FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG Sport MONTAG,24. FEBRUAR2020·NR.46·SEITE 25
Allessauber
Die Technik derKläranlagen
E
igentlich sollte JonjoeKennybes-
tens vertraut sein mit Liebesbe-
kundungenvonFußballfans in
besondersschwerenMomenten.
Der Fußballerdes FC Schalkestammt aus
Liverpool, der Stadt,wo in den Augenvie-
lerBeobachter die bedingungsloseste
Form der Fußball-Liebeüberhauptent-
standenist.Gut, vielleicht istKennyals
ehemaliger Spieler des kleinerenLiver-
pooler Klubs FC Evertonetwas ignorant
gegenüber dem Zauber des aktuellen
Champions-League-Siegersvon der An-
field Road. In jedemFall warder Rechts-
verteidiger ehrlichberühr tvon denVor-
kommnissen am Samstagabend auf Schal-
ke.„Unglaublich“ sei diewärmende Du-
sche derZuneigung gewesen, die sich
nachdem 0:5gegenRBLeipzig über die
Schal kerMannschaftergoss. „Ich habe so
etwasnochnie gesehen.“Voller Hingabe
signalisierte dieNordkurveihreuneinge-
schränkteSolidarität mit den Geschlage-
nen,und daswarnicht nur ein Akt des
Dankesfür die vielen guten Spiele,die ih-
nen die Mannschaftschon gebotenhatte.
Es warauchdas Er gebnis eines internen
Konflikts auf denRängen.
Die vonVerletzungengebeutelten und
grundsätzlichrecht formschwachen
Schal kerwaren voneinem perfekt funk-
tionierenden Gegner überrollt worden.
Auch an einem besserenTaghätten sie
kaum eineChancegehabt gegendiese
LeipzigerÜberlegenheit.Aber nach25
Minuten brachen Emotionen hervor, die
einigeGruppen im Publikum seit vielen
Wochen bekämpfen. AlexanderNübel,
der vonTeilen des Anhangs nur nochge-
duldetwird, seiterimDezember seinen
Wechsel nachMünchen bekanntgegeben
hat, wurde wütend ausgepfiffen. Nach 54
Sekundenwarder Torhüter an einem
haltbaren Schussdes Leipzigers Marcel
Sabitzer vorbeigeflogen, in der Folge
agierte er bei zwei Flanken in denStra f-
raum unsouverän undfehlerhaft.Nach
dem dritten eindeutigenFauxpaskonn-
tenvieleSchalker ihrezuvor nur unter-
drückteWut nicht mehrkontrollieren
und pfiffen. „Ic hhabe die Pfiffe gehört,
und ichmussehrlic hsagen: Die brau-
chen wir nicht“, sagteSportvorstand Jo-
chen Schneider.EinigeZuschauerrea-
gierten mit Aufmunterungen, leisteten
Widerstand gegendie Pfeifenden. Der
Anhang istgespalten in derFrage, bis zu
welchem PunktNübel tr otzseinerFehler
nochunter stütztwerden soll. Damit hat
der Torhüter ein neuesKapitel einer Ge-
schichtegeschrieben, die sie auf Schalke
eigentlichnicht mehr hörenwollen.
David Wagnerschlossden Torhüter
zwar explizit mit ein, als er sagte,„zu viele
Spieler“ seien derzeit „unterForm,unter
Normalschnitt“.Aber als einTV-Reporter
immerweiterbohrte mit seinenNübel-Fra-
gen, reagier te der Trainer irgendwannge-
nervt.Er warfdenKopf zurück und erklär-
te:Diese Themensetzungsei „richtig
schlecht“. Esgebe wirklich„andereBau-
stellen“. Dasstimmtschon: Aufgrund der
vielen Verletzten sei das „Trainingsni-
veau“ derzeitnicht hochgenug, sagteWag-
ner.Ein weiteres Problem sei, dass„Spie-
ler,die vielgespielt haben, die eine Pause
gebrauchenkönnten,keine Pause krie-
gen“. Zudemhandele es sichumeine
„sehr jungeMannschaft“, die so eineMiss-
erfolgsserieweniger guterResultat eerst
mal verkraften müsse.Wasernicht sagte:
Auch die auf Schalketraditionellwirksa-
men Selbstzerstörungsmechanismen, die
Wutgegen einen wichtigen Spieler,könn-
teneine Ursache für die „Leistungsdelle“
des gesamtenTeams sein,vonder Sport-
vorstand Schneider sprach.
