Süddeutsche Zeitung - 17.02.2020

(Marcin) #1

Messestadt Riem– Unter dem Titel „Im
Dialog mit ihnen – Perspektive Messestadt
2030“ veranstalten die Grünen am Diens-
tag, 18. Februar, von 19 Uhr an einen Dis-
kussionsabend im Wohnzimmer-3-Null,
Heinrich Böll-Straße 75. Lang jährig enga-
gierte Messestädter und Messestädterin-
nen erzählen dort über ihr Leben, die
Wohnqualität und über ihre Projekte, so-
wie davon, wie sie sich denn ihren Stadtteil
in den nächsten zehn Jahren vorstellen. An-
schließend wird darüber diskutiert, was
sich die Bewohner von der zukünftigen Ent-
wicklung ihres Quartiers erhoffen. Das
Viertel wird in den nächsten Jahren sein Ge-
sicht verändern, denn es soll etwa der Wil-
ly-Brandt-Platz und der Elisabeth-Casto-
nier-Platz neu gestaltet werden. Ein gro-
ßer, neuer Bildungscampus ist bereits im
Entstehen. soal


Garching/Unterschleißheim– Diese Ver-
bindung wurde als großes Pilotprojekt ge-
feiert, als 2015 erstmals der Traum von ei-
nem Radschnellwegnetz im Landkreis
München vorgestellt wurde: Doch auch
fünf Jahre später ist die Strecke, die von
München-Neuherberg entlang der Frött-
maninger Heide nach Norden führen soll
und sich dann in zwei Äste teilt (einer führt
nach Garching, der andere nach Unter-
schleißheim), nicht mal im Ansatz reali-
siert. Und so spottete Grünen-Landrats-
kandidat Christoph Nadler jetzt während
der Sitzung des Kreis-Mobilitätsausschus-
ses: „Was der Flughafen für Berlin ist, das
ist der Radschnellweg für uns. Da lacht uns
doch die ganze Welt aus.“

Noch nicht einmal die genaue Routen-
führung auf dem Garchinger Ast ist klar,
weil die bisher propagierte Streckenfüh-
rung entlang der B 471 im Bereich von Gar-
ching-Hochbrück laut Landkreisverwal-
tung als nicht realisierbar angesehen wird:
Zu viele Zufahrten und Parallelwege zu Ge-
werbegrundstücken, viel Schwerlastver-
kehr, dazu der geplante vierspurige Aus-
bau der Bundesstraße in diesem Bereich –
all das erschwert die Realisierbarkeit einer
„Radl-Autobahn“.

Für Unterschleißheims Bürgermeister
Christoph Böck (SPD) ist es dringend not-
wendig, jetzt Bewegung in die Angelegen-
heit zu bringen: „Der Beschluss ist jetzt
fünf Jahre alt, es ist nicht vertretbar, dass
wir 15 Jahre für die Errichtung eines einzi-
gen Radschnellwegs benötigen.“ Er schlägt
vor, den Radweg nach Garching abzukop-
peln und vorerst nur die Variante nach Un-
terschleißheim weiter zu verfolgen: „Es
verzögert alles nur unnötig, wenn wir jetzt
das Fass der Trassenführung in Garching
wieder aufmachen“, so Böck.

Der Garchinger Grünen-Stadtrat Hans-
Peter Adolf regte an, bei der Trasse an der
B 471 zu bleiben, zumindest aber einen
möglichst unkomplizierten Verlauf der
Strecke zu verfolgen. Der Ausschuss be-
schloss, die Verwaltung möge die Vorschlä-
ge prüfen, die Planung der Trasse nach Un-
terschleißheim jedoch weiter voranzutrei-
ben. Landrat Christoph Göbel (CSU) muss-
te zudem einräumen, dass von Münchner
Seite „nicht sehr ermutigende“ Nachrich-
ten in Sachen Radschnellweg kommen
würden. „Ich wette ein Tragerl Oberha-
chinger Bier, dass wir schneller sind als die
Münchner“, erwiderte CSU-Fraktionschef
Stefan Schelle. stefan galler

