München– DerDonnerstagabend in der
Münchner Olympia-Eishalle war ein be-
sonderer – und das nicht nur, weil der
EHC Red Bull München sein erstes Pflicht-
spiel der Saison bestritt. Es waren die Um-
stände, die selbst einen so erfahrenen Trai-
ner wie Don Jackson schmunzeln ließen.
„Ich habe die Fans vor dem Spiel gese-
hen“, sagte der Coach der Münchner la-
chend. Auch das aufgestockte Sicherheits-
personal war ihm nicht entgangen. „Die
wussten, dass Ambri in der Stadt war.“
Ambri ist ein auf 1011 Metern Meereshö-
he gelegenes 300-Einwohner-Dorf im ita-
lienischsprachigen Schweizer Kanton Tes-
sin. Dort ist der HC Ambri-Piotta beheima-
tet, der zum Auftakt der Champions Ho-
ckey League (CHL) in München einmal
mehr bewies, warum er als einer der kul-
tigsten Eishockeyvereine Europas gilt.
Um die 1000 Fans drängten sich im prall
gefüllten Gästeblock, der eine beeindru-
ckende Stimmung machte. Das Transpa-
rent, das vor Spielbeginn enthüllt wurde,
war Programm: „Unsere Leidenschaft
kennt keine Grenzen, färben wir ganz Eu-
ropa in Weiß-Blau.“ Selbst in den Drittel-
pausen sangen die Schweizer Tifosi unun-
terbrochen durch. Auf dem Eis behielt
aber der EHC die Oberhand, 3:0 siegte er
in einer temporeichen Partie.
Die Münchner, die in der vergangenen
Saison das CHL-Finale erreicht und auch
in der Sommervorbereitung mit Siegen ge-
gen Helsinki und Malmö überzeugt hat-
ten, mühten sich allerdings von Beginn an
gegen die quirligen und euphorisch auftre-
tenden Tessiner. Die Schweizer checkten
in bester EHC-Manier früh und aggressiv
und schraubten das Intensitätslevel so-
fort nach oben. „Das war am Anfang teil-
weise wild, wie sie – vielleicht bedingt
durch ihre Fans – draufgegangen sind“,
sagte Münchens neuer Kapitän Patrick
Hager. Als ob schon im August die Play-
offs angebrochen wären, wurde jeder
Check zu Ende gefahren – selbst in Unter-
zahl schickte Ambri-Trainer Luca Cereda
zu Beginn vier Stürmer aufs Eis. Mün-
chens Nationaltorhüter Danny aus den Bir-
ken war gleich gefordert, alleine im Start-
drittel hatte er 22 Schüsse zu entschärfen.
„Danny war großartig“, betonte Jackson.
Der Torwart, der am Ende 47 Schüsse
pariert hatte, machte seine Sache bravou-
rös und hatte auch Glück, als Diego Kost-
ner ihn in Minute 19 schon umkurvt hatte,
die Scheibe dann aber an den Pfosten setz-
te. Als nur noch 13 Sekunden im Startdrit-
tel zu spielen waren, zeigte der EHC eine
Qualität, die oft und gerne Spitzenmann-
schaften zugeschrieben wird. Derek Roy
fand aus der Drehung eine kleine Lücke
und schlenzte die Scheibe zum 1:0 ins rech-
te Eck (20.). „Für uns war es wichtig, einen
kühlen Kopf zu behalten“, sagte Hager
zum intensiven Auftaktdrittel.
Der Führungstreffer passte zwar nicht
zum Spielverlauf, aber zur Geschichte der
Partie, denn neben aus den Birken avan-
cierten zwei Zugänge zu den prägenden
Münchner Spielern am ersten Pflichtspiel-
abend: Roy und Chris Bourque. Das Duo
bildete gemeinsam mit Trevor Parkes je-
ne Angriffslinie, die alle drei Tore verant-
wortete. Nach dem dritten Pfostentreffer
von Ambri war es Parkes, der in Überzahl
auf 2:0 stellte (36.). Die Vorarbeit kam da-
bei wie schon beim 1:0 vom kompakten
Kraftpaket Bourque. „Das war ihr Abend“,
sagte Jackson. „Seit dem ersten Tag ha-
ben wir gesehen, was für Qualität sie mit-
bringen“, fügte Hager an.
