gute Kenntnisse des Dänischen. Die
Genehmigung erhält in der Regel auch,
wer nachweisen kann, dass er in den letz-
ten 25 Jahren jedes Jahr Urlaub gemacht
hat in Dänemark. In der Vergangenheit er-
teilten die Behörden aber nie mehr als ein
paar Dutzend Ausnahmegenehmigungen
pro Jahr, im Jahr 2007 etwa waren es 54.
Die Zahl schnellte in den letzten Jahren al-
lerdings nach oben: 2018 wurde schon 374
ausländischen Parteien der Kauf eines
Sommerhauses genehmigt, die Käufer wa-
ren zuletzt offenbar zumeist Norweger
und Deutsche. Der Anstieg ist dabei dem
Sender DR zufolge nicht auf eine laxere Hal-
tung der Behörden zurückzuführen, son-
dern auf einen immer stärkeren Andrang
von Kaufwilligen.
Und obwohl die Zahl noch immer klein
erscheinen mag, macht der starke Anstieg
einige Politiker schon wieder nervös. DR
gegenüber forderte nun Peter Skaarup, ei-
ner der Sprecher der Dänischen Volkspar-
tei DF, das sofortige Eingreifen der Regie-
rung: Die Zahl ausländischer Käufer müs-
se gedeckelt werden, und zwar auf „sehr
niedrigem“ Niveau. Mit der Haltung steht
die rechtspopulistische DF übrigens kei-
neswegs alleine da. Auch Jeppe Bruus,
Sprecher für Rechtsfragen bei den regie-
renden Sozialdemokraten, nannte die neu-
en Zahlen „besorgniserregend“. Man wer-
de die Entwicklung jetzt „genau verfol-
gen“: Es sei wichtig, so Bruus, „dass im
Grundsatz die Regel weiterhin gilt, dass
Ausländer in Dänemark kein Ferienhaus
kaufen dürfen“. kai strittmatter

Berlin– An einem Septembernachmittag
imJahr 2006 steigt die 14-jährige Georgi-
ne Krüger nach der Schule in den Bus,
fährt drei Stationen und läuft die Straße zu
ihrem Wohnhaus entlang. Doch dort
taucht sie nicht auf, ihre Großmutter ruft
die Polizei. Für die ist das ein typischer Ver-
misstenfall, ein Teenager, der nicht pünkt-
lich nach Hause kommt, aber auch nicht
weit sein kann, Georgines Handy ist mit
der Funkzelle in unmittelbarer Nähe ver-
bunden. Und doch sollte es zwölf Jahre dau-
ern, bis sich im vergangenen Dezember die
erste Spur zu dem Mädchen fand.
Die führt in die Nachbarschaft, zu Ali K.,
der fünf Häuser weiter wohnt. Er soll Geor-
gine Krüger an jenem Septembertag gebe-
ten haben, ihm beim Tütentragen zu hel-
fen. In seinem Keller soll er sie mit einem
metallischen Gegenstand auf den Kopf ge-
schlagen und vergewaltigt haben. Dann
soll er das benommene Mädchen erwürgt
haben, um nicht entdeckt zu werden.
Am Mittwoch begann nun vor dem Berli-
ner Landgericht der Mordprozess. Ali K. ist
ein unscheinbarer Mann im karierten
Hemd, 44, verheiratet, drei Kinder. Sagen
will er nichts, nur hin und wieder lehnt er
sich nach vorne und guckt in den Zuschau-
erraum, in dem Nachbarn und Verwandte
sitzen. Und so wird nun ein Indizienpro-
zess ans Licht bringen müssen, wie aus ei-
nem Vermisstenfall einer der mysteriöses-
ten Cold Cases werden konnte, der erst
2018 aufgeklärt wurde. Durch drei verdeck-
te Ermittler nämlich, die das Vertrauen
von Ali K. gewinnen konnten. Einem von ih-
nen erzählte Ali K., er habe Georgines Lei-
che in einen der Müllcontainer auf seinem
Hof geworfen und ihr Handy die Toilette
hinuntergespült.
Doch erst einmal geht es an diesem Ver-
handlungstag um Georgine selbst. Ein
selbstbewusstes Mädchen sei sie gewesen,
sagt ein Ermittler, der von Anfang an mit
dem Fall beschäftigt war und in Kontakt
mit der Familie stand. Georgine hatte eine
Halbschwester und einen Halbbruder, zu-
sammen mit ihrer Mutter und Großmutter
lebte sie in einer Wohnung in Berlin-Moa-
bit. Ihr großer Traum war es, Model oder
Schauspielerin zu werden. Wenige Tage
vor ihrem Verschwinden hatte sie ihre ers-
te Anfrage von einer Casting-Agentur er-
halten, man wollte sie für eine Rolle in der
Serie „Türkisch für Anfänger“ besetzen
und wartete auf eine Zusage. Doch diese
kam niemals, Georgines Handy wurde um
14 Uhr des Tattages abgeschaltet.
Über Stunden erzählt der Ermittler vor
Gericht von der Suche nach dem Mädchen.
Wie man Freunde, Mitschüler, Lehrer und
Bekannte aus Chatforen abklapperte, die
Alibis von 150 Sexualstraftätern überprüf-
te, Hinweisen aus München, Köln und Kiel
nachging. Wie man durch Mantrailer-Hun-
de in ein abgelegenes Waldstück weit au-
ßerhalb der Stadt geführt wurde, eine
Schlossruine durchsuchte und verschlosse-
ne Stasi-Bunker öffnen ließ, vergeblich. Da-
bei lag die Lösung des Falles immer nahe.
Ali K. war seit Jahren dafür bekannt, die Nä-
he von jungen Mädchen zu suchen. Immer
wieder sprach er Schülerinnen auf der Stra-
ße an, machte anzügliche Bemerkungen
oder folgte ihnen. Einmal spielte er mit
Hundewelpen, um in Kontakt mit Kindern
zu kommen, mehrere Male versuchte er,
Mädchen in sein Auto zu locken.