Denn die Leiden des Alexander Nübel
nach den Diskussionenüber Sinn undUn-
sinn seinesWechsels zumRekordmeister
sind nicht zu übersehen,womöglichzei-
gensichdie Verunsicherungen auchim
Trainingsalltag. Schönwäre daher aus
Sicht derVerant wortlichen tatsächlich
eine zuverlässigeUnter stützung aus den
eigenenReihen. DochMünchen-Wechs-
ler werden vonTeilen des Gelsenkirche-
ner Publikums schon langegeächt et.
Leon Goretzkawar mit Pfiffenund belei-
digenden Transparenten verabschiedet
worden, ManuelNeuerschlug sogar blan-
kerHassentgegen, nachdem er seine
Wechselpläne publik gemacht hatte.
Diesmal istein klares Bemühenspürbar,
diese bisher so wunderbareSaison nicht
durch solcheine nutzloseWutauf einen
eigenen Spieler zu beschädigen. Bis auf
die Momenterund um die 25. Spielminu-
te am Samstag klapptedas auchganz gut.
Der demonstrativeSchulterschluss
nachdem 0:5gegenRBwirkt edaher auch,
alswollten manche Anhängeretwasgut-
machen,weilsichtbarist,dassderLiebes-
entzug demgemeinsamenProjekt Scha-
den zufügt.Die Reaktionnach dem Spiel
zeigtejedenfalls, dassdie Anhänger auf
Schalkegerade beginnen, einekonstrukti-
vere Grundhaltung zu entwickeln, wie sie
zum Beispiel in Dortmund schon lange
etabliert ist. In schwierigen Momenten
wie nachdieser höchstenSchalker Bundes-
liga-Heimniederlageseit 1981 braucht ein
Team dieUnterstützung der Anhänger
undkeine Verachtung.Nübel stand am
Endemittendrin in der Spielergruppe, die
vonden Fans mit dervollen Ladungpositi-
verEnergie aufgeladen wurde.
„Wir als Team müssen uns verge-
genwärtigen,wasfür ein Glück wir ha-
ben“, sagteJonjoeKennynachdiesem
Akt der Zuneigung.Dieses Erlebnissoll
sowohl Nübel als auchdem Rest des kri-
selndenTeams Kraftgeben für diekom-
mendenWochen, in denen Schalke 04
trotzder fünf sieglosen Bundesliga-
Partien zuletzt nochinden Europapokal
kommenmöchte.
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Am Sonntagmorgenherrschte Katerstim-
mung in Düsseldorf.Um kur zvor 10 Uhr
sagtedas Comitee DüsseldorferCarne val
das „Kö-Treiben“ ab. Die bunteFeier auf
der Königsallee zieht jedes JahrZehntau-
sende Jecken in die Innenstadt, aufwen-
dig verkleidet,gern mit Bollerwagen und
Fassbier.Dochdiesmal wurde es nichts
mit derKostümparade auf Düsseldorfs
Prachtmeile. Genauso erging es denUm-
zügen in denStadtteilen. Monatelang be-
reiten sichdie Karnevalsvereine auf ihren
Veedelszochvor,diesmalwaralles um-
sonst. Angesichts vonSturmböen bis
Windstärke 9seien FeiernimFreien z uge-
fährlich. Schon beimAuftaktdes Straßen-
karnevals am Donnerstag musstedas Fest-
zelt in der Altstadt wegendes Tiefs„Wil-
trud“ geräumt werden. In denWochen zu-
vorhatten „Sabine“ und„Victoria“ den
Rheinländernzuschaffengemacht.Da
blieben auchmal die Schulen für einen
Taggeschlossen, derZugver kehr kamfast
vollständig zum Erliegen.
Das passt zur Lagedes örtlichenFuß-
ball-Bundesligaklubs.Auch die Fortuna
wirdderzeitvonStürmen heimgesucht,
die einiges aufwirbeln und fürKaterstim-
mung sorgen. Nurhören die auf männli-
cheVornamen:Robert, Reinhold,Fried-
helm undLutz. Es istnochkein Jahr her,
da bildete dieses Quartett das Machtzen-
trum des damaligen Aufsteigers, der in der
Rückrunde vonSieg zu Sieg eilteund am
Saisonende auf Platz zehnstand. Nunist
nicht nur die sportliche Situation deutlich
angespannter,auchinder Führungsetage
jagt einAbgang den nächsten. Spötter mei-
nen, man sollteander Geschäftsstelle bes-
se reine Drehtür einbauen.
