DIE WELIE WELIE WELTKOMPAKTTKOMPAKT MITTWOCH,6.NOVEMBER2019 WIRTSCHAFT 11
Der Homeli
Lifton Homelift
Der elegante private Aufzug
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s ist erst wenige Wo-
chen her, da lobte
Bundesbauminister
Horst Seehofer (CSU)
das vor gut einem Jahr einge-
führte Baukindergeld in höchs-
ten Tönen: „Das Baukindergeld
ist ein echter Renner“, so See-
hofer. „Mit dem Baukindergeld
entlasten wir den Mietwoh-
nungsmarkt in Deutschland
und schaffen für die Familien
langfristig eine solide Alters-
vorsorge.“ Für die gut 135.
Antragsteller dürfte das zutref-
fen. Doch eine Entlastung des
Mietwohnungsmarktes insge-
samt ist bisher kaum messbar.
VON MICHAEL FABRICIUS
Das jedenfalls geht aus einer
Untersuchung des IW Köln her-
vor, in der die Wohneigentums-
bildung in Deutschland unter
die Lupe genommen wurde.
Entscheidend ist demzufolge
weniger, wie viel Geld für die
monatliche Rate aus Zins und
Tilgung zur Verfügung steht.
Sondern wie hoch die Erspar-
nisse vor dem Kauf sind.
Trotz niedriger Zinsen und
steigender Einkommen sta-
gniert die Wohneigentumsquo-
te. Seit bald zehn Jahren ver-
harrt sie bei 45 Prozent, bezo-
gen auf die Haushalte. In den
unteren Einkommensgruppen
verzeichnet das IW Köln sogar
einen Rückgang, obwohl auch
für diese eine monatliche Rate
aus einem niedrigen Zins und
einer mittelgroßen Tilgung er-
schwinglich sein sollte.
Für die Forscher hat die
Kaufzurückhaltung deshalb ei-
nen anderen Grund: „Letztlich
dürften die Anforderungen an
das Eigenkapital eine wesentli-
che Begründung für diese Ent-
wicklung darstellen“, heißt es
in der Studie. „Nur wer genü-
gend Kapital hat, um mindes-
tens die Erwerbsnebenkosten
zu stemmen und am besten
auch noch Eigenkapital in die
Finanzierung einbringen kann,
erhält Zugang zum Wohneigen-
tumsmarkt.“
Mit den steigenden Preisen
steigen die hierzulande aber
auch besonders hohen Kauf-
nebenkosten. Die Bundesländer
verlangen hohe Grunderwerb-
steuern, die Makler ihre Cour-
tage, Notare ein Honorar, das
Grundbuchamt eine Gebühr.
Die Finanzschwelle zum Eigen-
heim wird immer höher.
Allerdings hilft es nicht, al-
lein den steigenden Preisen die
Schuld für die stagnierende
Wohneigentumsquote zu ge-
ben. Das IW Köln beschreibt
zunächst eine ganze Reihe an-
derer Ursachen. Einer der wich-
tigsten ist dabei: Der klassische
deutsche Häuslebauer stirbt
aus. Beziehungsweise: Er wan-
dert in die Stadt. „Im Mittel er-
werben jährlich dreimal mehr
Haushalte Wohneigentum in ei-
ner Gemeinde mit weniger als
100.000 Einwohnern als in grö-
ßeren Gemeinden“, stellen die
Forscher fest. Da nun aber im-
mer mehr Menschen in diese
größeren Städte ziehen, gehe
der Anteil der Ersterwerber al-
lein schon deshalb zurück.
Ein weiterer Grund sei der
Trend zum Single-Dasein. Und
dann trage auch noch die zu-
nehmende Akademisierung da-
zu bei, dass junge Leute immer
später eine eigene Wohnung
kaufen könnten. Wer studiert,
steigt später ins Berufsleben
ein und hat auch später das nö-
tige Eigenkapital zusammen.