Bereits 2005 kam er in Kontakt mit der
Polizei, nachdem er versucht hatte, eine
Zehnjährige in sein Auto zu zerren, das Ver-
fahren wurde allerdings eingestellt. Und
spätestens seit 2011 war er als Straftäter ak-
tenkundig. Da hatte er ein Mädchen aus sei-
ner Straße angesprochen, das in einer
Wohngemeinschaft für Jugendliche lebte.
Er fragte die 17-Jährige, ob sie ein Handy
haben wolle, ging mit ihr in seinen Keller
und versuchte, sie dort zu vergewaltigen.
Nur weil sie sagte, sie sei noch Jungfrau,
ließ er von ihr ab. Die 17-Jährige habe sich
noch gut an den Keller erinnert, sagt der
Zeuge: mit Tisch, Sofa und Verdunkelun-
gen, so, als werde er nicht nur zum Lagern
von Sachen gebraucht. 2012 wurde Ali K.
deswegen verurteilt, 2016 erfuhr der für
Georgine zuständige Ermittler davon und
ließ sich die Akte kommen. Er vernahm
das betroffene Mädchen und ihre Freun-
dinnen und erfuhr, dass Ali K. sich immer
an Kinder aus der Nachbarschaft heran-
machte, die ihn zumindest vom Sehen
kannten und nichts Böses ahnten. „Das hat
einen hellwach werden lassen.“ 2017 ent-
schied man sich, verdeckte Ermittler auf
Ali K. anzusetzen. Warum erst so spät?,
fragt der Vorsitzende Richter. „Weil ich es
nicht früher erfahren habe“, sagt der Poli-
zeibeamte. Die vielen Jahre, die vergingen,
bis die Ermittler einem naheliegenden Ver-
dacht nachgingen – auch um sie wird es in
diesem Mordprozess gehen. Ein Urteil soll
im November fallen. ve re na m aye r

Hagen– Ein während einer Einsatz-
fahrt in Hagen aus dem Feuerwehrwa-
gen gestürzter Feuerwehrmann ist ge-
storben. Der 54-Jährige sei am Dienstag-
abend im Krankenhaus seinen schwe-
ren Verletzungen erlegen, sagte ein
Sprecher der Polizei. Aus bislang unge-
klärter Ursache hatte sich am Freitag
auf dem Weg zu einem Rettungseinsatz
beim Linksabbiegen auf der rechten
Seite des Fahrzeugs eine Tür geöffnet.
Der Mann stürzte nach draußen auf die
Fahrbahn. Die Ermittlungen zur Ursa-
che des Unfalls dauerten auch am Mitt-
woch noch an. Auch der nordrhein-west-
fälische Innenminister Herbert Reul
äußerte sich: „Die Nachricht vom tragi-
schen Tod des 54-jährigen Feuerwehr-
mannes aus Hagen macht mich zutiefst
traurig.“dpa


Das große Hin und Her


Zum ersten Mal seit zwei Jahren darf am Freitag in der Arena von Palma de Mallorca
bei einem Stierkampf wieder Blut fließen. Konservative Spanier sind begeistert, Tierschützer entsetzt

Nur acht Prozent der Spanier
waren tatsächlich einmal
bei einer Corrida dabei

Dänische Bettenlager


Viele Deutsche interessieren sich für Ferienhäuser an der Küste Dänemarks. Doch Politiker warnen vor dem Ausverkauf


Manche befürchten
die „Germanisierung
der jütländischen Westküste“

Sebastian Krumbiegel, 53, „Prin-
zen“-Sänger, hat kurz vor den Landtags-
wahlen in Brandenburg, Sachsen und
Thüringen einen Popsong gegen Demo-
kratiefeindlichkeit und Rechtspopulis-
mus herausgebracht. In dem Musikvi-
deo zu „Die Demokratie ist weiblich“
wird Krumbiegel von mehr als 60 Pro-
minenten unterstützt, darunter Udo
Lindenberg, Herbert Grönemeyer, Iris
Berben und Til Schweiger. „Ich will für
ein paar Dinge geradestehen, die mir
wichtig sind. Das ist der Kompass, den
meine Eltern mir mitgegeben haben“,
sagte Krumbiegel laut epd.


