National Geographic Germany - 08.2019

(WallPaper) #1
üppige Vegetation. Der Mathioya strömt nicht weit
von den Abhängen der Aberdare Mountains und
den Gipfeln des Mount Kenya durch das Kernland
der kenianischen Teeproduktion. Beide Flüsse ber-
gen große Forellenbestände, intakt gehalten durch
die Aufzuchtprogramme einer Handvoll Angelklubs
und Hotels in der Nähe.
Mein Ziel war eine einfache Hütte am Ufer des
Mathioya. Das Rauschen des Flusses war allgegen-
wärtig. Ich folgte John Ngaii Moses, einem wendigen
Mann von 57 Jahren, der sich mit der Eleganz und
dem Selbstvertrauen eines viel jüngeren Mannes
über die nassen Steine bewegte. Er wurde 1961 nicht
weit vom Fluss im Dorf Kiamuturi geboren, zu einer

US-Armee Verhöre geleitet, auch das hinterlässt
offenbar Spuren. Während er die Köder an seiner


Leine befestigte, erklärte er mir, zu mehr als angeln
und fotografieren nicht mehr in der Lage zu sein. In


der Abenddämmerung auf dem Steg, die Hand an
der Angelrute, da wirkte er gelassen.


Irgendwann war es auch bei mir so weit. Ich fuhr
zwischen meinen Aufträgen aus dem Chaos von


Nairobi, wo ich wohnte, hinaus in das fruchtbare,
wellige Hügelland, das die wichtigen Flüsse Kenias,


den Ragati und den Mathioya, umgibt. Der Ragati
fließt gelassen durch geschützte Wälder. Ein Netz


aus Pfaden, die von Menschen, Leoparden, Elefan-
ten und Büffeln genutzt werden, durchzieht eine


AUGUST 2019 39
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