von hubert grundner

Fasangarten– Wirwarten mal ab, wie sich
der Verkehr entwickelt: Das ist im Kern die
Haltung der Stadträte zur Erschließung
der Europäischen Schule (ES) in Fasangar-
ten. Einen entsprechenden Beschluss ha-
ben sie in der jüngsten Sitzung des Aus-
schusses für Stadtplanung und Bauord-
nung getroffen. Wobei diese Entscheidung
angesichts der Beschwerden über einen
ausufernden Hol- und Bringverkehr seit
Schulbeginn im vergangenen Herbst und
der kontroversen Debatte im Ausschuss
dann doch etwas überraschte.
„Da hat sich ein großer Busparkplatz
entwickelt: Jeden Morgen kommen da zwi-
schen 7 und 8 Uhr 35 Busse an, darunter
Kleinbusse mit acht Kindern drin, aber
auch große Busse für 35 oder 40 Men-
schen, aus denen dann manchmal nur drei
Kinder aussteigen“, schilderte beispiels-
weise Stadtrat Johann Sauerer (ÖDP) das

Geschehen vor Unterrichtsbeginn. Eine Be-
obachtung, die offenbar von der CSU ge-
teilt wird. So habe ihn, wie Hans Podiuk
sagte, „unsere örtliche Stadträtin“ noch
einmal darauf hingewiesen, dass es in dem
Bereich erhebliche Beschwerden über den
Verkehr an der Schule gebe. „Ein mögli-
cher Ausweg wäre, einmal mit der Schullei-
tung zu reden“, schlug Podiuk vor. Ob da-
nach weniger Busse fahren würden, schien
er aber selbst zu bezweifeln: „Es würde
doch jeder weniger Busse einsetzen, wenn
es möglich ist – einfach weil es preisgünsti-
ger ist“, gab er zu bedenken.
Mit ihrer Entscheidung im Planungsaus-
schuss haben sich die Stadträte jedenfalls
vorerst Zurückhaltung auferlegt. Dabei ori-
entierten sie sich an einer Vorgabe des Be-
bauungsplans von 2015: Diese sieht vor, im
Rahmen des Monitorings fünf Jahre nach
Rechtsverbindlichkeit des Bauleitplans, al-
so Ende des Jahres 2020, erneut zu betrach-
ten, wie sich das Verkehrsaufkommen
nach der Eröffnung der Europäischen
Schule entwickelt hat und auf die ehemali-
ge Amisiedlung auswirkt. Ergeben sich da-
bei Hinweise auf deutliche Änderungen be-
züglich der Lärmsituation, sollen die zum
Zeitpunkt des Satzungsbeschlusses ange-
nommenen Verkehrsmengen inklusive ih-
rer „schalltechnischen Relevanz“ erneut
überprüft werden. Diese Aufgabe hätte ein

Fachbüro in Abstimmung mit dem Referat
für Gesundheit und Umwelt zu erledigen.
Danach kommt dann im Beschluss zur
Sprache, worüber in den vergangenen Jah-
ren teils heftig gestritten wurde, wenn es
um eine mögliche bessere Erschließung
der ES ging: Falls sich aufgrund des Moni-
torings zeigt, dass „ein Planungserforder-
nis für den Durchstich der Herbert-
Quandt-Straße gesehen wird“, solle dies
auf Grundlage der von der Verwaltung fa-
vorisierten Variante 2 geschehen. Diese
sieht eine Trassenführung von der Schwan-
see- bis zur Lincolnstraße vor, stets ent-
lang des vorhandenen Fuß- und Radwegs

neben dem Friedhof am Perlacher Forst.
Endgültig aus dem Rennen scheinen somit
drei alternative Routenvorschläge zu sein,
die allesamt vom Ende der öffentlich be-
fahrbaren Herbert-Quandt-Straße ausge-
hen und im weiteren Verlauf nach Süden je-
weils unterschiedlich nahe an den Metall-
Recyclingbetrieb beziehungsweise den
Friedhof rücken. Vermutlich hätten sich
die meisten Bewohner der Siedlung eine
Lösung (Variante 1) auf dem Gelände der
Altmetall-Firma gewünscht. Doch trotz of-
fenbar intensiver Bemühungen wurde dar-
aus nichts: Das Kommunalreferat habe
mehrmals, zuletzt im August 2019, mit

