In sein Tagebuch schreibt Yi: "Ein
weiser Kriegsherr sollte sich an die
Regel halten: Sich selbst und den
Feind zu kennen ist der sicherste Weg,
100 Schlachten zu gewinnen."
Mit Yis Erfolgen zur See erwachen
auch die Koreaner aus ihrer Schockstar
re. Überall im Land schließen sich Frei
willige -von nationaler Begeisterung
beseelt - zu einer "Gerechten Armee"
zusammen. Selbst buddhistische Mön
che stellen ein Korps mit mehreren
Tausend Männern auf. Diese Einheiten
verwickeln die japanischen Besatzer in
einen mörderischen Guerillakrieg.
Endlich trifft auch Hilfe aus China
ein: Der Himmelssohn aus der mächti
gen Ming-Dynastie fürchtet einen japa
nischen Durchmarsch nach Peking und
Das Schildkrötenschiff
Die Superwaffe der Koreaner: Für die
Seeschlachten gegen die Japaner ließ
Admiral Yi Sun-sin .. Geobukseons"
bauen, Schildkrötenschiffe. Diese
Schwergewichte waren zwischen
28 und 40 Meter lang, robuster als die
japanischen Schiffe und -dank des
Schutzdachs -kaum zu entern.
schickt Zehntausende Männer fü r eine
Gegenoffensive nach Korea.
Die Verstärkung bringt die Wende:
Die Japaner können Pjöngjang ohne
effektive Nachschubversorgung lang
fristig nicht halten und müssen sich im
Februar 1593 gen Süden zurückziehen.
Als die Fronten wenig später festge
fahren sind, beginnen zähe Friedens
verhandlungen: nicht etwa zwischen
Korea und Japan, sondern zwischen
China und den Invasoren. Die beiden
Mächte entscheiden über das Schicksal
Koreas, ohne dass das besetzte Land ein
Wörtchen mitzureden hätte. Hideyoshi
fordert den Süden der Halbinsel-da
mit wäre deren Teilung schon da
mals Wirklichkeit geworden. Doch
China lehnt ab.
Die Verschalung
Wie ein Panzer:
Der Drachenkopf
Holzplanken schütz
ten das Oberdeck
komplett. Tödliche
Eisenspitzen hielten
Feinde davon ab, das
Schiff einzunehmen
Auffälliges Kennzei-_____ _
chen: Der beeindru
ckende Drachenkopf
fungierte auch als
Waffe. Er konnte
Kanonenkugeln
.ausspucken·
DerAnker
Die Schiffe benötigten
massive Holzanker.
Andere Modelle zei-------'
gen am Rumpf einen
Rammsporn, mit dem
Gegner zum Kentern
gebracht wurden
Korea
So starten die Japaner im Jahr 1597
eine zweite Invasion. Abermals landen
weit über 100000 Soldaten im Land.
A
dmiral Yi schwebt unterdessen
in Lebensgefahr. Sein ärgster
Konkurrent Won Gyun macht
am Hof Stimmung gegen ihn. Der
Kriegsheld von einst widersetze sich
den königlichen Befehlen und vernach
lässige den Kampf gegen die Feinde,
heißt es. Auch die Japaner wollen den
unbezwingbaren Admiral ausschalten:
Sie schicken einen Doppelagenten zu
den Koreanern, der die vermeintliche
Route ihrer Flotte preisgibt. Sofort er
geht an Yi der Befehl,
die Invasoren ab
zufangen. Doch der
DieSegel
Nur Mast und rechteckige
Segel ragten aus der Holz
Verschalung
heraus. Die
Segel wurden
mit Stangen
verstärkt
Im Zwischendeck
saßen an jedem
Ruder je zwei oder
drei Mann - ins
gesamt waren hier
80 Mann im Einsatz