Derek Roy bestätigte gleich in seinem
ersten Pflichtspiel für den EHC all die gu-
ten Sachen, die man sich über ihn in der
Eishockey-Welt erzählt. Der Kanadier, der
aus Schweden nach München gewechselt
war, verteilte die Scheiben wunderbar.
Auch auf engstem Raum kamen seine Päs-
se an – oft durch ein Knäuel von Beinen
und Schlittschuhen hindurch. Kein
Münchner Stürmer stand so lange auf
dem Eis wie Roy mit seinen 17.04 Minu-
ten. Sein Nebenmann Bourque ging bissig
zu Werk und präsentierte neben seinen
Vorarbeiterqualitäten auch gleich sein
Tempo. 14 Sekunden vor Ende der Partie
sammelte er bei Parkes‘ Treffer ins leere
Tor seinen dritten Assist des Abends.
Noch wichtiger als ihre sportlichen Quali-
täten findet Hager, dass sie „astreine Ty-
pen“ seien. „Es fühlt sich mittlerweile so
an, als wären sie schon letztes Jahr da ge-
wesen.“
Eine weitere Möglichkeit, sich noch bes-
ser einzufinden, haben sie bereits am
Samstag. Dann empfängt der EHC im
zweiten CHL-Heimspiel den HC Banska
Bystrica (16 Uhr). Die Slowaken reisen aus
Schweden an, wo sie sich am Donnerstag
Färjestadt mit 1:6 geschlagen geben muss-
ten. Sportlich ist der slowakische Meister,
wo der ehemalige Düsseldorfer und Nürn-
berger Tyler Beskorowany das Tor hütet,
schwer einzuschätzen, eines aber steht
jetzt schon fest: Einen solch emotionalen
Auswärtsblock wie am Donnerstag wird
die Olympia-Eishalle am Samstag nicht er-
leben. christian bernhard
Unterhaching – Die Chancenverwer-
tung. Sie war auch einige Tage nach der
0:3-Heimniederlage gegen den Halle-
schen FC das wichtigste Thema bei der
SpVgg Unterhaching, zumindest bei Trai-
ner Claus Schromm. Der Gegner war gut
am vergangenen Sonntag, keine Frage,
mit einem Remis wäre der 50-Jährige
wohl einverstanden gewesen. Nach der
Niederlage musste er in der Nachbetrach-
tung aber doch noch mal all die Torchan-
cen aufzählen, die dem Drittligaduell ei-
ne andere Wendung hätten geben kön-
nen. Ein Name fiel dabei auffallend häu-
fig: Der von Felix Schröter, dem 23-jähri-
gen Zugang vom FV Illertissen. Der war
schon vor der Pause frei vor dem Gästetor
aufgetaucht, später vergab er eine gute
Kontergelegenheit, und nach der Partie,
so berichtete Schromm, habe Schröter be-
kannt, die Niederlage gehe auf seine Kap-
pe. „Felix war ganz niedergeschlagen.“
Im Angriff hat die Spielvereinigung ja
durchaus Trümpfe in der Hinterhand.
Torjäger Stephan Hain befindet sich nach
langer Verletzung weiter im Training, ob
es am Samstag für den Kader reiche, wer-
de kurzfristig entschieden. Routinier Do-
minik Stroh-Engel werde „von Woche zu
Woche fitter“, weil er aber in Karlsruhe
keine Einsätze mehr bekam, war er auch
„lange aus dem Geschäft“. Und auch der
zuletzt von Werder Bremen geholte Flori-
an Dietz, 21, könne im Sturm eine Alterna-
tive sein. Allerdings war Schromm auch
mit Schröter nicht so unzufrieden wie die-
ser mit sich selbst. „Wir haben dann noch
mal eine Einzelanalyse gemacht nach
dem Spiel, weil ich gemerkt habe, dass
ihn das richtig belastet hat“, erzählte
Schromm, er habe dabei den Fokus auf
das Positive gerichtet: Darauf, wie Schrö-
ter zu all diesen Chancen gekommen sei.
