yachtrevue.at • 7|17 25
Leichtwind
Wenig Wind benötigt viel Druck, sprich ein volles Segel-
prol. Das erreicht man mit folgenden Maßnahmen: Der
Holepunkt wird (ausgehend von der eingangs beschriebe-
nen Grundeinstellung) nach vorne geschoben, der Schot-
zug verringert. Das dadurch bauchiger gewordene Vorse-
gel sollte nun spürbar mehr Vortrieb entwickeln und dem
Steuermann deutliche Rückmeldung geben.
Ob man die richtige Einstellung gefunden hat, lässt sich
über die Windfäden im Segel prüfen: Der unterste Faden
sollte waagrecht auswehen, der Top-Faden leicht steigen.
Let’s twist again.
Bei Leichtwind muss
das Segel oben auf-
machen (= twisten).
Dies erreicht man durch
einen weit vorne liegen-
den Holepunkt und
geringe Fallspannung
(hier schön zu sehen
an den horizontalen
Falten am Vorliek)
Bei ganz leichter Brise (3–5 Knoten) benötigt man sehr viel
Twist – das Segel muss im oberen Drittel aufmachen. Maß-
nahmen: Holepunkt nach vorne, geringe Fallspannung (am
Vorliek sollten horizontale Falten sichtbar werden, dann
ist das Prol maximal tief), wenig Schotzug. Achtung:
Viele Segler fahren bei sehr leichtem Wind mit zu dichten
Segeln. In Folge ist das Achterliek im oberen Drittel nicht
oen genug, die Strömung reißt ab und das Boot wird lang-
samer. Tipp: Im oberen Drittel am Achterliek einen Faden
aus Spinnakertuch ankleben. Weht dieser aus, ist die Fock
gut eingestellt. Grundsätzlich gilt, dass man die Segel bei
sehr leichtem Wind oener fährt als man glauben würde.
Das Vorsegel muss zudem immer mitgetrimmt werden:
Wird der Wind stärker, ein bisschen dicht nehmen, wird er
leichter, wieder ein wenig eren.
Grundeinstellung bei Leichtwind. Holepunkt nach vorne, wenig
Schotzug. Routinierte Trimmer arbeiten auch bei Leichtwind
mit dem Barberholer, Anfänger lassen eher die Finger davon
FOTOS: ROLAND DULLER
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