In Niger ergab eine Untersuchung potenziell
geeigneter Habitate, dass sich eine Fläche von
einer Million Hektar Größe in Gadabédji in der
Landesmitte am besten für die Gründung einer
zweiten Population Westafrikanischer Giraffen
eigne. Das Gebiet, das vor 50 Jahren die Heimat
der Vorfahren dieser Giraffen war, wurde als
Biosphärenreservat ausgewiesen.
Doch nicht alle sind von der Umsiedlung
begeistert. „Wenn die Giraffen an ihrem Stand-
ort bedroht sind, warum wachsen sie dann zah-
lenmäßig? Das ergibt einfach keinen Sinn“, sagt
Isabelle Ciofolo, eine Ethologin, die in Koure im
Naturschutz tätig ist. „Man sollte es den Giraf-
fen überlassen, nach ihren natürlichen Neigun-
gen zu bestimmen, welches Habitat für ihre
Bedürfnisse am besten geeignet ist.“
der Präsenz von Boko Haram im Osten des Lan-
des und al-Qaida-Ablegern im Norden und
Westen radikal zurückgegangen. Voriges Jahr
besuchten gerade mal 1 700 Touristen die Giraf-
fen, meist betuchte Tagesausflügler aus der
Hauptstadt.
In den vergangenen zehn Jahren hat in Afrika
eine bemerkenswerte Renaturierung stattgefun-
den, unter anderem durch die Wiedereinfüh-
rung von Arten, die gebietsweise längst ausge-
rottet waren, wie etwa der Säbelantilope in
Teilen ihrer früheren Aktionsräume im Tschad.
In den letzten zwei Jahren hat die GCF noch
drei weitere Umsiedlungen von Giraffen organi-
siert Zwei fanden im ugandischen Murchi-
son-Falls-Nationalpark statt. Dazu mussten die
Tiere per Fähre über den Nil gebracht werden.
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