dem Eigentümer des Grundstücks verhan-
delt, hieß es im Ausschuss. Das Ergebnis
war demnach, dass der Eigentümer auf-
grund der ohnehin beengten Platzverhält-
nisse auf dem Areal weder eine Durch-
fahrtsmöglichkeit gewähren könne noch
zum Verkauf der benötigten Teilfläche an
die Stadt bereit sei. Kurzum, der Gewerbe-
betrieb benötige die ganze Fläche selbst.
Vom Tisch ist somit auch die vom Be-
zirksausschuss ins Spiel gebrachte „modi-
fizierte Variante 1“. Die Verwaltung begrün-
det ihre Ablehnung des Weiteren damit,
dass bei dieser Lösung in drei rechtsver-
bindliche Bebauungspläne eingegriffen
würde. Eine einfache Befreiung davon sei
nicht möglich, und ein notwendiger neuer
Bebauungsplan brauche Zeit, sodass ein
schneller Durchstich nicht zu erwarten sei.
Kritisch bewerten die Experten auch die
Trassenführung im südlichen Abschnitt
ohne ein Abschwenken des Durchstichs in
westliche Richtung: Somit müsste der An-
schluss an den bestehenden Wendeham-
mer der Lincolnstraße über ein Fremd-
grundstück erfolgen. Zudem müsste ein
Großteil des Walls abgetragen werden.

Erfolgreich war der Bezirksausschuss
hingegen mit seiner Forderung, den barrie-
refreien Ausbau der Fußgängerbrücke
über die S-Bahnlinie auf Höhe der Lincoln-
straße mit höchster Priorität voranzutrei-
ben. Dies haben jetzt auch die Stadträte im
Planungsausschuss befürwortet. Deren
mehrheitliche Zustimmung fanden auch
ein gemeinsamer Änderungsantrag von
Grünen und SPD sowie ein fast deckungs-
gleicher Änderungsantrag der ÖDP. Darin
wird die Stadtverwaltung beauftragt, mit
der Schulleitung der ES in Kontakt zu tre-
ten mit dem Ziel, den Schulbusverkehr so
zu optimieren, dass die Belastungen für
die umliegende Bevölkerung spürbar redu-
ziert werden. „Die Europäische Schule,
auch wenn sie etwas abgehoben ist, sollte
sich beim Verkehr nicht komplett aus der
Verantwortung ziehen“, mahnte Herbert
Danner (Grüne). Und Heide Rieke (SPD) er-
innerte daran, dass man sich bei der Ent-
scheidung für den ES-Standort in Fasan-
garten auf die Auskunft der Verwaltung
verlassen habe: „Die verkehrliche Abwick-
lung ist möglich.“ Vielleicht zeigt ja das be-
vorstehende Monitoring, wie belastbar die-
se Prognose ist.

Bogenhausen – Natürlich wäre eine
Kinderrutsche auf der Freifläche des Cosi-
ma-Wellenbads eine tolle Sache. Zumal es
ja drinnen keine gibt. Die hatte bei den Sa-
nierungsmaßnahmen des Bades einfach
keinen Platz mehr gefunden. Die Hanglage
nutzen und eine weitere Attraktion für jun-
ge Badegäste schaffen – den Wunsch eines
Bürgers fand auch der Bezirksaus-
schuss (BA) Bogenhausen gut und wünsch-
ten sich eine Antwort der Stadtwerke. Im
November 2019 kam sie mit einem klaren
„Nein“. Eine Umgestaltung brächte vieles
mit sich: die Liegewiese müsste großflä-
chig aufgebaggert und ein neues Becken
mitsamt Wassertechnik und Anschlüssen
müsste geschaffen werden. Auch gaben
die Stadtwerke damals schon zu Beden-
ken, dass ein großer Teil der Liegefläche
verloren gehen würde.
Trotz dieser Absage, wollte der BA nicht
klein beigeben und erbat einen Ortstermin


