Die Welt - 22.02.2020

(Barré) #1
ALBERGO: ITALIENISCHE
HÖHENFLÜGE IM ZILLERTAL

„Albergo“ heißt die neueste Unterkunft
in dem an Luxushütten nicht gerade ar-
men Skigebiet Hochzillertal in Tirol.
„Albergo“, zu Deutsch Herberge – das ist
eine ordentliche Untertreibung, denn
das Lokal in der höchsten Bergstation
des Skigebiets auf 2400 Meter Höhe ist
ein Nobelrestaurant der italienischen
Art kombiniert mit vier eleganten Suiten
zwischen 40 und 75 Quadratmetern und
einem kleinen Spabereich. Besonders
angenehm: Nach Pistenschluss wird es
im „Albergo“ ganz entspannt. Morgens
heißt es: raus aus dem Haus, Ski an-
schnallen und rauf auf die Piste. Alles
ohne Schlange am Lift und lange Berg-
fahrt. Mit Seilbahnen geht es von der
Talstation direkt zum „Albergo“. Gegen
Aufpreis auch mit einer Luxusgondel.

TÜbernachtung mit HP für zwei Per-
sonen ab 430 Euro, albergo.at

PACHEINER: IN KÄRNTEN GANZ OBEN

Die Gerlitzen ist eines der beliebtesten
Skigebiete in Kärnten mit Blick auf Wör-
thersee und Ossiacher See. Direkt beim
Gipfel und der Seilbahnbergstation auf
1900 Metern hat sich ein altes Gasthaus
in ein großzügiges Designhotel verwan-
delt. Das „Pacheiner“ hat sechs Zimmer
plus Suiten, Apartments und Ferienwoh-
nungen mit eleganter Ausstattung. Zum
Gipfelspa gehören eine Saunawelt, Mas-
sagen und Fitnessraum und als Highlight
ein Infinity Pool. Wer mehr Aussicht
will, für den sind Zimmer gen Süden mit
Blick Richtung Italien und Slowenien
empfehlenswert. Rauf kommt man mit
der Seilbahn oder je nach Schneelage mit
dem Auto. Zum Haus gehört auch eine
Sternwarte.

TÜbernachtung mit HP für zwei Per-
sonen ab 244 Euro, pacheiner.at

ADLER LOUNGE: SCHÖNER
WOHNEN MIT GLOCKNERBLICK

Der Großglockner spielt hier die Haupt-
rolle, auch wenn er ein paar Kilometer
entfernt ist. Das Skigebiet heißt nach
ihm und in der Suite mit der besten Aus-
sicht („Sonnenaufgang“) kann man ihn
vom Bett aus sehen. Panorama bietet die
„Adler Lounge“ in Osttirol oberhalb von
Matrei mehr als genug. Auf 2421 Meter
Höhe sind gut 60 Dreitausender in Sicht-
weite. Dazu passt auch die opulente Ver-
glasung des Hauses. Die Küche ist auf
hohem Niveau, von asiatisch bis Fondue.
Schlafen kann man im Doppelzimmer
und in der Suite. Zur „Adler Lounge“
kommt man am besten mit der Seilbahn
von Kals aus.

TÜbernachtung mit HP für zwei Per-
sonen ab 280 Euro, adlerlounge.at

PRALONGIÀ: GEHEIMTIPP
IN DEN DOLOMITEN

Bekannt ist das Skigebiet Alta Badia (im
Gadertal in Südtirol) für seine Gourmet-
küche und noblen Hotels. Das spielt sich
alles im Tal ab. Aber auch oben gibt es
schöne Plätze. Zum Beispiel den „Berg-
gasthof Pralongià“ auf einem Gipfel auf
2157 Meter Höhe. Die 360-Grad-Aussicht
auf Marmolata, Sella und Co. ist famos.
Das Ambiente des Hauses ist klassisch
rustikal, aber die Zimmer im Oberge-
schoss wurden renoviert und glänzen
mit modernem, naturbelassenem De-
sign. Und eben auch mit tollen Ausbli-
cken. Ansonsten lebt man hier klassisch
mit guter Südtiroler Küche, ist maximal
50 Meter von der Piste entfernt – und
das zu bürgerlichen Tarifen. Man kann
übrigens auch im Schlafsaal logieren.
Rauf geht es mit dem Sessellift vom
Campolongo-Pass aus.

