dreamlines.de. Gerade bei internationa-
len Reedereien finden sich auf US-ameri-
kanischen Websites oft bessere Angebote,
etwa bei vacationstogo.com, crucon.com
oder auf cruise.com.
Die Hauptbuchungszeit
liegt zwischen Weihnachten
und Neujahr – die sogenann-
te „Wave Season“ – zu der
sich alle Anbieter mit Ange-
boten nur so überschlagen.
In Deutschland haben sich
viele Reisebüros auf Kreuz-
fahrer spezialisiert und kön-
nen auch preislich mit Inter-
net-Anbietern mithalten oder
mit kostenlosen Extras wie
Anreisen, Transfers, Geträn-
kepaketen oder Landausflü-
gen unterbieten. Eine gute
Übersicht bietet seereisen-
portal.de des Schifffahrts-
kaufmanns Dan Ackermann.
7 Besser packen
Ein kleinerer Handkoffer
zusätzlich zum großen Ge-
päck ist bereits ab mittelgro-
ßen Kreuzern sinnvoll: Die
großen Gepäckstücke wer-
den zuweilen erst in der ers-
ten Nacht vor die Kabinen-
tür geliefert. Wer also nicht
im durchgeschwitzten Reise-Outfit zum
Abendessen erscheinen möchte, packt
seine Alternativgarderobe in den Trolley,
den man gleich mit sich in die Kabine
nimmt.
Das gehört mit ins Gepäck: Flip-Flops,
Badezeug, viel Sonnencreme mit sehr
hohem Lichtschutzfaktor, Abendgar-
derobe, eine Bade-Umhängetasche für
Pool- und Sonnenbereich, Ohrstöpsel,
Fernglas, Halstuch (Klimaanlagen!),
Hand-Desinfektionsgel, Mittel gegen
Seekrankheit, winddichte Jacke, Sport-
Outfit, fest sitzender Sonnenhut oder Cap.
8 Aber bitte mit Balkon!
Gönnen Sie sich Frischluft und etwas
mehr Privatsphäre in einer Balkon-
kabine. Wozu urlauben Sie sonst auf
dem Meer? Nichts geht über ein (ers-
tes) Frühstück, das bei einem sonnigen
Seetag auf dem eigenen Balkon ser-
viert wird. Innenkabinen sind ebenso
zu meiden wie Außenkabinen mit fest
geschlossenen Fenstern oder Bullaugen.
Und Vorsicht: Bei Megalinern wie der
Oasis-Klasse von Royal Caribbean gibt
es auch Balkonkabinen, die zum Innen-
bereich ausgerichtet sind.
9 So kommen Singles gut unter
Doppelkabinen zur Einzel-
nutzung kosten oft 50 bis
100 Prozent Aufschlag. Ha-
pag-Lloyd bietet sie jedoch
öfter ohne Aufschlag an.
Auf der „AIDAnova“ etwa
gibt es auch echte Einzel-
kabinen mit Balkon. NCL hat
auf der „Epic“ sogar einen
eigenen Bereich für Singles
geschaffen. Private Ange-
bote für günstige halbe Dop-
pelkabinen findet man bei
kreuzfahrt-prozente.de unter
„Tipps“.
10 Lage, Lage, Lage
Mitte vorn ist erste Wahl, dort
schaukelt es nicht sehr, und
man hört das Meer durch die
Bugwelle rauschen. Welches
Deck Sie nehmen, ist bei
größeren Schiffen egal, bei
kleineren sollte man nicht
zu weit unten einquartiert
sein. Wichtig ist, was sich
über und unter Ihrer Kabine
abspielt – deshalb die Deck-
pläne der ins Auge gefassten
Kreuzer genau studieren: Über und unter
Ihnen sollten sich ausschließlich Passa-
gierkabinen befinden, aber auf keinen
Fall die Wäscherei, Restaurants, Theater,
Kino, Pool-Deck, Sportstudio oder gar
die Kids-Zone.
