Die Welt Kompakt - 06.11.2019

(Brent) #1

WIRTSCHAFT MITTWOCH,6.NOVEMBER2019 SEITE 10


Marktstimmung in Deutschland


WEuphorie WNiedergeschlagenheit
WBeschwingtheit WVerzweiflung
WGleichgültigkeit

gemessen am Angst-Index VDax


  • Aktuell -Vorheriger Handelstag


DAX
Name Schluss+/-52 Wochen
05.11.%HochTief
Adidas NA 281,35 -1,66296,8178,
Allianz vNA 221,60 -0,20223,7170,
BASF NA 71,03+1,0574,6155,
Bayer NA 71,64+0,5173,1752,
Beiersdorf 105,20 0,0117,380,
BMW St 72,80+1,6878,3058,
Continental 130,26+2,13157,4103,
Covestro 46,27+0,5459,9637,
Daimler NA 53,32+0,3260,0040,
Deutsche Bank NA 6,94+1,399,375,
Deutsche Börse NA 135,15 -1,46146,0102,
Deutsche Post NA 32,67+0,5832,6723,
Deutsche Telekom NA15,64 -0,1916,2613,
E.ON NA 8,91 -0,7510,268,
Fresenius 48,38+0,1956,6838,
Fresenius M. C. St. 67,78+1,5376,6855,
HeidelbergCementHeidelbergCement 68,18 0,073,5251,
Henkel Vz. 94,72 0,0104,180,
Infineon NA 18,68+1,7421,6213,
Linde PLC 180,40+0,33184,8130,
Lufthansa vNA 15,97+0,1323,6612,
Merck 108,00+0,05109,085,
MTU Aero EnginesMTU Aero Engines 235,10 -1,80257,2155,
Münch. Rück vNA 249,60 -0,44252,2184,
RWE St. 26,75 -2,7328,8117,
SAP 120,36 -0,38125,083,
Siemens NA 108,38+0,86108,884,
Volkswagen Vz. 178,20+0,27178,5134,
Vonovia NA 46,75 -2,4448,9539,
Wirecard 122,50+3,03170,786,


FINANZMÄRKTE
DATEN VON


DaxPunkte Euro-Stoxx-50Punkte
05.11.13148,5005.11.3676,5205.11.13148,5005.11.3676,5205.11.13148,5005.11.3676,


Dow JonesPunkte Gold$/Feinunze
05.11.27485,6005.11.1483,2405.11.27485,6005.11.1483,2405.11.27485,6005.11.1483,


Name Schluss+/-52 Wochen
05.11.%HochTief


Name Schluss+/-52 Wochen
05.11.%HochTief
-1,66296,8178,
-0,20223,7170,
+1,0574,6155,
+0,5173,1752,
0,0117,380,
+1,6878,3058,
+2,13157,4103,
+0,5459,9637,
+0,3260,0040,
+1,399,375,
-1,46146,0102,
+0,5832,6723,
-0,1916,2613,
-0,7510,268,
+0,1956,6838,
+1,5376,6855,
0,073,5251,
0,0104,180,
+1,7421,6213,
+0,33184,8130,
+0,1323,6612,
+0,05109,085,
-1,80257,2155,
-0,44252,2184,
-2,7328,8117,
-0,38125,083,
+0,86108,884,
+0,27178,5134,
-2,4448,9539,
+3,03170,786,


05.11.%HochTief
-1,66296,8178,
-0,20223,7170,
+1,0574,6155,
+0,5173,1752,
0,0117,380,
+1,6878,3058,
+2,13157,4103,
+0,5459,9637,
+0,3260,0040,
+1,399,375,
-1,46146,0102,
+0,5832,6723,
-0,1916,2613,
-0,7510,268,
+0,1956,6838,
+1,5376,6855,
0,073,5251,
0,0104,180,
+1,7421,6213,
+0,33184,8130,
+0,1323,6612,
+0,05109,085,
-1,80257,2155,
-0,44252,2184,
-2,7328,8117,
-0,38125,083,
+0,86108,884,
+0,27178,5134,
-2,4448,9539,
+3,03170,786,

Deutschlands Achtklässler
bleiben mittelmäßig beim Um-
gang mit Computern und neu-
en Medien. Sie landen hinter
ihren Altersgenossen aus Dä-
nemark, Südkorea, Finnland
und den USA, wie eine vom
Bundesbildungsministerium
und der Kultusministerkonfe-
renz vorgestellte internationa-
le Studie zu Computer- und
informationsbezogenen Kom-
petenzen (Icils) von Acht-
klässlern ergab. Im Vergleich
zur ersten Icils-Studie von
2 013 änderte sich in Deutsch-
land wenig. Ein Drittel der
Achtklässler besitzt nur „rudi-
mentäre und basale“ Compu-
ter- und informationsbezoge-
ne Kompetenzen. Nur 1,9 Pro-
zent der Jugendlichen errei-
chen die höchste Kompetenz-
stufe. Mädchen erreichen im
Mittel mehr Punkte als Jungen



  • und in keinem der unter-
    suchten Länder sind Jungen
    im Mittel besser als Mädchen.


