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Druckwind
Ab acht bis zehn Knoten (je nach Bootstyp)
ändern sich die Anforderungen an das Vor-
segel. Als erste Maßnahme nimmt man
durch mehr Schotzug den starken Twist (=
Verwindung im oberen Drittel) aus dem Se-
gel. Durch das Dichtholen entsteht mehr
Zug am Achterliek, das Segel schließt im
oberen Drittel, Windkraft wird in Vortrieb
umgesetzt.
Legt der Wind weiter zu und die Yacht
beginnt zu krängen, muss man die Fock
acher trimmen, indem der Holepunkt in
Ideale Einstellung.
So sieht ein perfekt
für Druckwind ge-
trimmtes Vorsegel
aus: kein Vorstag-
durchhang, keine
Falten am Vorliek,
alle Fäden wehen
in allen Ebenen
parallel aus
Kraftzone. Legt der Wind zu, wird der Twist
durch mehr Schotzug verringert. Nächste Maß-
nahme ist das Verschieben des Holepunkts Rich-
tung Grundeinstellung nach achtern sowie das
Erhöhen der Fallspannung. Falls vorhanden via
Barberholer den Schotwinkel verkleinern
Richtung neutraler Grundeinstellung ver-
schoben wird. Zusätzlich erhöht man die
Fallspannung, bis alle horizontalen Falten
am Vorliek verschwunden sind. Dadurch
wandert der Bauch nach vorne, die seitlich
wirkenden Kräfte werden reduziert, die
Steuerbarkeit verbessert und der Vortrieb
erhöht. Das Vorsegel ist bei Druckwind
dann richtig eingestellt, wenn die Fäden in
allen Ebenen gleichzeitig reagieren. Sie
müssen parallel und horizontal nach
achtern auswehen. Achtung: Immer ein
Auge auf den Vorstagdurchhang haben. Bei
Druckwind ist ein Durchhang der Höhe
abträglich – eventuell mit dem Achterstag
arbeiten.
Tipp: Der Steuermann sollte nur die unte-
ren Fäden im Blick haben und nach diesen
segeln. Die oberen Fäden haben ausschließ-
lich den Trimmer zu interessieren. Er muss
die Fock ständig für die aktuell herrschen-
den Verhältnisse optimieren.
KNOWHOW • SEGELTRIMM
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