Steiermark Magazin 5 • 2017
12
Menschen
Die Seer
FOTOS: MICHAEL MALF
ER MÜNCHEN,
OTHM
AR
RABENSTEINER
Wie viel Aussee ist in der Seer-Musik?
Alfred Jaklitsch: Da sind 100 Prozent
Seer drinnen, weil unsere Geschichten
einfließen. Nur dadurch wird es au-
thentisch. Wenn ich etwas von einer
kasachischen Jurte erzähle, werden uns
das die Leute nicht wirklich abnehmen.
Viele Künstler verlassen ihre Heimat. War
das auch für euch ein Gedanke?
Alfred Jaklitsch: Ich hatte mit 25 das
Glück, in einer Band zu sein, die in
Moskau, Hongkong und Los Angeles
gelandet ist, kenne aber auch Usbekis-
tan und Kasachstan. Deshalb weiß ich,
wie schön wir es zu Hause haben.
Jürgen Leitner: Ich wollte nie weg.
Ich spiele seit meiner Kindheit die stei-
rische Harmonika und habe dadurch
das Brauchtum wirklich kennengelernt,
bei den Seern bringe ich es nun ein.
Das ist nur hier möglich, denn nir-
gendwo anders könnte ich dieses
Lebensgefühl so inhalieren.
Alfred Jaklitsch: Ein
Glücksfall, dass Jürgen zu
uns gestoßen ist. Ur-
sprünglich haben wir ei-
nen Chauffeur gesucht.
Biografisches
Erste große Erfolge feierte Song-
und Textschreiber Alfred Jaklitsch
im Popbereich mit der Gruppe Joy.
1996 startete er sein neues Projekt:
Die Seer.
Eine Erfolgsgeschichte: Mundarttex-
te, österreichische Musik mit mo-
dernen Elementen und grandiose
Bühnenshows punkten bei den Fans.
Alle 15 Alben der letzten 14 Jahre
(2002 bis 2016) erreichten mindes-
tens Platin-Status.
2004 schrieben sie Geschichte. Mit
drei Studioalben (Über’n Berg, Auf-
wind, Junischnee) waren sie in den
Top 10 der Austria-Top-40-Album
Charts platziert. Bei den Amadeus
Austrian Music Awards gewannen
Die Seer bisher dreimal (2002,
2009, 2016 ).
BLICKFANG: die Sänge-
rinnen Astrid Wirtenberger
(l.), Sabine Holzinger und
Bandleader Alfred Jaklitsch.
stmk1705_Seer.indd 12 12.06.17 17:41