  • zusammen mit den Stadtwerken Mün-
    chen. Doch die Argumente gegen eine Rut-
    sche bleiben die Gleichen. Große Erdarbei-


ten seien erforderlich, Betonarbeiten und
der Platz für eine Rutsche sei letztlich zu
eng. Das alles koste auch ein erkleckliches
Sümmchen im sechsstelligen Bereich.
Schweren Herzens einigte man sich in
der jüngsten Sitzung des Gremiums, den
Antrag nicht weiter zu verfolgen. Auch weil

eine Rutsche unter 15 Metern, wie Andreas
Baier (Die Grünen) die Argumentation der
Stadtwerke ergänzte, kaum auf Interesse
stoßen würde. Und Rutschen über 15 Me-
ter – ja, die kosteten eben.
Das Fazit: Das wohl endgültige Aus für
eine Rutsche auf dem Freigelände. Kosten
und Aufwand stünden nicht im Verhältnis
zum Nutzen. Schließlich könne sie ja auch
nur im Sommer genutzt werden. Auch das
war bereits schon einmal ein Argument
der Stadtwerke. ole

Zu viele Zufahrten zu
Gewerbegrundstücken und
zu viel Schwerlastverkehr

Von der Landeshauptstadt
kämen nicht sehr
ermutigende Nachrichten

Schwabing– Freie Wähler, ÖDP und Par-
teilose treten bei der Kommunalwahl am


  1. März in Schwabing-West mit einer ge-
    meinsamen Liste an – mit dem Ziel, die
    „jahrzehntelange Vorherrschaft der SPD
    im Bezirksausschuss aufzubrechen“. Da-
    bei haben die Freien Wähler nur einen ein-
    zigen Bewerber: Spitzenkandidat Felix
    Stahl. Der Verwaltungsoberinspektor sitzt
    bereits seit sechs Jahren im Stadtteilgremi-
    um und will sich in der kommenden Amts-
    periode vor allem für mehr „günstigen
    Wohnraum und das konstruktive Zusam-
    menwirken zwischen Bürgerschaft und
    Stadtverwaltung“ engagieren. Auf Platz
    zwei bis neun der Liste folgen dann durch-
    gehend Kandidaten der ÖDP, bevor sich
    mit der Heilpraktikerin Marianne Starke
    die erste Parteilose findet, die sich für ihr
    Viertel einsetzen möchte.
    Maria Müller, gesetzt auf Rang zwei
    nach Stahl, ist Hausmeisterin. Ihr liegen
    insbesondere „funktionierende Nachbar-
    schaften und einen zu Fuß und per Rad gut
    erlebbaren durchgrünten Stadtbezirk“ am


Herzen. Auf Müller folgt Johannes Lieb,
der Studienabschlüsse in Finanzwirt-
schaft und Kulturwissenschaften hat und
sich daher um die bürgerorientierte Ver-
wendung des BA-Budgets kümmern will.
Elektrotechniker Jürgen Kaiser auf Platz
vier hat dagegen flächensparendes und

energieeffizientes Bauen im Fokus, Ernäh-
rungsberaterin Johanna Greckl will sich be-
sonders für die Inklusion von Menschen
mit Behinderungen einsetzen. Der Politolo-
ge und Integrationslehrer Theo Sarikas, zu
finden auf Rang sechs, wünscht sich „leise
Trambahnen auf begrünten Gleisen mit
Seitenstreifen voller Wildblumen“. Und die
Sozialarbeiterin Alicia Tischer auf dem
siebten Listenplatz will vor allem den Jun-
gen Ökologen (JÖ) eine Stimme im Stadtbe-
zirk geben. ellen draxel

Stockender Schnellweg


Die Realisierung der „Radl-Autobahnen“ im Münchner Norden läuft nur schleppend


„Die Rechnung geht auf“ vom 29. Januar:

Zu diesem Artikel und den vom Planungs-
referat bekannt gegebenen Zahlen kann
man nur den Kopf schütteln. Es wäre sehr
interessant, wann die Zähler gezählt haben


  • vermutlich während ihrer Dienstzeiten
    und nicht zu den Hauptverkehrszeiten am
    Morgen und Abend. Ich jedenfalls wohne
    seit 1994 in der Spilhofstraße, also in un-
    mittelbarer Nähe des Prinz-Eugen-Parks.
    Schon durch die Straßenbahn (die ich sehr
    befürworte und auch nutze) staut sich der
    Verkehr in der Cosimastraße enorm. Dies
    beruht auf der Vielzahl von Ampeln (nach
    meinen Feststellungen sind auf einer Län-
    ge von 1,9 Kilometern neun Ampeln instal-
    liert). Zur Hauptverkehrszeit sind die
    Schwerpunkte der Staus an der Ampel Cosi-
    mastraße/Johanneskirchnerstraße. Aber
    man kann sagen, dass fast an jeder Ampel
    zu gewissen Zeiten Staus sind. Die Zunah-
    me des Verkehrs auf der Cosimastraße be-
    ruht zwangsläufig auf den Einschränkun-
    gen im sogenannten Wagnerviertel. Beson-
    ders interessant ist die Feststellung des Pla-
    nungsreferats (manche Leute sprechen
    vom „Nichtplanungsreferat“) zur Wahn-
    friedallee. Dort musste ja der Verkehr ab-
    nehmen, weil die Anfahrt von der Effner-
    straße durch eine Leitplanke gesperrt ist!
    Hinsichtlich der Verkehrszunahme
    durch die Bewohner des Prinz-Eugen-
    Parks kann meines Erachtens überhaupt
    noch keine Aussage getroffen werden. Das
    wird erst interessant, wenn alle Wohnun-
    gen bezogen sind. Derzeit ist festzustellen,
    dass an der dortigen Straßenbahnhaltestel-
    le eine Vielzahl von Rädern in ungeordne-
    ter Weise abgestellt sind, die eine Verkehrs-
    gefährdung darstellen! Eine Erleichterung
    der Anfahrt des neuen Wohnviertels (und
    damit Entlastung der Cosimastraße) hätte
    sich ergeben, wenn die Zufahrten auch von
    der Ostseite möglich wären. Aber das wur-
    de ja durch irgendwelche Beschlüsse ver-
    hindert!
    Also aus meiner Sicht: die Rechnung
    geht nicht auf und wird auch nicht aufge-
    hen! Das ganze Thema „Verkehr“ wird sich
    in meinem Viertel noch verstärken, wenn
    die Sünde vom Neubau des Gymnasiums
    an einer kleinen Straße ohne richtige An-
    bindung an den öffentlichen Verkehr um-
    gesetzt ist. Klaus Lüft, München


„Was haben wir eigentlich aus der Ge-
schichte gelernt?“ vom 23. Januar:

Danke Michael Brunner für die klaren, ein-
deutigen und auf den Punkt formulierten
Worte! Ich möchte aber auch an die Gräber
der getöteten Mitglieder von „Die weiße
Rose“ in München erinnern. Auf dem Fried-
hof am Perlacher Forst sind Hans und So-
phie Scholl, sowie Christoph Probst bestat-
tet. Was für ein bewegender Ort dies ist!
Aber leider auch ziemlich vergessen wie
ich finde. Die schmucklose Gestaltung
grenzt fast an Vergessenheit und lässt eine
gewisse Lieblosigkeit spüren! Kann man
das nicht ändern? Kann die Stadt nicht für
eine schönere Grabpflege sorgen? Das ist
man den dort beerdigten Menschen doch
schuldig und würde zeigen, dass München
gerade durch ihr Zeugnis bis heute leuch-
tet. Georg Hanß, München

„Nicht zu korrigieren“ vom 6. Februar:

Ihr Artikel mit der Feststellung, dass eine
Turnhalle beim Neubau fehlt, passt zu der
ganzen Misere des Neubaus an der bekann-
ten Stelle. Es ist immer wieder notwendig
darauf hinzuweisen, dass es unverzeihlich
ist, den Neubau auf dieses Grundstück zu
setzen. Warum? Kleine Straße mit schlech-
ter Verkehrsanbindung! Die Straßenbahn
liegt fast einen Kilometer entfernt, die Bus-
se werden die 1500 Schüler nicht bewälti-
gen. Im Vergleich zum jetzigen Standort ist
der neue Standort die schlechteste Wahl!
Ich wohne in der Spilhofstraße 60. Dort be-
wegt sich in der Zeit zwischen 7 Uhr 30 und
acht Uhr von der Straßenbahn jetzt schon
ein erheblicher Schülerstrom mit entspre-
chender Lautstärke, weil die Schüler der
vorhandenen Grund- und Hauptschule
fast alle durch unseren Innenhof gehen.
Der Salzsenderweg wird gemieden. Die
Grünen sprechen bei Planungen an ande-
ren Stellen vom Problem der Frischluft-
schneisen, die erhalten werden sollen.
Beim Neubau der Schule hat man dieses
Problem wohlweislich untergeordnet. Der
geplante Neubau ist an diesem Ort eine
Fehlplanung! Klaus Lüft, München

Schwabing– Fahrradstraßen gehören in
München mittlerweile zum alltäglichen
Straßenbild, die Landeshauptstadt hat mit
83 solcher Trassen bundesweit die Nase
vorn. 2025 will die Stadt die Hundertermar-
ke knacken. Ganz reibungslos läuft der Ver-
kehr in diesen Bereichen allerdings nicht
immer ab. Denn oft sind Radlern und Auto-
fahrern die Regeln von Fahrradstraßen
nicht bekannt. Das Kreisverwaltungsrefe-
rat plant deshalb Infoveranstaltungen in
verschiedenen Münchner Stadtbezirken.
Die erste fand bereits im Oktober in der
Isarvorstadt statt: Interessierte konnten
am Karl-Heinrich-Ulrichs-Platz unter an-
derem an einem Quiz teilnehmen und mit
Experten sprechen. Eine ähnliche Aktion
ist im Frühjahr für die Clemensstraße ge-
plant.
In der Schwabinger Clemensstraße gibt
es besonders viele Unsicherheiten, ist sie
doch eine von zwei Pilotstrecken, auf de-
nen die Stadt München eine geänderte Vor-
fahrtsregelung testen will. Vor allem die
Tatsache, dass in Fahrradstraßen generell
eine Geschwindigkeitsbegrenzung von
30 Stundenkilometern gilt, – auch dann,
wenn sie wie die Clemensstraße eine Vor-
fahrtsstraße ist und deshalb aus einer be-
stehenden Tempo-30-Zone ausgenom-
men wurde. Das ist der als irreführend
empfundenen Beschilderung wegen nicht
jedem bewusst. Die kommunale Verkehrs-
überwachung kontrolliert das Tempo in
der Clemensstraße deshalb verstärkt – mit
Radar und Laser. eda


Schwabing– Kunstwerke anzufassen ist
für gewöhnlich nicht erlaubt. In der Jahres-
ausstellung des Textilkunst-Ateliers
„Georgette“ ist dies aber sogar ausdrück-
lich erwünscht. Denn unter dem Motto
„Bitte Anfassen!“ werden Wandbilder aus
Seide, Textilcollagen, Webkunst, Stickerei-
en, Seidenmalerei und Stoffskulpturen
ausgestellt. Durch das Erspüren der Stoff-
oberfläche, das Fühlen von Füllungen und
das Wahrnehmen von Temperaturen stel-
len die Besucher eine intensive Verbin-
dung zur Textilkunst her. Die Ausstellung
ist noch bis zum 20. März in der Münchner
Volkshochschule am Scheidplatz, Belgrad-
straße 108, zu sehen. Das Gebäude ist mon-
tags bis donnerstags von 10 bis 20 Uhr ge-
öffnet. Der Eintritt ist frei. eleg