Julianne Moore, 58, US-Schauspiel-
star, trägt gerne bequeme Klamotten,
wenn sie nicht drehen muss. „In den
Ferien kann ich einen Monat nur in
kurzen Hosen unterwegs sein“, erzählte
die Oscar-Preisträgerin („Still Alice“)
der ZeitschriftMa-
dame.Als beson-
ders modisch be-
zeichnete Moore die
Berliner. „In Berlin
sieht man viele, die
wahnsinnig stylish
wirken – als würde
die Schönheit man-
cher Prachtbauten
und der Statuen auf
sie abfärben.“
FOTO: DPA


Jürgen Klopp, 52, Fußballlehrer, hat
den klassischen Englischunterricht
durch die US-Sitcom „Friends“ ersetzt.
Die einfachen Dialoge seien gut zum
Lernen, da „man sehr schnell jedes
Wort versteht“, sagte der Coach des FC
Liverpool im BBC-Radio-Podcast vom
Dienstag. Trotz seiner Begeisterung für
die Serie könne er sich aber nicht wirk-
lich mit einer der drei männlichen
Hauptrollen identifizieren. „Ich mag
die Frauen lieber als die Männer“, sagte
der 52-Jährige, der seit 2015 in England
lebt.


Heidi und Tom Klum-Kaulitz, 46 und
29, frisch vermähltes Showbiz-Ehe-
paar, haben Ärger mit den italienischen
Behörden. Wie die ZeitungCorriere
della Seraberichtet, schwammen die
beiden mit rund 20 Hochzeitsgästen
durch die berühmte Blaue Grotte auf
Capri. Schon vor einem Jahr hatten
Heidi und Tom in der Höhle ge-
planscht. Dieses Mal könnte das Bad
aber ein teures Nachspiel haben: Das
Schwimmen in der Grotte ist strengs-
tens verboten. Weil die italienische
Polizei die Hochzeitsgesellschaft auf
frischer Tat ertappt hat, droht jetzt ein
Bußgeld von bis zu 6000 Euro.


Feuerwehrmann stirbt


Rio de Janeiro– Nach einem gescheiter-
ten Fluchtversuch in Frauenkleidern ist
ein brasilianischer Drogenhändler tot in
seiner Gefängniszelle gefunden wor-
den. Justizbeamte entdeckten die Lei-
che von Clauvino da Silva am Dienstag
in seiner Einzelzelle im Hochsicherheits-
gefängnis Laércio de Costa Pelegrino im
Bundesstaat Rio de Janeiro. Das berich-
tete die staatliche Nachrichtenagentur
Agencia Brasil unter Berufung auf die
Gefängnisverwaltung. Ersten Erkennt-
nissen zufolge habe sich der Mann mit
einem Bettlaken erhängt. Da Silva hatte
am Wochenende versucht, als Frau
verkleidet aus dem Gefängnis auszubre-
chen. Nach einem Besuch seiner Toch-
ter wollte er in ihren Kleidern und mit
Gummimaske und Perücke die Haftan-
stalt durch den Haupteingang verlas-
sen. Bei der Ausgangskontrolle flog die
Maskerade allerdings auf. dpa


Rom– Auf der Spanischen Treppe in
Rom etwas essen oder trinken – das war
bisher schon nicht gestattet. Nun ist es
sogar verboten, sich einfach nur auf die
Stufen zu setzen oder hinzulegen. Wie
italienische Medien berichten, können
„Sitzenbleiber“ mit Bußgeldern zwi-
schen 160 und 400 Euro belangt wer-
den, zumal wenn sie die Treppe be-
schmutzen oder beschädigen. Wie un-
ter anderem die ZeitungLa Repubblica
berichtet, patrouillieren derzeit ver-
mehrt Polizisten zwischen der Piazza di
Spagna am unteren und der Kirche
Trinita dei Monti am oberen Ende der
Spanischen Treppe. Dem, der sich auf
deren Stufen niederlässt, werden mit
Trillerpfeife und mahnenden Worten
Beine gemacht. kna


8 HMG (^) PANORAMA Donnerstag, 8. August 2019, Nr. 182 DEFGH
Am Freitag geht es wieder los: Fast 12 000 Zuschauer haben Platz in der 90 Jahre alten Stierkampfarena „Colisseu Balear“ in Palma de Mallorca. FOTO: C.MARGAIS, DPA
Neben Tuch wieder künftig mit Spieß und
Degen? Torero trifft Stier. FOTO: AFP
Schön, aber nicht für jedermann zu haben: Ein Gesetz von 1959 erlaubt den Ver-
kauf dänischer Ferienhäuser an Ausländer nur in Ausnahmefällen. FOTO: DPA
Ali K., 44 Jahre alt, verheiratet, drei Kin-
der, schweigt vor Gericht. FOTO: DPA
13 Jahre nach
Georgines Tod
In Berlin steht der mutmaßliche
Mörder eines Mädchens vor Gericht
LEUTE
Brasilianischer Häftling tot
Verbotauf Spanischer Treppe
KURZ GEMELDET

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