Torries

(Wang) #1

(^92) TEST | Lo 100 von aero-naut
chen kann. Ich habe nur bei der Beplankung
der beiden Bauteile variiert und statt der
recht schweren, im Baukasten vorhandenen
2-mm-Balsa-Beplankung sehr leichte 1,5-mm-
Balsabrettchen aus meinem eigenen Fundus
verwendet. Gerade am Heck zahlt sich später
jedes eingesparte Gramm aus, wenn es dann
um das Auswiegen des Schwerpunkts geht.
Das Höhenleitwerk ist ähnlich wie die Fläche
mit einer Holmsteg/Holmgurt-Konstruktion
massiv genug ausgeführt. Hier muss man
wegen 0,5 mm fehlender Beplankungsstärke
sicher keine Bedenken haben.
Ausrichten auf dem Rumpf
Wenn nun beide Teile fertig verschliffen sind,
wird das Höhenleitwerk auf dem Rumpf ver-
schraubt und sauber zum Rumpf ausgerichtet.
Die entsprechenden Einschlagmuttern im
Rumpf sind herstellerseitig schon eingebaut.
Die Passung ist auch sehr gut und erfordert
prinzipiell keine Nacharbeit. Ich habe nur ge-
wohnheitsmäßig die Ausrichtung kontrolliert.
Abweichend von der Bauanleitung habe ich
ein 5 mm starkes Sperrholzbrett mit eingedick-
tem Harz innen im Rumpf unter der Auflage
der Tragfläche eingeklebt. Die Bauanleitung
sah vor, hier vier Klötze aus Kieferholz in den
Rumpf zu kleben, die zur Aufnahme der Ver-
schraubung dienen sollten.
Nun ist die Tragfläche auf den Rumpf auf-
zusetzen und passend zum Höhenleitwerk
auszurichten. Dieser Arbeitsgang muss be-
sonders sorgfältig ausgeführt werden: Der
Rumpf wird auf einem Tisch fixiert. Ich habe
seitlich große Stahlgewichte angelegt, damit
er beim Aufsetzen der Fläche nicht kippen
kann. Die Tragfläche wird vermittelt auf den
Rumpf aufgelegt, beidseitig bei etwa zwei
Dritteln der Halbspannweite vom Tisch her
abgestützt und horizontal, passend zum Hö-
henleitwerk ausgerichtet.
Nun kann mit einer Schnur (diagonal ge-
messen) der genaue Abstand von fixen Punk-
ten der Fläche zu fixen Punkten des Leitwerks
gemessen werden. Die Messung wird beidsei-
tig an Punkten durchgeführt, die nicht (!) durch
den Beschliff der Bauteile abweichen können.
Also zum Beispiel an der Abschlussrippe zum
Randbogen und nicht an Nasenleiste, Endleiste
oder dem Randbogen selbst. Je weiter außen
man misst, umso genauer wird das Ergebnis.
Ich führe dann immer noch Kontrollmessun-
gen an Punkten durch, die ich zuvor basierend
auf einem festen Bezugspunkt ausmesse und
an der Fläche aufzeichne.
Wenn alles passt, werden die Bohrungen
zur Aufnahme der Einschlagmuttern im Rumpf
angebracht. Auch hier sollte nach jeder Boh-
rung nochmals die Ausrichtung kontrolliert
werden. Nichts ist ärgerlicher, als ein Projekt
durch „Verwackeln“ sozusagen auf der Zielge-
raden zu vermasseln...
Nach dem Einsetzen der Einschlagmuttern
habe ich den Übergang vom innen eingesetz-
ten Sperrholzbrett zum Rumpf noch mit zwei
Lagen 160-g/dm²-Glasgewebe verstärkt und
damit auch die Einschlagmuttern gegen ein
Herausfallen gesichert.
Jetzt habe ich die EWD gemessen. Im Aus-
lieferungszustand hat die Lo  100 eine Ein-
stellwinkeldifferenz von +2,2 Grad. Natürlich
könnte man das Modell mit dieser Einstellung
fliegen. Für einen Kunstflugsegler ist das für
meinen persönlichen Geschmack jedoch zu
viel, um das Modell neutral und dynamisch
zu bewegen. Deshalb habe ich mich dafür
entschieden, das Höhenleitwerk vorne zu un-
terlegen. Durch diese Modifikation habe ich
die EWD auf +0,6 Grad eingestellt.
Mit einem Lötkolben lassen sich die Bohrungen
für die Verschraubung des Höhenruders sauber
freilegen.
Statt dem üblichen Weiß/Rot habe ich meine Lo 100 mit Metallic-Blau und Anthrazit lackiert.

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