Noch in der Vorsaison mussteVor-
standschefRobertSchäfer gehen, weil er
den Machtkampf mit dem damaligenTrai-
ner FriedhelmFunkel verloren hatte. An-
fang dieses Jahres trat der langjährigeAuf-
sichtsratschef Reinhold Ernstaufgrund
„gestiegener Anforderungen in meinem
Beruf“ nicht mehr zurWahl an.Kurz dar-
auf wurdeFunkel wegender anhaltenden
Erfolglosigkeit freigestellt, nunkündigte
Sportvorstand Lutz Pfannenstiel seinen
Abschied zum Saisonende an. Das habe
rein „privateGründe“, er würde mitnich-
tenvor den Problemen davonlaufen, ließ
der Niederbayerverlauten.Waswohl der
Wahrheit entspricht, seineFrau Amalia
soll sichinDüsseldorfnicht wohlfühlen.
Wasdie Gerüchte, Pfannenstiel verab-
schiede sichtrotz seinesVertrags bis 2021,
weil er mit einemPosten in derTürkei lieb-
äugele, nichtverstummen lässt.Nachtrau-
ernwerden ihm diewenigstenFans. Pfan-
nenstiel gilt für viele als der Mann, der
den VolksheldenFunkel absägte, obwohl
er ihmkaum bundesligatauglichesPerso-
nal auf den Platzstellte. Undobwohl er so
viel Geld ausgab wiekein Kaderplaner
vorihm. Pfannenstiel sieht das anders.
Die Mannschaftkönne sehrwohl in der
Klasseverbleiben,Funkel habe die neuen
Spieler nur nichtvernünftig eingesetzt.
In derTatscheint derKader spielerisch
mehr herzugeben, als derstetsdefensiv
denkendeFunkel aus ihm herausholte.Un-
terNachfolgerUweRösler spielen dieDüs-
seldorfermutiger nachvorne.Trotzdem
gabesinden er sten drei Spielen nur zwei
Punkte. Bis zum Samstag: Pünktlichzu
Karneval gewannen die Düsseldorfer2:0
beim SCFreiburgund robbten sichwieder
an den ersten Nichtabstiegsplatz heran.
„Das warder er steStreich. Eswarder per-
fekteStart in dieWochen derWahrheit“,
jubelte Pfannenstiel, für dessenTeam die
nächsten vier Spiele entscheidendwer-
den. Danngeht es gegendie Abstiegskon-
kurrenten aus Berlin, Mainz,Paderborn
und Köln, zudem imPokalbeim Viertliga-
verein Saarbrückenumdas Halbfinale
und viel Geld. Dochdas is tüber Karneval
weit weg. Jetzt wirderstmal gefeiert. Die
Fortuna istbeim großenRosenmontags-
zug mit einem eigenenWagenvertr eten.
Unddie Wetter vorhersag emacht Hoff-
nung, derSturmsoll deutlichnachlassen.
Zuletzt eine Seltenheit in Düsseldorf.
Ehrmann entlassen
Der Drittligaklub 1. FCKaiserslau-
tern hat sichnach mehr als zwei Jahr-
zehnten überraschendvonTorwart-
trainer Gerry Ehrmanngetrennt.Der
61 JahrealteEhrmannstand für den
FCKvon 1984 bis 1998 selbstzwi-
schen den Pfostenund übernahm
dann dieAufgabe alsTorwarttrainer.
Am Betzenberg formte er unter ande-
remdie Torhüter Roman Weidenfel-
ler,Kevin Trapp und TimWiese. Nach
Informationen der Deutschen Presse-
Agentur hat sichEhrmann mit dem
derzeitigen Lauterer Cheftrainer Bo-
risSchommersüberworfen. dpa
Messi trifft,Realpatzt
Lionel Messi hat seine längste Tor-
Flauteseit sechs Jahren eindrucks-
voll beendetund den FC Barcelona
damit achtTage vordem Clasico bei
Real Madrid an dieTabellenspitze
der PrimeraDivisiongeschossen.
Messi erzieltefür den spanischen
Meisterbeim 5:0gegenSDEibar
gleichvier Treffer. Barca profitierte
zudem vomPatzer des bisherigen
SpitzenreitersReal Madrid, der mit
Toni Kroos in derStartelf 0:1 bei UD
Levanteverlor. sid
sid. LEVERKUSEN.Die Champi-
ons-League-Ambitionen untermau-
ert, den AnschlussimMeisterrennen
gehalten: BayerLeverkusen hat sei-
nen Lieblingsgegner FC Augsburg
nacheiner defensiv seriösenVorstel-
lung hochverdient 2:0 bezwungen.