TÜbernachtung mit HP für zwei Per-
sonen ab 144 Euro, pralongia.it

COL RAISER: AUF DER SONNENSEITE
DES GRÖDNER TALS

Während die meisten Leute auf den
Nordhängen des Grödner Tals unter-
wegs sind, haben die Südhänge am Col
Raiser ihren ganz speziellen Reiz. Und
den besseren Ausblick. Das gilt ganz be-
sonders für das „Hotel Col Raiser“ bei
der Bergstation der Seilbahn auf 2106
Meter Höhe. Der Ausblick von der Ter-
rasse auf Langkofel und Sella ist schlicht
spektakulär. Die Pisten sind vor der
Haustür. Das rustikale Hotel wurde un-
längst renoviert, bietet Spa und Pool
und grandiose Sonnenauf- und -unter-
gänge. Hin kommt man mit der Seilbahn
von St. Christina und landet direkt vor
dem Eingang.

TÜbernachtung mit HP für zwei Per-
sonen ab 304 Euro, colraiser.com

GORNERGRAT: BLICK ZUM
MATTERHORN INKLUSIVE

Ein echter Hotelklassiker ist das Haus
bei der Bergstation der Gornergrat-
bahn. Nach der Fahrt mit der Zahnrad-
bahn von Zermatt herauf landet man
hier auf 3100 Meter Höhe und hat über
sich nur noch den Himmel, unter sich
herrliche, absolut schneesichere Pisten
und den besten Blick auf das Matter-
horn. Die Bahn gibt es seit über 120 Jah-
ren, das Observatorium, das besichtigt
werden kann, seit rund 60 Jahren. Die
Zimmer und Suiten wurden vor einigen
Jahren komplett renoviert und sind mit
Arvenholz getäfelt. Den berühmten
Matterhornblick haben die Zimmer zur
Westseite. Und man ist mittendrin in
einem riesigen Skigebiet mit 360 Pis-
tenkilometern. Etwa 40 Minuten dauert
die Fahrt hinauf von Zermatt mit der
Gornergratbahn.

TÜbernachtung mit HP für zwei P.
ab 380 Euro, gornergrat-kulm.ch

DIAVOLEZZA: HOCHALPIN
IM ENGADIN

Die Teufelin heißt das kleine hochalpine
Skigebiet auf der Diavolezza auf
Deutsch, das Hotel dort oben hat prakti-
scherweise denselben Namen. Der hat
mit einer alten Sage zu tun. Das Gebiet
etwas abseits von St. Moritz erreicht
man mit der Rhätischen Bahn, fährt
dann von der Talstation auf 2093 Meter
Höhe mit der Seilbahn knapp 1000 Meter
höher bis zur Bergstation und zum Ho-
tel. Das Haus ist relativ schlicht einge-
richtet, bietet Mehrbettzimmer sowie
Doppelzimmer in einer Classic- und
Plus-Version. Eine Attraktion ist der Ja-
cuzzi auf der Terrasse mit Blick zur Ber-
ninagruppe. Eine Spezialität des Gebiets
sind die Vollmondabfahrten und die fixe
Skitourenroute.

TÜbernachtung mit HP für zwei Per-
sonen ab 255 Euro, diavolezza.ch

KREUZALM: GANZ NAH
AN DER ZUGSPITZE

In den bayerischen Skigebieten ganz
oben zu logieren ist nicht einfach. Eine
der wenigen Möglichkeiten ist die
„Kreuzalm“ im Garmischer Skigebiet.
Die „Kreuzalm“ ist ein unlängst reno-
vierter Berggasthof unterhalb der Alp-
spitze mitten im Skigebiet auf 1600 Me-
ter Höhe. Die vier rustikalen Doppelzim-
mer sind recht geräumig und gemütlich.
Hier wohnt man zwar nicht am höchsten
Punkt, aber doch ziemlich weit oben im
Skigebiet mit Pistenkilometern. Zur
„Kreuzalm“ gelangt man über die Kreuz-
eckbahn von Garmisch aus. Bei der Tal-
station endet auch die Kandahar-Ab-
fahrt, eine der anspruchsvollsten Renn-
strecken im Alpinen Skiweltcup.

TÜbernachtung mit Frühstück und
Kuchen am Nachmittag für zwei P.
ab 160 Euro, kreuzalm-garmisch.de

Refugien in der rauen Bergwelt: „Diavolezza“ im Engadin (o.); „Gornergrat“ im Wallis (M.); „Pralongià“ in den Dolomiten (u.l.) und „Albergo“ in Tirol (u.r.)

Garantiert SCHNEESICHER


Winterurlauber, die


nicht auf weißen


Kunstschneepisten


in grüner


Landschaft


talwärts schwingen


wollen, sollten ein


Hotel ganz oben


am Berg wählen.


Dort gibt es beste


Aussichten, viel


Naturschnee und


zuweilen jede


Menge Luxus.


