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zu erreichen, wurde aber jäh zunichte ge-
macht, als auch Motor Nr. 2 eine Feuerwar-
nung auslöste. Zweimal ließ eine Reduktion
der Motorenleistung die Warnung verstum-
men, aber wenige Minuten vor 22:00 Uhr
UTC versagte Antrieb Nr. 2 seinen Dienst.
Mit nur noch einem funktionierenden von
vier Triebwerken war eine Notwasserung un-
ausweichlich geworden.
Kapitän Murray hatte noch eine Stunde
zuvor Gander Radio beschieden: „Wir beab-
sichtigen keine Notwasserung“. Er ließ aber
bereits zu diesem Zeitpunkt die vier Flugbe-
gleiterinnen Vorbereitungen für eine Notlan-
dung im Atlantik treffen. Die heute 77-jährige
Carol Ann Gould Hanson erzählt: „Wir sag-
ten allen, sie müssten sich keine Sorgen ma-
chen. Eine Super Constellation könne auch
mit zwei Motoren fliegen. Trotzdem müssten
wir uns auf eine Notwasserung vorbereiten.
Verschiedene Passagiere begannen zu beten,
einige Frauen an Bord weinten leise.“
„Ladies and gentleman, we are going to
ditch“, ließ sich Murray um ungefähr 22:00
Uhr über die Lautsprecher in der Kabine
vernehmen. Überlebende der Notwasserung
McGuire AFB, NJ
Notwasserung
vom FT923
der flug von ft923
Position der
M/S Celerina
Distanz
65 SM = 117 KM
Gander International
Airport CYQX
Shannon
11:45
22:28
18:0518:49
19:3220:5421:42
21:03
21:00
17:09
Historie
Überleben grenzt
an ein Wunder
Bis zu sechs Meter hoch waren die
Wellen, als die Super Constallation
notwasserte. Ein schweizer Frachter
rettete die Überlebenden
Die vier „Emergency Shutoff Levers“
an der Decke des Cockpits der Super
Constellation
Eine Lockheed L 1049H
der Fluggesellschaft
KLM bei der Beladung mit
Frachtgut
Die Fluggesellschaft
Flying Tiger Line
war in ihrer Zeit
im Frachtgeschäft
führend