Auch die Zuwanderung aus
dem europäischen Ausland
drückt auf die Quote: „Bei den
Zugewanderten handelt es sich
zu einem gewissen Teil um jun-
ge Haushalte in den unteren
Einkommensquintilen“, so das
IW Köln. „Diese wohnen bis
zum Aufbau eines ausreichen-
den Kapitalstocks als Mieter –
die Wohneigentumsquote sinkt
in diesen Gruppen also zuwan-
derungsbedingt.“
Aus welchem Grund auch im-
mer – anders als früher reicht
bei vielen Haushalten das Er-
sparte nicht mehr. Eine nähere
Betrachtung des Zeitraums von
2007 bis 2012 zeige deutlich:
„Die Eigenkapitalanforderun-
gen sind in dieser Periode stär-
ker angestiegen als das Vermö-
gen der jungen Mieterhaushal-
te.“ Zu Beginn dieser Phase hät-
ten 16 Prozent der 25- bis 29-
Jährigen die Eigenkapitalanfor-
derungen für den Erwerb einer
Eigentumswohnung erfüllt. Am
Ende jedoch, im Jahr 2012, seien
es nur noch sieben Prozent ge-
wesen. „Auch in den nächsthö-
heren Altersgruppe ging dieser
Anteil deutlich zurück.“
„Mehr als in anderen Län-
dern ist das Wohneigentum in
Deutschland eine Frage des
Einkommens, die Unterschiede
zwischen den Einkommens-
gruppen sind erheblich“, stel-
len die Kölner fest. Doch auch
das vorhandene Vermögen wird
immer wichtiger. Hier berech-
neten die Forscher auch den
Einfluss, den das Vermögen der
Eltern auf die Eigentumsbil-
dung ihrer Kinder hat. Seit eini-
gen Jahren nehme dieser wie-
der deutlich zu – wegen der
steigenden Preise: „Gerade in
diesen Phasen kann eine finan-
zielle Unterstützung für poten-
zielle Ersterwerber das Züng-
lein an der Waage sein, das da-
rüber entscheidet, eine Immo-
bilie zu erwerben oder nicht.“
Nur mithilfe der Eltern
schaffen es immer mehr junge
Haushalte noch, über die Eigen-
kapitalschwelle zu springen.
„Damit wird Vermögen zuneh-
mend vererbt oder aber bleibt
den ohnehin schon starken Ein-
kommensgruppen vorbehal-
ten“, so die IW-Experten. „Dies
beinhaltet einen sozialen Kon-
flikt, denn damit könnten sich
die Vermögensunterschiede
festigen.“
Michael Voigtländer, Immobi-
lienexperte des IW Köln, rät der
Politik schon seit Jahren, etwas
gegen die hohen Kaufnebenkos-
ten zu tun, damit nicht nur jene
eine Immobilie kaufen können,
die 60.000 Euro und mehr auf
der hohen Kante haben: „Staat-
liche Kreditgarantien für Käufer
wären prinzipiell eine Möglich-
keit, die Eigenkapitalanforde-
rungen für die Finanzierung ab-
zusenken“, so Voigtländer. „Be-
reits heute vergibt etwa die lan-
deseigene Förderbank in Schles-
wig-Holstein Nachrangdarle-
hen. Ein solches Modell ließe
sich auch bundesweit anwen-
den, und dann beispielsweise
eingeschränkt für Erstkäufer-
haushalte.“
Eine Frage
des Vermögens
Der Kauf von Wohneigentum hängt
zunehmend vom angesparten
Eigenkapital ab, stellen Ökonomen fest
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Wohneigentumsquote nach Einkommensklassen
Quelle: IW Köln/SOEP v��
höchste Ein-
kommen (�. Quintil)
�. Quintil
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niedrigste
Einkommen
(�. Quintil)
Anteil der Haushalte im selbstgenutzten Wohneigentum in Prozent,
eingeteilt in fünf Einkommengruppen (jeweils �� Prozent der Bevölkerung)
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