uns sicher sind, dass er dort drinnen ist. Dann bekommen wir kurzfristig
einen Termin, vielleicht schon morgen.«
»Aha, ein Freund von Freunden!«, zieht Attilio sie auf. Er kommt mit
seinem Gesicht näher und sagt mit gespieltem Vorwurf in der Stimme:
»Kungelei ...«
Ilaria wirft ihm einen bösen Blick zu und erwidert nichts.
Als sie die Via della Magliana erreichen, wird der Verkehr dichter. Nach
wenigen Minuten steckt der Panda schon wieder in einer Blechlawine fest.
»Wäre auch zu schön gewesen«, seufzt Ilaria. »War gar nicht schlecht,
mit mehr als einem Stundenkilometer voranzukommen.«
Attilio reckt die Arme hinter seine Kopfstütze. Sie stoßen an das Dach
des Kleinwagens. »Weißt du, eine einzige Sache gibt es, die ich Papà gerne
fragen würde«, sagt er dann.
»Nur eine einzige?«
»Die einzige, die ich nicht begreife.«
Ilaria sieht ihn neugierig an. Nachdenkliche Familienthemen sind
eigentlich ihr Spezialgebiet, nicht Attilios. Noch so eine völlig neue
Erfahrung der letzten Tage.
»Und die wäre?«
»Du und ich wohnten weit voneinander entfernt, richtig? Wie zum Teufel
schaffte er es, uns beide jeden Morgen zur Schule zu bringen?«
»Ah, das weiß ich auch nicht. Ich weiß nur, dass ich immer als Erste von
der ganzen Schule vor dem Tor stand. Im Dezember war es noch fast dunkel,
wenn er mich ablieferte.«
»Und ich kam immer zu spät ...«
»Dann wissen wir ja jetzt, wie er es schaffte.«
»Du meinst, er fuhr wie der Teufel von deiner Schule zu uns nach Hause,
um mich abzuholen?«
»Geschwindigkeitsübertretung inklusive.«
»Aber ohne sich erwischen zu lassen.«
»Tja, darin war er immer ein Meister.«
Sie lachen.
Attilio zeigt auf den Kotflügel des Autos vor ihnen in der Schlange. »Stell
dir vor, heutzutage ein Bigamisten-Vater zu sein. Das würde selbst er nicht
mehr schaffen, bei dem Verkehr.«
»Ja, das wäre heute wirklich unmöglich«, nickt Ilaria. »Hör zu, ich habe
jeff_l
(Jeff_L)
#1