DIE WELIE WELIE WELTKOMPAKTTKOMPAKT MITTWOCH,6.NOVEMBER2019 POLITIK 5
SCHNELLE HILFE.
SCHNELLER SICHER.
2001 führten wir mit Volvo On Call schon 2001 führten wir mit Volvo On Call schon
frühzeitig ein SOS-System ein. So konnte im frühzeitig ein SOS-System ein. So konnte im
Notfall erstmals schneller geholfen werden –Notfall erstmals schneller geholfen werden –
17 Jahre bevor diese Notruffunktion in der EU 17 Jahre bevor diese Notruffunktion in der EU
für alle Hersteller verpflichtend wurde.für alle Hersteller verpflichtend wurde.
Ab 2020 sichert Volvo alle Fahrzeuge bei 180 km/h ab.
Mit diesem Schritt bleiben wir unserer Vorreiterrolle treu und
machen die Straßen sicherer für alle Verkehrsteilnehmer.
2001
2020
MEHR AUF VOLVOCARS.DE 180
SCHNELLER SICHER. VOLVO FÄHRT 180.
N
ach einem Streit mit
tödlichen Folgenim
Berliner U-Bahnhof
Kottbusser Tor ist in
der Hauptstadt eine politische
Diskussion über mehr Sicherheit
an U-Bahnhöfen entbrannt. Hin-
tergrund ist der schrankenlose
Zugang zu allen Berliner U-
Bahnhöfen und den vergleichs-
weise geringen Sicherheitsvor-
kehrungen auf Bahnsteigen.
VON PHILIP KUHN
WWWährend beispielsweise inährend beispielsweise in
London oder Paris Fahrgäste erst
durch Drehkreuze müssen, um
aaauf die Bahnsteige zu gelangen,uf die Bahnsteige zu gelangen,
ist in Berlin der Zugang zu den
Betriebszeiten immer möglich.
„Bahnhöfe sollen Zugangsbe-
schränkungen für Fahrkartenin-
haber erhalten“, sagte Berlins
CDU-Fraktionsvorsitzender
Burkhard Dregger WELT. So wie
das bereits in London der Fall sei.
Dadurch werde der Zugang
fffür Nichtreisende begrenzt undür Nichtreisende begrenzt und
die Kriminalität reduziert. „Si-
cherheitstüren halten wir eben-
fffalls für sinnvoll, diese erfordernalls für sinnvoll, diese erfordern
aaaber den Einsatz standardisier-ber den Einsatz standardisier-
ter Züge mit gleichen Türabstän-
den“, sagte Dregger. Das sei der-
zeit bei den Berliner Verkehrsbe-
trieben (BVG) nicht der Fall, so-
dass diese Maßnahme erst nach
VVVereinheitlichung der Zugflotteereinheitlichung der Zugflotte
angegangen werden könne.
„Was in London geht, geht
auch in Berlin“, sagte der Berli-
ner SPD-Innenpolitiker Tom
Schreiber. „Es wäre notwendig,
an kriminalitätsbelasteten Or-
ten bei BVG und S-Bahn techni-
sche und bauliche Veränderun-
gen, wie beispielsweise die Ein-
führung von Sicherheitstüren
im Bahnhofsbereich, zu veran-
lassen.“ Das Thema sei seit Lan-
gem bekannt, allein es werde
nichts entschieden. „Ja, das wä-
re mit Mehrkosten verbunden,
dennoch muss es in einer Welt-
metropole wie Berlin möglich
sein, für alle Nutzer des ÖPNV
die bestmögliche Sicherheit zu
gewährleisten“, sagte Schreiber
WELT.
Hintergrund der Forderungen
ist ein Vorfall aus der vergange-
nen Woche. Am U-Bahnhof
Kottbusser Tor in Berlin-Kreuz-
berg war in der Nacht von
Dienstag auf Mittwoch ein 30-
jähriger Iraner vor einen Zug ge-
stoßen worden. Der einfahrende
Zug der Linie 8 verletzte den
Mann so schwer, dass Rettungs-
versuche nicht mehr halfen, der
Mann erlag noch am Ort seinen
schweren Verletzungen.
Das Opfer und ein Begleiter
im Rollstuhl waren zuvor mit ei-
ner größeren Gruppe in Streit
geraten. Wie Polizei und Staats-
anwaltschaft mitteilten, soll ein
Mann aus dieser Gruppe die Tat
begangen haben. Inzwischen
wurde der mutmaßliche Täter
von der Polizei gefasst. Laut
„B.Z.“handelt sich um einen 26-
jährigen Marokkaner, der nun in
Untersuchungshaft sitzt.