An diesem Samstag steht nun das Du-
ell mit dem FC Bayern II an. „Hochbri-
sant“, sagt Schromm, „weil es ein Derby
ist.“ Er betont das große Potential der
Münchner U23 und rechnet vor, dass de-
ren Kader den vierfachen Marktwert des
seinen besitze. Inwieweit auch die Bay-
ern-Fans dieser Partie entgegenfiebern,
bleibt abzuwarten, schließlich trifft de-
ren erste Mannschaft bereits 90 Minuten
später in der Allianz-Arena auf Mainz.
Von der Abwehr redete Schromm vor
dem Derby übrigens kaum, außer dass
Markus Schwabl wegen Kniebeschwer-
den das Training habe abbrechen müs-
sen, dass Marc Endres wie Hain nach lan-
ger Verletzung wieder im Kommen sei, Jo-
sef Welzmüller nach seinem Kreuzband-
riss allerdings immer noch Zeit brauche.
Bei den Treffern für Halle sei einfach eini-
ges zusammengekommen, „was nicht
normal war“: ein Ausrutscher, ein abge-
fälschter Ball ins Kreuzeck. Im letzten Du-
ell mit Bayern II übrigens, November
2016, Regionalliga, erzielte Sascha Bigal-
ke den späten Siegtreffer für Haching.
Zum Thema Schröter empfahl Schromm
sich selbst: „Aufbauen und wieder rein-
schmeißen.“ andreas liebmann
München– Als Erfinder des Fernsehgerä-
tes gilt der Deutsche Paul Nipkow. Bereits
im Jahr 1886 meldete er ein Patent für ei-
nen mechanischen Fernseher an. Auch
Karl Ferdinand Braun hatte einen großen
Anteil an der Schaffung jener Geräte, wie
sie über viele Jahrzehnte in den deutschen
Wohnzimmern standen – weil er ihr Haupt-
bauteil erfunden hat, die nach ihm benann-
te Braunsche Röhre. Das war 1897. Erste
Trabrennen in München sollen übrigens
bereits 1867 (also vorher) auf der Theresien-
wiese stattgefunden haben, der Münchner
Trabrenn- und Zuchtverein (MTZV) wurde
dagegen erst etwas später gegründet, näm-
lich im Jahr 1902.
Inzwischen schreiben wir, Moment: das
Jahr 2019, und es hat sich in der Welt der
Fernseher wieder Erstaunliches getan.
Denn der MTZV hat sich von seinen alten
Röhrengeräten verabschiedet. Vermutlich
sogar schweren Herzens, denn auch sie
strahlten ja etwas von der Tradition des
Hauses aus. Leider hat man nicht mehr
wirklich viel erkannt auf all den ehrwürdi-
gen Kisten, die überall in den großzügig di-
mensionierten Rennbahngebäuden stan-
den oder hingen. Nun hat der Siegeszug
der Flachbildschirme also auch Daglfing
erfasst, und das ist nur eine der Neuerun-
gen, die es an der Bahn gibt. Sascha Multe-
rer spricht von „kosmetischen“ Eingriffen,
die in jüngster Zeit passiert seien. Viele Be-
sucher würden sie auf den ersten Blick ver-
mutlich gar nicht bemerken, außer wenn
sie erkennen, dass sie plötzlich wieder et-
was erkennen, wenn sie in einen der Fern-
seher blicken. Am deutlichsten wirken sich
die kosmetischen Veränderungen vermut-
lich in der Geschäftsbilanz des Vereins aus.
Multerer spricht von „wir“, wenn er be-
richtet, was in Daglfing so passiert. Er ist
seit Jahren Pressesprecher des Münche-
ner Rennvereins, also der benachbarten
Galoppsportler, deren gepflegte Anlage
noch immer den Hochglanz vergangener
Zeiten ausstrahlt. Doch seit einiger Zeit ist
er auch in Daglfing tätig, als Rennsekretär,
er nennt es „disziplinübergreifend“. Den
Kontrast im Erscheinungsbild der beiden
Bahnen dürfte er besonders wahrnehmen.