Mit dem sechsten Sieg in den letzten
sieben Bundesligaspielen schlossdie
Mannschaftvon TrainerPeter Bosz
nachPunkten zum Tabellenvierten
Borussia Mönchengladbachauf.
Dank derTreffervon Moussa Diaby
(25. Minute) undNadiem Amiri(59.)
beträgt derRückstand aufTabellen-
führer Bayern München nur noch
sechs Punkte. Esgaballerdings auch
eine schlechteNachr icht. Kevin Vol-
land hat sichentgegen ursprünglicher
Annahmen dochschwererverletzt
und stehtwomöglichvor einer mona-
telangen Pause. „Er wirdlangeausfal-
len“, sagteBosz nachdem Spiel.Vol-
land hattesichdie Syndesmoseverlet-
zung bei einemFoul in der Europa-
League-Partiegegenden FC Porto
(2:1) zugezogen.Fürdas Rückspiel in
PortoamDonnerstag sammelte Bay-
er dennochweiteres Selbstvertrauen.
Das Fehlen denTop-ScorersVol-
land machtesichgegen Augsburgin
der Anfangsphase bemerkbar.Trotz
deutlicher Ballbesitzvorteile fehlten
Bayergegen tiefstehende und zeitwei-
se über dasgesamteFeld in Mannde-
ckung agierendeAugsburgerzunächst
Kreativität und Durchschlagskraftim
Angriff sspiel.Auf de rGegenseiteziel-
tenFlorian Niederlechner nacheiner
Ecke und Philipp Max perFreistoß für
die mutiger werdenden Augsburger
knappvorbei. Boszstelltezur Stabili-
sierung desZentrumsvonDreier-auf
Viererketteum. Dies fruchtete so-
gleich.Nach einer Balleroberung im
Mittelkreis bedienteKai Havertzden
mitgelaufenen Diaby, dieservollende-
te alleinvorTomasKoubek sicher ins
langeEck.Nachdem Wechsel erhöh-
te Bayerdas Tempound suchtegegen
nun überforderte Augsburgerdie Ent-
scheidung. Wendell scheiterte zu-
nächs tanKoubek,ehe MitchellWei-
ser nachdem nächstentollen Zuspiel
des starkenHavertz freistehendver-
zog. Amirimacht eesnacheinem So-
lolaufvonder Mittellinie besser und
vollendete zu seinemPremie rentor
für Bayer.
Jede MengeFußball-Liebe
SchwarzerTagfür AlexanderNübel: Die Pfiffe auf Schalkefür denkünftigen Ersatztorwart der Bayern halten sichtrotzdeminGrenzen. FotoAP
Hart und härter
Neue Schutzschichten
für Werkzeuge
Viel Betrieb an der Drehtür
StürmischeZeiten bei derFortuna –das 2:0 inFreiburgsorgt für Hoffnung / VonBernd Schwickerath, Düsseldorf
Aufund davon: Erik Thommyheizt dieKarn evalsstimmung in Düsseldorf an. FotoGetty
Fußball-Notizen
Bayer
bleibtdran
2:0 gegenAugsburg/
Volland fällt langeaus
DieSchalker Nord kurvewirdkonstruktiver: Nur
wenigeproduzie renweiter Wutund Ablehnung
gegenAbwande rerNübel, diemeistentrösten ihre
Mannschaftüberdas 0: 5gegen RBLeipzighinweg.
VonDaniel Theweleit, Gelsenkirchen
Diealte Neue
Die KameraFujifilmX-Pro3
im Test
dpa. HAMBURG. DieReaktion der
VereinsbossesprachBände. Präsi-
dent OkeGöttlic hvom FCSt. Pauli
stand beimAbpfif fdes Hamburger
Stadtderbys regungslosda undwein-
te vorGlück. Der Vorstandsvorsit-
zend eBernd HoffmannvomHam-
burger SV hastete dagegenwütend
die Treppen zu denStadionkatakom-
benhinunter undfluchte. DerAuf-
stiegsmitfavorit HSVwurde im eige-
nenStadion vomabstiegsbedrohten
Stadtrivalen 2:0gedemütigt.Schon
wieder–dennauchdas Hinspielvor
fünf Monaten hatteder Außenseiter
vomKiez mit demselben Ergebnis
fürsichentschieden. Einderartiger
Doppelerfolg warSt. Pauli zuletzt
vor66Jahren in der OberligaNord
geglückt. „Derby-Meis ter, Derb y-
Meis ter“, skandiertenmehrals 6000
St.-Pauli-Fansimausver kauften
Volksparkstadion.