Es werde geprüft, ob der Vor-
fall einen Drogenhintergrund
habe, sagte ein Sprecher der
Berliner Staatsanwaltschaft. Das
Kottbusser Tor ist seit Jahren
als Drogenumschlagplatz be-
kannt. Im U-Bahnhof und auf
dem Platz selbst halten sich öf-
ters Konsumenten auf. Von der
Polizei hieß es, das Opfer habe
in Berlin gewohnt und sei der
Behörde wegen Drogendelikten
bekannt. Um zu beurteilen, ob
Drogen auch bei dem Streit eine
Rolle gespielt haben könnten,
sei es aber zu früh.
Möglicherweise hätten Si-
cherheitstüren, wie es sie be-
reits in chinesischen und japani-
schen Metropolen gibt, eine sol-
che Tat verhindert. Sie sollen
dafür sorgen, dass Fahrgäste
erst bei völligem Stillstand von
U-Bahnen Zugang zum Gleisbe-
reich erhalten.
Als erste deutsche Stadt hat
München im Sommerdieses
Jahres angekündigt, Sicherheits-
türen an U-Bahnhöfen einzu-
führen. Die Münchner Verkehrs-
gesellschaft (MVG) werde „suk-
zessive die Münchner U-Bahn
mit Bahnsteigtüren ausrüsten“,
hieß es vonseiten der MVG im
August. Die Türen aus Sicher-
heitsglas sollen unter anderem
verhindern, dass Menschen ins
Gleis fallen oder hineingestoßen
werden wie im Juli auch am
Frankfurter Hauptbahnhof ge-
schehen. Ein Achtjähriger und
seine Mutter wurden hier vor ei-
nen einfahrenden ICE gestoßen,
das Kind starb noch an der Un-
fallstelle.
Auch in Berlin hat es ähnliche
Fälle gegeben. 2016 starb am U-
Bahnhof Ernst-Reuter-Platz ei-
ne 20-Jährige, nachdem sie von
einem psychisch kranken Mann
vor eine einfahrende U-Bahn ge-
stoßen worden war. Der Mann
gab an, er habe sich von der Frau
verfolgt gefühlt. Bei der U-Bahn
in München gab es im vergange-
nen Jahr laut Verkehrsbetrieben
21 Personen „mit Zugkontakt“.
215 Personen seien ins Gleisbett
gelangt.
Die BVG hält von Forderun-
gen nach Sicherheitstüren we-
nig. „Dann müssten alle U-Bah-
nen die gleichen Abmessungen
haben“, sagte BVG-Sprecherin
Petra Nelken WELT. „Wir haben
in Berlin aber sieben oder acht
verschiedene U-Bahn-Typen.“
Für den Einsatz von Sicher-
heitstüren sei erforderlich, dass
sich die U-Bahn-Türen immer
an den exakt gleichen Stellen
öffneten.
Zudem stünden viele Berliner
U-Bahnhöfe unter Denkmal-
schutz, was einen Umbau er-
schwere. Auch von Drehkreuzen
als Zugangsbarrieren hält man
bei der BVG wenig. Kollegen aus
London hätten die Berliner so-
gar davor gewarnt.
„Dadurch werden Fluchtwege
versperrt“, sagte Nelken. „Stel-
len Sie sich vor, ein Feuer bricht
aus, und alle müssen erst durch
die Drehkreuze raus.“ Der Glau-
be, man könne Dealer mit Dreh-
kreuzen von ihren Geschäften
auf Bahnsteigen abhalten, sei
ebenfalls naiv. „Da unsere Mit-
arbeiter sie ohne eine Fahrtab-
sicht von den Bahnhöfen ver-
weisen können, haben viele Dro-
gendealer einen Fahrschein oder
sogar eine Monatskarte.“
Gewalt am
Bahnsteig.
Warum Berlin
nichts tut
Nachdem ein Mann vor einen Zug
gestoßen wurde und starb, fordern
Politiker Sicherheitstüren in den
Bahnstationen. In München sind
die längst in Planung
Berliner Politiker wünschen sich in Zukunft Sicherheitstüren
fffür die Bahnsteige der Hauptstadtür die Bahnsteige der Hauptstadt
GETTY IMAGES/ MAREMAGNUM
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