arbeitete
schonlange vorCoronaim
Homeoffice.SieschätztdieFle
xibilitätundAutonomiesehr.N
vergisstsieoftvorlauterArbeit,Mittag
zuessen. EsillustrierteTim Möller-Kay3 Tipps fürzuHause
1 KlareStrukturensindimHome-
officewichtig, empfehlensowohldie
PsychologinBirgit Langebartels als
auchFlorianKunze,Autoreiner
LangzeitstudieüberdasHomeoffice
anderUniversitätKonstanz.Man
solltefesteArbeits-undPausen-
zeiteneinplanen,dieeinenRhythmus
schaffen. Dabei helfen Ritualewie
die Morgendusche oderdasMittag-
essen mitdemPartner.
2 DieräumlichenMöglichkeiten
solltenebensostimmen,sagt Kunze.
AmbestenseieinseparaterRaum,
umArbeitundPrivatleben zu
trennen.WerkeinArbeitszimmerhat,
schafftdas,indemereinenruhigen
Ort inderWohnungzumfesten
Arbeitsplatzerklärt.Dortsollteman
späternichtdie Freizeitverbringen.
DasBetteignetsichalsoehernicht.
3 HybrideArbeitsmodelle,alsoab-
wechselndzuHauseundimBürozu
arbeiten,könnenZufriedenheitund
Effizienzsteigern.Sievereinendie
AutonomiedesHomeofficemitdem
sozialenAustauschimBetrieb.
Untersuchungenlegennahe,dass
zweibisdreiTage Homeoffice pro
Wochedafür idealsind.Berufstätigekönnendas
Homeofficedurchauspositiv
erleben– wennes richtig
organisiertistschonmaleinGläschen,danngehtdieZeit
schnellerrum“,sagt Lessmann.Baldwares
eineFlascheamTag.Ersteindreiviertel
Liter.Spätereinganzer.
„ImHomeofficewerdenwirreduziert
aufdieNettoarbeit,aufdas,wasamEnde
des Tagesgeschafftist,aberohnedass
irgendwergesehen hätte, wie wir das
geschaffthaben“,sagtdiePsychologinBir-
gitLangebartels.„DasführtzuBedeu-
tungsverlusten.VielehabendasGefühl:
Ichbinwenigerwert,ichbinnurnochein
unbedeutendesRädchen,dasamRechner
vorsichhinarbeitet.“Deswegenversteht
sieihreStudieauchals AppellandieFüh-
rungskräfte.Diemüsstensichdringend
ihrerFürsorgepflichtbewusstwerden.
JulianeSchmitz,dieTeamleiterininder
Medienagentur,riefnach ihrer Angst-
attacke amMontagmorgenihreChefinan.
UnterTränenerklärtesieihreSituation.Es
wardannihreVorgesetzte,soerzählt es
Schmitz,dieihrriet,sichkrankschreiben
zulassen,Pausezumachen,wegzufahren.
JulianeSchmitzistdanntatsächlichver-
reist.HatvielZeitaußerhalbihrerWoh-
nungverbracht.
Bald ging esihr wiederbesser. 2sindGefühle,diederJobplötzlichhervor-
ruft.DiesichabernichtmiteinemKnopf
amLaptopeinfachherunterfahrenlassen.
IneinerrepräsentativenBefragungder
StiftungDeutscheDepressionshilfegab
einDrittelderTeilnehmer,diewährendder
PandemievorallemzuHausegearbeitet
hatten,an,dasssichderVerzicht aufden
ArbeitsplatzunddenUmgangmitKolle-
gennegativaufdaspsychische Befinden
ausgewirkthabe.Jeder Zehntesagtesogar,
dastreffe„sehrzu“.M
it denFolgenmüssenvieleArbeit-
nehmer allein klarkommen.
DennFirmenkönnenzwarCoro-
na-BonialsDankeschönfürtolleArbeit
zahlen,dieallerwenigstenhabenaller-
dingseinehauseigeneDepressionshilfe.
Normalerweise,sagt ChristianeLess-
mann*, die Vertriebsmitarbeiterin im
Außendienst,seisieeinfleißigerMensch,
sorgedafür,dasseszuHauseordentlichist.
AberimHomeoffice,davernachlässigtesie
alles,dieArbeit,denHaushalt –undsich
selbst.ManchmalwuschsiesichfünfTage
langnichtdieHaare.
Wofürnochaufstehen?DieKunden,die
sienormalerweisebesuchte,gingenkaum
ansTelefon.Kaufenwolltensieerstrecht
nichts.Kaugummi-Tage,langgezogenund
immergleich.Irgendwann,sagt sie,fing
dasmitdemWeinan.Erstkurzvor Feier-
abend, als Belohnung.DannbeimKochen
um 14 Uhr.„Ich dachte, ach, trink doch17.2.2022 89