Neue Zürcher Zeitung - 22.02.2020

(Frankie) #1

34 REFLEXE Samstag, 22. Februar 2020


Erneut mit Rekordwerten


Sika profitie rt gleich


von mehreren Megatrends


Daniel Imwinkelried· Turbulenzen scheinen dem
Bauchemiehersteller Sika nichtsanzuhab en.Davon
sind zumindest die Investoren überzeugt, denn die
Aktie hat wieder einen Höchststand erreicht.Dabei
hat das Unternehmen durchaus mitWidrigkeiten
zu kämpfen. Rund 8% derVerkäufe macht es mit
Autoherstellern, und diese drücken die Preise, weil
sie in Bedrängnis sind.Und dasCoronavirus ist bei
Sika natürlich auch einThema. 10% des Umsatzes
erzielt die Gesellschaft in China.
Der Bauchemiehersteller ist mittlerweile aber so
global aufgestellt,dass er solche Schocks wegsteckt.
In China produziert Sika für den dortigen Markt;
im Unterschied zu vielen Industriefirmen ist man
also nicht von einheimischen Lieferanten abhän-
gig, um das Exportgeschäft zu betreiben. Zudem
liegen Sika-Produkte offenbar voll imTrend. Der
Automarkt ist zwar jüngst geschrumpft, doch Sika
entzog sich diesem Sog teilweise dank seinem Kleb-
stoffgeschäft.Fahrzeuge werden heute nicht mehr
geschweisst, sondern aus Aluminium undKunst-
sto ffen zusammengeklebt.Das macht dieAutos
leichter – auch wenn sie ständig grösser werden.

Im Baugeschäftkommen dem Unternehmen
ohnehin diverse Entwicklungen zugute. Wahr-
scheinlich profitiertkein anderer Sektor so stark
von den niedrigen Zinsen wie dieBauzulieferer.
Und dann gibt es noch den globalen Megatrend der
Verstädterung. Um Brücken und Hochhäusern Sta-
bilit ät zu verleihen,sind Zusatzstoffe von Sika von-
nöten.Und schliesslich hat dieFirma das Glück,mit
diesen Geschäften einen hohen freien Cashflow zu
erzielen.Vor 13 Monaten hat sie sich stärker ver-
schuldet, um den MörtelherstellerParex zu akqui-
rieren. In kurzer Zeit hat man dieseVerschuldung
bereits wieder starkreduziert.
Das Management muss allerdings aufpassen,
dass es darob nicht übermütig wird.In Lokal-
währungen gerechnet,will es dieVerkäufe proJahr
um 6 bis 8% steigern. Im vergangenenJahr kam
Sika auf einenWert von16%, organisch waren es
aber nur 3,3%. Die Differenz schlossen Akquisi-
tionen, darunter jene vonParex. Übernahmen sind
jedoch auch ein wenig Glückssache. Sie gelingen
nicht immer, zumal ein passendes Objekt auf dem
Markt sein muss.

Werner Enz· Die meisten internationalen Flug-
gesellschaften haben inzwischen die Einstellung
ihrer China-Flüge bis Ende März angekündigt.Der
Luft fahrtverband Iatarechnet vor, dass es in der
asiatisch-pazifischenRegion diesesJahr zu einem
Nachfrageeinbruch von 8,2%kommenkönnte. Im
Dezember war noch mit einemPassagierwachstum
von 4,8% gerechnet worden. Der Einbruch um 13
Prozentpunkte wirkt dramatisch.Dabei setzt die
Iata einenVerlauf der Coronavirus-Epidemie vor-
aus, wie er imJahr 2003 bei der Sars-Epidemie be-
obachtet worden war. Als Szenario wird also eine
V-förmigerKurve mit einem scharfen Einbruch der
Verkehrsnachfrage über einen Zeitraum von sechs
Monaten und einer ebenso kräftigen Gegenbewe-
gung angenommen.
Mit Schätzungen über dieAuswirkungen auf die
Gewinnentwicklung von Airlines hält sich die Iata
zurück. Dies mit der Begründung, dass man zu we-
nig über dieAusbreitung der Coronavirus-Epide-
mie wisse und andereFaktoren wie staatliche Hilfe-
stellungen oder der seitJahresbeginn stark rück-
läufige Erdölpreis hereinspielten. Etwas weniger

riskant ist, abgeleitet aus denPassagierzahlen und
den Ticketpreisen die erwarteten Ertragsausfälle zu
schätzen. Die Iata be ziffert diese auf 29,3Mrd. $,di e
in Relatio n zu einemJahresumsatz der internatio-
nalen Luftfahrt von 900 Mrd. $ zu setzen ist. Logi-
scherweise trifft es die chinesischen Airlines und
den chinesischenBinnenverkehr am härtesten. Es
könnte für die Chinesen allein zu Ertragsausfällen in
der Grössenordnung von 25 Mrd. $kommen, wenn
deren internationales Geschäft und der über Hong-
kong abgewickelteVerkehreinbezogen werden.
Fluggesellschaften, die ausserhalb von Asien
angesiedelt sind, werden nach dem Iata-Szenario
lediglich Mindereinnahmen von 1,5Mrd. $ hinneh-
men müssen.Auch da wird aber von der mutigen
Annahme ausgegangen, dass sich dieLage spätes-
tens im Hochsommer entspannt haben wird. Und
das Cargogeschäft, das auch in Mitleidenschaft ge-
zogen wird, ist nicht eingerechnet. Die in der süd-
kore anischen StadtTaegu gemeldete Häufung von
Coronavirus-Fällen hat amFreitag dieVerletzlich-
keit der internationalen Luftfahrt von neuem – und
das Risiko von Prognosefehlernaufgezeigt.

Milliardenausfälle wegen des Coronavirus


Chinesische Airlines


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