Achtklässler


digital nur


Mittelmaß


B


ei der Vorstellung des
„Deutsche Post
Glücksatlas‘“ im Haus
der Bundespresse-
konferenz spricht Studien-Boss
Bernd Raffelhüschendie anwe-
senden Journalisten direkt an:
„Sie sind die zufriedensten
Menschen, die jemals in diesem
Land lebten“, sagt der Wirt-
schaftswissenschaftler von der
Universität Freiburg am Diens-
tag. Er will sagen, dass Deutsch-
land noch nie so sehr vor Glück
gestrotzt habe.

VON FELIX EICK

Auf einer Skala von eins bis
zehn bewertet der Glücksatlas
nun zum neunten Mal anhand
von sieben Kriterien die „Le-
benszufriedensheit“ der Deut-
schen: Wohnen, Familie, Frei-
zeit, Arbeit, Gesundheit, Haus-
haltseinkommen und persönli-
ches Einkommen. Rund 30.
Bundesbürger wurden dafür
auch in diesem Jahr befragt.
Raffelhüschen und die Deut-
sche Post stützen sich auf Da-
ten des Sozio-Ökonomischen
Panels (SOEP), eine Allens-
bach-Studie und eine Online-
Umfrage des Marktforschungs-
instituts IPSOS.
Ihre Zufriedenheit bewerte-
ten die Deutschen mit einer
bisher unerreichten 7,14. Im
vergangenen Jahr hatte der
Wert noch bei 7,05 stagniert.
Die treibende Kraft sei vor al-
lem das gestiegene persönliche
Einkommen. Raffelhüschen
freut sich darüber, dass sowohl
die Reicheren als auch die Ar-
men so reich wie nie seien.
Und noch ein Satz fällt:
„Geld macht glücklich.“ Seit
zehn Jahren befinde sich die
hiesige Wirtschaft im Auf-
schwung, sagt Raffelhüschen.
Er spricht gar von einem „zwei-
ten Wirtschaftswunder“, das
sich ereignet habe.
Aber auch eine seit 2007 von
50 auf 37 Prozent gesunkene
Scheidungsrate mache glückli-
cher. Ebenso wie die steigende
Lebenserwartung und die bes-
sere Gesundheit von Rentnern.
Die „Gesundheitszufriedenheit
der Rentner“ habe binnen 20
Jahren von 5,5 auf 6,8 zugelegt.
Nicht außer Acht zu lassen sei,
dass immer mehr Menschen re-
gelmäßig Sport trieben und
Glückshormone ausschütteten.
Die Daten zeigen darüber hi-
naus, dass eine alternde Gesell-
schaft zufriedener wird. Bis
zum 55. Lebensjahr sinkt die
Zufriedenheit erwachsener
Menschen kontinuierlich, da-
nach steigt sie im Durchschnitt
wieder. Mehr Zeit, Gelassen-
heit, Rentenbezug oder höhere
Gehälter als beim Berufsein-
stieg mögen die Gründe dafür
sein. Jedenfalls sammelt sich
mehr und mehr Zufriedenheit
im aufstrebenden Teil dieser U-
Kurve, und die Gesellschaft
wird glücklicher.
Grundsätzlich verlaufen die
Glückskurven von Männern

und Frauen in ähnlicher U-
Form. Zwischen dem 25. und 65.
Lebensjahr sind Frauen durch-
gehend etwa ein Zehntel glück-
licher als Männer. Danach ent-
wickeln sich die Kurven jedoch
auseinander: Die Männer blei-
ben mit sieben Punkten bis ins
hohe Alter lebensfroh. Die Kur-

ve der Frauen fällt hingegen ab,
da sie in der Regel ihren Partner
überleben und in der Folge ver-
einsamen.
In den ostdeutschen Bundes-
ländern sei die positive Ent-
wicklung im vergangenen Jahr
sogar „überproportional“ aus-
gefallen, sagt Thomas Ogilvie,