Von Georg Weindl


SWISS-IMAGE.CH

/ GIAN ANDRI GIOVANOLI; SWITZERLAND TOURISM/ ROLAND GERTH; PRALONGIA; ALBERGO.AT/ HELMUT MITTER

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22.02.20 Samstag, 22. Februar 2020DWBE-VP1


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DIE WELT SAMSTAG,22.FEBRUAR2020 REISEN 39


VON SARAH KRINGE

A


ls mein Freund Mathias unse-
ren Van hoch oben auf einem
schmalen Plateau im Parnass-
Gebirge parkt, werfe ich einen Blick
in den Innenraum. Die holprige Piste
hat unsere komplette Inneneinrich-
tung durcheinander geworfen. „Aber
schau dir die Aussicht an!“,
schwärmt Mathias. Und tatsächlich:
Dieser windige Parkplatz hat was.
Unter uns erstreckt sich die karge
Landschaft des Parnass-Massivs, am
Horizont lockt das Mittelmeer, aus
dem Tal klingt Schafblöcken zu uns
herauf. Wir sind ins Gebirge gefah-
ren, um eine Höhle zu suchen, von
der uns eine griechische Van-Fahre-
rin erzählt hatte. Die Höhle galt im
Altertum als Sitz des Waldgottes
Pan. Man könne, so die Griechin, auf
eigene Faust in das verzweigte Höh-
lensystem einsteigen.
Obwohl sich unsere Höhlenexpe-
ditionsausrüstung auf Wanderschu-
he und Stirnlampen beschränkt, sind
wir nicht gewillt, uns dieses Aben-
teuer entgehen zu lassen. Eine mys-
tische Tropfsteinhöhle! Irgendwo in
den Bergen! Was gibt es da zu über-
legen? Na, zum Beispiel, ob wir dort
heute überhaupt noch ankommen?
„Wenn’s zu weit ist, müssen wir
halt umdrehen“, sagt Mathias, bevor
wir unsere Rucksäcke schultern.
Doch schon nach wenigen Minuten
stehen wir vor dem Eingang der
Höhle. Die griechische Praxis, mit
dem Auto so nah wie möglich an ein
Ziel zu fahren, egal ob Supermarkt,
Strand oder Ausgrabungsstätte, war
uns schon mehrfach aufgefallen.
Wieso sollte das bei einem Heilig-
tum anders sein?
Das Innere der Höhle besteht an-
geblich aus über 40 miteinander ver-
bundenen Felsenkammern. Für die
meisten Besucher dürfte jedoch
schon in der ersten Kammer Schluss
sein. Hinter einer großen und
scheinbar oft genutzten Feuerstelle
schwingen sich Stalagnaten in die
Höhe, die übersät sind von jahrzehn-
tealten Kritzeleien. Vorbei an etwas,
das wie ein heidnischer Altar anmu-
tet, auf dem Geld, Bonbons und ein
Knochen liegen, gehen wir mit Stirn-
lampen in die Dunkelheit.
Auf den Weg in Kammer zwei
müssen wir mittels eines notdürftig
angebrachten Seils, dessen Ende vor
mir am Fels baumelt, ein Stück klet-
tern. Beherzt greife ich nach dem
Strick und hangele mich hinauf. Es
ist verdammt glatt, selbst mit mei-
nen schweren Wanderschuhen.
Die Inschriften werden seltener,
das Licht des Eingangs erreicht uns
nicht mehr. Mathias wagt sich sogar

noch in Kammer drei, aber ange-
sichts eines relativ steilen Abstiegs
beschließe ich, dort zu bleiben, von
wo aus man aus eigener Kraft wieder
zum Ausgang kommt. Während ich
darauf warte, dass mein Freund von
seinem Indiana-Jones-Trip zurück-
kommt, betrachte ich die Felsforma-
tionen, die meine Stirnlampe aus der
Dunkelheit schält. Pan hat sich einen
kolossalen Wohnsitz ausgesucht, so
viel steht fest. Trotzdem bin ich er-
leichtert, als wir wenig später die
düstere Höhle wieder verlassen, uns
auf das Plateau vor unserem Van set-
zen und eine Flasche Rotwein öff-
nen. Eindrucksvolle Höhle hin oder
her, denke ich, der Weingott Diony-
sos ist mir irgendwie sympathischer.

TSarah Kringe tourt mit ihrem
Freund in einem VW-Bus durch
Europa und bloggt über ihre Erleb-
nisse auf thehappyroad.de.

BLOGGERWELT


Besuch beim


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Die Autorin Sarah Kringe beim
KKKlettern in der Pan-Höhlelettern in der Pan-Höhle

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