Es liegt allerdings nicht an Multerer,
dass sich nun in Daglfing ein bisschen was
getan hat, dass etwa die Büsche auf der An-
lage erstmals seit drei Jahren wieder be-
schnitten wurden, dass die alte Heizung
wieder funktioniert oder ein neuer Kiosk
auf der Anlage steht. Das hat eher mit ei-
nem neuen Datum zu tun, nämlich dem
Jahr 2026. Denn bis zu diesem Zeitpunkt
darf der MTZV mindestens noch weiter auf
jener Anlage fahren, die er vor 14 Jahren an
den Unternehmer Günther Karl verkauft
hat. Das haben laut Multerer beide Partei-
en vertraglich vereinbart. Ursprünglich
hatte der Verein ein Bleiberecht bis 2022,
seitdem ist er auf der Suche nach einer neu-
en Bleibe. Hintergrund der aktuellen Ver-
einbarung ist wohl, dass sich die städti-
schen Planungen für ein neues Wohnge-
biet im Münchner Nordosten weiter verzö-
gern, womöglich zieht sich ein Baubeginn
auch noch über das Jahr 2026 hinaus. Also
kann auch Karl bis dahin nichts mit dem
Grundstück anfangen und hat so nun we-
nigstens keine Unterhaltskosten dafür zu
tragen. Multerer wiederum deutet an, dass
es auf der Suche nach einer neuen Heimat
zwar ein paar neue Alternativen gebe, aber
noch nichts allzu Konkretes, weshalb na-
türlich auch der Verein froh ist, länger in
Daglfing bleiben zu dürfen.
Die Aussicht, weitere sieben Jahre auf
der alten Bahn Rennen auszutragen, hat
den Verein um seine Vorsitzende Angelika
Gramüller vor der laufenden Saison jeden-
falls dazu bewogen, etwas investitionsfreu-
diger zu werden, um den jahrelangen Ver-
fall der Anlagen zu stoppen und für Besu-
cher wieder etwas attraktiver zu werden.
Es ist ja auch so: Wenn eines fernen Ta-
ges der Umzug ansteht, sollte ja auch noch
etwas übrig sein, das diesen Umzug recht-
fertigt. Damit sind nicht die Fernseher ge-
meint oder anderes Mobiliar, sondern der
darbende Trabrennsport als solcher. Gibt
es dann also genügend Pferde, Trainer, Be-
sitzer, Rennen, Fans? Multerer ist da sehr
zuversichtlich, er sagt aber auch: „Wir müs-
sen es jetzt schaffen, unsere Publikumsba-
sis wieder zu verbreitern, wenn ein Umzug
dann noch Sinn ergeben soll.“
Womit man bei diesem Sonntag wäre,
denn da wird der mit 25 000 Euro dotierte
Bayern-Pokal ausgefahren. Es ist der Sai-
sonhöhepunkt für Daglfing und ganz Bay-
ern. Es sieht ja auch gar nicht mehr so
schlecht aus wie noch vor einigen Jahren.
Der Einstieg des französischen Wettanbie-
ters PMU hatte die Rennen in Daglfing wie-
der lukrativer gemacht, und ein ordentli-
cher Zuschuss des zentralen Vermarkters
Wettstar habe in der laufenden Saison ge-
holfen, eine Reihe gehobener Rennen zu si-
chern; mit mehreren Klassikern kommt
Multerer insgesamt auf sieben – aus de-
nen der Bayernpokal freilich herausragt.
Für das Hauptrennen am Sonntag gilt
Tsunami Diamant, der Derby-Sieger von
2017, als Favorit, er hat quer durch Europa
schon 300 000 Euro eingefahren. Seine
Startnummer sieben allerdings ist ungüns-
tig für den Hengst und Fahrer Robin Bak-
ker, besser hat es da der antrittsschnelle
Halva von Haithabu auf Bahn sechs er-
wischt. Auch die Lokalmatadoren Rudi Hal-
ler und Tyrolean Dream, die im Juni in
Daglfing den Großen Preis von Bayern ge-
wonnen haben, hatten mit Bahn acht Pech
bei der Auslosung. Chancen rechnen sich
auch Gerhard Biendl mit Celestial Light TK
aus und Pocahontas Diamant, die von Itali-
ens Toptrainer Alessandro Gocciadoro trai-
niert wird, mit Michael Nimczyk im Sulky.