Die Zukunft


der Messestadt


Moosach– Die Kreuzung Hugo-Troendle-
Straße mit der Karlingerstraße auf der ei-
nen und der Nanga-Parbat-Straße auf der
anderen Seite soll ein neues Gesicht erhal-
ten. Einstimmig folgte der Bezirksaus-
schuss in seiner jüngsten Sitzung einem
Antrag der SPD, die Kreuzung neu zu ge-
stalten. Geschehen soll dies mit Mitteln
aus dem Städtebauförderungsprogramm
„Soziale Stadt“, in deren Untersuchungsge-
biet die Kreuzung liegt.
Diese sei wegen ihrer Überbreite für
Fußgänger nur schwer zu überqueren und
für Schulkinder auf dem Weg zur Grund-
schule am Amphionpark auch sehr gefähr-
lich, da alle Einmündungen komplett zuge-
parkt seien, begründet die SPD ihr Ansin-
nen. Wegen des geplanten Abrisses und
Neubaus der alten Siedlung an der Karlin-
gerstraße mit Tiefgaragen rechnet die SPD
aber auch damit, dass sich der hohe Park-
druck, der bisher auf der Hugo-Troendle-
Straße und der Karlingerstraße laste, ver-
ringern werde. Und sich damit auch mehr
Raum für eine Neugestaltung der Kreu-
zung ergebe. anna


Unterschleißheims Bürgermeister Christoph Böck dringt auf eine rasche Umset-
zung des Radschnellwegs. FOTO: FLORIAN PELJAK

STAUS AN AMPELN

Die Rechnung


gehtnicht auf


DIE WEISSE ROSE

Für Grabpflege


sorgen


NEUBAU GYMNASIUM

Falscher


Platz


Trio gegen SPD-Vormacht


Freie Wähler, ÖDP und Parteilose eint gemeinsames Ziel


Regeln, die


keiner kennt


Die Stadt will mehr über
Fahrradstraßen informieren

Kosten und Aufwand
stünden nicht
im Verhältnis zum Nutzen

„Leise Trambahnen auf
begrünten Gleisen mit
Seitenstreifen voller Wildblumen“

Bei der Wahl des Schulstandorts
habe man sich
auf Behördenvertreter verlassen

Kunstwerke


streicheln


Gefährliche


Kreuzung


„Ein möglicher Ausweg wäre,
einmal mit der
Schulleitung zu reden“

Leserbriefestellen keine redaktionelle Mei-
nungsäußerung dar, dürfen gekürzt und digi-
tal publiziert werden unter Angabe von Name
und Wohnort. Briefe ohne Nennung des vollen
Namens werden nicht veröffentlicht. Bitte
geben Sie für Rückfragen immer Adresse und
Telefonnummer an.

Ausgerutscht


Keine Wasserbahn auf dem Freigelände des Cosima-Wellenbads


Friedhof am
Perlacher Forst

Friedhof am
Perlacher Forst

He
rbe
rt-Q
uan
dt


  • St
    ra
    ße


Herbert-Quandt-Straße

S-
Ba
hn
lin
ie

S-Bahnlinie

Schwanseestraße

Ständ
lerstra
ße
Ständlerstraße

Lincolnstra

ße
Lincolnstraße

Europäische
Schule

Europäische
Schule

Variante2

Variante 3 Variante 1
modifizierte Variante 1

Durchstich
Herbert-Quandt-Straße
Mögliche Zufahrtstrassen zur
Europäischen Schule

50 m
SZ-Karte/Maps4News

Warten auf die Verwaltungsfrist


Seit dieEuropäische Schule im Herbst eröffnet hat, klagen Anwohner über erheblichen Bring- und Holverkehr
mit Bussen. Über eine mögliche Entlastungsstraße will der Stadtrat frühestens Ende 2020 entscheiden

NORDEN UND OSTEN LESERBRIEFE


R6 PGS (^) STADTVIERTEL Montag,17. Februar 2020, Nr. 39 DEFGH

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