IBRAHIM YOUSSOUF / AFP
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Wissenschaft+Technik
»Wir müssen glauben, was das Universum uns sagt.« ‣S. 98
Geschichte
Raubzüge in Rom
Die Renaissancezeit in Rom gilt
als Blüte italienischer Malerei mit Meis-
tern wie Michelangelo
und Raffael. Weniger
bekannt ist, welche
Schatten seiten die dama-
lige Kunstbegeisterung
hatte. Erschreckende
Details hat jetzt die
Kunsthistorikerin Barba-
ra Furlotti vom Londo-
ner Courtauld Institute
of Art zusammengetra-
gen. Wie sie in der aktu-
ellen Ausgabe der Zeit-
schrift »History Today«
berichtet, plünderten skrupellose Räuber
an wertvollen Artefakten und Antiquitä-
ten, was nicht niet- und nagelfest war. Von
Sammlern, wohlhabenden Kaufleuten
und sogar hohen Kirchen leuten beauftrag-
te Einbrecher stahlen Büsten und Statuen
aus Gärten und ho ben alte Gräber aus,
um daraus Kost barkeiten zu entwenden.
Mitunter meißelten die dreisten Diebe
sogar begehrte Ornamente von Gebäude-
fassaden. Das Treiben
der Täter blieb zumeist
ungesühnt. »Unter den
gewalttätigen Umstän-
den des 16. Jahrhunderts
in Rom hatte
die päpstliche Justiz drin-
gendere Sorgen,
als dem Verschwinden
alter Büsten aus Gärten
oder Grabplatten von Vor-
ortkirchen nachzuspü-
ren«, schreibt Furlotti.
THA
Auf drei Beinen kann man nicht stehen,wenn man als Pferd zur Welt gekommen ist. Das Fohlen Sham
al-Agha ist das derzeit prominenteste Beispiel dafür, dass im syrischen Bürgerkrieg auch Tiere
Schaden nehmen – und dass in dieser Situation mitunter das Mitgefühl obsiegt: Ein lokaler Hersteller von
Prothesen baute der jungen Stute ein künstliches Bein.
ENRICO FONTOLAN
Deckenfresko von Giulio Romano, um 1525