Es werden wieder etwa 2500 Zuschauer er-
wartet wie im vergangenen Jahr, vielleicht
auch ein paar mehr. Die wahlweise auf die
Bahn schauen können oder auf moderne
Flachbildschirme. andreas liebmann
Mit Aufbauhilfe: Felix Schröter.
FOTO: CLAUS SCHUNK
von thomas becker
München– Beiden Schwachstellen redet
Michael Kohlmann gar nicht lange drum
herum: „Ganz klar: der Aufschlag. Dabei
war das früher immer meine Stärke.“ Frü-
her, das war die Zeit als Profi, von 1995 bis
- Nummer 98 der Welt war er mal im
Einzel, im Doppel, wo er fünf ATP-Turnie-
re gewann, gar die 27. 2007 stand er mit
Rainer Schüttler im Viertelfinale der
French Open, drei Jahre später gar im
Halbfinale der Australian Open. Acht Mal
spielte Kohlmann Davis Cup für Deutsch-
land, ehe er vor viereinhalb Jahren das Ka-
pitänsamt der deutschen Mannschaft
übernahm. Aufschlag hat er als Bundes-
trainer seitdem selten bis gar nicht im Pro-
gramm, „höchstens mal von der T-Linie –
damit der Spieler auch was davon hat.“
Am Wochenende wird der 45-Jährige
dagegen öfter mal wieder von der Grundli-
nie aus draufhauen müssen – da tritt er
nämlich in Berlin mit den Herren 40 des
MTTC Iphitos zum Final Four um die deut-
sche Meisterschaft an.
Herren 40, das klingt einigermaßen ge-
mütlich. Schaut man sich die Meldelisten
der Top-Klubs an, kommt man aus dem
Staunen aber kaum raus. Gastgeber SCC
Berlin schießt dabei den Vogel ab: Nicolas
Kiefer, 41, die ehemalige Nummer vier
der Welt, Arnaud Clément, 41, aus Frank-
reich, ehemalige Nummer acht der Welt,
Thomas Enqvist, 45, aus Schweden, ehe-
malige Nummer vier der Welt, Magnus
Larsson, 49, aus Schweden, ehemalige
Nummer zehn der Welt, und Björn Phau,
39, ehemalige Nummer 55 der Welt und
im vergangenen Jahr noch Bundesliga-
spieler bei den Herren, bilden das nomi-
nell wohl beste Team, das je bei den Her-
ren 40 um den Titel spielte. Der zweimali-
ge Meister TC Blau-Weiß Bohlsbach aus
Rheinland-Pfalz bietet unter anderem
den ehemaligen Iphitos-Spieler Alexan-
der Waske, Jiri Novak und David Prinosil
auf. Lediglich der TC Bredeney aus Nord-
rhein-Westfalen kommt ohne große Na-
men aus, tritt aber auch mit zwei Nieder-
ländern und einem Belgier auf den drei
vorderen Positionen an.
Und Iphitos? Leistete sich während der
sieben Regionalliga-Matches ohne Nie-
derlage für eine Partie im Spanier Oscar
Hernandez die ehemalige Nummer 48 der
Welt, der ehemalige Thomas-Muster-Be-
sieger Emilio Alvarez-Benfele (ehemals
Nr. 87) trat vier Mal an und gehört schon
seit Jahren zur Iphitos-Familie, ebenso
wie Norbert Mazany, der ehemalige Davis-
cup-Spieler aus Ungarn, der sonst als Trai-
ner der Iphitos-Jugend auf die Sprünge
hilft. „Das sind die einzigen, die bei uns
ein bisschen Geld bekommen“, sagt Mann-
schaftsführer Daniel de Boer. „Als ich den
Michi Kohlmann gefragt hab’, ob er auch
Geld will, hat er mir glatt Prügel ange-
droht.“ De Boer hat den Durchmarsch des
Teams von der Bezirks- bis in die Regio-
nalliga mitgemacht und mit zu einer ver-
schworenen Gemeinschaft geformt. Aus-
gerechnet beim Finale auf der Anlage im
Charlottenburger Eichkamp (Halbfinale
am Samstag, Finale am Sonntag), das
man nun nach drei Jahren in der höchsten
deutschen Spielklasse erstmals erreicht
hat, wird er jedoch verletzt fehlen.