Meiden Sie Kabinen mit Verbindungs-
türen (es kann durchpfeifen) oder mit
einem zusätzlichen Hochbett (können
richtig scheppern). Gegenüber der Kabi-
ne sollten sich keine Aufzüge, Treppen
oder Crew-Türen zum Schiffsinneren
befinden.
11 Zum Heck fliegt der Dreck
Man darf sich durchaus wundern, wa-
rum die meisten Reedereien ihre Schiffe
so gestalten lassen, dass ausgerechnet
die teureren Suiten hinten am Heck lie-
gen. Ja, man hört dort das Wasser der
Schiffsschrauben laut rauschen, und es
kann hinten – je nach Konstruktion und
Schiffsschwerpunkt – weniger schaukeln
als vorn. Aber zahlreiche Tests haben
ergeben, dass die Abgase und der Ruß
aus den Schornsteinen vor allem hinten
zu riechen und zu sehen sind. Lediglich
bei den bisher einzigen beiden Schiffen,
die mit umweltfreundlicherem LNG-Gas
betrieben werden („AIDAnova“, „Costa
Smeralda“), ist das etwas anders, kom-
plett schadstofffrei ist die Abluft aber
auch nicht. Dazu rumort der Motor –
außer bei Segelkreuzern – vor allem
hinten laut.
12 Glückskabine als Hauptgewinn
Sogenannte Glückskabinen kosten oft
nur die Hälfte, dafür teilt die Reede-
rei die Kabinennummer erst kurz vor
Abreise zu. Das Risiko, ein wirklich
„schlimmes Loch“ zu erwischen, bleibt
überschaubar, wenn man eine möglichst
hohe Kategorie unter den Balkonkabi-
nen oder Suiten wählt.
13 Das Schiff im Schiff
Wer noch mehr Privatsphäre wünscht
und dennoch die Angebote eines gro-
ßen Ozeanriesen nutzen möchte, ist in
abgetrennten Bereichen gut aufgeho-
ben: eigener Check-in, Rezeption, Res-
taurant, Bars, Außendecks, Pool-Bereich
- das alles meist vorn oben. Die Atmo-
sphäre ist gedämpft-nobel, die Action
ist nur eine Tür entfernt. Besonders gut
entwickelt haben dieses Konzept auf
ihren neueren Schiffen die Anbieter
MSC mit dem abgesonderten Bereich
namens „Yacht Club“ sowie NCL mit
„The Haven“.
14 Im Voraus dazubuchen
Zumindest das Getränkepaket sollten
Sie vorab buchen, falls nicht alle Flüssig-
nahrung auf Ihrem Schiff ohnehin inklu-
diert ist. Wasser, Kaffee/Tee, Limonaden
und einige Säfte gibt es meist zu den
Mahlzeiten kostenlos, manchmal auch
Wein und Bier. Die Qualität ist diskuta-
bel, deshalb lohnt es sich häufig, vorab
zu Hause ein Getränkepaket zu buchen.
Genauso verfahren Sie bei Landaus-
flügen, Seminaren und bei Platzreservie-
rungen in Spezialitätenrestaurants. Wer
früher bucht, erhält seine Wunsch-Uhr-
zeit bzw. seinen Wunsch-Platz. Fragt
man erst an Bord nach, muss man neh-
men, was übrig bleibt.
15 Wichtige Kleinigkeiten
Nehmen Sie eine Kopie des Reisepas-
ses mit (auch innerhalb Europas bes-
ser als der Personalausweis), denn den
muss man beim Einschiffen abgeben.
An Land und zurück aufs Schiff gehen
Sie während der Fahrt dann meist
TITEL
60 FOCUS 42/2019
»
Der Trend
zur Seereise
wird trotz
aller Umwelt-
diskussionen
nicht ab-
reißen
«
Dan Ackermann,
Betreiber der Website
seereisenportal.de