Vorstand Personal und Arbeits-
direktor der Deutsche Post
DHL Gruppe. Auch Raffelhüs-
chen sieht den in punkto Glück
aufholenden Osten als wich-
tigste Triebfeder des allgemei-
nen Glücks: „Den Ostdeut-
schen verdanken wir unser All-
zeithoch“, lässt er wissen. Dies
erstaunt, betrachtet man den
Ausgang der jüngsten Land-
tagswahlen in den ostdeut-
schen Bundesländern.
Die Zahlen sprächen aber ei-
ne eindeutige Sprache: Der Os-
ten hole immer mehr auf und
liege nur noch 0,17 Pünktchen
hinter den westdeutschen
Nachbarn, deren vorläufiger
Zufriedenheitsgipfel im Jahr
2013 erreicht worden war.
Von der vollständigen Glück-
seligkeit sind die Ostdeutschen
aber wohl doch noch etwas ent-
fernt: Brandenburg belegt wie
im Jahr 2018 den letzten Platz
in der Glücksliste. Hier sank
das Niveau gar von 6,84 auf
6,76. Hauptgrund sei die hohe
Arbeitslosigkeit, sagt Raffelhüs-
chen.
Ganz oben thront wie gehabt
Schleswig-Holstein mit dem
Spitzenwert von 7,44. Dies sei
Raffelhüschen zufolge nicht un-
bedingt „objektiv“, also anhand
sozio-ökonomischer Daten, zu
begründen, sondern habe wohl
auch etwas mit der Lebensein-
stellung zu tun. Dahinter kom-
plettieren Hessen sowie Ham-
burg und Franken, die sich
Platz drei teilen, das Podium.
Zwischen dem ostdeutschen
Block und dieser Spitzengruppe
befindet sich ein recht homoge-
ner Block aus den übrigen west-
deutschen Ländern.
Europaweit gesehen findet
sich Deutschland, eines der
reichsten Länder, im oberen
Mittelfeld wieder. Platz zehn
belegte die Bundesrepublik im
Jahr 2018, knapp über dem EU-
Schnitt liegend und einen Rang
schlechter als im Vorjahr. Die
Faustregel, je nördlicher desto
glücklicher, gilt auch hier: Dä-
nemark ist mit 8,9 von 10 Punk-
ten Spitzenreiter in der Liste
der Glücklichen, gefolgt von
den Niederlanden, Schweden,
Irland, Großbritannien und
Finnland. Vertraut man der
Punktzahl, sind Bulgarien,
Griechenland, Serbien und Ru-
mänien am Ende der Liste nur
etwa halb so zufrieden wie der
Primus Dänemark.
Auf die Frage, ob es nicht an
der Zeit sei, die Ängste vor Er-
derwärmung und Klimastress
in den Index zu integrieren,
reagierten Raffelhüschen und
Ogilvie zurückhaltend. Raffel-
hüschen ist der Meinung, der
Klimawandel stelle kein neues
Phänomen dar. Ogilvie verweist
darauf, dass die Studie vorran-
gig den Mikrokosmos, also das
nähere Umfeld der Befragten,
in Erfahrung bringe. Der Klima-
schutz sei Sache des Makrokos-
mos, den man vielleicht im
kommenden Jahr als Schwer-
punktthema angehen könne.

Durchschnittswerte

Lebenszufriedenheit im Zeitverlauf

Quelle: Glücksatlas, Deutsche Post

 

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in Deutschland
Westdeutschland

Ostdeutschland
insgesamt

Durchschnittswerte

Lebenszufriedenheit und Alter

Quelle: Glücksatlas, Deutsche Post

bei Frauen und Männern

      �� Jahre

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Bayern

Franken

Hessen

Thüringen

Sachsen

Sachsen-Anhalt

Berlin

Brandenburg

Meckl.-Vorpomm.

Rheinland-Pfalz,
Saarland
Baden
Württemberg

Nordrh./Köln

Westfalen

Nordrh./Düsseldorf

Niedersachsen

Hamburg

Schleswig-Holstein

Quelle: Dt. Post Glücksatlas ����, dpa

So glücklich ist Deutschland
So bewerten die Menschen ihre subjektive Lebenszufriedenheit*

Bewertung auf einer Skala von � bis ��;
*repräsentative Umfrage unter ���� Personen zwischen März u. Juni ����

weniger als �,� �,� – �,� �,� – �,� mehr als �,�

Deutschland


strotzt


vorGlück


So zufrieden wie heute waren die


Bundesbürger laut dem Glücksreport


der Deutschen Post nie zuvor. Das liegt


auch am langen Aufschwung

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