Kohlmann, den sie im Team Kohle nen-
nen, ist schon im vierten Jahr dabei, er
geht mit einer 4:1-Saisonbilanz aus der Re-
gionalliga ins Berliner Finale und ist rich-
tig heiß darauf: „Das ist schon was Beson-
deres, auch wenn wir klarer Außenseiter
sind. Die Berliner haben mit ihrem Kader
wohl einen ganz klaren Auftrag bekom-
men: gewinnen.“ Er selbst kommt mehr
oder weniger direkt aus New York, von
den US Open in Flushing Meadows. Gera-
de die ersten Runden der Qualifikation
und das folgende noch spielfreie Wochen-
ende sind dabei von Bedeutung für den
Davis-Cup-Kapitän: „Da haben die Spie-
ler noch ein wenig Zeit zum Reden, bevor
das Turnier dann so richtig losgeht.“ Für
ihn und Iphitos wird es am Samstag um
10 Uhr ernst, wenn die Paarungen ausge-
lost werden. „Besonders auf ein Match ge-
gen Thomas Enquist würde ich mich freu-
en“, sagt Kohlmann, „der ist mein Jahr-
gang, 1974. Gegen den hab’ ich schon mal
bei den U-14-Mannschafts-Europameis-
terschaften gespielt – und gewonnen.“ Na
dann, allzu viel wird sich in den paar Jah-
ren ja nicht verändert haben...
Wir müssen
es jetzt schaffen,
unsere Publikumsbasis
wieder zu verbreitern,
wenn ein Umzug
dann noch
Sinn ergeben soll.“
Rennsekretär Sascha Multerer
Ein Trio
für drei Tore
Roy, Bourque und Parkes überzeugen bei Münchner CHL-Sieg
„Hochbrisant“
Derby vor der Haustür: Unterhaching
besucht die U23 des FC Bayern
Die in die Ferne sehen
Münchens Trabrennverein darf bis 2026 weiter auf seiner längst verkauften Bahn in Daglfing fahren – eine willkommene Fristverlängerung. Am Sonntagfindet der Saisonhöhepunkt statt
Bundestrainer schlägt auf
Die Herren 40 des MTTC Iphitos stehen im Finale um die deutsche Meisterschaft.
Gastgeber Berlin hat allein vier ehemalige Top-Ten-Spieler in seinen Reihen
Torhüter aus den Birken ist
gleich gefordert: Im Startdrittel
entschärft er 22 Schüsse
„Es fühlt sich mittlerweile so an,
als wären sie schon letztes Jahr
da gewesen“, sagt Kapitän Hager
Schromm rät sich: „Aufbauen
und wieder reinschmeißen!“
„Als ich den Michi Kohlmann
gefragt hab’, ob er Geld will, hat
er mir glatt Prügel angedroht.“
Mal wieder aktiv: Davis-Cup-Kapitän Michael Kohlmann führt die Iphitos-Senioren an. FOTO:PETER SCHATZ / IMAGO
Stehen früh unter Druck: Derek Roy (von links) und Andrew Bodnarchuk helfen vor
dem Münchner Tor von Danny aus den Birken. FOTO: HEIKE FEINER / IMAGO
Alte Bekannte: Rudi Haller und Tyrolean Dream haben den Bayern-Pokal vor zwei
Jahren schon einmal gewonnen. FOTO: CLAUS SCHUNK
R10 SPORT IN DER REGION – Samstag/Sonntag, 31.August/1. September 2019, Nr. 201 DEFGH