„Das wirdjetzt an uns nagen“, pro-
phezeiteHSV-KapitänAaronHunt,
während nebenan aus dem Mann-
schaftstrakt des FCSt.Pauli Jubel-
schreie drangen. Seitfast einem Jahr
wardas Team auswärts sieglos. Der
HSV dagegen istauf denRelegations-
rangdreihinter dem VfBStuttgartzu-
rückgefallen und hat den 1. FC Hei-
denheim imNack en, der nur noch
drei Punktedahinter lauert.
„Ichmussdie Niederlageauf mei-
ne Kappe nehmen“, sagteHSV-Trai-
ner DieterHecking: „Ichmussmich
in er sterLinie hinterfragen.Viel-
leicht habe ichnicht dierichtigen
Wortegefunden, die ichfrüher schon
gefunden hatte“, sagteerüber seine
Halbzeitansprache.Nach dem der se-
henswertgestarteteHSV mit zwei
Aluminiumtrefferndie verdienteFüh-
rung verpasst hatte, leiteteein schlim-
mer Fehlpassnach20Minuten die
Wende ein.Veermann traf zurPauli-
Führung, Penneyerhöhte (29.)kurz
danach. Dergefürchtete Pyro- Wahn-
sinn im Derbylief diesmal auf Spar-
flamme.WenigebengalischeFeuer
hüben wie drüben wurdengezündet.
Geld wirdesdie gebeuteltenVereine
dennochkosten.
dpa. WOLFSBURG.Der VfLWolfs-
burgist in derFußball-Bundesliga
wieder ein ernsthafterEuropa-
League-Kandidat.Die Niedersachsen
gewannen am Sonntagabend auchin
der Höheverdient 4:0gegenden FSV
Mainz 05 undverbessertensichin
der Tabelle anFreiburgund Hoffen-
heimvorbei aufRang sieben. Die
Tore erzielten Josip Brekalo (21. Mi-
nute), zweimal RenatoSteffen
(45./68.) undYannickGerhardt (49.).
Die Mannschaftvon Trainer Oliver
Glasnerwarklar besser,aber zumin-
destdie beidenTrefferder er sten
Halbzeit hätten die zeitweise desola-
tenMainzerverhindernkönnen. Bei
Brekalos Distanzschuss sahTorwart
Robin Zentner schlecht aus.Vordem
2:0 misslangengleichzweiKlärungs-
versuche auf groteskeWeise. Erst
fälscht eder nurvomVfL ausgeliehe-
ne Jeffrey Bruma den Ball ab, danach
störtensichZentnerundMoussaNi-
akhatégegenseitig.
In derKonsequenzverpassten es
die Mainzer nachzweiguten Auftrit-
tengegen Schalke04(0:0) und Her-
tha BSC (3:1), sichweiter vonden Ab-
stiegsplätzen abzusetzen.Wolfsburg
dagegenstecktesowohl die Belastun-
gender aktuellen Europa-League-
Runde als aucheine langeAusfalllis-
te bemerkenswertgut weg. Denn nur
drei Tage nachdem 2:1-Erfolg im
Zwischenrunden-HinspielgegenMal-
mö FF mussteder VfL am Sonntag
die gesperrten Maximilian Arnold
und MarinPongracic sowie diever-
letztenWilliam, Jérôme Roussillon
und Josuha Guilavogui ersetzen. Der
Kader warsoausgedünnt, dassauf
der ErsatzbankgleichzweiTorhüter,
drei Spieler aus der zweiten Mann-
schaf tsowie der zuletzt imFebruar
2016 in der Bundesligaeingesetzte
Belgier Ismail Azzaoui saßen.
Gefährlichwurde es für die„Wöl-
fe“aber nur in den ersten vier Minu-
ten, als die Mainzergleichsechs Eck-
bälle in ihrenStrafraum schlugen. Da-
nachdominierte fast nur nochWolfs-
burg. Am Endekonntesichder VfL
sogar ein wenig für das Europa-
League-Rückspiel am Donnerstag in
Schweden schonen, ohneetwa svon
seiner Dominanz einzubüßen.
Derbysieger
St.Pauli
WieimHinspiel: Der
HSVverlier t0:2
Wolfsburg
klettert
Leichtes Spiel beim
4:0 gegenMainz 05